Unzuverlässiges Erzählen – Definition, Analyse & Anwendung

Unzuverlässiges Erzählen – das ist die Königsdisziplin beim Spiel mit dem Leser.

Möchtest du begreifen, wie es Autoren gelingt, dich maximal zu verwirren, ohne dass du die Lust am Lesen verlierst? Würdest du unzuverlässiges Erzählen gerne selbst für dein Kreatives Schreiben nutzen?

Alles, was du dafür brauchst, bekommst du in diesem Artikel!

Unzuverlässiges Erzählen – was soll das bedeuten?

Beim Lesen eines literarischen Werkes schließen wir einen Pakt mit dem Erzähler. Wir glauben, dass das, was da steht, die Wahrheit ist. Zumindest innerhalb der fiktionalen Welt.

Finden sich jedoch Hinweise, dass doch nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick scheint, geraten wir in Zweifel.

Ist das, was da steht, tatsächlich so, wie behauptet?

Genau diese Ungewissheit macht sich das unzuverlässige Erzählen zu eigen.

Unzuverlässiges Erzählen bedeutet, dass wir als Leser ins Wanken geraten.

Wir wissen auf einmal nicht mehr, was wir glauben sollen.

Wie erreichen wir es beim Kreativen Schreiben einen solchen Effekt zu erzielen?

Wahrheit beim unzuverlässigen Erzählen

Literarische Texte sind meist fiktionale Texte. Das, was da steht, ist nicht empirisch wahr.

Dennoch spielt Wahrheit im Rahmen des Fiktionalen durchaus eine Rolle. Ansonsten gäbe es innerhalb der erzählten Welt keine Lüge oder Unwahrheit.

Es handelt sich um ein Spiel mit wahr und falsch. Du zweifelst, ob das Geschilderte innerhalb eines fiktionalen Rahmens tatsächlich so ist oder nicht. Dies macht den Kern unzuverlässigen Erzählens aus.

Martinez/Scheffel vergleichen diese Möglichkeit unzuverlässigen Erzählens mit der Funktionsweise von Ironie. Ebenso bestehe hier eine doppelte Botschaft. Das Besondere in fiktionalen Texten sei, dass die …

„(…) Ironie auf zwei verschiedene Sender verteilt ist. In diesem Fall kommuniziert der unzuverlässige Erzähler eine explizite Botschaft, während der Autor dem Leser implizit, sozusagen an dem Erzähler vorbei, eine andere, den Erzählerbehauptungen widersprechende Botschaft vermittelt.“

Matias Martinez, Michael Scheffel, Einführung in die Erzähltheorie, 8. Auflage, München 1999, S.101.

Das bedeutet, dass die Informationen nicht eindeutig sind. Wir bekommen als Leser (mindestens) zwei einander widersprechende „Wahrheiten“ präsentiert.

Fiktionale Texte werden so zu einem Spielfeld, auf welchem der Autor dem Leser Hinweise und Rätsel (auf)gibt, ohne dass klar ist, wann was davon der Fall ist. Diese Möglichkeit ist somit eine der reizvollsten beim Romanschreiben.

Unterschiedliche Arten unzuverlässigen Erzählens

Es gibt nicht eine einzige Art, wie unzuverlässiges Erzählen konkret funktioniert. Wodurch sich der Effekt des Zweifelns und der (Ent-)täuschung einstellt, kann unterschiedliche Ursachen haben.

Manchmal zweifeln wir an der Integrität des Erzählers. Was wir über ihn wissen, macht ihn zu einer unzuverlässigen Instanz. Man denke beispielsweise an die Erzählerfigur Oskar Matzerat in Günter Grass‘ Blechtrommel. Diese wird als Insasse einer Heil- und Pflegeanstalt eingeführt. Das lässt bereits Schlimmes für dessen Zuverlässigkeit befürchten.

Manchmal liegen auch unterschiedliche Erzähler vor, die einander widersprechen. Welche Version ist nun wahr?

Auch die grundlegende Erzählweise kann bereits den Boden für unzuverlässiges Erzählen bereiten. Dies gelingt z.B. indem es sich bei dem Text um eine rein subjektive, tagebuchartige Schilderung handelt.

Der Reiz unzuverlässigen Erzählens

Wozu sollte man eigentlich unzuverlässig erzählen? Ist es nicht besser, wenn sich der Leser gewiss sein kann, dass er dem Erzähler vertrauen darf?

