Achtsames Schreiben – dein Schlüssel zur Inspiration!

Kennst du das? Du willst eine Geschichte schreiben, doch je stärker du nach einem Thema suchst, umso weniger fällt dir ein. Du wägst Ideen gegeneinander ab, doch nichts scheint gut genug zu sein.

Oder du fühlst dich unruhig und verzettelt, was dein Kreatives Schreiben angeht. Bringst nicht die Geduld auf, an einem Schreibprojekt in Ruhe zu arbeiten.

Vielleicht geht es dir nicht nur mit dem Schreiben so, sondern insgesamt mit dem Leben. Persönliches Wachstum ist das, wonach du dich sehnst. Doch du bist im Alltagsstress gefangen, hetzt durch die Welt und findest nicht zur notwendigen Ruhe.

Mit der Methode des achtsamen Schreibens begegnest du diesen Herausforderungen!

Achtsames Schreiben – Versuch einer Annäherung

Achtsamkeit ist in aller Munde. Doch was ist damit eigentlich gemeint? Und was hat das mit Schreiben zu tun?

Was Achtsamkeit bedeuten kann

Achtsam leben bedeutet wahrzunehmen, was ist. Dies bezieht sich auf die Welt um uns herum und auf die Welt in unserem Inneren.

Unsere moderne Lebenswelt ist häufig von Zeitmangel und Hektik geprägt. Achtsamkeit ist eine Haltung, die hierzu ein Gegengewicht bildet.

Erst wenn wir überhaupt registrieren, was wir verstehen, wahrnehmen, denken und wie es uns geht, können wir adäquat reagieren. Häufig bewerten wir die Äußerungen anderer Menschen, unsere Wahrnehmung und unser Empfinden, bevor wir es als solches erkennen. Wir überspringen damit einen bedeutenden Schritt.

Achtsamkeit bedeutet in erster Linie Aufmerksamkeit. Dies ist damit eine Lebenshaltung, die uns selbst und anderen Menschen zu Gute kommen kann. Darin liegt eine Chance, sich persönlich weiterzuentwickeln und bewusster zu leben.

Achtsames Schreiben – wie es gelingt

Achtsamkeit und Schreiben können in eine gewinnbringende Korrelation zueinander gesetzt werden. Einerseits ist das Schreiben ein Weg, um Achtsamkeit zu erlangen, andererseits ist Achtsamkeit eine Lebenspraxis, die unser Schreiben bereichert.

Indem du dich allein auf dein Schreiben konzentrierst, schaltest du alle Nebenschauplätze und Ablenkungen aus. Es zählt allein, welche Worte du mit deinem Stift auf Papier setzt. Der klare Fokus hilft dir dabei achtsamer zu werden.

Eine achtsame Lebenspraxis lässt dich differenzierter wahrnehmen, wir die Welt aussieht, riecht und klingt. Und du erlangst ein Bewusstsein dafür, wie genau du dich fühlst und was genau du denkst. Damit legst du die Basis, um differenziert formulieren zu können, deine Sinneserfahrungen mit einzubinden und eine bildhafte Sprache zu etablieren. Romane schreiben und Geschichten erzählen – das wird nun auf einem neuen Level möglich.

Anwendungsbereiche Achtsamen Schreibens

Achtsamkeit schreiben zur Themenfindung

Manchmal hast du keine Ahnung, worüber du schreiben sollst. Du hast keine Romanidee, keine Idee für deinen Sachtext oder deine Geschichte.

Könnte es sein, dass dir dein Thema umso leichter entwischt, je gieriger du es zu packen versuchst? Hast du schon einmal probiert, es anders zu machen? Die Sache aus einer neuen Perspektive zu sehen?

Lehn dich einfach zurück und lass dich von deinem Thema finden. Klingt gut? Doch wie soll das gehen?

Es läuft so vieles in unserem Inneren ab. Ein Gedanke jagt den anderen, selten sind wir allein im hier und jetzt. Jede Situation, die wir erleben, löst Erinnerungen aus. Ein Gefühl versetzt uns zurück in eine alte Beziehung, ein Geruch an einen Ort unserer Kindheit, ein intensiver Farbton in den Sommerurlaub im letzten Jahr.

Häufig denken wir auch an die Zukunft. Daran, wie alles sein könnte, wenn dieser oder jener Wunsch in Erfüllung geht.

Ohne es aktiv zu wollen, spielt sich so in uns ein andauerndes Feuerwerk ab aus Träumen, Gefühlen, Bildern, Gedanken. Versuch einmal hinzuhören und zuzusehen, als säßest du im Kino.

Es ist nicht notwendig, dass du dafür nichts tust. Schau oder höre einfach hin und wieder hin, während du deinen alltäglichen Beschäftigungen nachgehst.

