Schneller schreiben bedeutet zum Beispiel:
- Du bringst deine Hausarbeit in atemberaubender Geschwindigkeit zu Papier.
- Du verfasst Emails so schnell wie kein anderer.
- Gute Geschichten schreiben ist für dich häufig eine Sache von Minuten.
- Beim Romanschreiben brauchst du ab jetzt nur noch die Hälfte der Zeit.
Kurz gesagt: Ab jetzt ist Schluss mit dem Schneckentempo!
In diesem Artikel zeige ich dir
- weshalb schneller schreiben ein sinnvolles Ziel ist.
- wie du es mit kinderleichten Methoden schaffst, dein Schreibtempo massiv zu erhöhen.
- wie du dabei sogar noch Spaß hast.
Bitte anschnallen, los geht der Ritt!
Schneller schreiben – ein sinnvolles Ziel?
Du möchtest schneller schreiben. Doch was genau meinst du damit?
Erst indem du eine klare Antwort auf diese Frage findest, kannst du eine passende Strategie entwickeln!
Die Motivation schneller zu schreiben
Wozu schneller schreiben?
Indem du weniger Zeit fürs Schreiben benötigst, hast du mehr Zeit für andere Dinge. Oder du kannst in der gleichen Zeit mehr Textumfang produzieren. Mit einem großen Projekt wie beim Schreiben eines Romans wirst du so insgesamt schneller fertig.
Diese Steigerung deiner Effektivität kann dazu führen, dass du mehr Freude am Arbeiten empfindest. Zudem erlebst du eine größere Selbstwirksamkeit. Eventuell hilft es dir auch dabei, im Vergleich mit anderen besser dazustehen – etwa, wenn du auch so schnell Emails tippen möchtest wie deine Kollegen.
Falls du beruflich schreibst, kannst du durch schnelleres Schreiben deinen Verdienst steigern. In vielen Berufen ist schnelles Schreiben sogar eine Voraussetzung, um erfolgreich arbeiten zu können.
Egal ob es sich um Auftragsarbeiten oder um das Kreative Schreiben im engeren Sinn handelt – die Fähigkeit schnell zu schreiben kann dir in vielen Bereichen helfen. Kann – muss aber nicht. Denn wenn du zwar schnell, aber schlecht und fehlerhaft schreibst, ist mit dem Tempo allein nichts gewonnen.
Wie schreibst du also schnell und zugleich gut?
Das Für und Wider langsamen Schreibens
Es ist nicht per se schlecht langsam zu schreiben, denn es bringt auch Vorteile mit sich. Indem du dir mehr Zeit nimmst, gehst du sorgfältiger vor. Du durchdenkst unter Umständen besser, was du zu Papier bringst. Zudem schreibst du mit mehr Ruhe und Achtsamkeit. Insgesamt ergibt sich daraus ein positives Schreiberlebnis.
Nicht alle Ideen sind dazu geeignet, in kürzester Zeit aufs Papier gebracht zu werden. Manches Projekt braucht Zeit, um sich zu entwickeln. Über einen längeren Zeitraum hinweg kann das Schreiben in diesem Sinn zu besseren Ergebnissen führen.
Das gilt selbstverständlich nicht für jeden Autor und keinesfalls für jeden Text. Man denke nur an Franz Kafkas Beschreibungen seiner nächtelangen Schreiborgien, in denen er auf einen Rutsch in atemberaubenden Tempo Weltliteratur produziert hat.
Immer wenn langsames Schreiben als eine Art bewusste Entscheidung stattfindet, kann daraus etwas Positives entstehen. Etwas anderes ist es, wenn du auf Grund äußerer oder innerer Hindernisse nicht schneller schreiben kannst, als du gerne möchtest. Dann gilt es deine Baustellen zu beseitigen.
Schneller schreiben – aber richtig
Schnell schreiben soll hier als produktives, effektives Schreiben verstanden werden. Denn was bringt es dir, wenn du zwar schnell, jedoch schlecht schreibst?
In diesem Sinn ist dein Ziel ein komplexes Vorhaben. Es kann eine ganze Reihe an Gründen geben, weshalb das für dich noch nicht so klappt wie erwünscht. Meist hängen diese miteinander zusammen.
Wenn du in einem Bereich besser geworden bist, tut sich meist ein anderes Problem auf. Indem du lernst, dieses Phänomen als Fortschritt zu betrachten, bildest du deine eigene Art heraus, schnell, effektiv und produktiv zu schreiben.
10 Methoden, um schneller zu schreiben
Die folgenden Methoden sind ganz unterschiedlicher Natur. Nicht jede davon ist für jeden gleich wichtig. Manche sind einfacher umzusetzen, manche schwerer. Doch keine ist getrennt von den anderen zu sehen. Finde deine persönliche Mischung, um dein Schreiben zu verbessern!
Ein guter Schreibplan
Je nachdem, welche Art Text du schreiben möchtest, ist ein Schreibplan mehr oder weniger wichtig. Zudem hängt es davon ab, was für ein Schreibtyp du bist und wie komplex dein Thema ist, ob du unbedingt einen Schreibplan benötigst. Ein Schreibplan sehr ausführlich sein oder bloß eine rudimentäre Skizze.
Ein Schreibplan hilft dir dabei gedankliche Klarheit zu entwickeln. So wirst du sehr wahrscheinlich weniger Überarbeitungsphasen benötigen. Zudem verringerst du das Risiko, dass dein Text komplett daneben geht und du ihn wieder verwirfst. Schließlich hast du dir bereits vor dem eigentlichen Schreiben überlegt, was genau du sagen möchtest.
Schreibroutine entwickeln
Indem du Schreibroutine entwickelst, sorgst du nachhaltig dafür, produktiver zu schreiben. Es geht hier weniger um den eigentlichen Schreibprozess sondern eher um das Drumherum. Das ist entscheidend, um kontinuierlich dabei zu sein und deine Zeit entsprechend effektiv zu nutzen.
Leg feste Schreibzeiten fest und definiere für dich Schreibziele. Kümmere dich um deinen Schreibort: Wo schreibst du am liebsten?
Deine Schreibroutine erarbeitest du dir nicht in ein paar Tagen. Du solltest eher von Monaten ausgehen. Doch über lange Sicht wird deine Schreibmotivation gestärkt und es fällt dir viel leichter mit dem Schreiben zu beginnen. So legst du ein wichtiges Fundament für deine Schreibgeschwindigkeit.
Deinen Schreibfluss etablieren
Freies Schreiben oder auch Freewriting ist eine höchst wirkungsvolle Methode des Kreativen Schreibens. Hier bringst du deine Gedanken völlig ungefiltert zu Papier. So stärkst du deine Assoziationskraft und nach und nach gelingt es dir, immer leichter in den Schreibflow zu kommen.
Die Geschwindigkeit beim Schreiben hängt ganz wesentlich mit deiner Fähigkeit zu formulieren zusammen. Das Freie Schreiben ermöglicht es dir weniger nachzudenken sondern frei heraus Sätze zu notieren.
Hast du einmal einen Schreibfluss etabliert, so solltest du ihn regelmäßig praktizieren, damit er nicht an Kraft verliert. Nun kannst du ihn für alle möglichen Projekte und Vorhaben weit übers Freie Schreiben hinaus nutzen, um schneller und effektiver zu schreiben.
Entwürfe schreiben
Beim Verfassen von Texten lassen sich mehrere Phasen unterscheiden:
- Ideen finden
- Das Projekt planen
- Einen Entwurf schreiben
- Den Text überarbeiten
Mach dir diese Unterscheidung bewusst und nutze sie für dein Schreibprojekt. Beim eigentlichen Schreiben, also beim Schreiben deines Entwurfs, geht es nicht um Perfektion. Der letzte Feinschliff erfolgt schließlich in der Überarbeitung. Vor allem bei längeren Projekten kann dieses Vorgehen deine Produktivität enorm steigern, da du dich nicht mehr zur falschen Zeit in Grübeleien verlierst.
Schneller tippen lernen
Wenn du am Computer schreibst, gleicht deine Tippgeschwindigkeit in ihrer Funktion einem Flaschenhals. Es kann nur so viel Flüssigkeit nach außen dringen, wie die Öffnung zulässt.
Tippst du sehr langsam, so beschränkt dies deine Schreibgeschwindigkeit absolut – selbst wenn du in den anderen Bereichen gut aufgestellt bist.
Nicht jeder muss in Perfektion mit zehn Fingern auf der Tastatur tippen können. Doch die Fähigkeit relativ schnell am Computer zu schreiben, macht es dir erst möglich all deine anderen Kompetenzen richtig zu nutzen: Deinen Ideenreichtum, deine Kraft zu formulieren, die produktive Trennung unterschiedlicher Phasen usw.
Spracherkennungssoftware nutzen
Als wichtiges Persönlichkeitsmerkmal lassen sich Extroversion und Introversion unterscheiden. Gerade extrovertierte Menschen sprechen gerne und viel und denken häufig, indem sie reden. Aus diesem Grund kann es ihnen leichter fallen, Gedanken mündlich zu formulieren als schriftlich.
Moderne Spracherkennungssoftware bietet eine beeindruckende Möglichkeit, das gesprochenen Wort in Text zu verwandeln. Es lassen sich aktuell drei große Möglichkeiten unterscheiden:
- eine in deine Schreibsoftware (wie z.B. Word) bereits integrierte Spracherkennungsfunktion.
- Spracherkennungssoftware, die allein dazu programmiert ist wie z.B. Dragon.
- Anbieter, die online die Umwandlung von Audiodateien in Text anbieten oder es dir ermöglichen, deinen Text direkt einzusprechen wie z.B. Speechmatics.
Der eigentliche Vorgang, Wörter auf den Bildschirm zu bringen, kann durch diese Methode extrem beschleunigt werden. Allerdings ist zu bedenken, dass meist eine recht genaue Vorausplanung notwendig ist. Zudem sollte der Überarbeitungsphase besonders viel Zeit eingeräumt werden, da die Ergebnisse der Spracherkennung nicht immer befriedigend sind.
Alles in allem hängt diese Methode stark davon ab, was für ein Schreibtyp du bist und woran du gerade schreibst.
Schreibziele setzen
Schreibziele und daraus resultierende Routinen sind das A und O, um dauerhaft erfolgreich zu schreiben. Wenn du keine Referenz dafür hast, was du eigentlich erreichen möchtest, kannst du darin nur schwer schneller, effektiver und produktiver werden.
Gute Schreibziele sind motivierend, realistisch und klar. Übersetze deine großen Schreibziele möglichst in eine täglich von dir angestrebte Routine. So kannst du dich und den Fortschritt deines Schreibvorhabens selbst überprüfen und die Geschwindigkeit deines Schreibens erhöhen.
Schreiben auf Zeit
Manchmal hilft es, sich selbst unter Druck zu setzen. Nimm dir eine halbe Stunde und schreib in dieser Zeit so viel wie möglich. Dies ist ein etwas extremer, aber durchaus effektiver Weg. Ähnlich wie beim Freien Schreiben hilft er dir dabei das Denken auszuschalten und so deine Schreibgeschwindigkeit zu steigern.
Dieses Vorgehen ist sicherlich nicht für jeden geeignet. Manche Autoren blockieren, wenn sie zu viel Druck verspüren. Vor allem solltest du auch hier eine besonders intensive Überarbeitung einplanen.
Störquellen ausschalten
Beim Schreiben gibt es so viele Störquellen wie noch nie. Zu den inneren Begleitern, die uns das Leben schwer machen, sind viele äußere Ablenkungen hinzu gekommen. So bringen uns nicht nur Unkonzentriertheit und Sprunghaftigkeit, sondern auch das Smartphone und soziale Verpflichtungen häufig vom Schreiben ab.
Anhand konkreter Tipps für konzentriertes Schreiben schaffst du dir einen fokussierten Schreibraum. Unterm Strich schreibst du so wesentlich schneller, da du dich während deiner Schreibzeit nicht mit anderen Dingen beschäftigst. Dies ist allerdings leichter gesagt als getan. Nicht umsonst fällt es vielen schwer, sich nicht ablenken zu lassen. Konkrete Methoden wie Ablenkungslisten, Belohnungssysteme oder schlichtweg das Ziehen des Steckers können helfen.
Mit Selbstzweifeln umgehen
Viele Autoren kämpfen gegen Selbstzweifel. Indem sie sich selbst hinterfragen, fühlen sie sich nicht nur schlecht, sondern verlieren auch immens viel Zeit und Energie. Anstatt ihre Schreibzeit zum Schreiben zu nutzen, beschäftigen sie sich mit der Frage, ob sie überhaupt dafür gemacht sind.
Indem du lernst, Selbstzweifel anzunehmen und dennoch weiterzuschreiben, steigerst du nicht nur deine Schreibgeschwindigkeit, sondern tust auf lange Sicht auch etwas gegen die Selbstzweifel. Du gelangst somit in eine Art Positivschleife. Wenn du den Selbstzweifeln allerdings zu viel Gewicht einräumst und dich vom Arbeiten abhalten lässt, gibst du ihnen Futter. Und je mächtiger sie werden, umso stärker bremsen sie dein Schreiben aus.
Schneller schreiben: eine komplexe Herausforderung
Sei dir dessen bewusst, wozu du schneller schreiben möchtest. Davon hängt es nämlich ab, mit welcher Methode du starten solltest.
Auch wenn immer mehrere Faktoren dazu führen, wie produktiv und effektiv du schreibst – wichtig ist es, sich erst einmal für einen Aspekt zu entscheiden.
- Welche Schwierigkeit brennt dir auf der Seele?
- Wovon versprichst du dir die schnellsten Ergebnisse?
- Was bremst dich?
Das gilt es zu klären.
Wenn du dich entschieden hast, geht es um die konkrete Umsetzung. Nimm dir am besten täglich vor, einen kleinen Schritt weiterzukommen und überprüfe deine Ergebnisse regelmäßig. Es hilft auch, deine Fortschritte zu visualisieren.
Schneller schreiben sollte immer auch heißen: besser schreiben. Letztlich kommt es vor allem darauf an, wie zufrieden du mit dem Prozess und dem Ergebnis bist. Dazu zählt auch produktiv und effektiv vorzugehen – aber nicht nur.
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