Die Antwort lautet: Ja und Nein …

Unzuverlässiges Erzählen als Programm

Gewiss – ist ein Erzähler vollkommen unzuverlässig, wird es schwer, den Leser bei der Stange zu halten. Schließlich kann man keinem seiner Worte mehr glauben. Verdruss stellt sich ein.

Außer, das Unzuverlässige selbst wird zum Programm erklärt …

Man denke beispielsweise an die berühmten Münchhausen-Geschichten. In diesen ist offensichtlich, dass das Erzählte auch innerhalb der fiktionalen Welt so nicht gewesen sein kann. Doch das Ausmaß des Lügens fasziniert auf ganz eigene Weise.

Jedem muss klar sein, dass es – auch innerhalb der fiktionalen Welt – so nicht gewesen sein kann. Die Dreistigkeit, Absurdität und Kreativität der Lüge übt jedoch ihren Reiz aus. Man denke nur daran, wie Münchhausen sich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf zieht …

Auch Grimmelshausens Barockroman Simplicissimus bildet für dieses Verfahren ein hervorragendes Beispiel. Das Geschilderte ist teilweise vollkommen abwegig. Jedem muss klar sein, dass der Erzähler hier ganz offenbar nicht bei der Wahrheit bleibt. Auf welche Weise und in welchem Ausmaß er dies tut erzeugt die spezifische Komik.

Gerade das Spiel mit dem Unwahrscheinlichen und Unglaublichen, der Reiz der Übertreibung und der maßlosen Lüge sind es, die beim Lesen Vergnügen bereiten.

Subtile Formen unzuverlässigen Erzählens

Es gibt auch wesentlich subtilere Formen des unzuverlässigen Erzählens als die offensichtliche Lüge. Der Reiz kann gerade in der Unsicherheit liegen, ob das Gelesene stimmt oder nicht. Im unzuverlässigen Erzählen liegt damit eine Möglichkeit, Spannung zu erzeugen.

Reizvoll am unzuverlässigen Erzählen kann des Weiteren ein Spiel mit den Leseerwartungen sein.

Möchtest du dich von typischer Genreliteratur abgrenzen?

Willst du literarisch Anspruchsvolles schaffen?

Dann kann unzuverlässiges Erzählen ein Mittel der Wahl sein!

In den Klassikern postmodernen Erzählens wurde von dieser Möglichkeit auf vielfache Weise Gebrauch gemacht.

Nicht zuletzt bietet unzuverlässiges Erzählen viel Potenzial für deine persönliche Schreibfreude. Schließlich bist du in gewissem Sinn dir selbst dein erster Leser.

Durch unzuverlässiges Erzählen etablierst du ein Spiel, an dem du zugleich teilnimmst.

Unzuverlässiges Erzählen bedeutet die stetige Frage: Was ist eigentlich wahr, was ist falsch und wie können wir uns einer Sache gewiss sein?

Dein Roman oder deine Geschichte werden zum Spielfeld, auf dem diese grundsätzlichen anthropologischen Fragen behandelt werden.

Die Herausforderung unzuverlässigen Erzählens

Unzuverlässiges Erzählen beim Romanschreiben oder beim Schreiben einer Geschichte anwenden – das ist gar nicht so einfach. Um es zu bewältigen, solltest du dir der Herausforderung zuerst bewusst werden …

Interesse für deine Story als Basis

Um unzuverlässiges Erzählen zu einer funktionierenden Methode zu machen, bedarf es einer Basis. Der Leser muss sich grundsätzlich für die Geschichte interessieren.

Dies gelingt, indem er sich mit einer oder mehreren Figuren identifiziert. Erst, wenn ein gewisses Interesse an der Story vorliegt, kann das unzuverlässige Erzählen seine Wirkung entfalten.

Auf welche Weise solltest du die Unzuverlässigkeit in deine Erzählweise integrieren?

Das kommt auf deine Vorlieben sowie auf die Geschichte an …

Das heikle Spiel mit dem Leser

Unzuverlässiges Erzählen gleicht manchmal einem Drahtseilakt.

Übertreibst du es damit, hält er dir nicht länger die Stange. Dann bekommt er das Gefühl, ohnehin keinem einzigen Wort vertrauen zu können.

