Bessere Texte schreiben möchte eigentlich jeder, der schreibt. Doch viele Schreibtipps und Strategien laufen ins Leere …
Wie genau klappt es wirklich, bessere Texte zu schreiben?
Lern deine größten Baustellen beim Schreiben kennen! Erst dann kannst du Maßnahmen ergreifen, dir dir tatsächlich dabei helfen, bessere Texte zu schreiben …
Im Folgenden findest du zu allen zentralen Aspekten des Schreibprozesses konkrete Schreibtipps und Hinweise, die wirklich einen Unterschied machen.
Bleib dran und greif immer wieder auf diese umfassende Sammlung zu.
So wird es eine Leichtigkeit, nach und nach immer bessere Texte zu verfassen …
Lade dir den Überblick zu allen 99 Schreibtipps herunter und hänge ihn dir am besten ausgedruckt über den Schreibtisch 😉
Gute Ideen finden
Um gute Texte zu schreiben, brauchst du erst einmal eine Idee.
Doch woher soll die kommen, wenn du keine hast?
Abwarten und Tee trinken ist keinesfalls die Methode der Wahl.
Stattdessen kannst du ganz konkret jede Menge dafür tun, um auf gute Ideen zu kommen …
Nutze Brainstorming, Clustern und Mindmaps
Übe bewährte Assoziationstechniken ein. Finde nach und nach heraus, welche davon dir besonders zusagen.
Mach diese Methoden daraufhin zu einem zentralen Bestandteil deines Schreibprozesses. Nicht nur am Anfang eines Projekts können sie dir gute Dienste leisten. Falls dein Schreiben einmal stockt, solltest du ebenfalls auf sie zurückgreifen.
Erstelle Listen zu allem Möglichen
Listen sind nicht nur beim Einkaufen eine feine Sache. Auch wenn es um den kreativen Prozess des Schreibens geht, können sie dir gute Dienste leisten.
Listen lassen sich zu allen möglichen Kategorien erstellen, hier ein paar Beispiele:
- 8 Titelideen für meinen Blogartikel
- 10 witzige Einstiege in meine Geschichte
- 12 mögliche Anfänge für meinen Roman
- 10 Eigenschaften, die meine Romanfigur haben könnte
- 100 mögliche Geschichten zum Weiterschreiben
- …
Vielleicht ist die eine wahre Idee noch nicht dabei …
Doch du bringst so auf jeden Fall deine geistige Ideenmaschine in Gang!
Manchmal kommt einem der entscheidende Einfall später wie zufällig – doch ohne die Sammlung zuvor wäre dies nie geschehen …
Erstelle ein Abecedarium zu deinem Thema
Ein Abecedarium ist eine nach dem Alphabet strukturierte Ideensammlung. Mit dieser Kreativmethode wirfst du einen etwas anderen Blick auf dein Thema.
Eventuell kommen dir so ganz neue Einfälle …
Hier ein Beispiel, wie ein Abecedarium zum Kreativen Schreiben aussehen könnte:
Denke durch Bisoziationen ganz anders
Kombiniere Elemente aus unterschiedlichen Kategorien zufällig miteinander. So bringst du frischen Wind in deine Ideenfindung! Dies ist eine wichtige Voraussetzung, für außergewöhnliche und damit wirklich bessere Texte …
Wandle erfolgreiche Muster für dich ab
Analysiere die Struktur erfolgreicher Sachbücher, Romane oder Artikel. Entwickle darauf basierend eigene Konzepte!
Doch Vorsicht: Das bedeutet keinesfalls, deine Vorbilder zu kopieren.
Orientiere dich an den Mustern hinter den Storys und mach daraus etwas ganz Eigenes.
Nimm die eigenen Lebensthemen in den Blick
Geh von den Fragen und Themen aus, die dich wirklich interessieren. Dazu solltest du unterschiedliche Phasen deines Lebens in den Blick nehmen und notieren, was dich in diesen besonders geprägt hat. Nicht nur, wenn du deine Autobiografie schreiben möchtest, ist dies gewinnbringend …
Zum einen entwickelst du so Ideen für bessere Texte. Zum anderen wirst du auch besonders große Lust haben, diese tatsächlich zu schreiben!
Behalte deine Zielgruppe im Auge
Schreibst du nicht nur für dich, sondern auch für andere?
Dann solltest du dir eine zentrale Frage stellen:
Für wen schreibe ich eigentlich?
Eine möglichst konkrete Antwort ist bereits während der Ideenfindung wichtig. So entwickelst du am Ende bessere Texte, da sie zu deinem Publikum passen.
Denk in Entwicklungsschritten
Themenfindung und Ideenentwicklung benötigen ausreichend Zeit. Ein guter Text ist immer das Ergebnis eines Prozesses.
Zu Beginn stehen häufig nur ein paar lose Ideen auf dem Blatt. Dann entsteht ein Erstentwurf. Schließlich kommst du nach mehreren Überarbeitungen zu deinem fertigen Text.
Das klingt ziemlich banal. Es ist jedoch ungemein wichtig, dass dir durchgängig klar ist: Zu besseren Texten kommst du häufig, indem du zuerst mittelmäßige Texte schreibst. Oder manchmal sogar, indem du nur ein paar mickrige Ideen zu Papier bringst.
Die gelungene Recherche
Vor dem eigentlichen Schreiben steht häufig die Recherche. Auf ihrem Weg zu besseren Texten kommen viele Autoren jedoch leider nie über diese hinaus. Sie versinken in der Flut aus Informationen und geben irgendwann auf …
Was kannst du tun, um die Recherche möglichst produktiv und gewinnbringend zu gestalten?
Nimm dein Vorhaben in den Blick
Wie viel Recherche ist für dein Projekt wirklich notwendig?
Ein historischer Roman bedarf meist einer ausführlicheren Recherche als ein Blogartikel zu deinem Spezialthema, in dem du ohnehin bereits Experte bist.
Kläre also für dich folgende Fragen, bevor du dich in die Recherche stürzt:
Worum genau geht es dir?
Was weißt du bereits über dein Thema?
Was musst du noch herausfinden?
Beschränke dich aufs Notwendige
Grenze klar ein, was du unbedingt herausfinden musst, um deinen Text zu schreiben. Setze dir des Weiteren klare zeitliche Grenzen. Sonst verzettelst du dich beim Recherchieren nur allzu leicht …
Ziehe, wo nötig, Experten hinzu
Viele Informationen lassen sich aus Büchern, Podcasts oder Videos gewinnen. Für ein tiefes Verständnis von Zusammenhängen, Detailfragen oder ein Gespür für Haltungen, Denkweisen und Stimmungen braucht es jedoch häufig den direkten Kontakt zu Experten.
Finde heraus, wer für dein Projekt als Gesprächspartner in Frage kommt!
Bereite dich darauf vor, die Relevanz deines Vorhabens zu verdeutlichen. Stell erst dann den Kontakt zum Experten deiner Wahl her und bitte ihn darum, für ein Gespräch zur Verfügung zu stehen.
Dokumentiere deine Erkenntnisse
Die Erkenntnisse deiner Recherche sollten nicht verloren gehen. Sorge dafür, dass du später im richtigen Moment auf sie zurückgreifen kannst.
Hilfreich dafür sind Lesetechniken, kurze Zusammenfassungen und ein System aus Schlagworten.
Siehe auch die Ausführungen zu technische Lösungen weiter unten.
Recherchiere mit Freude
Sorge dafür, dass die Recherche mehr für dich ist, als eine lästige Pflicht!
Orientiere dich dazu an vielversprechenden Spuren. Achte darauf, was wirklich dein Interesse weckt. Entwickle ein Gespür dafür, wo es dich hinzieht.
So kommst du schneller voran, recherchierst intensiver und konzentrierter – und erschaffst damit die Basis für bessere Texte.
Sinnvolle Planung für bessere Texte
Es gibt da diese romantische Vorstellung, mit der richtigen Inspiration schrieben sich Texte wie von allein. Meist ist dies jedoch eine eine Illusion. Zumindest, wenn deine Texte eine gewisse Länge und Komplexität haben sollen …
Zwischen der Ideenfindung und dem eigentlichen Schreiben steht meist eine Phase der Planung. Was du hierbei beachten solltest, um am Ende bessere Texte zu schreiben, erfährst du hier!
Formuliere dein Textvorhaben in einem Satz
Worum soll es in deinem Text eigentlich gehen?
Eine Antwort auf diese Frage schafft Klarheit – unabhängig davon, ob du einen Roman schreiben, einen wissenschaftlichen Artikel verfassen oder einen Ratgeber zu Papier bringen möchtest.
Wichtig: Deine Einschätzung ist keinesfalls in Stein gemeißelt. Mit der Zeit darf und soll sie sich durchaus entwickeln.
Erstelle einen Schreibplan
Gerade bei Sachtexten bietet es sich an, im ersten Schritt eine Struktur zu entwickeln.
- Was soll unbedingt rein in deinen Text?
- Was darf unerwähnt bleiben?
- In welchem Verhältnis möchtest du die einzelnen Teile zueinander anordnen?
Ein solcher Schreibplan gibt dir Orientierung beim Schreiben. So baust du deinen Text schlüssig und gewinnbringend auf.
