Ideenfindung – 22 magische Methoden für kreative Texte

Wo du auch hinblickst, nichts als Wüste. Kein Grün in Sicht. Kein Blau. Nur gelbgrauer Sand.

Du setzt einen Fuß vor den anderen. Suchst mit den Augen den Horizont ab.

Da! Palmen, Wasser! Du rennst los, atmest schwer, stolperst, fällst in den Sand, rappelst dich wieder auf – doch dein Ziel hat sich in Luft aufgelöst.

Was bleibt, sind bloß ein paar knirschende Körner zwischen den Zähnen und die Einsicht: Du hast immer noch keine gute Idee

Ab heute ist damit Schluss. Deine Ideenfindung gleicht nicht länger einem Gewaltmarsch durch die Wüste. Mit diesen 22 Methoden verwandelst du deinen Schreibtisch in eine Ideenoase.

Problemstellung definieren – wofür brauchst du eine Idee?

Keine Idee zu haben behindert dein Schreiben. Das haben all die Situationen gemeinsam, in denen dir nichts einfällt. Und doch gibt es ganz unterschiedliche Momente der Ideenlosigkeit.

Anfangen zu schreiben

Du willst schreiben und hast dir dafür ein Notizheft gekauft: DIN A4 blanko. Ganz viel Platz für all das, was du zu Papier bringen willst. Sehr viel weiß. Zu viel.

Die Leere gähnt dich an. Saugt dich auf. Verhöhnt dich.

Schreiben – das wäre etwas für dich. Das haben zumindest deine Eltern, deine Freunde und früher auch deine Deutschlehrerin zu dir gesagt. Und irgendwann hast du ihnen geglaubt.

Bloß wie fängst du damit an? Dafür brauchst du schließlich erst einmal eine gute Idee.

Oder etwa nicht?

Wenn das Schreiben stockt

Vielleicht hast du auch längst schon zu schreiben begonnen. Am Anfang ging es ganz einfach. Seite um Seite hast du gefüllt. Dir fiel immer wieder etwas Neues ein und du hast dich treiben lassen.

Doch nun hängst du fest. Es geht nicht mehr vor und nicht zurück. Ist es das, was mit Schreibblockade gemeint ist?

Ganz egal, ob du eine überzeugende Wendung für deinen Romanplot brauchst oder die unterschiedlichen Teile deines Sachbuchs verknüpfen möchtest – dir fehlen gute Ideen. Denn die Suche nach ihnen ist nicht nur wichtig, wenn du mit einem Projekt startest. Erst wenn du richtig in ein Projekt eingestiegen bist, tun sich häufig die wahren Abgründe auf. Die Ideenfindung ist während des Schreibprozesses also immer wieder ein Thema.

Klarheit vor der Ideensuche

Um dich erfolgreich auf die Suche nach einer guten Idee zu begeben, solltest du folgende Fragen beantworten können:

  • Was ist dein Ziel?
  • Was ist das Problem?

Nur so suchst du die Methoden aus, die zu dir passen. Mit ihrer Hilfe setzt du deine Kreativität wieder in Gang. Die Klarheit, wonach du suchst, hilft dir, dabei nicht vom Pfad abzukommen.

22 Methoden zur Ideenfindung

Es gibt unzählige Methoden, um auf gute Ideen zu kommen. Manche passen vor allem zum Verfassen fiktionaler Texte, manche eignen sich besonders für das Schreiben von Sachtexten und -büchern. Die meisten jedoch sind recht universell einsetzbar. Im Folgenden findest du 22 bewährte Methoden, sortiert nach sechs Bereiche.

Ideen finden durch sammeln und assoziieren

Brainstorming

Nutze diesen Klassiker der Ideenfindung, um alles, was durch deinen Kopf geistert, aufs Papier zu bringen. Die einzige Regel lautet: Es gibt keine Regel.

Denk nicht nach, schreib alles auf, was dir zu einem bestimmten Thema einfällt. Notiere einfach einen Ausgangsbegriff in der Mitte eines Blatts Papier. Lass dich von deinen Einfällen zu weiteren Assoziationen führen. Hör erst auf, wenn das Blatt voll ist.

Alternative: Du kannst auch eine Fragestellung oder ein Problem in der Mitte notieren. Eben ganz so, wie es dir für deine Ideenfindung passend erscheint.

