Es gibt viele Gelegenheiten, einen Essay zu schreiben. Vielleicht handelt es sich um eine Aufgabe für Schule oder die Uni. Vielleicht möchtest du diesen in einer Zeitschrift veröffentlichen. Vielleicht willst du dir auch einfach nur Gedanken zu einem bestimmtem Thema machen. Das Verfassen eines Essays ist da in jedem Fall eine gute Idee …
Einen Essays schreiben – das ist die ideale Möglichkeit, um eine Betrachtungsweise auszubuchstabieren. Eine vielleicht nur vage Idee wird damit auf den Punkt gebracht. Du denkst quasi mit dem Stift in der Hand über eine wichtige Frage nach.
Doch wie geht das: einen Essay schreiben?
Was ein Essay eigentlich ist und wie du beim Essays schreiben am besten vorgehst, erfährst du in diesem Artikel …
Ein Essay – was ist das eigentlich?
Sehr unterschiedliche Texte können als Essays bezeichnet werden. Der Stil kann zwischen sachlich und überaus persönlich variieren.
Es kann versucht werden, ein Thema relativ umfassend darzustellen. Oder es wird eine rein subjektive Sicht auf einen Zusammenhang geworfen.
Wenn unter einem Essay so Unterschiedliches verstanden werden kann – was macht ihn dann eigentlich aus?
Der Essays als Gedankenversuch
Das Wort Essays kommt von „essayer“, was im Französischen so viel heißt wie versuchen oder probieren. Für deinen Essay bedeutet das, dass er kein finales Urteil über einen Sachverhalt beinhalten muss. Es ist vollkommen in Ordnung, eine Bestandsaufnahme zu deinem aktuellen Blick auf die Dinge zu liefern.
Zugleich bedeutet dies nicht, dass ein Essay eine anspruchslose Textform sei. Im Gegenteil: Gerade die Notwendigkeit, einen eigenen Versuch zu starten, um eine Fragestellung zu beantworten, ist eine echte Herausforderung.
Komponenten eines Essays
Ein Essay ist ein im weitesten Sinn ein erörternder Text. Das heißt, dass du dich mit einer konkreten Fragestellung auseinandersetzt und sie aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtest.
Wichtig ist vor allem, nicht nur die eigene Position zu untermauern. Je stärker du die Gegenseite darstellst und schließlich entkräftet ist, umso überzeugender fällt deine eigene Position aus.
Im Gegensatz zur Erörterung ist keine feste Struktur vorgegeben. Du hast beim Aufbau deines Gedankengangs viele Möglichkeiten und kannst eher assoziativ verfahren.
Des Weiteren ist kein abschließendes Urteil notwendig. Vielmehr kannst du neue Perspektiven eröffnen, deine ganz persönliche Sichtweise erläutern, den eigentlichen Charakter einer Frage beleuchten sowie die Komplexität eines Themas verdeutlichen.
Was jedoch gehört konkret in einen Essay?
Es lassen sich mögliche Komponenten für deinen Essay aufzählen, die du miteinander kombinieren kannst. Diese bilden eine Ideensammlung und müssen nicht alle in deinem Essays vorkommen. Des Weiteren besteht hier kein Anspruch auf Vollständigkeit. Weitere Bestandteile sind denkbar.
Mögliche Komponenten deines Essays:
- Zusammenfassung relevanter Argumente
- relevante Fakten
- persönliche Beispiele
- literarische Bezüge
- Assoziationen
- Etymologische Erwägungen
- persönliche Beobachtungen
- Anekdoten
- Zitate
- Aphorismen
- prominente Beispiele
- historische Begebenheiten
Formen des Essays
Die Textform Essay ist ein weites Feld. Einen Essays schreiben – was das genau bedeutet, hängt vom Kontext ab.
Wird ein Essays von dir im Rahmen deines Studiums gefordert, wird sehr wahrscheinlich ein wissenschaftlicher Essay gemeint sein. Schreibst du jedoch einen Essay für eine Zeitschrift, eine Zeitung, für dich selbst oder im Rahmen deiner Schulausbildung, steht die Wissenschaftlichkeit nicht im Zentrum, sondern die Zielgruppe.
Welche Formen des Essays lassen sich entsprechend unterscheiden?
Einen journalistischen Essay schreiben
Ein journalistischer Essay beschäftigt sich in essayistischer Weise mit aktuell relevanten Themen. Damit lässt er sich von anderen journalistischen Textformen abgrenzen.