Schreib eine Outline!
Möchtest du eine Geschichte oder gar einen Roman schreiben, so solltest du viel eher in Handlungsbögen denken, als in Sachthemen.
- Wer ist deine Figur und was zeichnet sie aus?
- Was reißt sie aus ihrem bisherigen Leben?
- Welches Ziel strebt sie an und welche Hindernisse stehen dem im Weg?
Eine Antwort auf diese Fragen bildet die nötige Basis, um einen überzeugenden Plot zu schreiben. Je umfangreicher und komplexer dein Werk ist, umso wichtiger kann dies sein.
Es hängt jedoch auch von deiner persönlichen Vorliebe und Persönlichkeit ab, in welchem Ausmaß du beim Kreativen Schreiben die Handlung vorausplanen möchtest …
Schreib einen Szenenplan!
Einige Romanautoren lassen die Details der Handlung während des Schreibens entstehen. Andere planen im Detail einzelne Szenen voraus. In letzterem Fall hilft es, einen Szenenplan zu schreiben.
Fass Szene für Szene zusammen
- was deine Figur erreichen möchte
- was beim Versuch dies umzusetzen geschieht
- und wie sich dadurch die Stimmung entwickelt.
Schiebe Elemente hin und her
Egal, ob du einen Schreibplan für deinen Sachtext erstellst oder ob du an einem Roman arbeitest – eine überzeugende Planung entsteht oft nicht auf Anhieb! Stattdessen lohnt es sich, die genaue Anordnung der Ober- und Unterthemen oder einzelner Elemente der Handlung nach und nach zu entwickeln.
Notiere Stichpunkte auf Kärtchen und schiebe diese so lange hin und her, bis dich das Ergebnis überzeugt.
Erlange ein Gleichgewicht zwischen Schreiben und Planung
Häufig wird die Planung als erste Phase eines Text- oder Buchprojekts betrachtet. Nach dieser Vorstellung geht es erst danach ans eigentliche Schreiben. In der Praxis bietet es sich jedoch an, Planung und Schreiben eher als unterschiedliche Ebenen zu denken, statt als Phasen.
Manchmal kommst du bei der Planung nicht weiter und musst erst einmal drauflos schreiben.
Und manchmal ereilt dich beim Schreiben eine Schreibblockade. Dann solltest du dich fürs erste wieder auf die Planungsebene begeben, um dich neu zu orientieren.
Wechsle also flexibel zwischen beiden Ebenen hin und her – so wie es für dein Projekt gerade notwendig ist.
Eine Frage der Struktur
Einen Plan für deinen Text entwickeln klingt nach einem sinnvollen Ziel. Doch wie gelingt es?
Bewährte Strukturen helfen, um sich hierbei zu orientieren. Hier kommen einige Vorschläge …
Kläre zuerst Anfang und Ende
Früher oder später taucht bei jedem Schreibprojekt der Wunsch nach einem roten Faden auf. Vielleicht musst du dich erst einmal durchs Freie Schreiben deinem Thema nähern. Doch irgendwann ist wichtig zu verstehen: Wie hängt alles miteinander zusammen?
Unabhängig davon, welches Schreibprojekt du verfolgst: Häufig ist es hilfreich, zuerst den Anfang und das Ende deines Textes festzulegen. So weißt du genau, von wo aus du startest und wo du am Ende mit deinen Ausführungen oder deiner Geschichte ankommen möchtest.
Entwickle eine Story
Das wichtigste strukturgebende Element beim Romanschreiben ist meist die Story.
Wer ist deine Hauptfigur?
Welches Ziel strebt sie an?
Welche Hindernisse stehen ihr im Weg und welche Komplikationen ergeben sich daraus?
Worin beseht ihr innerer Konflikt und welche Entwicklung durchlebt sie während der Geschichte?
Beantworte diese Fragen für dich und du verfügst über die Grundstruktur deiner Geschichte!
Strukturiere dein autobiografisches Schreiben
Möchtest du deine Autobiografie schreiben und hierbei über einen roten Faden verfügen?
Neben der klassischen Variante, deinen Lebensweg linear nachzuzeichnen, kannst du hier auch in Clustern denken.
Lass erste autobiografische Texte entstehen und ordne sie zu Gruppen an. Finde treffende Überschriften dafür, stell ihnen weitere Überschriften zur Seite und lass dazu neue Texte entstehen. So ergibt sich die Struktur deines Textprojekts ganz natürlich aus dem Schreiben heraus.
Entwickle eine Struktur für deinen Sachtext
Schreibst du über Sachthemen, so möchtest du deinen Lesern eine Einsicht vermitteln, ihnen Orientierung in einem bestimmten Themenbereich ermöglichen oder sie zu bestimmten Schritten ermächtigen. Im besten Fall holst du deine Leser dafür zu Beginn an einem Punkt A ab und führst sie durch deinen Text zu einem Punkt B.
Nach der Lektüre deines Werks hat die Leserschaft im optimalen Fall etwas verstanden, gelernt oder zumindest erkannt, was sie tun könnten, um weiterzukommen. Entwickle deine Struktur aus diesem angestrebten Prozess der Leser heraus!
Wo ist der Start-, wo der Endpunkt und welche Zwischenschritte sind nötig?
Frag nach der Funktion
Eine gute Planung ist die wichtigste Voraussetzung für eine gute Schreibphase und eine Überarbeitung, die nicht ausufert. Dazu gehört auch, unnötigen Ballast von vornherein zu vermeiden.
- Welche Funktion hat eine Szene für deinen Roman?
- Ist dieser Exkurs in deinem Ratgeber wirklich nötig?
- Was gehört wirklich zu diesem Blogartikel und was vielleicht erst in den nächsten?
Diese und ähnliche Fragen helfen dir dabei, deine Struktur überschaubar zu halten!
Visualisiere deinen roten Faden
Behalte die Ideen für deine Struktur nicht nur für dich im Kopf. Bring sie unbedingt zu Papier oder an die Wand.
Hast du deine Struktur immer klar vor Augen, vermeidest du so manche Verzettelung. Und du bemerkst leichter, wenn sich etwas geändert hat und du nochmals auf die Planungsebene wechseln solltest …
Nutze Elemente der Heldenreise
Hollywood bietet fantastische Inspiration fürs Storytelling. Das gilt nicht nur für Geschichten und Romane, sondern auch für Sachbücher.
Informiere dich über die Heldenreise und übertrage sie auf dein Schreibprojekt.
Übrigens: Es geht nicht darum, jeden einzelnen Schritt 1:1 abzuarbeiten. Nutze die wichtigsten Wendepunkte und frag dich, wo sich ihre Bedeutung in deiner Geschichte verorten lässt …
In den Schreibflow kommen
Bist du erst einmal im Schreibflow, geht alles leichter. Du verfügst im Endeffekt über das passende Medium, um nach und nach zum Autor besserer Texte zu werden.
Doch wie gelangst du in deinen Schreibflow?
Entwickle deinen Schreibfluss
Kannst du dich hinsetzen und aus dem Stegreif seitenweise Text produzieren?
Ich meine hiermit keinen besonders gelungenen oder gar veröffentlichungsreifen Text. Vielmehr geht es hier einfach darum, in einem sinnvollen Zusammenhang stehende Wörter und Sätze aneinanderzureihen.
Falls du dies nicht auf Knopfdruck kannst, fehlt dir eine entscheidende Voraussetzung, um erfolgreich zu schreiben!
Dein Schreibfluss geht aus einer starken Verbindung zwischen deinen Bewusstseinsinhalten und deiner Schreibpraxis einher. Stärke sie, indem du regelmäßig einfach drauflos schreibst, ohne dir Vorgaben struktureller oder inhaltlicher Art zu machen!
Etabliere deine Schreibroutine
Möchtest du mit deinem Schreiben und deinen Texten vorankommen, so sollte dir das eigentliche Schreiben möglichst leicht von der Hand gehen. So kannst du dich auf die Inhalte, den Aufbau und den Schreibstil konzentrieren.
Was dabei ungemein hilft, ist eine Schreibroutine.
Hast du es dir erst einmal angewöhnt, täglich eine bestimmte Anzahl an Seiten zu schreiben, ist die vielleicht wichtigste Hürde genommen: Dein innerer Schweinehund ist besiegt.
Allerdings braucht es dafür Zeit. Experten gehen davon aus, dass du bis zu 6 Monaten benötigst, um eine neue Routine aufzubauen.
Führ dir die riesigen Vorteile vor Augen, die es mit sich bringt, wenn das erst einmal geschafft ist …
Das macht es leichter durchzuhalten!
Stell Verbindlichkeit her
In vielen Fällen sind wir beim Schreiben unser eigener Chef. Diese Freiheit bringt auch Herausforderungen mit sich. Vor allem zwingt uns keiner, in diesem Moment zu schreiben – wir könnten auch ohne Weiteres etwas Anderes tun.
Stell so viel Verbindlichkeit wie möglich her, z.B. indem du
- feste Schreibzeiten etablierst
- deine Vorhaben visualisierst
- erfolgreich absolvierte Schreibzeiten dokumentierst
- oder andere Menschen in dein Vorhaben einweist.