Clustern

Das Clustern ist eine Art Brainstorming, bei dem du deine Einfälle ordnest. Bündel ähnliche Begriffe nah beieinander und notiere unterschiedliche weit auseinander. Der Vorteil hierbei ist, dass du nicht abschweifst, sondern näher an der Ausgangsfrage bleibst. Eine Schwierigkeit kann sein, dadurch nicht ganz so frei wie beim Brainstorming zu assoziieren.

Mindmapping

Wie der Name schon sagt, geht es darum, eine gedankliche Landkarte aufs Papier zu bringen. Dies hilft dir dabei, unbewusste Strukturen sichtbar zu machen.

Gehe auch hier von einem Begriff, einer Fragestellung oder einem Problem aus. Notiere in geordneter Weise, was dir dazu einfällt. Ziehe Verbindungslinien zwischen ähnlichen Bereichen. Bestimme Ober- und Unterbegriffe. Betrachte die weißen Flecken der Landkarte und frage dich, was noch fehlt …

Listen erstellen

Notiere die Nummern 1-10 oder 1-20 untereinander, gib dir zwei, drei Minuten und schreib alles auf, was dir zum vorgegebenen Thema einfällt. Zum Beispiel:

  • Mögliche Antagonisten für deine Hauptfigur
  • Titel für Blogartikel zum Thema Persönlichkeitsentwicklung
  • Überraschende Wendepunkte in deiner Kurzgeschichte

Oder worüber auch immer du schreiben möchtest und wo genau dir eine gute Idee fehlt.

Die gute Idee wird dir nicht unbedingt während dieser Methoden kommen. Doch auf jeden Fall wird deine Kreativität angeregt. Dein Geist wird sich weiter mit deinem Thema beschäftigen, auch wenn du den Stift wieder weggelegt hast. Vielleicht kommt dir die passende Idee dann, wenn du es am wenigsten erwartest: Beim Duschen, Radfahren oder Frühstücken.

Ideen finden und Lebenserfahrung

Der eigene Lebensweg als Inspirationsquelle

Du möchtest Geschichten erzählen, weißt aber nicht welche?

Du möchtest einen Sachtext schreiben, weißt aber nicht worüber?

Nimm dein bisheriges Leben in den Blick, vermutlich findest du dort die Antwort. Achte vor allem auf Probleme und Herausforderungen, überstandene Krisenzeiten und Phasen, an denen du gewachsen bist.

Versuche nicht, dein ganzes Leben auf einmal zu erzählen – außer du möchtest eine Autobiographie schreiben. Geh von einzelnen Momenten aus, von Hoch- und Tiefpunkten und frage nach ihrer Bedeutung:

  • Was macht sie aus?
  • Was hast du aus ihnen gelernt?
  • Und was möchtest du deinen Lesern davon mitgeben?

Figuren aus dem Alltag

Um eine gute Idee zu finden, brauchst du nicht bis ans Ende der Welt zu wandern. Manch guter Einfall wartet vor deiner Haustür auf dich. Begib dich unter Menschen, beobachte und notiere, was dir auffällt. Wer scheint dir interessant? Weshalb? Welches Verhalten kannst du beobachten? Was steckt wohl dahinter?

Vor allem für das Erzählen von Geschichten bietet diese Herangehensweise eine vielversprechende Möglichkeit. Unabhängig davon, ob du Kurzgeschichten schreiben möchtest oder Romane. Mit einer interessanten Figur hast du bereits den wichtigsten Baustein in der Hand.

Auf Textschnipsel-Safari gehen

Egal ob in der Fußgängerzone, im Linienbus, im Einkaufszentrum oder bei einem Sportereignis – überall stößt du auf Menschen, die sich verbal äußern. Übe dich darin auf interessante Aussagen zu achten und schreib diese auf.

Du brauchst in diesem Moment noch keine Idee, was du damit anfangen möchtest. Die kommt später ganz von allein – oder auch nicht.

Du notierst jedenfalls nichts umsonst, vertraue deiner Intuition!

Da es einen guten Grund dafür gibt, was du aufschreibst, ist sicherlich auch der ein oder andere Ausdruck, Ausruf oder Dialog, die ein oder andere Frage, Bemerkung oder Aussage dabei, mit denen du arbeiten kannst.

Impulse zur Ideenfindung

Titel erfinden und fabulieren

Du möchtest einen fesselnden Thriller schreiben, weißt jedoch nicht worüber?

Du möchtest einen Ratgeber verfassen, hast jedoch keine Idee, worum es gehen soll?