Gelingt es jedoch, das richtige Maß zwischen Ungewissheit und Gewissheit zu wahren, wird der Leser Seite für Seite deiner Geschichte nur so verschlingen. Es gilt entsprechend, immer die Balance zu wahren zwischen Verunsicherung und der Hoffnung, doch noch herauszufinden, wie es eigentlich war.

Aspekte und Möglichkeiten unzuverlässigen Erzählens

Unzuverlässiges Erzählen lässt sich auf unterschiedliche Weise und in unterschiedlichem Ausmaß realisieren. Es kann an einzelnen Stellen deines Erzähltextes auftauchen oder ein Grundprinzip seiner Machart sein.

Welche konkreten Möglichkeiten unzuverlässigen Erzählens gibt es und wie wendest du sie an?

Multiperspektivisch Erzählen

Die Erzählperspektive ist ein wichtiger Aspekt, mit dessen Hilfe du unzuverlässiges Erzählen etablieren kannst. Dabei gibt es unterschiedliche Möglichkeiten.

Wird ein Roman aus der Perspektive mehrerer Figuren erzählt, so können deren Perspektiven einander widersprechen. Beispielsweise lassen sich mehrere personale Erzähler oder mehrere Ich-Erzähler miteinander kombinieren. Da wir keine absolut zuverlässige Referenz dafür haben, was vom Erzählten „wirklich wahr“ ist, gerät unser Gewissheit als Leser ins Wanken.

Erzählendes und erlebendes Ich

Schreibst du deinen Roman oder deine Geschichte aus der Ich-Perspektive, so gibt es immer ein erzählendes und ein erlebendes Ich. Das erlebende Ich ist die handelnde Figur in der jeweiligen Situation, das erzählende Ich ist die Instanz, die von dem Geschehen erzählt.

Erzählendes und erlebendes Ich können sehr weit voneinander entfernt sei oder quasi miteinander verschmelzen. Das hängt davon ab, wie viel Zeit zwischen dem Geschehen und dem Erzählen vergangen ist.

Indem sich das erzählende Ich mit den Gedanken, Gefühlen und Erlebnissen des erlebenden Ichs auseinandersetzt, kann es diese reflektierend bestätigen oder infrage stellen. Auf vielfache Weise findet sich so eine Möglichkeit, unzuverlässiges Erzählen zu etablieren.

Beteuerungen, dass es ganz anders war

Insbesondere beim auktorialen Erzählen sind Erzählerkommentare verbreitet. Hier nimmt der Erzähler Stellung zum Geschehen. Nicht nur die eigentliche Geschichte, also die Handlung, spielt somit eine Rolle, sondern auch, wie sich der Erzähler zum Geschehen stellt.

In diesem Rahmen sind explizite Kommentare zum Wahrheitsgehalt des Erzählten möglich. Der Erzähler kann infrage stellen, ob tatsächlich alles so gewesen ist wie behauptet oder vielleicht doch ganz anders.

Unterschiedliche Versionen erzählen

Innerhalb auktorialen Erzählens können unterschiedliche Versionen derselben Geschichte nebeneinandergestellt werden. Der Leser kann dabei im Ungewissen gelassen werden, welche davon letztlich die gültige ist.

Dieses Verfahren lässt sich punktuell nutzen, so dass über einzelne Aspekte der Handlung Unklarheit herrscht, oder zu einem Grundprinzip der Gestaltung erheben.

Übertriebene Wahrheitsbekundungen

Beteuern, dass es sich ganz genau so zugespielt hat, wie erzählt – auch dies ist eine Möglichkeit unzuverlässigen Erzählens.

Die Versicherung, es werde nichts als die Wahrheit berichtet, kann verunsichern. Denn weshalb sollte dies ständig behauptet werden, wenn es tatsächlich stimmt?

Letztlich kann dadurch kein vertrauensvoller Pakt zwischen Erzähler und Leser wiederhergestellt werden, ist dieser erst einmal gestört. Im Gegenteil – diese Störung kann auf diese Weise noch vertieft und ausgebaut werden.

Die Integrität des Erzählers

Der Erzähler kann durch Kommentare oder Hinweise seine eigene Zuverlässigkeit infrage stellen. Etwa, indem er sich als unsicherer Zeuge offenbart oder angibt, nur von dem Geschehen gehört zu haben. Auch das Eingeständnis, sich Teile der Geschichte lediglich zusammengereimt zu haben, untergräbt in diesem Sinn die Zuverlässigkeit.