Erschaffe deinen idealen Schreibort
Menschen haben unterschiedliche Vorlieben, wo sie gerne schreiben.
Ein Ort, an dem du dich wohlfühlst und an dem du alles hast, was du brauchst, kann helfen. Manche können auch den Luxus realisieren, einen Ort ganz allein fürs Schreiben zu reservieren. Wieder andere schreiben am liebsten im Park, in Cafés oder unterwegs im Hotel.
Finde heraus, welche Schreiborte für dich am besten funktionieren. Nutze dieses Wissen, um bessere Texte zu schreiben!
Merke: Die Schreibphase ist die Schreibphase ist die Schreibphase
Verzichte in der Schreibphase darauf, deine Texte zu überarbeiten. Schreib lieber einfach drauflos. Wechsle nur auf die Planungsebene, wenn du wirklich nicht weiterkommst.
So bewahrst du dich davor, deinen Schreibfluss durch deine Unsicherheit zu beeinträchtigen oder dich gar selbst aus einem Projekt zu reißen.
Entkomme dem Fluch der Ablenkung
Wir leben in Zeiten, die durch ständige Ablenkung geprägt sind. Insbesondere im Netz werden die Mittel immer perfider, mit denen die Aufmerksamkeit der Konsumenten gewonnen und möglichst lang in Anspruch genommen werden soll.
Das Resultat: ein unruhiger Geist, der zu Konzentrationsproblemen neigt.
Schalt die Ablenkungen aus, indem du dich auf feste Arbeitszeiten verpflichtest. Eigne dir Methoden an, die dir dabei helfen, konzentriert bei der Sache zu bleiben.
Finde Technische Lösungen für deine Schreibroutine
Manchmal gelingt es uns nicht, konzentriert zu schreiben, obwohl wir es uns fest vornehmen. Da sind technische Lösungen gefragt!
Probier einmal Folgendes aus:
- Schalte all deine Geräte und das Internet ab.
- Nutze eine Schreibfokus-Funktion in deinem Schreibprogramm, so dass du nur noch deinen Text siehst.
- Schreib auf einer Schreibmaschine und scann die Seiten danach ein.
- Schreib auf einer elektronischen Schreibmaschine mit Speicherfunktion.
- Schreib per Hand und tippe das Geschriebene später ab.
Hinterfrag dein Konzept von Schreibblockaden
Das Konzept der Schreibblockade ist umstritten. Bei den meisten anderen Tätigkeiten spricht ja auch keiner von einer Blockade.
Hinterfrage den Anspruch, den du an dein Schreiben hast. Nimm dir vor, einfach nur so zu schreiben, statt ganz Großartiges zu Papier bringen zu wollen. So lösen sich die meisten angeblichen Schreibblockaden in Luft auf.
Guter Schreibstil
Es gibt nicht die eine allgemeingültige Ansicht, was einen guten Schreibstil ausmacht.
Das heißt jedoch nicht, dass ein guter Schreibstil eine Sache dir Beliebigkeit ist oder dass man nichts dafür tun könnte. Folgende Aspekte des Themas Schreibstil helfen dir dabei, nach und nach bessere Texte zu schreiben.
Lerne, was alles zum Schreibstil dazu gehört
Vielen ist bewusst, dass der Schreibstil wichtig ist. Sie wissen jedoch nicht, was genau damit gemeint ist.
Der Schreibstil deines Texte wird auf allen relevanten Ebenen geprägt und du kannst auf jeder von ihnen ansetzen, um bessere Texte zu schreiben:
- klangliche Strukturen wie Klangfarbe, Rhythmus und Reime
- Wortebene
- Satzstrukturen
- Satzlänge und deren Variation
- Gestaltung von Absätzen
- Sprachniveau
- Kommunikative Nähe zwischen Sender und Empfänger
- …
Führ dir alle relevanten Ebenen vor Augen, die an einem guten Schreibstil beteiligt sind!
Nur so gewinnst du ein Bewusstsein deiner Stärken und deiner Baustellen …
Analysiere, was da ist
Viele Autoren wenden sich im Schreibcoaching an mich, da sie ihren Schreibstil verbessern möchten. Was einige überrascht: Es gibt nicht den einen guten Stil, den du erlernen kannst!
An erster Stelle gilt es, bei jedem Schreibprojekt herauszufinden, was es im Besonderen auszeichnet.
Welcher Stil ist hier stimmig?
Analysiere, was du bereits geschrieben hast, und entwickle so eine passende Schreibweise für das jeweilige Projekt!
Triff Entscheidungen
Einen stimmigen Stil für dein Projekt entwickeln hat viel mit Entscheidungen zu tun.
- Welche Formulierung passt zu deiner Zielgruppe?
- Welche Sprache ist für deine Romanfigur stimmig?
- Mit welche Art des Satzbaus bringst du dein Thema besonders stimmig rüber?
Entscheide auf der Basis dieser und ähnlicher Fragen, was stilistisch so bleiben kann, und wo du Dinge streichen oder verändern solltest.
Streiche Wortwiederholungen oder nutze sie bewusst
Auch wenn sich nicht pauschal sagen lässt, was guter Stil ist und was nicht, solltest du einige konkrete Aspekte kennen, um dein Verständnis zu schärfen und deine Schreibkompetenzen zu stärken.
Wortwiederholungen sind hierfür ein klassisches Beispiel.
In den meisten Fällen solltest du diese tunlichst vermeiden. Es wirkt häufig ungelenk, verwendest du ein und dasselbe Wort mehrfach kurz hintereinander.
Im Einzelfall kann eine bewusste Wortwiederholung jedoch auch ein kraftvolles Gestaltungsmittel sein. Entwickle ein Gespür für die feine Grenze zwischen beiden Fällen!
Nimm die Funktion deiner Sätze in den Blick
Sind lange Sätze ein Zeichen guten Stils?
Oder sind es kurze?
Weder noch!
Viel entscheidender als die bloße Länge ist, ob dein Satz seinen Zweck erfüllt.
Ist er unnötig verschwurbelt und verquirlt einzelne Ideen zu einem unübersichtlichen Ganzen? Dann teile ihn in mehrere kleinere Sätze auf.
Spiegelt die komplexe Satzkonstruktion jedoch einen Gedankengang oder das Geschehen treffend wider, so kann die Länge absolut notwendig sein. Das Ineinander aus Haupt- und Nebensätzen wird so zu einem Gestaltungsmerkmal.
Betrachte immerzu die Funktionalität der deiner Satzkonstruktion und triff daraufhin eine Entscheidung!
Variiere die Satzlängen wirkungsvoll
Die Entscheidung für kurze oder lange Sätze triffst du nicht nur einmal. Vielmehr bietet dir die Satzlänge eine großartige Möglichkeit, den Rhythmus deiner Texte zu variieren.
Eine Aneinanderreihung kurzer Sätze kann z.B. eine gewisse Atemlosigkeit erzeugen. Lange Sätze strahlen hingegen tendenziell mehr Ruhe aus.
Achte darauf, welche Wirkung du jeweils erzielen möchtest, und entscheide entsprechend!
Übe dich im Umgang mit Verben
Verben werden häufig als Königswörter bezeichnet. Diese Ehre verdanken sie ihrer Wirkung und Funktion.
Häufig haben wir eine klare Vorstellung vor Augen, wenn jemand z.B. Lust verspürt oder ein Boot vor der Küste dümpelt. Und zwar viel eher als wenn wir schrieben, dass jemand Lust hat oder ein Boot vor der Küste im Wasser ist.
Verzichte auf Allerweltsverben, falls möglich. Nutze lieber treffende Ausdrücke, die genau vermitteln, was los ist.
Setze Aktiv und Passiv bewusst ein
Eine häufige Empfehlung beim Kreativen Schreiben lautet, man solle das Passiv meiden.
Schauen wir uns ein Beispiel an:
Er ging ins Reisebüro und buchte einen Trip auf die Malediven.
Das Geschehen steht uns hier deutlicher vor Augen als in einer Passiv-Variante. Diese könnte etwa lauten:
Er wurde mit dem Taxi ins Reisebüro gebracht. Dort wurde für ihn eine Reise auf die Malediven gebucht.
Durch die Verwendung des Passiv entsteht eine Distanz zwischen Leser und handelnder Figur. Meist ist dies hinderlich.
Doch manchmal ist genau dies der Eindruck, den wir erzeugen wollen.
Konzentriere dich auf aktive Verbformen und setze das Passiv immer dann ein, wenn die Wirkung dem Text zuträglich ist.
Erzähle beim Kreativen Schreiben lebendig
Eine der berühmtesten «Weisheiten» beim Kreativen Schreiben lautet Show, don’t tell!
Dahinter steckt die wichtige Einsicht, dass es wirkungsvoller ist, Stimmungen, Gedanken und Gefühle erlebbar zu machen, statt sie einfach zu behauten.
Andererseits besteht ein Roman nicht nur aus szenischen Passagen. Zusammenfassende, erzählende Textteile sind häufig mindestens genau so wichtig. Und das ist auch gut so.
Ansonsten würde der Umfang ausufern und alle Geschehnisse würden auf einmal gleich wichtig erscheinen.