Im Gegensatz zum Bericht stellst du hier deine eigene Meinung dar. Anders als in einer Glosse oder einer Kolumne gehorcht der Essay jedoch rein rationalen und sachlichen Argumentationsprinzipien. Im Unterschied zum Dossier oder der Reportage geht es jedoch um eine möglichst abgegrenzte konkrete Fragestellung, die in überschaubaren Umfang beantwortet wird.
Als Themenbereich ist alles möglich, was für den Leser potentiell von Interesse sein kann. Im Grunde genommen orientiert sich dein Essay diesbezüglich am jeweiligen Medium, in dem er erscheint.
Einen literarischen Essay schreiben
In einem literarischen Essay setzt du dich auf deine ganz eigene Weise mit einer Fragestellung auseinander. Der stilistischen Bandbreite sind hier keine Grenzen gesetzt. Dies bedeutet, dass nicht nur der Inhalt von Bedeutung ist. Welche rhetorischen Mittel und sprachlichen Gestaltungsweisen du wählst, ist nicht weniger wichtig.
Der Begriff „literarisch“ ist auf zweifache Weise zu verstehen:
Zum einen solltest du bereits vorhandene Texte – also Literatur im weitesten Sinn – in deine Ausführungen einbinden. Dies kann durch das Erwähnen literarische Figuren, einschlägiger Veröffentlichungen, einflussreicher Motive der Literatur-und Kulturgeschichte sowie durch das Zitieren von Gedichtsversen, Aphorismen, Romanauszügen oder Aussagen berühmter Figuren aus Theaterstücken erfolgen.
Zum anderen ist dein Essay wiederum ein Stück Literatur. Er bringt deine Auseinandersetzung zu einem bestimmten Zeitpunkt mit einem bestimmten Themenbereich sprachlich auf den Punkt. In diesem Sinn steht der Essay als Textform zwischen pragmatischem und kreativem Schreiben. Dein Augenmerk sollte entsprechend ebenso auf dem „Wie“ wie auf dem „Was“ deines Textes liegen.
Einen wissenschaftlichen Essay schreiben
Ein wissenschaftlicher Essay unterscheidet sich durch einige Punkte von einem eher literarischen oder journalistischen Essay.
Gibst du den Überblick über einen wissenschaftlichen Diskurs, sollte dieser ausgewogen ausfallen. Fügst du konkrete Zitate oder Bezüge ein, ist es notwendig, Literaturangaben zu machen. Diese sollten den jeweiligen formalen Anforderungen deines Fachbereichs entsprechen.
Des Weiteren ist deine Freiheit in deinem wissenschaftlichen Essay beschränkter. Meist wird ein höheres Maß an Sachlichkeit erwartet. Persönliche Bezüge, Assoziationen und Beispiele sollten immer in einem klar erkennbaren Zusammenhang zu wissenschaftlichen Erwägungen stehen. Die besondere Herausforderung liegt also darin, eine klare persönliche Positionierung und Wissenschaftlichkeit miteinander zu verbinden.
Auf den Homepages diverser Universitäten gibt es Leitfäden und Hinweise zum Schreiben eines Essays. Hier eine Auswahl:
- Hinweise zum Verfassen eines Essays der Uni Kassel
- Vorgaben zum Verfassen eines Essays der Uni Greifswald
- Hilfestellung zum Verfassen eines Essays der Uni Bielefeld
- Leitfaden zum Schreiben eines Essays der Uni Frankfurt
- Hilfestellung zum Schreiben eines wissenschaftlichen Essays der Uni Göttingen
Einen Essay schreiben – was bedeutet das?
Stehst du vor der konkreten Aufgabe einen Essay zu schreiben? Dann reicht es nicht aus zu wissen, worum es sich bei einem Essay handelt. Du solltest verstehen, was es konkret heißt, einen Essay zu verfassen.
Haltung beim Schreiben eines Essays
Deine Haltung beim Verfassen eines Essays sollte die eines Forschenden sein. Geh neugierig an einen Themenbereich heran – dies ist die wichtigste Voraussetzung für einen gelungenen Essay. Geh nicht davon aus, bereits alles zu wissen. Versuch herauszufinden, wie sich die Dinge wirklich verhalten. Nur so kann dein Ergebnis am Ende auch überzeugen.