Binnen-Erzählungen

Auch die Möglichkeit, innerhalb einer Geschichte eine Geschichte zu erzählen, bietet Potenzial für unzuverlässiges Erzählen. Insbesondere lässt sich dies entfalten, indem nicht von Anfang an klar ist, dass es sich nur um eine Geschichte innerhalb der Geschichte handelt.

Der Moment, in dem diese Konstruktion offenbart wird, lässt Gewissheiten ins Wanken geraten. Theoretisch lässt sich dies bis ins Unendliche ausdehnen, indem wir auf eine immer höhere Ebene der Erzählung gelangen. Man denke etwa an einen Spiegel im Spiegel, der sich wiederum selbst spiegelt und so weiter.

Typische Möglichkeiten dies umzusetzen liegen in Träumen bzw. unterschiedlichen Ebenen von Träumen (vgl. z.B. den Film Incecption). Auch das Prinzip „Buch im Buch“ ließe sich theoretisch unendlich lang fortsetzen (vgl. z.B. Jostein Gaarder: Sofies Welt).

Gelungene Beispiele unzuverlässigen Erzählens

Um das Prinzip unzuverlässigen Erzählens zu verinnerlichen, reicht es nicht aus, sich mit der Theorie zu beschäftigen. Möchtest du einen Roman schreiben, in dem du diese Methode anwendest, solltest du erst ein paar passende Romane lesen.

Die Auswahl ist riesig. Die folgenden drei Beispiele sollen verdeutlichen, wie unzuverlässiges Erzählen auf jeweils ganz eigene Weise umgesetzt werden kann.

Günther Grass: Die Blechtrommel

Der Nachkriegsroman Die Blechtrommel von Günter Grass ist längst zu einem Klassiker geworden. In diesem großen Erzählwerk blickte der kleine Oskar Matzerath auf sein bewegtes Leben zurück.

Die Struktur gleicht der eines Schelmenromans oder auch der christlicher Erbauungsliteratur à la Augustinus. Oskar Matzerat tritt als Ich-Erzähler in Erscheinung, wodurch ein Spannungsverhältnis zwischen erzählendem und erlebendem Ich entsteht. Da die Figur ihre eigene Geschichte erzählt, liegt der Verdacht nahe, dass sie es nicht immer so genau mit der Wahrheit nimmt.

Kommentare, die das Geschilderte zum Teil wieder infrage stellen, befördern das Wanken in der Gewissheit des Lesers. Magisch anmutende Textpassagen, in denen nahezu Übernatürliches geschieht, tragen des Weiteren dazu bei.

Ein lesenswertes und lehrreiches Beispiel, wie auf virtuose Weise die Möglichkeiten eines Ich-Erzählers ausgeschöpft werden können.

Juli Zeh: Nullzeit

Mit Nullzeit ist Juli Zeh ein spannender Thriller gelungen, ohne sich allzu sehr an bestimmten Genre-Regeln zu orientieren. Ihre stets eigenwillige Sprache und Erzählweise erhebt auch dieses Werk in den Bereich der eher gehobenen Literatur.

Der Urlaubsaufenthalt von Jo und Theo auf Lanzarote verwandelt sich bald in ein mörderisches Spiel auf Leben und Tod. Einerseits ist die Geschichte aus der Perspektive des Tauchlehrers Sven erzählt, andererseits aus der Perspektive von Julia. Dies wird bewerkstelligt, indem immer wieder Tagebucheinträge von Julia der Sicht Svens aufs Geschehen gegenübergestellt werden. Als Leser geraten wir so bald in einen Strudel der Ungewissheit.

Was ist tatsächlich geschehen? Wie ist es tatsächlich gewesen?

Für eine verlässliche Antwort auf diese Fragen fehlt die verlässliche Erzählinstanz. Die Möglichkeiten multiperspektivischen Erzählens werden in diesem Sinn durch Juli Zehs Roman auf vorzügliche Weise verdeutlicht.

Italo Calvino: Wenn ein Reisender in einer Winternacht

Italo Calvinos Roman ist viel mehr als ein Beispiel unzuverlässigen Erzählens. Dieser Text erklärt das unzuverlässige Erzählen selbst zum Prinzip. 1979 erschienen ist er zu einem Höhepunkt und Vorreiter postmodernen Erzählens zugleich geworden.