Wäge also ab, ob die Stelle der Handlung so zentral ist, dass das innere und äußere Geschehen durch deine Erzählkunst gezeigt werden muss, oder ob es deinem Text zuträglich ist, wenn du davon erzählst.
Denke daran, für wen du schreibst
Ein Text, der gelesen werden soll, ist immer Bestandteil eines Kommunikationsgeschehens. Deine Zielgruppe ist deshalb ein entscheidender Faktor, um deinen guten Schreibstil zu entwickeln. Verfasst du einen Jugendroman oder deine Autobiografie?
Schreibst du einen Blogartikel oder einen wissenschaftlichen Aufsatz?
Ist dein Text für Kinder oder Erwachsene, für den Mainstream oder für ein Fachpublikum?
Kläre für dich, wer deine ideale Leserschaft ist und pass deinen Schreibstil an sie an!
Geh reflektiert mit Adverbien um
Bei der Sehnsucht nach glasklaren und einfach umzusetzenden Schreibtipps gerät eine weitere Wortart in den Fokus: die Adverbien.
Häufig liest man, sie würden den Text mit unnötigem Ballast beschweren. Allerdings können sie durchaus auch sehr wirkungsvoll sein, indem sie Inhalten einen neuen Aspekt hinzufügen.
Der Mann eilte eilig zur Bank, um schnellstmöglich Geld abzuheben.
Hier kann man sich das Adverb sparen. Das Verb sagt schon alles.
Der Mann eilte nachdenklich zur Bank, um widerstrebend Geld abzuheben.
Hier kommt den Adverbien eine sinnvolle Funktion zu. Zusammen mit dem Verb entsteht ein Spannungsverhältnis, das Fragen aufwirft.
Sei beim Umgang mit Adverbien also besonders achtsam.
Kläre jeweils, ob ihnen eine gewinnbringende Funktion für deinen Text zukommt. Falls nicht, lass sie weg!
Nutze das Gestaltungspotential von Absätzen
Nicht nur die Variation der Satzlängen bietet Gestaltungspotential. Bei den Absätzen lässt sich ähnlich verfahren.
In einem erzählenden Text kann ein Absatz gerne auch mal nur aus einem Satz bestehen oder sogar nur aus einem Wort. Oder er kann sich über eine ganze Seite erstrecken, wenn der Spannungsbogen, die Zielgruppe und die besondere Erzählweise es erfordern.
Bei nicht-fiktionalen Texten verhält es sich ähnlich, wenn auch in abgeschwächter Weise. Nutze die Länge der Absätze, um deine Inhalte zu strukturieren, aber auch, um deine ganz eigene Schreibweise zu prägen.
Nutze die Schreibstile anderer als Inspiration
Hast du stilistische Vorbilder? Dann liegt es nahe, aus ihnen zu lernen!
Und falls du keine hast, dann ist jetzt ein guter Zeitpunkt, dir welche zu suchen.
Doch wie nutzt du am besten für dich, was dir am Schreiben Anderer gefällt?
Die reine Analyse hilft hier nicht weiter. Praktische Umsetzung ist gefragt!
Nimm dir eine Seite deiner Lieblingsautors vor, analysiere sie und schreib daraufhin in möglichst identischem Stil einen eigenen Text. Die Imitation deiner Idole kann ein wichtiger Zwischenschritt sein, um deinen eigenen Schreibstil für bessere Texte zu entwickeln …
Handwerkszeug des Kreativen Schreibens
Beim Kreativen Schreiben geht es darum, Geschichten, Gedanken, Gefühle und unterschiedlichste Perspektiven auf die Welt auf eindrückliche, häufig künstlerische Weise in Worte zu fassen.
Die Bandbreite an Schreibtipps zum Kreativen Schreiben ist riesig.
Die Herausforderung liegt nicht darin, auf welche zu stoßen.
Viel mehr ist es wichtig, Schreibtipps zu nutzen, die wirklich einen Unterschied machen …
Kläre die Erzählsituation
Beim Schreiben von Geschichten oder Romanen solltest du wissen, von welchem Standpunkt aus du erzählst. Davon hängt ab, welche Informationen zur Sprache kommen und welche nicht, wie du erzählst und welche Stimmung du so erzeugst. Diese Entscheidung hat massiven Einfluss auf die Wirkung deiner Geschichte.
Wichtig: Häufig gelingt es nicht am Reißbrett, eine stimmige Lösung zu finden. Es gilt, verschiedene Varianten auszuprobieren.
Vermeide es, beliebig zwischen unterschiedlichen Möglichkeiten zu wechseln. Dies geht sonst auf Kosten der literarischen Qualität.
Nutze die Magie neutralen Erzählens
Gibst du das Geschehen möglichst objektiv wieder, wird von einer neutralen Erzählsituation gesprochen. Doch was soll objektiv eigentlich bedeuten?
Absolute Objektivität gibt es nicht. Prägend für das Dargestellte ist immer das Medium, durch welches wir die Informationen vermitteln.
Beim neutralen Erzählen ist dieses nicht an eine bestimmte Figur, weder außerhalb noch innerhalb der Geschichte gebunden. Stell dir am besten vor, ein Aufnahmegerät würde die Geschehnisse deiner Geschichte dokumentieren und in eine möglichst standardmäßige Sprache übersetzen.
Werde zum allwissenden Erzähler
Auch die auktoriale Erzählsituation (auch als allwissender Erzähler bekannt) bietet eine besondere Möglichkeit, eine Geschichte zu erzählen. Hier kannst du die unterschiedlichen Perspektiven, Sprachstile und Erzählweisen miteinander kombinieren.
Prinzipiell ist hier alles erlaubt. Doch Vorsicht: Dies lässt allzu leicht den Eindruck der Beliebigkeit entstehen. Auch hier solltest du eine stimmige Schreibweise entwickeln!
Nutze die Überzeugungskraft personalen Erzählens
Bei der personalen Erzählweise (oder auch personale Erzählperspektive) ist alles, was du schreibst, an eine bestimmte literarische Figur geknüpft: die Wortwahl, die Ausdrucksweise, der Inhalt, die Stimmung und vieles mehr.
Ist dies gut umgesetzt, können deine Leser mit dem Erleben deiner Figur verschmelzen. Das Erzählte wirkt dann besonders echt und wir werden bei einer guten Story maximal in die Geschichte hineingezogen.
Gestalte die Authentizität der Ich-Perspektive
Auch die Ich-Perspektive bringt Besonderheiten mit sich. Versuch dich beim Geschichtenschreiben einmal an ihr.
Eine literarische Figur erzählt hier ihre eigene Geschichte oder die Geschichte einer anderen Figur. Jedes einzelne Wort des Textes stammt also von der Figur.
So lässt sich besondere Nähe erzeugen.
Zugleich bietet dies eine lustvolle Möglichkeit, unzuverlässiges Erzählen in deinen Text zu bringen. Denn wer sagt, dass es immer die Wahrheit ist, was ein solcher Erzähler von sich gibt?
Experimentiere mit dem multiperspektivischen Erzählen
Kombiniere unterschiedliche personale Erzähler oder Ich-Erzähler miteinander. So kannst du multiperspektivisch erzählen.
Im Unterschied zum auktorialen Erzählen gibt es hier keine rahmende Erzählstimme, die das Geschehen einordnet oder kommentiert. Durch die multiperspektivische Erzählperspektive lässt sich auch wundervoll Spannung erzeugen und unzuverlässiges Erzählen zelebrieren.
Organisiere die Informationsvermittlung
Es ist nicht nur wichtig, was du erzählst und wie du es erzählst, sondern auch wann du was erzählst. Denn wenn das Körbchen voll ist, ist die Ostereiersuche vorbei.
Dies gilt sowohl beim Roman- und Geschichtenschreiben, als auch beim Schreiben deiner Autobiografie. Wenn auch, je nach Genre, in unterschiedlichem Ausmaß.
Überlege dir also gut, an welcher Stelle du mit welchen Informationen herausrückst.
Setz Cliffhanger elegant ein
Cliffhanger sind so verhasst wie geliebt. Am Ende eines Kapitels geschieht etwas Dramatisches und wir wollen beim Lesen wissen, wie es weitergeht. Am liebsten würden wir die Story gar nicht mehr weglegen.
Doch Vorsicht: Künstliche Cliffhanger, die allein aus Berechnung eingesetzt werden, führen bei den Lesern leicht zu Verdruss. Ein guter Cliffhanger hingegen geht schlüssig aus der Geschichte hervor, führt zu weiteren Verwicklungen und löst sich nicht bereits ohne Konsequenzen wenig später in Wohlgefallen auf.
Arbeite mit subtilen Vorausdeutungen
Du brauchst nicht unbedingt Cliffhanger, um spannend zu schreiben. Eine weitere wundervolle Methode sind subtile Vorausdeutungen.
Ohne zu viel zu verraten kannst du in deiner Geschichte – aber auch in deinem Sachbuch oder Blogartikel – Hinweise geben, wie sich die Story oder die Überlegungen entwickeln werden.
Doch Vorsicht: Mach es nicht zu platt und nicht zu häufig. Sonst erreichst du das Gegenteil.