Gib dich nicht mit den erstbesten Antworten zufrieden, die du auf deine Fragestellung findest. Ein Essay ist zwar ein Versuch, nicht das letzte Wort zu einer Sache. Das heißt jedoch nicht, dass du dir keine Mühe geben sollst. Erst das Resultat einer fundierten Auseinandersetzung ist letztlich für den Leser auch lesenswert.
Sieh das Essayschreiben als Prozess. Am wichtigsten ist es, einen Gedanken-und Schreibfluss zu etablieren. Die Worte, die du zu Papier bringst, müssen nicht von vornherein perfekt durchdacht und ausformuliert sein. Dafür ist später immer noch Zeit. Dein Essay ist erst fertig, wenn du ihn überarbeitet hast und damit zufrieden bist.
Schreibstil eines Essays
Auch wenn beim Schreibstil eines Essays vieles möglich ist, so ist dieser Bereich keineswegs unbedeutend. Im Gegenteil: die stilistische Ebene hat einen bedeutenden Anteil an der Wirkung deines Essays.
Guter Schreibstil – was ist das eigentlich? Hier gibt es nicht die eine, allgemeingültige Antwort. Doch ein Blick auf grundlegende Prinzipien kann hilfreich sein.
Einige Herangehensweisen bei der Entwicklung des jeweils passenden Schreibstils haben sich bewährt:
- Probier verschiedene Formulierungen aus. Wäge sie gegeneinander ab. Welche davon passt am besten zu deinem Thema?
- Lies dir einzelne Passagen laut vor. Wie klingen sie? Welcher Satz geht gut ins Ohr? Wo holpert es noch? Überarbeite entsprechend!
- Setz dich mit rhetorischen Stilmitteln auseinander. Übe dich im Anwenden derselben, indem du eigene Beispiele findest. Versuch nun, ganz nach Bedarf, rhetorische Figuren in deinen Stil einzubauen.
- Beachte den Kontext, in dem dein Essay vorgelesen oder veröffentlicht wird. Wen sprichst du an? Dein Schreibstil sollte nicht zuletzt deiner Zielgruppe entsprechen.
- Achte auf Einheitlichkeit deines Schreibstils. Ist dieser in einem Absatz treffend gelungen, so pass den Rest eines Essays entsprechend an.
Beachte darüber hinaus einige Grundaspekte guten Stils. Dies sind keine Regeln, sondern lediglich Orientierungspunkte. Pass sie entsprechend deinem Bedarf an:
- Bringst du genügend Abwechslung in deine Wortwahl?
- Sind deine Ausdrücke treffend und angemessen?
- Nutzt du Bindewörter, um die Zusammenhänge deutlich zu machen?
- Verzichtest du auf unnötige Nominalisierungen?
- Passt du die Satzlänge deinen Gedanken an?
- Variierst du die Syntax entsprechend deiner inhaltlichen Ausführungen?
- Nutzt du Absätze, um deine Ausführungen zu strukturieren?
- Beherrschten den Konjunktiv, um das Wiedergeben fremder Ausführungen sichtbar zu machen?
Den Leser ansprechen
Schreibst du dein Essay nur für dich oder auch für andere?
Soll dein Essay veröffentlicht werden oder im Rahmen eines Seminars oder Unterrichts präsentiert werden, so ist er Teil einer Kommunikationssituation. Selbst wenn deinen Essay nur dein Lehrer oder Dozent zu Gesicht bekommt, ist dies der Fall.
Um bei deiner Leserschaft Gehör zu erlangen, solltest du dich an sie richten. Dies kann entweder implizit oder explizit geschehen.
Hier einige Möglichkeiten, um dies zu erreichen:
- Stell rhetorische Fragen, die deine Gedankengänge strukturieren.
- Schildere konkrete Situationen, mit denen sich dein Leser identifizieren kann.
- Setz bei der Lebenswelt deines Lesers an, um ihn abzuholen.
- Führe in komplexe Themenfelder ein und setzt nicht zu viel Vorwissen voraus.
- Wähle deinen Stil entsprechend deiner Leserschaft.
- Knüpfe an deine Ausführungen konkrete Handlungsaufforderungen.
- Reg durch Gedankenexperimente zum Nachdenken an.
- Bring Abwechslung in deinen Schreibstil.
- Vermeide unnötig komplexe Formulierungen und Satzstrukturen, um das Lesen zu vereinfachen.
Vorgehensweise beim Essayschreiben
Du weißt nun, was einen Essay ausmacht und welche Haltung beim Schreiben eines Essays hilfreich ist.
Wie gehst du nun am besten vor, um einen Essay zu schreiben?
Die konkrete Herangehensweise hängt von deiner Arbeitsweise ab. Auch die Komplexität des Themas spielt eine Rolle. Schließlich ist die Frage, wie gut du dich bereits damit auskennt. Je nach Wissensstand wird mehr oder weniger Recherche notwendig sein.
So individuell die konkrete Vorgehensweise auch sein kann – die folgenden Phasen spielen meist eine Rolle.
Passende Themen für einen Essay finden
Ist das Thema deines Essays vorgegeben, entfällt diese Phase. Manchmal steht es dir jedoch auch frei, ein passendes Thema zu finden. Was ist dabei zu beachten?
Am wichtigsten ist es, dass du dich für dein Thema interessiert. Die Frage, die du mit deinem Text aufwirft, solltest du tatsächlich beantworten wollen.
Zur Orientierung und als Inspirationsquelle folgen hier mögliche Fragestellungen aus einer Reihe typischer Themenbereiche:
Einen Essay schreiben im Bereich Philosophie
- Was ist eigentlich Zeit?
- Was darf ich hoffen?
- Was bedeutet gutes Handeln?
- Gibt es gut und böse?
- Was kann ich wissen?
- Was macht den Menschen aus?
- Was ist Schönheit?
- Was ist der Sinn des Lebens?
- Was ist Gerechtigkeit?
- Inwiefern gibt es Gott?
- Wo liegen die Grenzen der Selbstreflexion?
- Wo liegen die Grenzen künstlicher Intelligenz?
- Wie sollten wir Tiere behandelt?
- Was unterscheidet den Menschen vom Tier?
Einen Essay schreiben im Bereich Psychologie
- Wie werde ich glücklich?
- Was macht stabile Beziehungen aus?
- Welche Rolle spielt das Unbewusste?
- Woher weiß ich, was ich will?
- Was ist psychisch krank, was gesund?
- Was beeinflusst uns mehr: unsere gemetischen Anlagen oder unsere sozialen Prägungen?
- Wie beeinflussen wir unser Verhalten?
- Was sind Gefühle?
- Welche Möglichkeiten gibt es, Traumata zu überwinden?
- Inwiefern prägt uns unsere Vergangenheit?
- Wie gelingt Kommunikation?
- Ist Schweigen tatsächlich Gold?
- Was macht unsere Identität aus?
Einen Essay schreiben im Bereich Politik
- Was ist Demokratie?
- Sind Menschenrechte universell?
- Welche Herrschaftsform ist die beste?
- Was ist Macht?
- Macht und Demokratie – wie stehen Sie im Verhältnis zueinander?
- Wie bekämpft man am besten Korruption?
- Basis-Demokratie – eine Chance?
- Inwiefern hat die Gewaltenteilung eine Zukunft?
- Die Presse als vierte Gewalt – wie lässt sie sich schützen?
- Ist Lobbyismus undemokratisch?
- Was alles ist Korruption?
- Ist der Mensch von Natur aus politisch?
- Gibt es unpolitische Kunst?
- Inwiefern ist unser Handeln immer politisch?
- Sollte unsere Sprache Teil der Politik sein?
- Wie viel Staat darf sein?
- Was ist extremistisch?
Einen Essay schreiben im Bereich Gesellschaft
- Wie wollen wir leben?
- Generationenübergreifendes Wohnen – eine Chance?
- Wie stehen Staat und Gesellschaft im Verhältnis zueinander?
- In welcher Tradition steht unsere Gesellschaftsordnung?
- Ist der Mensch von Natur aus ein soziales Wesen?
- Von welchen historischen Gesellschaften können wir lernen?
- Wie demokratisch ist Europa?
- Wie kann der Einzelne die Gesellschaft prägen?
- Was ist wichtiger – der einzelne oder die Gesellschaft?
- Identitätspolitik – eine Chance oder eine Gefahr für die Gesellschaft?
- Gendern als Spaltpilz – Wahn oder Wirklichkeit?
- Soziale Ungleichheit – eine anthropologische Konstante?
- Inwiefern ist unsere Welt gerechter geworden?
- Inwiefern ist unsere Welt ungerechter geworden?