Wenn ein Reisender in einer Winternacht ist ein Roman übers Romanschreiben. Die Hauptfigur ist der Leser selbst. Dieser bekommt den neuen Roman von Italo Calvino in die Hand, muss jedoch feststellen, dass dieser immer wieder abbricht. Beim Druck des Buchs ist ein Missgeschick passiert und die Seiten durcheinandergeraten. Das Ziel des Protagonisten ist somit klar definiert: ein vollständiges Exemplar des Romans erhalten.

Auf der Suche nach einem solchen begegnet der Leser der Leserin und verstrickt sich in immer neuen Geschichten, die wie aus dem Nichts auftauchen und an der spannendsten Stelle abbrechen.

An Unzuverlässigkeit ist dieses Werk nicht zu überbieten. Der Leser zweifelt nicht nur daran, wie es sich um das Geschehen tatsächlich verhält, sondern auch daran, welche Geschichte hier eigentlich erzählt wird.

Wenn ein Reisender … ist ein irrwitziger Ritt durch unterschiedliche Genres, unterschiedliche Erzählweisen und die schillernden Möglichkeiten, den Leser in äußerste Verwirrung zu versetzen. Unzuverlässiges Erzählen par excellence!

Unzuverlässiges Erzählen anwenden – so gelingt es

Die Theorie unzuverlässigen Erzählens beinhaltet den Reiz und die Schwierigkeiten dieser Erzählweise, die Möglichkeiten und Spielarten sowie einschlägige Beispiele.

Doch wie gelangst du nun von der Theorie zur Praxis?

Über unzuverlässiges Erzählen Bescheid wissen ist das eine, es beim Geschichtenerzählen oder Romanschreiben tatsächlich anzuwenden etwas ganz anderes.

Ein Schreibcoaching hilft. Auch der Besuch eines Schreibseminars kann Wunder wirken. In beiden Fällen bekommst du ein Feedback zu deinem unzuverlässigen Erzählen.

Wirkt dein Text so, wie du es dir vorstellst?

Entstehen die gewollten Irritationen?

Oder blickt keiner mehr durch?

Egal ob mit oder ohne professionelle Hilfe: Am wichtigsten ist es, deinen Leser immer im Blick zu behalten. Wie erhöhst du den Reiz für das Lesen seiner Geschichte? An welcher Stelle übertreibst du und gerätst so in Gefahr, den Leser zu verlieren?

Vorsicht bei der Dosierung

Unzuverlässiges Erzählen gleicht immerzu einem feinsinnigen Spiel aus Verlockung und Überdruss. Ab einem gewissen Maß kippt der Reiz des Ungewissen in die Unlust weiterzulesen.

Sei dir dieser Gefahr stets bewusst und achte insbesondere beim Überarbeiten deiner Texte darauf, hier das notwendige Gleichgewicht zu wahren.

Besonderheiten deines Projekts beachten

Nicht für jede Geschichte ist unzuverlässiges Erzählen in gleichem Maße geeignet. Und nicht in jeder Geschichte kannst du die gleichen Methoden unzuverlässigen Erzählens sinnvoll anwenden.

Beachte sowohl, welche Möglichkeiten zu deinem Genre und einer Erzählweise passen, als auch, welche Erwartungshaltungen beim Leser zugrunde liegen, mit welchen du brechen und welche du erfüllen möchtest.

Die Haltung beim Schreiben ist entscheidend

Wie bei den meisten Methoden kreativen Schreibens ist es auch bei den Möglichkeiten unzuverlässigen Erzählens: Probier das ein oder andere aus, übe dich ich im Erzählen der unterschiedlichsten Geschichten. Setz dich mit dem Vorhaben nicht unter Druck, das unzuverlässige Erzählen gleich zu einer tragenden Säule deines Romanschreibens zu machen.

Geh lieber spielerisch mit den verschiedenen Möglichkeiten um. Probier zu Übungszwecken einzelne Methoden aus.

Hast du dich erst einmal mit diesen Möglichkeiten praktisch auseinandergesetzt, wird sich die Integration des unzuverlässigen Erzählens in dein Kreatives Schreiben wie von selbst ergeben.

Hast du unzuverlässiges Erzählen schon ausprobiert?

Wie ist es dir damit ergangen?

Berichte davon!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert