Schreibziele erreichen – so legst du dein Fundament

Das Leben ist kein Ponyhof. Und ein Wunschkonzert erst recht nicht.

Doch wieso eigentlich nicht?

Bist du dir da wirklich so sicher?

Vielleicht hast du beim Wünschen bisher nur etwas falsch gemacht?

Es kann sehr hilfreich sein, von der Erfüllung deiner Wünsche zu träumen. Wenn du es richtig anstellst, so kannst du auf diese Weise ein stabiles Fundament fürs Bücherschreiben legen.

Wie genau du dabei vorgehen musst, erfährst du in diesem Artikel.

Von den Ideen zur Konkretisierung

Wer kennt es nicht: Du hast diese oder jene Idee, kannst dich aber nicht so recht für die eine oder andere entscheiden. Du hüpfst und schwankst somit ständig von einer Sache zur anderen.

Oder du weißt ungefähr, was dich interessiert, doch deine Vorstellungen sind recht vage und unkonkret. Deine Ideen von der Zukunft gleichen verschwommenen Tagträumen. Dir fehlt die klare Vision, um mit deinen Wünschen wirklich arbeiten zu können.

Bloß weg von hier

Viele sind mit ihrer aktuellen Lage unzufrieden und wissen, dass sich etwas ändern muss. Sie konzentrieren sich jedoch vor allem darauf, das alte Leben hinter sich lassen zu wollen, anstatt nach etwas Neuem zu streben.

„Irgendwann schreibe ich meinen Roman.“

„Es wäre so schön, vom Schreiben zu leben.“

„Dann müsste ich nicht mehr jeden Tag ins Hamsterrad steigen und dort meine Runden drehen.“

Diese Gedanken sind davon geprägt, den lästigen Ist-Zustand zu verlassen. Der Soll-Zustand gleicht einer wunderschönen Seifenblase, die dir wie eine Droge dabei hilft, dass du dich besser fühlst.

Für den Moment.

Doch wenn sie platzt, geht es dir nur noch schlechter.

Was genau ist dein Ziel?

Die reine Tagträumerei von deiner Karriere als Autor – ohne tatsächlich zu schreiben – zeigt, was ein gutes Ziel ausmacht. Du solltest auf drei Aspekte achten, damit es dich tatsächlich weiterbringt:

  • Erstens sollte ein Ziel mit der festen Entscheidung verbunden sein, es auch tatsächlich zu erreichen.
  • Zweitens sollte es konkret, klar und angemessen, also auch tatsächlich erreichbar sein.
  • Drittens sollte es positiv formuliert sein: einen anderen Job als den jetzigen machen wollen ist jedenfalls ein wenig hilfreiches Vorhaben – Bäcker oder Pilot werden zu wollen unter Umständen schon.

Möglichst konkret

Die genannten Kriterien guter Ziele klingen trocken und uninspiriert. Mit Lebensträumen scheint das nicht mehr allzuviel zu tun zu haben.

Doch das stimmt so nicht.

Orientiere dich unbedingt an deinen geheimen Wünschen. Sie sind der erste und wichtigste Schritt, um persönliche Ziele zu definieren, die zu dir passen. Doch bleibe dabei nicht stehen. Lass deine Vorstellungskraft nicht vollkommen zügellos von einer Wolke zur anderen treiben. Entwirf lieber konkrete Szenarien und lerne so, deine Vorstellungskraft für dich zu nutzen, anstatt dich von ihr abtreiben zu lassen.

Wie genau du dabei vorgehst erfährst du in der folgenden Übung.

Visualisiere deine Zukunft

Mit Hilfe deiner Fantasie legst du die Basis für deinen Schreiberfolg. Möglich wird dies mit folgender Übung. Begib dich in Gedanken an einen möglichen Zeitpunkt in der Zukunft. Je nachdem, ob es sich um ein mittel- oder langfristiges Ziel handelt, sollte dieser Zeitpunkt in der näheren oder entfernteren Zukunft liegen.

Die perfekte Lage

Stell dir eine Situation vor, in der du vollkommen zufrieden bist, da sich die positiven Ansätze in deinem Leben zum Besten gewendet haben. Schreibe nun auf, was genau du im letzten Jahr, in den letzten zwei Jahren oder in den letzten fünf Jahren getan hast, um an den Punkt zu gelangen, an dem du jetzt stehst.

Welche Talente hast du weiterentwickelt und so zur Entfaltung gebracht?

Durch welche Einfälle und Ideen ist es dir gelungen, dich in die positive Lage zu versetzen, in der du dich jetzt befindest?

Wer hat dich dabei unterstützt an diesen Punkt in deinem Leben zu gelangen?

Auf welche Weise hast du deinen Alltag gestaltet? Wann bist du aufgestanden? Was hast du am Tag als erstes unternommen? Welchen Tätigkeiten hast du die höchste Priorität eingeräumt?

Schreib, wie es war

Setze bei den positiven Ansätzen deiner Persönlichkeit und deiner Lebensgestaltung an. Durch welches Verhalten hast du deine positive Entwicklung möglich genacht? Beschreibe wie du an den Punkt gelangt bist, an dem du nun stehst.

Schreibe unbedingt in der Vergangenheitsform! So gelingt es dir leichter, dich mit all deinen Sinnen an den Punkt deiner Zukunft zu versetzen, an den du durch die positive Entwicklung gelangt bist. Schildere ganz genau, was vor deinem inneren Auge erscheint.

Zum Beispiel könntest du folgendermaßen beginnen:

Als ich den Grundstein für meinen jetzigen Erfolg legte, hatte ich eine Vielzahl unterschiedlicher Ideen. Ich sagte mir jedoch „Eins nach dem anderen…“. Also begann ich eine Auswahl zu treffen und mich erst einmal für ein Projekt zu entscheiden, das ich weiterverfolgen wollte. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt bereits, dass Regelmäßigkeit und eine gewisse Routine ungemein wichtig für den Schreibprozess sind. Also fragte ich mich, zu welchen Tageszeiten ich am besten schreiben könnte und wie ich das Schreiben in meinen Alltag integrieren würde, Ich begann damit, jeden morgen eine Stunde früher aufzustehen und nachdem ich mir einen frischen Kaffee gemacht hatte, griff ich nach dem Stift….“

Nutze all deine Sinne

Damit diese Übung ihre volle Wirkung entfaltet, ist es wichtig, diese schriftliche Reise in die Zukunft mit allen Sinnen zu betreiben. Nimm die Perspektive möglichst umfassend ein.

Deine Wünschen haben sich bereits erfüllt!

Dies fällt dir am leichtesten, indem du dich auf allen Ebenen deines Empfindens an den angestrebten Punkt deiner Zukunft begibst.

Betrachte ganz entspannt, was zuvor geschah. Träume jedoch nicht losgelöst von deinem derzeitigen Leben. Gestalte dieses kleine Schreibexperiment vielmehr als konkrete Utopie: Beschreibe eine ideale Welt, die möglich ist, wenn du von nun an vieles richtig machst.

Von der Vision zur Lebenspraxis

Bist du mit deinen Ausführungen bis an den Punkt in deiner idealen Zukunft gelangt? Hast du plausibel und für dich selbst überzeugend beschrieben, wie dir der Weg dorthin gelungen ist?

Dann hast du es geschafft.

Zu einer kraftvollen Schreibpraxis ist es nun nur noch ein kleiner, aber entscheidender, Schritt.

Was genau ist dein Ziel?

Betrachte die Vision, die du zu Papier gebracht hast. Welches lebenspraktisch nutzbare Ziel steckt darin?

Löse dieses Ziel aus deinem Text heraus und stell es dir klar vor Augen zu stellen. Es könnte zum Beispiel lauten

  • „Ich verfasse einen Kriminalroman.“
  • „Ich schreibe meine Autobiographie.“
  • „Ich möchte jeden Monat einen Blogartikel veröffentlichen.“

Nun ist es wichtig, das Ziel in deine konkrete Lebenspraxis zu überführen.

Zelebriere deine Entscheidung

Wozu der Umweg über die Visualisierung? Vielleicht war dir auch schon davor klar, dass du einen Roman schreiben willst, einen Band mit Kurzgeschichten oder deine Lebensgeschichte.

Mag sein.

Doch nun ist dein Wunsch kein bloßes Hirngespinst mehr. Du verfügst nun über eine klare Vision. Sie soll dir eine Motivationsquelle sein, um dein Vorhaben auch wirklich in die Tat umzusetzen. So wirst du auch in schwierigen Phasen weiterschreiben.

Entscheide dich bewusst für dein Ziel, damit es seine volle Wirkung entfaltet. Mach dir diese Entscheidung nicht leicht. Doch wenn du sie einmal gefällt hast, so steh auch zu ihr.

Ganz konkret kannst du

  • deine Entscheidung schriftlich fixieren.
  • einen Vertrag mit dir selbst schließen.
  • guten Freunden davon erzählen.
  • die Entscheidung für einen bestimmten Tag terminieren und hier bewusst treffen.
  • deine Entscheidung feiern – mit dir allein oder mit anderen.

Vom Ziel zur Routine

Du hast dich für ein Ziel entschieden und bist voller Elan es zu erreichen. Wie sorgst du nun dafür, dass das tatsächlich klappt?

Der wohl wichtigste Schritt besteht darin, dein Ziel in konkrete Routinen zu überführen. Du kannst ja auch nicht morgens aufstehen und dir sagen „Heute besteige ich den Mount Everest“ – obwohl das ein mögliches Ziel ist. Du kannst aber sehr wohl jeden Tag aufstehen und eine halbe Stunde trainieren oder pro Woche einen kleineren Berg besteigen.

Genauso ist es mit dem Schreiben: Etabliere feste Schreibzeiten an festen Schreiborten und sorge dafür, dass du sie einhältst.

Der Austausch mit anderen kann dich dabei enorm unterstützen deine Routinevorhaben umzusetzen. Egal ob es sich um befreundete Autoren, um ein Schreibseminar, ein Schreibcoaching oder um eine feste Schreibgruppe handelt. Diese Unterstützung ist für die meisten Autoren essentiell, um sich nicht durch äußere oder innere Hindernisse ablenken zu lassen.

Erarbeite dir das Know-How des Kreativen Schreibens, das du brauchst. Meist merkt man erst, woran es hapert, wenn man mittendrin steckt. Egal ob du am guten Stil, an der Erzählperspektive oder an der Dramaturgie feilen musst – sei ehrlich zu dir selbst und bilde dich in diesem Bereich weiter.

Eigne dir einen Werkzeugkoffer an Interventionen an, die dich unterstützen, wenn es mal nicht so läuft. Ganz egal, ob die Schwierigkeit an deinem Projekt liegt oder an deiner Einstellung – wichtig ist es, im Schreiben zu bleiben. Bewährte Mittel gegen Schreibblockaden, ein Motivationsboost für mehr Lust zu schreiben oder Techniken des Zeitmanagements können dir dabei helfen.

Worauf wartest du noch?

Hast du deine Vision tatsächlich zu Papier gebracht? Falls nicht, dann hol es jetzt nach.

Ist dir dein Schreibziel klar? Falls nicht, leg es im Einklang mit deiner Vision fest.

Hast du die passenden Routinen etabliert? Falls nicht, notiere dir jetzt ein realistisches Vorhaben, das du möglichst täglich umsetzen wirst.

Wenn du diese drei Schritte gegangen bist hast du alles, was du brauchst.

Du musst dich nicht fürs Schreiben entscheiden. Doch wenn du dich dafür entscheidest, so hast du es in der Hand, dass dein Traum vom Schreiben Wirklichkeit wird. Es gibt keine Entschuldigung mehr. Jetzt liegt es an dir.

Was ist dein aktuelles Schreibziel?

Mit welchen Routinen möchtest du es erreichen?

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