Gewöhne dich daran, wahrzunehmen, was in deinem Inneren passiert. Du musst es weder gut noch schlecht finden, was du da wahrnimmst. Aber übe dich immer wieder darin, einfach wahrzunehmen.

In den Tagträumen, die uns ständig begleiten, kommen verborgene Wünsche und Ziele zum Ausdruck sowie Befürchtungen und Ängste. Es ist also überhaupt nicht so, dass wir nicht wissen, was uns wirklich interessiert.

Es geht weniger darum, das eigene Thema inmitten vieler möglicher Themen aufzuspüren, denn meistens ist es schon da. Wir haben vielmehr oft nur verlernt, genau hinzusehen oder hinzuhören, um es zu bemerken. Das ist kein Wunder, denn häufig sind es ganz unscheinbare, kleine Momente, in denen es auf sich aufmerksam macht.

So siehst du dich vielleicht in deinem Inneren, während du auf dem täglichen Weg zur Arbeit in den Bus steigst, in den Flughafenbus auf dem Rollfeld steigen. Und schon bist du wieder auf dieser einen großen Reise, die dich geprägt hat. Oder du hörst plötzlich, während ein Freund davon erzählt, wie schwierig sich die Beziehung mit seiner Freundin gestaltet, einen ganz bestimmten Popsong in Schleife in deinem Kopf: Don’t worry be happy oder No Woman no cry.

Und schon bist du wieder 16 und denkst an die erste Liebe.

Oder an die Kunst für eine Sache zu kämpfen.

Oder daran wie Loslassen funktioniert.

Achtsames Schreiben als Selbstfindung

Achtsames Schreiben ist auch ein wichtiges Tool der Persönlichkeitsentwicklung. Das bezieht sich sowohl auf Momente, in denen wir persönliche Probleme bewältigen wollen, als auch auf Phasen des persönlichen Wachstums. Häufig hängt beides miteinander zusammen.

Wenn es uns nicht so gut geht ist es wichtig herauszufinden, was eigentlich los ist. Methoden des Achtsamen Schreibens können dabei helfen. Du wirst ruhiger, hörst auf die Stimmen in deinem Inneren, nimmst dich wahr.

Und auch wenn wir uns insgesamt wohlfühlen aber herausfinden wollen, wie wir weiter wachsen können, hilft achtsames Schreiben. Auf diese Weise beschäftigen wir uns mit unseren Lebensthemen, kommen in Kontakt mit unseren Wünschen, Herausforderungen und Bewältigungsstrategien. Achtsames Schreiben ist damit ein wichtiges Werkzeug der Identitätsfindung.

Doch welche konkreten Methoden des achtsamen Schreibens gibt es und wie wendest du sie an?

Achtsames Schreiben – 8 hilfreiche Methoden

Eine achtsame Haltung hat viele Vorteile und lässt sich gut mit dem Schreiben verbinden. Doch diese Erkenntnis allein reicht häufig noch nicht, um das achtsame Schreiben in deinem Leben zu integrieren. Viel einfacher ist es, du wendest es anhand konkreter Methoden und Übungen an.

Die folgenden Methoden des achtsamen Schreibens haben sich in der Praxis bewährt – u.a. im Unterricht, in Schreibseminaren sowie im Schreibcoaching. Du kannst sie auch für dein Leben nutzen!

Achtsam schreiben mit allen Sinnen

Nutze deine Sinne, um die Welt um dich herum wahrzunehmen und in eindrückliche Worte zu fassen.

Achtsames schreiben durch Gedankenreisen

Lass dich durch Gedankenreisen inspirieren und notiere deine Assoziationen.

Tagebuch schreiben

Lerne bewusster zu leben, indem du regelmäßig in ein Tagebuch schreibst.

Frei Schreiben

Nutze das Freie Schreiben, um in einen Schreibfluss zu kommen und achtsamer für deinen Bewusstseinsstrom zu sein.

Gedichte interpretieren

Nimm durch textnahes Interpretieren wahr, welch feine Nuancen Sprache hat.

Einen Gegenstand beschreiben

Begreife einen Gegenstand mit all deinen Sinnen und fasse deine Erfahrung in Worte.

Erinnerungstexte schreiben

Begegne deiner eigenen Lebensgeschichte und fass sie in Worte.

Ein Dankbarkeitsjournal führen

Richte deine Aufmerksamkeit auf die Dinge in deinem Leben, für die du dankbar bist.

Ausführlich erklärt findest du alle Methoden inklusive einer Gedankenreise im Worksheet als PDF zum Download: Achtsames Schreiben – 8 Methoden:

Achtsames schreiben trotz Alltagsstress

Hat dich das Konzept vom des achtsamen Schreibens überzeugt? Weißt du trotzdem nicht, wie du es in deinen Alltag integrieren sollst? Die folgenden Anregungen sollen dich dabei unterstützen!

Deine Schreibzeit

Etabliere eine regelmäßige Schreibzeit in deinem Leben. Diese ist nur für dein Schreiben reserviert. Hier darf dich nichts und niemand stören.

Dies hat den Vorteil, dass du deinem Schreiben einen wichtigen Platz zugestehst. Du nimmst es ernst. Und damit auch ein Stück dich selbst.

Es mag nicht leicht sein, dies zu erreichen. Vielleicht hilft es, wenn du deine Liebsten mit ins Boot holst, so dass sie dich dabei unterstützen. Eine gute Möglichkeit ist es auch, alle Störungen wie etwa digitale Medien für diese Zeit auszuschalten. Und zuletzt kannst du dir noch einen dicken Haken in den Kalender malen, wenn du deine tägliche Schreibzeit für mehr Achtsamkeit hinbekommen hast.

Der perfekte Schreibort

Nicht jeder Ort eignet sich gleich gut um zu schreiben. Gerade, wenn es ums achtsame Schreiben geht, können manche Orte besonders inspirierend sein.

Richte dir einen Schreibort ein, an dem du zur Ruhe kommst. Vielleicht tut dir ein Blick nach draußen gut. Oder du benötigst eine Sitzgelegenheit, auf der du es dir besonders gemütlichi machst.

Probier aber auch ab und an etwas Neues aus. Die Abwechslung macht’s! Gerade draußen in der Natur bieten sich viele Eindrücke für dein achtsames Schreiben.

Schreibseminare besuchen

Nicht immer gelingt es uns, etwas Neues ganz allein zu erlernen. Eine profesionelle Begleitung in Form eines Schreibseminars kann eine gute Hilfe sein, um das Achtsame Schreiben in dein Leben zu bringen.

Der Vorteil: ein geübter Schreibtrainer oder Autorencoach nimmt dich bei der Hand, um dich in Prinzipien des achtsamen Schreibens einzuführen. Des Weiteren tauscht du dich mit anderen Teilnehmern zu ihren Erfahrungen aus.

Dies inspiriert und motiviert dich dranzubleiben.

Morgenroutine für mehr Achtsamkeit

Sollte es dir gelingen, das achtsame Schreiben gleich zu Beginn des Tages zu zelebrieren, so kann dies Auswirkungen auf deine gesamte Lebensführung haben. Indem du bewusst und achtsam in den Morgen startest, strahlt dies auf alle weiteren Tageszeiten aus.

Des Weiteren ist es häufig einfacher, uns gleich morgens zu motivieren. Du räumst deinem achtsamen Schreiben Priorität ein. Es ist eine wichtige Entscheidung, dich darin zu üben, da es dich insgesamt in deiner Entwicklung weiterbringen kann. Da sollte es nicht an letzter Stelle kommen.

Digitales Fasten als Unterstützung

Wir leben in einer Welt, die durch ständige Vernetzung geprägt ist. So viele Vorteile dies mit sich bringt, es geht häufig auf Kosten der Achtsamkeit. Indem wir es gewohnt sind, auf jede eingehende Nachricht sofort zu reagieren und mehrere Dinge gleichzeitig zu tun, verlernen wir, auf unser Inneres zu hören.

Eine radikale, jedoch effektive Methode kann es sein, alle Störquellen auszuschalten. Nimm dir einmal für ein Wochenende, eine Woche oder sogar eine längere Phase vor, auf alle digitalen Medien zu verzichten.

Was dies mit achtsamem Schreiben zu tun hat?

Indem wir uns eine Lebensphase gönnen, in der wir allein auf unser Erleben fokussiert sind, kann sich unser Geist beruhigen. Die vielen kleinen Impulse treten in den Hintergrund. Wir werden wieder achtsam gegenüber den leisen Tönen in unserem Inneren. Eine ideale Voraussetzung, um sich im achtsamen Schreiben zu üben.

Achtsam schreiben, achtsam leben …

Achtsames Schreiben und Schriftsteller werden hängen eng miteinander zusammen. Durch mehr Achtsamkeit im Leben wirst du darauf stoßen, was dich berührt und was dich wirklich interessiert. Und über das lohnt es sich wirklich ein Buch zu schreiben. Dabei ist es übrigens völlig egal, wie oft dein Thema schon Thema war. Auf deine ganz besondere eigene Weise war es das noch nie.

Doch auch über das Kreative Schreiben im engeren Sinn hinaus ist achtsames Schreiben hilfreich. Es kann dir beibringen, nicht nur achtsam zu sein, wenn du am Schreibtisch sitzt. Indem du dich regelmäßig im achtsamen Schreiben übst, lernst du auch insgesamt achtsam zu leben. Dies hat Auswirkungen auf dein Empfinden, auf deine Art und Weise, dich und die Welt wahrzunehmen, und über sie nachzudenken. Du bewertest nicht so schnell und wirst dadurch ein großes Stück freier.

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