- Die ganze Welt als Gesellschaft – eine Illusion?
- Gesellschaftliche Randgruppen integrieren – kann das jemals gelingen?
- Inwiefern sind wir alle rassistisch?
- Gesellschaftlicher Zusammenhalt – wie ist er zu erreichen?
Einen Essay schreiben im Bereich Familie
- Wie sieht die Familie der Zukunft aus?
- Traditionelle Familienbilder – eine Gefahr?
- Mama, Papa, Kind – ein Modell von gestern?
- Brauchte der Mensch überhaupt eine Familie?
- Wird die Rolle der Familie überschätzt?
- Ist die Konzentration auf die Familie egoistisch?
- Kann man sich selbst eine Familie sein?
- Welche Rolle spielt die Familie im Alter?
- Eine glückliche Familie – eine Illusion?
- Staat und Familie – in welchem Verhältnis sollten Sie stehen?
- Welches Familienmodell überzeugt?
- Inwiefern gehört der Familie die Zukunft?
- Kommen Frauen und Männer von unterschiedlichen Planeten?
Einen Essay schreiben im Bereich Erziehung
- Sind Kinder kleine Erwachsene?
- Autoritär oder laissez faire – was ist besser?
- Wozu sind Regeln gut?
- Erziehung heißt Beispiel geben – inwiefern ist dies richtig?
- Was bedeutet gute Erziehung?
- Was gehört in der Erziehung verboten?
- Ist Gewalt ein Mittel der Wahl in der Erziehung?
- Jeder muss sich selbst erziehen – ist das richtig?
- Erziehung ist Privatsache – richtig oder falsch?
- Renitentes Verhalten bekämpfen – wie geht das?
- Renitentes Verhalten – ein diskriminierender Ausdruck?
- Wie arbeiten Schule und Elternhaus in der Erziehung sinnvoll zusammen?
- Lehrer als Vorbilder – geht das?
- Wozu ist Schule da?
- Wozu ist lernen darf?
- Weshalb ist spielen so wichtig?
- Wie sieht die ideale Schule aus?
- Das Ideal der Erziehung – wie sollte es aussehen?
- Erziehung im 21. Jahrhundert – was bedeutet das?
Einen Essay schreiben im Bereich Zukunft
- Wie wollen wir in Zukunft leben?
- Unser Klima – noch zu retten?
- Ist die Zukunft demokratisch?
- Sind Utopien sinnvoll?
- Dystopisch oder utopisch – wie sieht unsere Zukunft aus?
- Bombt sich der Mensch irgendwann zurück in die Steinzeit?
- Inwiefern können wir aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen?
- Gegenwart oder Zukunft – worauf sollte unser Fokus liegen?
- Was sind wir unseren Kindern schuldig?
- Was sind wir unseren Enkeln schuldig?
- Hat der Mensch eine Zukunft?
- Die Zukunft des Individuums – eine Illusion?
- Liegt unsere Zukunft im Weltraum?
- Die Bedeutung der Gegenwart für die Zukunft: unter – oder überschätzt?
Einen Essay schreiben im Bereich Wirtschaft
- Hat der Kapitalismus eine Zukunft?
- Muss sich immer alles rechnen?
- Hat Planwirtschaft einen Sinn?
- Ist der Mensch von Natur aus auf Profit aus?
- Kann Wirtschaften ohne Eigennutz überhaupt gelingen?
- Staat und Wirtschaft – in welchem Verhältnis sollten Sie zueinander stehen?
- Welches Wirtschaftsmodell überzeugt?
- Die Wirtschaft der Zukunft – wie sieht sie aus?
- Wie ist gerechtes Wirtschaften möglich?
- Menschenrechte und Wirtschaft – wie gehen Sie zusammen?
- Der Einzelne in einem Industriebetrieb – welche Rolle spielt er?
- Wie sieht die Arbeit der Zukunft aus?
- Ist Wirtschaft schlecht?
- Wirtschaft und Politik – in welchem Verhältnis sollten Sie zueinanderstehen?
- Betriebswirtschaft – die wichtigste Ressource?
- Ist die Globalisierung am Ende?
- Wie sieht die Globalisierung der Zukunft aus?
- Lokal wirtschaften – inwiefern ist dies sinnvoll?
- Kapitalismus als Diktatur – inwiefern ist dies Realität?
- Neokolonialismus – ist dies bereits Realität?
- Was schuldet der Westen der Welt?
- Wirtschaftswachstum trotz Klimawandel – ist das sinnvoll?
- Neue Arten des Wachstums – wie können Sie aussehen?
Einen Essay schreiben im Bereich Geschichte
- Was hat der Mensch aus der Geschichte gelernt?
- Inwiefern gelten noch die Ideale der französischen Revolution?
- Inwiefern hat Deutschland aus seiner Geschichte gelernt?
- Kann der Blick auf die Geschichte Orientierung für die Gegenwart bieten?
- Wie sehr prägt die Geschichte unsere Identität?
- Nationale Identität – wie sehr ist sie durch die Geschichte geprägt?
- Die deutsche Einheit – Illusion oder Realität?
- Die Zukunft Europas – inwiefern hängt sie von der Vergangenheit ab?
- Was können wir aus dem Dritten Reich für unser Leben lernen?
- Der kalte Krieg – inwiefern spielt er heute noch eine Rolle?
- Die Weimarer Republik als Mahnmal – wie sollten wir sie heute betrachten?
- Der erste Weltkrieg: Was sollte er uns heute bedeuten?
- Inwiefern prägt uns auch heute noch die Antike?
- Geschichte als Herrschaftsgeschichte – wo liegen die Gefahren?
- Wird die Geschichtsschreibung überbewertet?
- Was kann die Sozialgeschichte zu unserem heutigen Zusammenleben beitragen?
Gute Ideen sammeln
Du hast ein Thema für deinen Essay bekommen oder dich für ein konkretes Thema entschieden.
Doch was sollst du nun schreiben?
Wie kommst du auf gute Ideen?
Nutze Methoden der Ideenfindung, um auf gute Ideen zukommen:
- Beim Brainstorming notierst du einen Begriff in die Mitte eines weißen Blatts Papier. Nun schreibst du alles darum herum, was dir dazu einfällt. Beschränke dich nicht in deinen Gedanken. Notiere auch Dinge, deren Sinn du nicht auf Anhieb begreifst. Platz finden kann jede Assoziation, jede Erinnerung an ein Ereignis oder eine Lektüre, jedes Zitat, jeder Ausspruch, jede Frage und jede Anmerkung, die dir durch den Kopf gehen.
- Beim Mindmapping gehst du etwas strukturierter vor. Du entscheidest dich für bestimmte Oberbegriffe zu deinem Thema. Dann überlegst du, welche Unterbegriffe zu jedem deiner Oberbegriffe passen. So entsteht nach und nach eine Art Ideen-Landkarte.
- Das Clustern ist als Mischform aus Brainstorming und Mindmapping zu begreifen. Auch hier notiert du einen Begriff in die Mitte. Doch anders als beim Mindmapping ordnest du keine konkreten Unterbegriffe zu Oberbegriffen zu. Du assoziiert auch nicht wie beim Brainstorming. Vielmehr bildest du Häufungen. Du ordnest lose an, welche Überlegungen mit welchen anderen Überlegungen zusammenhängen können.
- Eine weitere Möglichkeit besteht darin deine Ideen und Gedanken auf Kärtchen zu notieren. Notiere jeden einzelnen Gedanken und jede Idee auf einem Kärtchen. Lege nun die einzelnen Kärtchen aus und bildete so in Form von Kärtchen Cluster.
- Beschränke die Zeit, die du dir für die Ideenfindung gibst. Gibt dir zum Beispiel 5 Minuten, um alles zu notieren, was dir zu einem deiner Oberbegriffe einfällt. Häufig sind wir produktiver, wenn wir uns etwas unter Druck setzen. Diese Methode muss zu deinem Schreibtyp passen. Du findest beim Ausprobieren schnell heraus, ob sie etwas für dich ist.
Nach und nach solltest du merken, wo du dich bereits gut auskennt und zu welchen Bereichen deines Themas du noch Fragen hast. Recherchiere nun gezielt Informationen zu deinen offenen Fragen. Lies in Büchern nach, schau dir Filme an oder recherchiere in passenden Zeitschriften. Notiere dir Zitate, die dich besonders ansprechen. (Vergiss die Seiten-und Zeilenangaben dabei nicht.)
Widmest du der Ideenfindung genügend Aufmerksamkeit, hast du die wichtigste Voraussetzung erfüllt, um einen überzeugenden Schreibplan für deinen Essay zu erstellen.
Dein Schreibplan: Aufbau eines Essays beachten
Vor dem eigentlichen Schreiben deines Essays, solltest du einen Schreibplan erstellen. Wie detailliert dieser ausfällt, hängt von deinen Bedürfnissen ab. Er kann sowohl eine ausführliche Stichwortsammlung enthalten, als auch eine lose Zusammenstellung der wichtigsten Gedankenschritte.
Probier beim Essayschreiben Verschiedenes aus. Vielleicht benötigst du auch bei unterschiedlichen Themen unterschiedliche Arten von Schreibplänen.
Wichtig: auch wenn nur dir Verschiedenes vorgenommen hast, kannst du beim Schreiben immer noch davon abweichen, wenn dir im Schreibfluss eine andere Idee kommt, die dich mehr überzeugt.
Hier nun ein grober Aufbau eines Essays, an dem sich dein Schreibplan orientieren sollte:
Einleitung
Führ in dein Thema ein. Dies geht auf unterschiedliche Weise: etwa, indem du in einer konkreten Situation einsteigst, aufrüttelnde neue Fakten nennst oder mit einem Zitat beginnst. Auch deine Fragestellung solltest du konkret benennen.
Vorsicht Falle: Formulierungen wie „“m folgenden werde ich mich mit der Frage beschäftigen …“ oder: „Ich gehe nun der Frage nach …“
wirken äußerst gestelzt und sind in einem Essay nicht angebracht.
Hauptteil
Hier geht es darum, die unterschiedlichen Aspekte deines Themas einander gegenüberzustellen und die Zusammenhänge deutlich zu machen.
Achte darauf, dass deine Beispiele zu ihrem jeweiligen Kontext passen. Die einzelnen Elemente deines Essays sollten auch vom Umfang her in einem sinnvollen Verhältnis zueinanderstehen.
Eine strenge Struktur wie bei der Erörterung, in der ein einzelnes Pro-Argument jeweils einem einzelnen Contra-Argument gegenübergestellt wird, ist nicht notwendig. Achte vielmehr darauf, dass die Aufeinanderfolge deiner Punkte sinnvoll ist. Umso stringenter deine Planung, umso leichter wird das eigentliche Schreiben.
Durch die Struktur deiner Gedanken sollte dein Blick auf das Thema deutlich werden. Fall entsprechen nicht mit der Tür ins Haus und bring den Hauptpunkt nicht gleich zu Beginn. Leite ihn besser aus den Überlegungen als Höhepunkt deiner Ausführungen ab.
Schluss
Runde hier deine Gedankengänge ab. Fass zusammen, was dir am wichtigsten erscheint. Deine eigene Meinung kann hier ebenfalls deutlich einfließen. Auch ein Ausblick auf weitere relevante Fragen oder ein konkreter Appell an den Leser ist möglich.
Die eigentliche Schreibphase
In der eigentlichen Schreibphase solltest du dich allein aufs Schreiben konzentrieren. Eine Rückkehr zur Ideenfindung und Schreibplanung sollte nur erfolgen, wenn du von einer Schreibblockade gequält wirst und partout nicht weiterkommst.
Etablierte am besten einen Schreibfluss, indem du einfach drauflos schreibst. Dies erreichst du zum Beispiel, indem du dich in der Methode des Freien Schreibens übst. Du kannst dich auch künstlich unter Druck setzen und dir eine bestimmte Zeit geben, in der dein Text fertig werden soll.
Wichtig ist es, sich hier nicht ablenken zu lassen. Blende entsprechend alle potentiellen Störquellen aus oder sorge für technische Lösungen, indem du zum Beispiel dein Telefon abstellt. Etabliere eine Schreibzeit, die nur für dein Schreiben reserviert ist.
Wichtig: am Ende der Schreibphase steht dein Erstentwurf, nicht dein fertiger Text. Was nun folgt ist eben so wichtig: die Überarbeitung
Die Überarbeitung deines Essays
Achte bei der Überarbeitung deines Essays sowohl auf die inhaltliche als auch auf die sprachliche Ebene.
In puncto Inhalt solltest du die Stringenz deiner Überlegungen auf den Prüfstand stellen:
- Ergeben deine Gedankengänge Sinn?
- Sind die Beispiele angemessen und passend?
- Gibt es logische Brüche?
- Sind deine Schlussfolgerungen nachvollziehbar?