Nutze die Kraft der Archetypen
Beim Kreativen Schreiben spielen deine Figuren eine zentrale Rolle. Orientiere dich an typischen Handlungsmustern, die wir alle in uns tragen, um fesselnde Figuren zu entwickeln.
Die folgenden Archetypen nach C.G. Jung können dabei eine wichtige Orientierung bieten:
- Der Rebell
- Der Zauberer
- Der Held
- Der Liebende
- Der Narr
- Der Jedermann
- Der Betreuer
- Der Herrscher
- Der Schöpfer
- Der Unschuldige
- Der Weise
- Der Entdecker
Doch Vorsicht: Es geht keinesfalls darum, jeder Figur einen Archetypen zuzuweisen!
Vielmehr lassen sich die unterschiedliche Anteile in jeweils individueller Gewichtung in jeder Persönlichkeit finden.
Erschaffe eine Backstory
Möchtest du fesselnde Figuren entwickeln? Neben ein paar zentralen äußeren und inneren Merkmalen ist dafür eine Sache besonders entscheidend: ihre inneren Konflikte.
Durch welche Erfahrungen in ihrem bisherigen Leben sind deine Figuren zu denen geworden, die sie zu Beginn deiner Geschichte sind?
Finde eine überzeugende Antwort auf diese Frage und du verfügst über eine kraftvolle Basis und einen Kompass, um eine fesselnde Story zu entwickeln.
Zeig die Persönlichkeit durch die Handlung
Interessante Figuren sind nicht nur ein zentraler Bestandteil fiktionaler Texte. Auch in Sachbüchern kannst du sie nutzen, um deine Überlegungen an Beispielen zu verdeutlichen.
Doch wie machst du deine fesselnden Figuren erlebbar, ohne einfach nur hinzuschreiben, was du dir zu ihnen überlegt hast?
Mach durch ihr Verhalten deutlich, wie sie auf bestimmte Umstände reagieren. So werden deine Figuren lebendig und die Leser können sich mit ihnen identifizieren!
Schreib fesselnde Dialoge
Dialoge sind eine wundervolle Möglichkeit, um
- deine Geschichten abwechslungsreich zu gestalten
- die Denk- und Sprechweise deiner Figuren erlebbar zu machen
- die Beziehung der Figuren zwischen einander zu offenbaren
- kurzweilige Passagen zu Papier zu bringen
- Konflikte, Missverständnisse und Ironie darzustellen.
Experimentiere mit Dialogen in unterschiedlichen Textformen!
Nicht nur in Geschichten oder Romanen, auch beim autobiografischen Schreiben oder in Sachbüchern tragen sie zu einem lebendigen Leseerlebnis bei.
Spiel mit Sprache
Beim Kreativen Schreiben geht es um das Potential von Sprache jenseits des Eindeutigen. Es eröffnen sich Interpretationsspielräume. Sprachspiele sind bestens dazu geeignet, diese Möglichkeit auszuschöpfen.
Hier drei Beispiele, wie du konkret vorgehen kannst:
- Arbeite mit rhetorischen Figuren
- Nutze Symbole, Metaphern und Vergleiche
- Greif typische Wendungen auf und variiere diese auf deine Weise.
Das Wichtigste aber ist: Vergiss nicht die Schreibfreude dabei!
Es ist das vielleicht beste Zeichen, wenn du sie verspürst …
Die Überarbeitung deiner Texte
Schreibprofis wissen nur zu gut: Die Überarbeitung ist mindestens genau so wichtig wie der Erstentwurf. Deshalb solltest du diesen Bereich unbedingt in den Blick nehmen, möchtest du bessere Texte schreiben … Los geht’s!
Lass deine Texte ruhen
Vielen hilft es, klar zwischen Schreib- und Überarbeitungsphasen zu unterscheiden. Der Modus ist nämlich ein vollkommen anderer. Geht es beim Schreiben darum, in deinen Schreibfluss zu finden, setzt du beim Überarbeiten die Brille des Lektors auf.
Damit dies gelingt, solltest du eine gewisse Zeit zwischen dem Schreiben und dem Überarbeiten verstreichen lassen. Schon eine halbe Stunde kann helfen, um einen neuen Blick auf den eigenen Text zu richten. In anderen Fällen braucht es auch mal ein halbes Jahr, um sich dem jeweiligen Buchprojekt wieder möglichst unvoreingenommen zu nähern …
Plan genügend Zeit und Ruhe fürs Überarbeiten ein
Die Überarbeitung eines Erstentwurfs ist häufig aufwendig. Dies solltest du bei einem neuen Projekt von Angang an auf dem Schirm haben.
So wirst du nicht enttäuscht sein, wenn dein Text nach dem ersten Entwurf noch lange nicht fertig ist. Außerdem legst du damit die Grundlage für den notwendigen Fokus beim Überarbeiten. Denn mit Hektik ist hier nichts gewonnen, jetzt geht es um Genauigkeit.
Gestalte die Überarbeitung lustvoll
Anders als ein exzessiver Schreibfluss genießt die Überarbeitung bei vielen Autoren keinen guten Ruf. Es klingt in erster Linie anstrengend, das gesamte Manuskript noch einmal durchzugehen. Dazu kommt, dass es mit dem einen Mal meist nicht getan ist.
Doch das Überarbeiten kann durchaus Freude bereiten:
- Erlebe die Lust, an Sätzen zu schrauben, bis sie rund klingen.
- Entwickle ein Gespür für treffende Ausdrücke, die deinen Ausführungen Kraft verleihen.
- Erfreue dich an deinem Scharfsinn und löse Ungereimtheiten auf.
Die Botschaft deines Textes kommt so auf eine ganz neue Ebene!
Unterscheide zentrale Ebenen der Überarbeitung
Erst wenn du weißt, worum es beim Überarbeiten geht, kannst du diese Herausforderung erfolgreich meistern. Dafür solltest du die Ebenen kennen, die hierbei eine Rolle spielen. Um bessere Texte zu schreiben ist es nötig, folgende Dimensionen in den Blick zu nehmen:
- Normsprachliche Richtigkeit
- Inhaltlicher Aufbau und Struktur
- Sprachstil und Erzählweise
- Syntaktische Ebene
- Semantische Ebene
- Mittel der Leserlenkung und Rhetorik
Identifiziere deine Baustellen
Erst wenn du weißt, wo die Schwachstellen deines Textes liegen, kannst du sie beheben. So wichtig es ist, beim Erstentwurf loszulassen und dich deinem Schreibfluss hinzugeben – nun ist eine kritische Haltung gefragt.
Gegebenenfalls kann es helfen, nach einer ersten kritischen Lektüre eine To-do-Liste zur Überarbeitung anzulegen:
- Auf welche Aspekte möchtest du besonders achten?
- Wo siehst du den größten Verbesserungsbedarf?
- Wie viele Überarbeitungsdurchgänge hast du vor und worauf wirst du jeweils achten?
Sei dir typischer Problemfelder bewusst
Um die eigenen Baustellen zu identifizieren musst du typische Problemfelder kennen. Dafür lohnt es sich, Schreibratgeber zu studieren, die sich mit den Dimensionen guten Schreibstils auseinandersetzen.
An dieser Stelle können nur einige typische Probleme genannt werden, denen ich bei der Lektüre von Autorentexten besonders häufig begegne:
- Inhaltlicher Aufbau und Struktur: Unentschiedenheit bezogen auf die Thematik und den Konflikt, Mangel an logischer Stringenz im Großen und Kleinen, langatmige Beschreibungen, oberflächliche Charakterzeichnungen, mangelndes Bewusstsein für die Gestaltung von Absätzen
- Sprachstil und Erzählweise: Dopplungen und unnötige Erklärungen, Brüche in der Erzählperspektive, unklare Erzählsituation
- Syntaktische Ebene: unnötige Schachtelsätze, Rhythmisch ungelenke Syntax, Verzicht auf den Wechsel zwischen kurzen und langen Sätzen, mangelhaftes Ineinander aus Inhalt und Form.
- Semantische Ebene: übermäßiger Gebrauch von Modalverben, Filterverben und Allerweltsverben, clichéhafte Ausdrucksweisen, ungewollte Brüche in der Ausdrucksweise
- Mittel der Leserlenkung und Rhetorik: unbedachte oder ungelenke Handlungssprünge, übertriebene Erläuterungen und unnötige Ausführlichkeit, Mangel an Bindewörtern, syntaktisches Einerlei, Verzicht auf rhetorische Figuren
Kürze großzügig und streiche, wo nötig
Vielen Autoren fällt es schwer, im eigenen, mühevoll verfassten Text Streichungen vorzunehmen. Mein drei häufigsten Vorschläge bei der Überarbeitung lauten jedoch:
- Kürzen
- Kürzen
- Kürzen.
Weshalb?
In vielen Fällen wird so die Wirkung und Aussage deines Textes zugespitzt. Das Eigentliche tritt zu Tage, da unnötiger Ballast entfällt. Erst, wenn der Blick aufs Wesentliche frei wird, entfaltet dieses seine volle Kraft.
Lies deinen Text laut
Möchtest du deinem Text nochmals ganz neu begegnen?
Dann lies ihn laut!