In wenigen Tagen sollst du deinen Artikel abgeben, hast jedoch immer noch kein Thema?

Vergiss für einen Moment dein Vorhaben und sammle mögliche Titel für deinen Text. Dies kann ein guter Weg sein, um aus der kreativen Sackgasse zu kommen. Notiere alle Möglichkeiten, die dir durch den Kopf schwirren von A wie „Alles vernichtet“ bis Z wie „Zora muss sterben“, von A wie „Absurdistan – ein Reiseführer“ bis „Z wie Zähneputzen – aber richtig“.

Grübel nicht nach, was du aufschreiben sollst und was nicht. Notiere es einfach. Hier gilt: Viel hilft viel.

Fällt dir absolut nichts mehr ein, notierst du die vielversprechendsten Titel auf ein neues Blatt Papier. Worum könnte es in deinem Text gehen? Beantworte diese Frage und nutze dabei Listen, Brainstorming oder Clustern.

Recherchieren und es besser machen

Diese Herangehensweise bietet sich an, wenn du ein grobes Thema hast, jedoch noch keine Idee, worum genau es gehen soll. Leg deine bisherigen Überlegungen erst einmal zur Seite, begib dich in eine gute Bibliothek oder ins Netz und studiere, was in deinem Bereich schon da ist. Scanne Inhaltsverzeichnisse, lies quer und vertiefe dich in besonders relevanten Passagen. Fasse wichtige Aspekte zusammen, unterstreiche, fertige Exzerpte an und sammle Informationen zu einzelnen Bereichen.

Wenn du einen guten Überblick hast, was es auf dem Markt zu deinem Thema schon gibt, leg alles wieder zur Seite und beantworte folgende Frage: Was macht deinen Text besonders und unterscheidet ihn von allen anderen?

Objekte achtsam betrachten

Halte stets die Augen offen nach Objekten, die dich ansprechen und etwas in dir auslösen. Das können ganz unterschiedliche Dinge sein, die dir z.B. auf dem Flohmarkt, auf dem Schrottplatz oder auf dem Dachboden begegnen.

Stell nun ein solches Objekt vor dir auf den Tisch. Dies kann eine Tasse, ein Buch, eine Porzellanfigur, ein Kugelschreiber, ein Kuscheltier oder auch etwas ganz anderes sein. Hauptsache, der Gegenstand löst irgendetwas in dir aus.

Beschreibe nun ganz genau, was du siehst. Nimm möglichst viele Details wahr und finde die passenden Worte für sie. Nimm deine Beobachtungen zum Ausgangspunkt und schreibe weiter.

Welche Rolle könnte der Gegenstand in einer Geschichte spielen? Was fällt dir noch zu ihm ein? Welche Aspekte waren dir in deiner Beschreibung besonders wichtig?

Vielleicht steckt in deinen Antworten eine Idee für deinen nächsten Text.

Mit Bildern bisoziieren

Manchmal helfen uns Bilder dabei, uns aus den gewohnten Denkbahnen zu befreien.

Leg dir eine Sammlung interessanter Bildimpulse zu verschiedenen Themen an, die dich interessieren. Das Internet ist voller Fotos, die du dafür nutzen kannst.

Kombiniere nun zufällig zwei Bilder aus unterschiedlichen Bereichen miteinander. Welche Textideen für deinen Text liegen darin verborgen?

Assoziiere frei und am besten mit dem Stift auf Papier. Ist noch nichts Passendes dabei, so kombiniere einfach zwei weitere Bilder miteinander.

Plotstrukturen zur Ideenfindung

Ursache und Wirkung im Überblick

Manchmal ist das passende Sinnbild der Ideenlosigkeit kein leeres Blatt Papier. Besser passt der Spruch „Du siehst den Wald vor lauter Bäumen nicht.“ Du hast also viele Einfälle, doch weißt nicht, wie sie miteinander zusammenhängen. Eine Idee, wie dein Buch aussehen soll, hast du also nicht.

Erstelle ein Gefüge aus Ursache und Wirkung, um das Chaos in einen stimmigen Zusammenhang zu überführen.Vor allem im Bereich der Spannungsliteratur bietet sich diese Vorgehensweise an. Die Handlungsstruktur ist hier besonders wichtig und die eigentliche Idee lässt sich häufig erst entwickeln, wenn wir den Zusammenhang der einzelnen Handlungsfäden im Überblick betrachten.

Plotmuster mit Leben füllen

Einer der größten Irrtümer bei der Ideenfindung liegt in dem Anspruch, vollkommen neue Geschichten zu erfinden. Du möchtest schließlich nichts schreiben, was es schon gibt. Diese Haltung mag ehrenwert sein, vielleicht ist sie aber auch nur naiv.

Die Besonderheit deines Textes sollte in deinem Schreibstil liegen, in den Eigenschaften deiner Figuren, in deinen Ideen und dem einzigartigen Blick, den du auf die Welt wirfst. Die Grundstruktur menschlichen Erzählens jedoch wirst du nicht vollkommen verändern und dies wäre auch nicht hilfreich.

Mach dir typische Plots lieber zu Nutze, als dich gegen sie zu wehren. Je nachdem, welche Art Text du schreiben möchtest, stellst du dir die dazu passende Frage, also zum Beispiel:

  • „Wie sieht deine Version von Romeo und Julia aus?“ beim Schreiben eines Liebesromans
  • „Welche Herausforderungen stellen sich deinem Helden in den Weg und wie reift er daran?“ beim Verfassen eines Entwicklungsromans
  • „Welcher Wendepunkt katapultiert deine Figur vom Glück ins Unglück oder andersherum?“ beim Verfassen einer Kurzgeschichte
  • „Vor welchem Problem stehen deine Leser und wie gelingt es ihnen, es mit deiner Hilfe zu lösen?“ beim Verfassen eines Ratgebers.

Den Kern von Geschichten freilegen

Nicht nur beim Schreiben literarischer Texte ist das Erzählen von Geschichten ein zentraler Aspekt. Auch beim Verfassen von Sachbüchern oder journalistischen Texten können narrative Elemente eine wichtige Rolle spielen. Die Frage nach dem Kern von Geschichten ist deshalb eine befruchtende Herangehensweise, um auf gute Ideen zu kommen.

Welche Geschichte möchtest du erzählen?

Mach dir die drei wichtigsten Elemente von Geschichten bewusst und die Antwort auf diese Frage wird zur lustvollen Ideensuche. Diese Elemente sind:

  • Dein Held
  • Mindestens ein Ziel
  • Hindernisse, die dem Erreichen des Zieles im Weg stehen

Sammle mögliche Helden, such dir die vielversprechendsten aus und notiere zu ihnen mögliche Ziele und Hindernisse. Welche Textidee ergibt sich daraus?

Coachingmethoden nutzen

Dialoge führen

Menschen sind soziale Wesen. Wir begreifen uns häufig erst so richtig durch ein Gegenüber. Dieses kann uns spiegeln, wie es uns wahrnimmt. Es bestätigt unsere Überlegungen oder stellt sie in Frage. Im optimalen Fall hilft es uns zu wachsen und unsere Persönlichkeit zu entfalten.

Im Schreibcoaching hilft dir ein Autorencoach nicht nur dabei, auf Ideen zu kommen. Ihr arbeitet auch daran, den kreativen Prozess so in Gang zu setzen, dass du auch alleine leichter auf Ideen kommst. Steht dir kein Coach zur Verfügung tausche dich mit anderen Autoren aus.

Das Problem auf den Kopf stellen

Keine gute Idee zu haben kann zum echten Problem werden. Vielleicht steckst du mitten im Schreibprozess, weißt aber nicht, wie deine Geschichte weitergehen soll. Oder du musst einen Text schreiben und das Datum der Abgabe rückt näher, doch du hast noch keine einzige Zeile geschrieben.

Hör auf zu grübeln, wie du endlich auf Ideen kommst. Mal dir lieber aus, wie du auf keinen Fall auf eine gute Idee kommst. Ja, du hast richtig gelesen. Stell ein Horrorszenario auf, der Titel lautet:

So kommst du niemals auf eine gute Idee.

Das fällt uns häufig leichter als die ewige Suche nach der Lösung und macht sogar Spaß. Übertreibe und genieße es, dich auf dem Papier so richtig ins Desaster zu reiten.

Hast du ein überzeugendes Konzept, wie du auf keinen Fall auf gute Ideen kommst, drehst du die Ratschläge einfach um. Schon liegt dein ganz persönlicher Königsweg zur Ideenfindung vor dir.

Impulse vom inneren Team

Wir Menschen zeichnen uns durch Vielschichtigkeit aus. Unsere Persönlichkeit besteht aus verschiedene Anteilen. Wir sind nicht einfach nur kreativ und humorvoll, sondern zugleich ängstlich und diszipliniert, eingebildet oder ausgelaugt. Wie sich die Persönlichkeit genau zusammensetzt, ist höchst individuell.

Stockt unser kreativer Fluss und mangelt es an Ideen, arbeiten die verschiedenen Anteile unserer Persönlichkeit häufig nicht gut zusammen. Du befindest dich in einem inneren Konflikt und bist blockiert. Da kann es helfen, wenn du den beteiligten Anteilen einen Namen gibst und sie miteinander ins Gespräch bringst.

Worüber unterhalten sie sich? Wo sind sie einer Meinung? Und wo besteht ein Disput?

Hier liegt häufig ein guter Ansatzpunkt für dein nächstes Thema. Die Arbeit mit dem Inneren Team kann so eine wichtige Rolle bei der Ideenfindung spielen.

Klassiker des Kreativen Schreibens

Freies Schreiben

Beim Freien Schreiben legst du eine bestimmte Anzahl an Seiten fest und schreibst einfach drauflos. Wichtig: Setze den Stift nicht ab. Alles, was dir durch den Kopf geistert, kommt aufs Papier. Und falls du keine Idee hast, was du schreiben sollst, dann schreibst du eben erst einmal das.

Praktiziere das Freie Schreiben am besten über einen längeren Zeitraum. So kommt innerhalb von wenigen Wochen eine beachtliche Materialsammlung zusammen.

Die entstandenen Aufschriebe sind eine wunderbarer Steinbruch für Ideen. Begib dich auf Schatzsuche in deinen Texten und markiere Wörter oder Sätze, die dich besonders ansprechen. Kombiniere diese miteinander. Assoziiere ausgehend von ihnen in Form von Brainstorming, Clustern oder Mindmaps oder – wiederum – durch Freies Schreiben. Nach und nach kommst du so zu der Idee, mit der du weiterarbeiten möchtest.

Ein Schreibgespräch führen

Trete schreibend in einen Dialog. Nimm dabei verschiedene Rollen ein, die in einem interessanten Verhältnis zueinander stehen.

So könntest du ein Schreibgespräch mit deinem größten Feind führen. Oder mit deinem größten Idol. Mit einem Helden deiner Kindheit. Oder auch mit einem Menschen, der bereits tot ist.

Du kannst auch zwei Romanhelden miteinander ins Gespräch bringen. Sie müssen nicht einmal im selben Buch vorkommen. Oder zeitgeschichtliche Persönlichkeiten.

Über welche Themen unterhalten sich deine Dialogpartner? Welche Konflikte treten hier auf? Welche Frage- und Problemstellungen erweisen sich dabei als interessant?

Besondere Perspektiven einnehmen

Die wunderbaren Möglichkeiten der Erzählperspektive erlauben es uns, aus der Sicht unserer Lieblingsfiguren, aus der Sicht eines Gottes, eines Tieres oder sogar eines Gegenstandes zu schreiben.

Was bringt uns dies bei der Suche nach neuen Ideen?

Ein Perspektivwechsel lässt uns anders auf Altbekanntes blicken. Mit der veränderten Sichtweise erkennen wir Chancen und Möglichkeiten, die uns bisher verborgen waren. So lüften wir die Scheuklappen und denken leichter um die Ecke. Ganz konkret könnte das wie folgt aussehen:

  • Wie würde ein Fremder dich als Person beschreiben, wenn er dir eine gewisse Zeit als unsichtbarer Beobachter folgen könnte? Wo würde er deine Stärken und Schwächen sehen? Wofür bist du Experte? Schreib einen Text aus der Sicht eines solchen Fremden und frag dich hinterher: Welche Ideen für Sachtexte stecken darin?
  • Nimm die Perspektive deines idealen Lesers ein. Erzähl von deinen bisherigen Leseerfahrungen und erkläre, wie dein ideales Buch aussehen müsste. Frag dich hinterher: Welche Idee davon kannst du umsetzen?
  • Nimm die Perspektive eines allwissenden Gottes ein und beschreibe, was du auf der Welt siehst. Womit schlagen sich die Menschen herum? Was fällt dir gerade besonders auf? Wo liegen die größten Herausforderungen für die Menschheit? Nimm die Ausführungen daraufhin unter die Lupe und entscheide: Welche Textideen stecken darin?

Impulskarten miteinander kombinieren

Diese Methode bedarf ein wenig Vorbereitung. Dafür lohnt sich diese um so mehr, da du sie immer wieder nutzen kannst, um dich aus der Ideenflaute herauszumanövrieren. Entscheide dich für mehrere Bereiche, zu denen du jeweils so viele Kärtchen wie möglich schreibst:

  • Bist du Romanautor, so könnten die Bereiche z.B. interessante Figuren, plötzliche lebensverändernde Ereignisse sowie Ausgangsbedingungen sein.
  • Willst du Sachbücher schreiben, so erstellst du z.B. Stapel zu den Bereichen interessante Themen, Schreibweisen sowie Vorgehensweisen.
  • Für Blogger empfehlen sich z.B. die Kategorien Artikelart, Problem deiner Zielgruppe sowie Themenbereich.

Die Vorarbeit leistest du am besten nicht auf einen Rutsch, sondern lässt dir etwas Zeit. Je mehr Kärtchen du hast, um so besser wirst du auf neue Ideen kommen.

Verfügst du über mehrere Stapel mit jeweils mindestens 10, besser 20 Kärtchen, kann es losgehen. Zieh von jedem Stapel ein Kärtchen und kombiniere diese miteinander. Welche Ideen kommen dir dazu? Welche Geschichte, welches Sachbuch oder welcher Artikel könnte sich daraus ergeben?

Pflege deine Sammlung und ergänze sie laufend. So hast du immerzu ein mächtiges Werkzeug zur Hand, um auf neue Ideen zu kommen.

Finde Ideen auf deine eigene Weise

Nicht jede Methode passt zu jedem Autor gleich gut. Und ein besonderes Projekt braucht eine besondere Art und Weise auf Ideen zu kommen. Was für deinen Blogartikel funktioniert hat, floppt vielleicht beim Romanschreiben. Und die Erfolgsformel deines Kollegen stellt sich für dich recht wahrscheinlich als nutzlos heraus.

Welcher Kreativtyp bist du?

Persönlichkeitsmerkmale haben einen großen Einfluss darauf, wie wir am besten arbeiten. Uns selbst gut zu kennen ist eine wichtige Voraussetzung, um gut zu arbeiten.

Brauchst du den Austausch mit anderen Menschen, um Ideen zu entwickeln?

Benötigst du deine Ruhe, um alle Aspekte erst einmal zu durchdenken?

Was unterstützt dich dabei, gut zu arbeiten?

Beantworte diese und ähnliche Fragen und erarbeite dir so einen Schreibprozess, der zu dir passt. Dazu gehört auch deine ganz persönliche Art und Weise, auf neue Ideen zu kommen.

Ideenlosigkeit nicht länger als Ausrede nutzen

Du kannst nicht beginnen zu schreiben, da du keine Idee hast. Du würdest ja gerne anfangen. Doch dir fällt einfach nichts ein!

Hör mit dieser Denkweise auf und die Ideenlosigkeit gehört der Vergangenheit an.

Die Ideenfindung gleicht keinesfalls einem Marsch durch die Wüste. Das bildest du dir höchstens ein. Du sitzt mit geschlossenen Augen da und fantasierst dich in dein Verderben.

Aus Angst zu schreiben. Aus Bequemlichkeit. Aus Stolz, nur für eine wirklich gute Idee die Anstrengung der Textarbeit auf dich nehmen zu wollen.

Dabei musst du nur die Augen öffnen und nach dem Handwerkszeug greifen, das vor dir bereitliegt. Es geht nicht darum, erst eine Idee zu haben, um loslegen zu können. Es ist genau andersherum: Indem du loslegst, indem du schreibst und lebst, kommst du auf gute Ideen.

Und was bringt dich auf gute Ideen?

Ein Kommentar, sei der nächste!

  1. Hallöle,
    Danke für den Artikel, aber ich habe daran keine Not. Mir reicht eine Rundfunkmeldung, Toter an Schleuse gefunden, mehr verrate ich hier nicht, habe derzeit drei Plots in Arbeit, dazu die Kurzgeschichten Band 1. Und wenn es nicht weitergeht, wie jetzt, einfach anderes zu tun und im Urlaub hatten wir den Enkel dabei, keine Zeit zum Schreiben, aber ich werde mich jetzt auf das dritte Eisenbahnbuch konzentrieren und wenn da die Luft raus ist (200 Seiten) dann der andere Plot.
    Aber es reicht ja auch 1 Buch im Jahr,
    liebe Grüße Frank

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