- Fehlt an einer Stelle ein entscheidender Gedankenschritt?
Dies ist eine gute Möglichkeit, deine Ausführungen mit weiteren Ideen anzureichern. Scheue dich nicht, hier und da noch etwas zu ergänzen oder zu variieren.
In puncto Sprache solltest du auf deinen Schreibstil und deine Ausdrucksweise achten (siehe oben). Auch die sprachliche Gestaltung im Sinne einer bildhaften Sprache oder rhetorischer Mittel sollte auf dem Prüfstand stellen. Nicht zuletzt spielt auch die normsprachliche Korrektheit eine Rolle, also Grammatik, Rechtschreibung und Zeichensetzung.
Einen Essay schreiben – Beispiele
Einen Essay schreiben – das fällt leichter, wenn man sich an gelungenen Texten orientiert. Hilfreich ist es, regelmäßig Essays zu lesen und nicht erst dann, wenn man selbst einen schreiben muss. So lässt du dich von der typisch essayistischen Denkweise inspirieren und lernst unterschiedliche Möglichkeiten kennen, deinen Essay auch sprachlich treffend zu gestalten.
Im Netz finden sich auf zahlreichen Seiten von Zeitungen und Zeitschriften gelungene Essays, etwa hier:
- Unter der Rubrik des Samstagessays finden sich bei der Süddeutschen Zeitung zahlreiche Beispiele gelungener journalistischer Essays
- Auf den Seiten des SWR findet sich eine reichhaltige Auswahl gelungener Radio-Essays
Als Einzelbeispiele gelungener Essays zu unterschiedlichen Themenbereichen seien hervorgehoben:
- In diesem gelungenen Essay setzt sich Matthias Döpfner mit der Gegenwart und Zukunft des Journalismus auseinander
- In der Stuttgarter Zeitung setzt sich Sybille Neth mit der Frage auseinander, weshalb Höflichkeit aus der Mode gekommen ist
- Yvonne Eisenring behandelt in der annabelle eine der klassischen Essay-Fragen: Was ist die Zeit?
Vom Essayschreiben zum Essayschreiber
Einen gelungenen Essay schreiben ist ein anspruchsvolles Unterfangen. Es beginnt nicht in dem Moment, in dem du dein Thema erhältst oder dich für eines entscheidest. Es beginnt viel früher!
Deine gesamte bisherige Lebensweise, deine Begegnungen mit anderen Menschen, deine Erfahrungen, deine Überlegungen und insbesondere deinen Lektüren fließen in deine Fähigkeit ein, einen guten Essay zu schreiben. Du solltest dich regelmäßig im Schreiben üben, entweder alleine oder im Rahmen einer Schreibgruppe, eines Schreibseminars oder eines Schreibcoachings.
Achtsames Schreiben, eine Schreibroutine, regelmäßige Studien- und Lesezeiten, ein aktives, kommunikatives Leben sind wichtige Voraussetzungen, um inspirierende Essays zu schreiben. Erst, wenn du etwas zu sagen hast, werden deine Texte lesenswert. Geh entsprechend achtsam und wachsam durchs Leben und mach das Essayschreiben zu einem Teil davon.
Hallo Andreas,
nicht nur mit Begeisterung widme ich mich Deinen, bis ins kleinste Detail strukturierten Texten, sondern lehne mich öfter in Ehrfurcht zurück.
Meine innere Stimme flüstert mir zu: „Dieses Level wirst Du nie erreichen.“
Danach meldet sich der Ehrgeiz, welcher knallhart antwortet: „Schreibe! Nur mit Deinen Worten beginnen Deine Gedanken mit dem Spiel der Sprache.“
Vermutlich ist es genau dies. Unsere Sprache lebt von der Vielfalt unserer Erlebnisse und Erfahrungen. Leider schenken wir diesen zu wenig Beachtung.
Die Gründe mögen vielfältig sein.
In einer Diskussion über Formulierungen entwischte mir dieser Satz: „Zu oft sperren wir unsere Gedanken in ein Schweigekloster, statt ihnen das Wellnesshotel der gepflegten Worte zu gönnen.“
Unser Verhalten bleibt eben individuell, bezogen auf jeden Menschen.
Genau diese Individualität hält die Quellen der Gedanken am Leben.
In diesem Sinne ein herzliches Dankeschön für die Individualität Deiner Texte.