Du wirst überrascht sein, wie zwingend dir nun gewisse Veränderungen entscheiden, die dir zuvor nicht in den Sinn kamen.
Besonders hilfreich ist dies für die stilistischer Ebene. Der Sprachrhythmus kommt durch das laute Lesen deutlich zur Geltung kommt.
Verfremde optisch deinen Text
Manchmal fällt es schwer, beim Überarbeiten Fehler zu erkennen. Unser eigener Text ist uns einfach schon zu bekannt.
Ändere die Schriftart, den Zeilenabstand oder den Zoomfaktor deines Textdokuments. Solch einfache Maßnahmen können manchmal dabei helfen, dass uns wichtige Details auffallen, die wir zuvor automatisch vor unserem inneren Auge korrigiert haben.
Druck deinen Text aus
Trotz aller Vorteile des Digitalen – die Vorteile des Analogen, Haptischen sollte man auch bei der Überarbeitung nicht unterschätzen. Manchmal hilft es, einen Text auf Papier in der Hand zu halten. Nun kannst du ganz klassisch mit einem Stift streichen, ergänzen, umstellen und vieles mehr.
Die spätere Übertragung ins Digitale mag mühsam anmuten. Bringen wir die Überarbeitung für bessere Texte so jedoch auf ein neues Level, hat sich der Aufwand gelohnt.
Kooperationen für bessere Texte
Um nachhaltig bessere Texte zu schreiben, solltest du kein Einzelkämpfer sein. Arbeite mit anderen Autoren zusammen und hol dir professionelle Unterstützung. So garantierst du langfristig deinen Schreiberfolg.
Besuche ein Schreibseminar
Ein gutes Schreibseminar bietet dir wertvollen Input und nutzt das soziale Setting für kreative gemeinsame Stunden. Hier tauscht du dich mit anderen Autoren aus und erhältst wertvolles Feedback. Nicht selten ergeben sich daraus auch langfristige Kooperationen.
Such dir eine Schreibgruppe
Nicht immer nur alleine schreiben, sondern auch mal mit anderen zusammen – das hat viele Vorteile. Du lässt dich inspirieren, bekommst wertvolles Feedback und tauscht dich zu den Hochs und Tiefs des Autorenlebens aus. Vor allem steigt durch das Miteinander häufig auch die Lust zu schreiben.
Finde Testleser für deine Bücher
Hold dir ein Feedback von Testlesern zu deinen Texten ein. Dies hilft dir, deinem Manuskript den letzten Schliff zu verleihen oder grundsätzliche Entscheidungen zu überdenken.
Was macht gute Testleser aus und wie findest du sie?
Gute Testleser geben dir ein wertschätzendes und zugleich ehrliches Feedback.
Das klingt vielleicht einfach, ist jedoch nicht ohne Weiteres selbstverständlich.
Entscheidend ist, dass deine Testleser wirklich Lust darauf haben, diese Aufgabe zu übernehmen. Frag in deinem Bekanntenkreis nach oder sieh dich im Netz in einschlägigen Foren um.
Wichtig: Du solltest nur Menschen als Testleser wählen, denen du auch vertraust.
Kläre im Vorfeld deine Erwartungen mit ihnen. Äußere Wünsche, wozu du dir vor allem eine Rückmeldung wünscht. Ein Katalog an Fragen kann dabei helfen, die Aufmerksamkeit deiner Testleser von Anfang an in die gewünschten Bahnen zu lenken.
Arbeite mit einem Schreibcoach zusammen
Manchmal braucht es beim Schreiben eines Buchs eine qualifizierte Begleitung. Diese hilft dabei, sich im Schreibprozess nicht zu verzetteln, regelmäßig Feedback zu bekommen und den Blick aufs Große-Ganze zu wahren.
Schreibcoaching ist hierfür eine großartige Möglichkeit. Ein kompetenter Schreibcoach kann deinen Schreibprozess positiv beeinflussen und steht dir bei wichtigen Entscheidungen zur Seite. So legst du eine wichtige Basis für bessere Texte.
Nutze Coworking für dein Schreiben
Auch ohne Schreibgruppe oder Schreibseminar kannst du davon profitieren, beim Schreiben nicht allein zu sein. Nutze die konzentrierte Atmosphäre von Coworking-Spaces für dich! Ach Bibliotheken sind dafür eine wundervolle Möglichkeit.
Das funktioniert sogar, wenn du dort keinen anderen kennst. Es kann ungemein motivieren, wenn auch andere in der Nähe konzentriert in ihre Aufgaben vertieft sind …
Arbeite mit einem Lektor zusammen
Für eine professionelle Veröffentlichung ist ein Lektorat Pflicht. Grobe Schnitzer werden ausgemerzt, mangelnde Stringenz im Großen und Kleinen wird rückgemeldet und du bekommst wertvolle Anregungen für eine Verbesserung des Schreibstils.
Wichtig: Kläre die Vorstellungen des Lektors zur Zusammenarbeit im Vorfeld und lass ihn zur Probe einige Seiten lektorieren, bevor du dich für ein großes Paket entscheidest.
So vermeidest du Enttäuschungen und unnötige Konflikte.
Technische Lösungen für bessere Texte
Schreibtipps und Technik – was hat das miteinander zu tun? Mehr als man auf den ersten Blick denken mag.
Technische Lösungen, die zu dir und deiner Schreibweise passen, ersparen dir viel Mühe und manchen Kampf gegen Windmühlen …
Finde die passende Autorensoftware
Selbstverständlich kannst du dein Buch mit einem klassischen Office-Programm schreiben. Ab einer gewissen Textlänge wird dies jedoch schnell unübersichtlich. Viele Programmfunktionen brauchst du nicht, andere werden dir fehlen.
Eine passende Software für Autoren verhilft dir zu einem angenehmeren Workflow. So nutzt du deine Schreibzeit effektiv.
Die eigentliche Schreibfunktion wird hier durch Tools zur Ideenfindung, Strukturplanung, Figurenentwicklung und Überarbeitung ergänzt. Entscheidend ist nicht allein, was das Programm alles kann. Wichtig ist auch, inwiefern dessen einzelne Bestandteile zu einem harmonischen Ganzen verbunden sind.
- Der Platzhirsch im deutschsprachigen Raum ist Papyrus. Ich kenne viele Autoren, die damit arbeiten und die Verknüpfung aus Planung, Schreibfokus und Überarbeitungstools schätzen.
- Günstigere Alternativen, die sich ebenfalls seit vielen Jahren bewährt haben, sind Scrivener und yWriter.
- In den letzten Jahren sind weitere Anwendungen wie DramaQueen oder Seite 1 zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz geworden.
Eine pauschale Empfehlung, welche Software du nutzen solltest, ist wenig hilfreich. Die Wahl sollte von deiner Persönlichkeit, deiner Erfahrung, deinem Schreibprojekt und deinem Budget abhängen. Es empfiehlt sich, Probe- oder Demoversionen auszuprobieren und dich dann erst für ein Programm zu entscheiden.
Behalte die Vorteile analogen Schreibens auf dem Schirm
Es gibt so viele Möglichkeiten digitalen Arbeitens und diverse Endgeräte und Tools sind zu einem überaus gebräuchlichen Bestandteil des Alltags geworden. Da vergessen manche, wie einfach und erschwinglich, effektiv und lustvoll es ist, einfach nach Zettel und Stift zu greifen und loszulegen.
Die Vorteile liegen auf der Hand:
- Es gibt keine Ausreden mehr, dass du irgendwas Bestimmtes brauchst, um mit deinem Schreibprojekt anzufangen.
- Dein Arbeitsgerät ist im Gegensatz zu den meisten digitalen Tools ablenkungsfrei.
- Die analoge Haptik, wenn du von Hand schreibst, bringt für viele ein besonderes Maß an Präsenz und Achtsamkeit mit sich.
- Das Etablieren deines Schreibflusses durchs Freie Schreiben fällt vielen leichter als beim Tippen.
- Du brauchst keinen Strom.
Nutze digitale Kreativtools
Auch wenn analoges Arbeiten häufig unterschätzt wird, bieten digitale Tools Vorteile, auf die du nicht zu verzichten brauchst. Erschaffe dir einen Workflow, der analoge und digitale Arbeitsweisen effektiv miteinander verknüpft.
Mit digitalen Kreativtools erschaffst du mit wenigen Klicks anspruchsvolle Grafiken, sammelst Ideen, kombinierst Stichpunkte miteinander, modifizierst Strukturen so oft du möchtest, speicherst unterschiedliche Versionen ab, greifst jederzeit und an jedem Ort auf deine Projekte zurück und arbeitest daran weiter.
In Schreibsoftware wie Papyrus, Scrivener oder DramaQueen sind bereits hilfreiche Kreativtools integriert. Vielleicht arbeitet du jedoch beruflich ohnehin mit Kommunikationstools wie Zoom oder Grafiktools wie Canva. Dann nutze die dort integrierten Werkzeuge auch für deine Schreibprojekte!
Oder du suchst für eine einzelne Anwendung wie Brainstorming, Timelines oder Strukturskizzen eine spezifische Anwendung, die hierfür ideal ist.
Erschaffe dir so nach und nach ein Setting, das dein Schreiben auf bestmögliche Weise unterstützt!
Diktier deine Texte
Der technische Fortschritt hat so manche Möglichkeit in unser Leben gebracht, die vor einigen Jahren noch illusorisch erschien. Erschwingliche Apps wie Schreib mit Stimme verwandeln gesprochene Sprache in Text.
Dies bringt Abwechslung in deinen Workflow und schont deinen Rücken: Du sitzt nicht mehr die ganze Zeit am Schreibtisch. Vielmehr kannst du auch mal durch den Garten spazieren und einen Erstentwurf einsprechen.
Sammle deine Ideen systematisch
Zu manchen Zeiten sprudeln wir nur so vor Ideen. Manchmal tut sich eine Ödnis der Einfallslosigkeit auf oder es droht gar eine Schreibblockade.
Manchmal haben wir auch schlichtweg keine Zeit, müssen jedoch liefern: einen Newsletter, einen Blogartikel, eine Buchidee.
Sammle in kreativen Zeiten Ideen, Lebens- und Leseeindrücke so wie Eichhörnchen Nüsse. Verwahre sie an einem sicheren Ort, an dem du zum richtigen Zeitpunkt darauf zurückgreifen kannst. Nach und nach entsteht so ein Ideenschatz von unschätzbarem Wert.
Hier kommen drei Tools, die dir dabei helfen:
- Das kostenfreie Programm Zettelkasten ist dem berühmten Zettelkasten von Niklas Luhmann nachempfunden. Ab einer gewissen Größe stellt es spannende Querverbindungen her, die dich zu neuen Ideen inspirieren.
- In Citavi hältst du Leseeindrücke und Zusammenfassungen fest und fügst auf einfache Weise Bezüge und Zitate in dein Buchprojekt ein.
- Mit OneNote sammelst du zu jedem Zeitpunkt und an jedem Ort Notizen und organisierst diese auf kreative Weise
Gestalte deinen Umgang mit Sprachmodellen bewusst
Für viele Autoren ist das Nutzen von Sprachmodellen nicht mehr aus ihrer Arbeit wegzudenken. Diese können das Verfassen von Artikeln, Geschichten oder ganzen Buchprojekten um ein Vielfaches beschleunigen.
Doch Vorsicht: Diese Praxis bringt auch viele Nachteile mit sich!
Acht unter Anderem auf folgende Punkte:
Welches sind wirklich deine Überlegungen und Überzeugungen und welche stammen von der KI? Die Unterscheidung fällt manchmal nicht leicht.
Das Nutzen von KI kann zu Denkfaulheit führen und die wichtigste Ressource beschädigen, über die du als Autor verfügst: deine Kreativität.
Selbst, wenn kein Text genau wie der andere ist, agiert eine KI doch nach bestimmten Prinzipien. So lesen sich die entstandenen Texte dann auch häufig ähnlich.
Sprachmodelle wurden und werden mit Werken trainiert, die von Menschen erschaffen wurden.
Deshalb wird den Verantwortlichen häufig der Raub geistigen Eigentums unterstellt. Kläre für dich, ob und inwiefern du Sprachmodelle für dein Schreiben nutzen möchtest.
Finde für dich eine Lösung, die weder deine Kreativität noch deine Integrität als Autor beschädigt.
Mehr lesen, um bessere Texte zu schreiben
Nicht allein durchs Schreiben lernen wir, bessere Texte zu schreiben. Auch das Lesen ist hierfür essentiell.
Welche Haltung ist hierbei hilfreich?
Welche Lektüre kann besonders wertvoll sein?
Und wie solltest du dabei am besten vorgehen?
Das erfährst du im Folgenden!
Erkenne deine Position auf der Schulter von Giganten
Wenn wir schreiben, tun wir dies nie im luftleeren Raum. Vielmehr stehen wir mit unseren Texten in Beziehung zu all dem, was bereits einmal geschrieben wurde. Mach dir dies bewusst und du erlangst Zugang zur Tiefenstruktur deiner Texte!
Indem du bestimmte Ausdrücke, Bilder, Figuren, Motive oder Gedanken aufgreifst, bildest du immer auch Referenzen auf bereits Geschriebenes. Selbstverständlich kannst du nicht einmal annähernd erahnen, welch vielfältige Verbindungen hierbei entstehen. Doch du kannst dieses Deutungspotential deiner Texte gezielt nutzen, indem du sowohl gezielt als auch intuitiv auf andere Texte verweist. Voraussetzung hierfür ist eine intensive Recherche- und Lektürepraxis, die dein eigentliches Schreiben begleitet.
Analysiere deine Lektüren
Mit dem einfachen Lesen ist es nicht getan, um das volle Potential deiner Lektüren auszuschöpfen. Effektiver ist es, wenn du das Gelesene analysierst, in Beziehung zu anderen Texten setzt, hinterfragst, mit anderen Lesern diskutierst und kommentierst. So dringen deine Leseerfahrungen tiefer ein und du findest Erklärungen für manche Wirkungen, die der Text bei dir erzielt hat!
Dies macht es leichter, deine Erkenntnisse und Erfahrungen intuitiv für dein eigenes Schreiben zu nutzen …
Führe ein Lesetagebuch
Was wir lesen ist häufig schnell wieder vergessen. Das ist mehr als schade, möchtest du mit deinen Lektüren dein Schreiben befördern und so bessere Texte schreiben.
Das Führen eines Lesetagebuchs hilft dabei, deine Leseeindrücke nachhaltiger auf dein Schreiben einwirken zu lassen.
Doch was könnte in einem Lesetagebuch stehen und wozu genau soll es gut sein?
Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Hier kommen drei konkrete Beispiele:
Kurze Inhaltsangaben zu Romanen schulen dein Gespür für Dramaturgie
Das Notieren eindrücklicher Textstellen oder Zitate hilft dir dabei, diese später in eigenen Texten wieder aufzugreifen.
Eine Liste gelesener Bücher, ergänzt um kurze Leseeindrücke, ermöglicht es dir, deine Leseerfahrungen nachhaltiger in dein Schaffen einzubinden.
Leg eine Schatzsammlung aus Formulierungen an
Besonderes Augenmerk beim literarischen Lesen sollte auf der Schreibweise liegen. Triffst du hier auf außergewöhnlich gelungene Formulierungen, so lass sie dir nicht entgehen. Lies mit dem Stift in der Hand und unterstreiche sie. Leg dir einen Zitat-Fundus an. Integriere diesen in deine Materialsammlung für ein bestimmtest Projekt oder in deinen Zettelkasten (siehe auch technische Lösungen).
Es geht nicht darum, die Formulierungen anderer zu kopieren, sondern sie
- aufzugreifen und zu modifizieren
- mit ihnen zu spielen
- sich von ihnen zu eigenen sprachlichen Höhenflügen inspirieren zu lassen.
Hör dir Bücher an
Unsere Lesezeit ist beschränkt. Kaum jemand kann sich beruflich ausschließlich dem Schreiben widmen. Und selbst wenn, gibt es meist noch eine lange Liste familiärer und privater Aufgaben und Herausforderungen, die deine Energie und Zeit absorbieren.
Schon einmal über Hörbücher nachgedacht. Durch sie kannst du während des Autofahrens, Kochens oder Spazierengehens den Worten anderer lauschen.
Lesen und Hören ist sicherlich nicht das Gleiche. Die Lektüre ermöglicht es dir, einen genaueren Eindruck der Textstrukturen zu erlangen. Doch auf klanglicher, rhythmischer Ebene wiederum bietet das Hören von Büchern eindeutig einen privilegierten Zugang. Kombiniere das Lesen und Hören von Büchern miteinander und verbinde das Beste aus zwei Welten.
Informiere dich über den Literaturkanon
Es gibt nicht den einen verbindlichen Literaturkanon. Vielmehr gibt es unterschiedliche Auffassungen, was du gelesen haben musst. Einige Zusammenstellungen bieten dir jedoch auf ganz wundervolle Weise Anstöße für deine eigenen Leselisten.
Hier ein paar Beispiele:
- Traudl Büngers Die Romantherapie verknüpft das Lesen von Romanen mit konkreten Lebenslagen und ist so nicht nur Literaturkanon sondern zugleich ein Lebensratgeber.
- Sabine Grieses Die Leseliste bietet einen Überblick über Meilensteine der Weltliteratur.
- Dennis Schecks Schecks Bestsellerbibel bietet spannende Anregungen zu der Frage, was eigentlich gute Literatur ausmacht.
Zieh die passenden Schreibratgeber hinzu
Schreibratgeber können dich dabei unterstützen, dein Schreiben weiterzuentwickeln. Wichtig ist jedoch, dass du hier nicht wahllos vorgehst. Vielmehr solltest du an deinen größten Baustellen ansetzen, um maximal von deiner Auseinandersetzung zu profitieren.
Verschaff dir also einen Überblick über das Angebot und entscheide dich erst dann für die passende Lektüre.
Des Weiteren geht es nicht allein ums Lesen. Ausprobieren ist gefragt!
Nur wenn du die vorgeschlagenen Methoden und Techniken über einen längeren Zeitraum hinweg in die Tat umsetzt, kannst du ihre Wirksamkeit beurteilen und zu einem Teil deines eigenen Schreibprozesses machen.
Gründe einen Lesekreis
Bleib beim Lesen nicht allein. Tausch dich lieber mit anderen aus!
Ein Lesekreis kann dazu eine wundervolle Möglichkeit sein … Ihr vereinbart eine gemeinsame Lektüre und trefft euch ein paar Wochen später wieder, um darüber zu reden.
- Haben andere ähnliche Eindrücke?
- Oder sehen sie manches ganz anders?
- Was hat an dem Text deiner Meinung nach funktioniert?
- Und wie sehen das die anderen?
- Kommt ihr zu einem gemeinsamen Urteil oder zu grundsätzlich anderen Einschätzungen?
Diese und ähnliche Fragen helfen euch dabei, gemeinsam zu analysieren, zu interpretieren und eure Lektüre in einen größeren Zusammenhang zu stellen. Auf lange Sicht hilft euch dies dabei, bessere eigene Texte zu schreiben!
Dein Autorenleben
Das Verfassen besserer Texte fängt nicht erst beim Schreiben an. Es gibt jede Menge drumherum, das du berücksichtigen solltest. Manch ein Schreibtipp erübrigt sich wie von selbst, wenn du die folgenden Tipps für ein erfolgreiches Autorenleben in die Tat umsetzt
Entwickle einen systemischen Blick
Autor werden sowie bessere Texte und Bücher schreiben ist eine ganzheitliche Angelegenheit. Mit dem Schreiben allein ist es nicht getan.
Deine gesamte Lebensführung hat einen Einfluss auf die Qualität deiner Texte!
Richte deinen Blick entsprechend auf deine Tagesgestaltung:
- Was daran ist deinem Schreiben zuträglich?
- Wovon bleibt es unberührt?
- Wo siehst du Hürden und Hindernisse?
Indem du das Zusammenwirken der einzelnen Elemente deines Lebens erkennst, erschaffst du dir eine wichtige Basis für nachhaltige Veränderungen. Nun kannst du beginnen, dein Autorenleben so zu gestalten, dass du nach und nach bessere Texte schreibst.
Etabliere den für dich passenden Ausgleich
Texte und Bücher schreiben geht mit geistiger und körperlicher Anstrengung einher. Ebenso wichtig für einen nachhaltigen Schreiberfolg wie eine starke Schreibroutine ist der passende Ausgleich.
Sorge für genügend geistigen Input. So bleibst du in deinem Denken, in deiner Assoziationskraft, deinen Inhalten und deiner Ausdrucksweise immer frisch.
Hilfreich sind dafür gute Gespräche, spannende Bücher, der Besuch kultureller Veranstaltungen und inspirierende Filme.
Achte auch auf deine körperlichen Bedürfnisse. Neben genügend Schlaf, gutem Essen und frischer Luft ist hier vor allem ausreichend Bewegung ein zentraler Baustein.
Ich habe Körper und Geist gerade einzeln aufgeführt Dies ist allein der Übersichtlichkeit geschuldet. Alle genannten Aspekte des einen haben ihrerseits wieder Einfluss auf den anderen Bereich.
Freunde dich mit deinen Selbstzweifeln an
Ich kenne keinen Menschen, der beim Schreiben nicht ab und an unter Selbstzweifeln leidet. Der Wunsch, diese mögen ein für allemal verschwinden, ist jedoch zum Scheitern verurteilt. Hilfreicher ist es, einen Umgang mit Selbstzweifeln zu etablieren, der dich nicht in deinem Schreiben behindert.
Selbstzweifel können ein Grundrauschen bilden, welches hin und wieder kommt und geht. Eine gewisse Toleranz gegenüber diese Gefühlslage hilft.
Selbstzweifel können jedoch auch ein Indikator dafür sein, dass gerade etwas gehörig schief läuft. Dies kann sich auf das konkrete Schreibprojekt oder deinen Umgang mit deinem Schreiben im Allgemeinen beziehen. Dann solltest du den Ursachen oder Auslösern nachgehen und konkrete Maßnahmen ergreifen, um wieder Sicherheit zu erlangen.
Es ist eine Kunst, zwischen beiden Bereichen zu unterscheiden. Manchmal braucht es den Blick von außen, etwa im Schreibcoaching, um sich hier besser zu verstehen und hilfreiche Schritte einzuleiten.
Betrachte Kreatives Schreiben als Handwerk
Mittlerweile hat es sich herumgesprochen: Kreatives Schreiben kann man lernen.
Und doch: Der Genie-Gedanke ist immer noch verbreitet!
Du weißt schon: die Vorstellung, du wirst von der Muse geküsst und daraufhin fließt der Text einfach so, ohne Weiteres aus dir heraus. Du musst nichts weiter tun, als dich hinzusetzen und zu schreiben.
Manchmal hält sich dieses Bild, obwohl wir eigentlich genau wissen, dass das so nicht funktionieren kann. Aber zahlreiche Filme und Bücher haben zu dieser Vorstellung beigetragen.
Selbst, wenn ein Buch nur so aus einem herausfließen sollte – im Vorfeld hat der Autor viel dafür getan, dass er heute dazu in der Lage bist.
Kreatives Schreiben ist zu weiten Teilen ein Handwerk, das du erlernen kannst. Sag dir das immer wieder, bis du diese Einsicht verinnerlicht hast! Dies wird einen immensen Effekt auf deine Haltung, auf deine Schreibroutine und deinen Schreiberfolg haben!
Sprich mit anderen über dein Schreiben
Möchtest du bessere Texte schreiben, so solltest du über das Schreiben mit anderen reden. Dies hilft dabei, das Gelernte zu verinnerlichen und neue Perspektiven auf Herausforderungen zu erlangen.
Manch unbewusste Einsicht wird erst deutlich, indem wir sie zur Sprache bringen. Und manch ein Vorurteil wird durch die Überlegungen anderer in Frage gestellt.
Doch Vorsicht: Nicht alle Menschen sind als Gesprächspartner gleichermaßen geeignet …
Besuch spannende Veranstaltungen
Der Literaturbetrieb besteht nicht allein aus dem Lesen im stillen Kämmerlein. Sieh dich nach interessanten Buchmessen, Barcamps oder Lesungen um. Dort kannst du mit anderen Autoren ins Gespräch kommen und dich für dein eigenes Schaffen inspirieren lassen …
Behalte dein Schreiben für dich
Überlege dir gut, mit wem du über dein Schreiben sprichst. Leicht kann es passieren, dass Menschen wenig Verständnis für dein Vorhaben haben, nichts mit dem Thema anfangen können oder sich gar darüber lustig machen.
Umgib dich entsprechend mit Menschen, bei denen du auf offene Ohren stößt. Überlege dir genau, wann du dazu bereit bist, über ein Schreibprojekt zu sprechen. Um bessere Texte zu schreiben, müssen wir manchmal erst eine Weile mit einer Idee schwanger gehen oder gar einen kompletten Erstentwurf im Geheimen schreiben. Häufig ergibt es erst im nächsten Schritt Sinn, deine Ideen mit anderen zu teilen.
Schreib über dein Schreiben
Wenn du nicht mehr weißt, wo dir beim Schreiben der Kopf steht, dann schreib darüber. Wenn du unter Schreibblockaden leidest, schreib darüber. Wenn du tausend Ideen hast, aber nicht verstehst, wie sie zusammen passen, schreib darüber.
Praktiziere das Freie Schreiben, um über ein Projekt, eine Herausforderung oder eine literarische Figur zu reflektieren. So lässt du keine Stagnation aufkommen, sondern bleibst wach und entwickelst dich weiter.
Praktiziere Schreiben im Kopf
Nicht nur, wenn du schreibst, kannst du etwas für bessere Texte tun. Nimm dein Projekt im Kopf mit dir mit!
Denk beispielsweise auf einem Spaziergang über deinen Plot, deine Figuren, die hauptsächlichen Themen oder Fragestellungen nach. Oder sorge einfach dafür, dass genügend freie Zeiträume bestehen, in denen du dich nicht mit anderen Dingen beschäftigst.
Bist du im Allgemeinen auf den Erfolg deines Buchprojekts fokussiert und setzt konsequent deine Schreibphasen um? So wirst du in diesen freien Zeiträumen im Kopf ganz automatisch an deinen Texten und Formulierungen weiterarbeiten.
Tag für Tag bessere Texte schreiben …
Das Ziel, bessere Texte zu schreiben, erreichst du nicht von heute auf morgen.
Auf der Basis eines starken Schreibflusses, einer effektiven Schreibroutine und eines fruchtbaren Autorenlebens gilt es, sich Tag für Tag zu steigern!
Konzentriere dich zuerst auf die Hauptbaustelle deines Schreibens. Sobald du hier ein Stück weitergekommen bist, nimmst du das nächste Thema in die Hand. So arbeitest du kontinuierlich an deinem Schreiberfolg, ohne dabei unterwegs frustriert aufzugeben.
Immer Weiterschreiben … – vielleicht ist das der wichtigste Tipp!
Fehlt ein wichtiger Schreibtipp für bessere Texte?
Teile ihn in den Kommentaren!