Lustig schreiben können – was für eine großartige Fähigkeit! Humor lässt das Eis schmelzen, erzeugt gute Laune und Intimität.
Du kannst ihn in vielen Bereichen für dich nutzen:
- Beim Geschichtenschreiben
- Beim Romanschreiben
- Beim Gedichteschreiben
- Beim Schreiben von Kurzgeschichten
- Beim Werbetexten
- Beim Autorenmarketing
- Beim Ratgeber- und Sachbuchschreiben
Bloß: Wie genau klappt es, lustig zu schreiben?
Und wie vermeidest du es, lustig schreiben zu wollen, aber dabei nicht lustig zu sein?
Lerne mit den folgenden 8 Methoden auf spielerische Weise, wie es dir gelingt lustig zu schreiben!
Probiere die ein oder andere aus und teile dein Ergebnis in den Kommentaren – ich bin gespannt!
Lustig schreiben an konkreten Beispielen lernen
Abstrakt darüber schreiben, wie man lustig schreibt, ist absurd.
Was wir brauchen sind Beispiele!
Mit ihnen fällt es leichter, die vorgestellten Methoden anzuwenden. Das folgende, klassische Märchen-Topos soll uns als Ausgangspunkt dienen. Später versuchen wir, es auf unterschiedliche Weise humoristisch auszuschmücken …
Seit ihrer Kindheit wusste sie, dass eines Tages ein Prinz kommen, sie aus ihrem kläglichen Dasein erlösen und zur Frau nehmen würde. Ein Kind war sie schon lang nicht mehr, doch ihr Dasein war immer noch kläglich. Und nun kam er angeritten auf seinem weißen Pferd. Das Herz schlug ihr bis zum Hals und sie stürmte aus dem Tor. (…)
Erwartungen wecken – Erwartungen brechen
Wir stellen uns auf eine Sache ein, doch dann kommt es ganz anders.
Die Erleichterung, Verwunderung oder Erheiterung bricht sich durch Lachen Bahn:
- Wir erwarten, dass etwas Furchtbares passiert. Doch dann geschieht etwas total Harmloses.
- Wir befürchten, dass jemand gleich etwas Peinliches macht. Doch dann zeigt er uns, dass er uns getäuscht hat.
- Wir gehen davon aus, dass es so läuft wie meistens. Doch dann passiert etwas derart Ungewöhnliches, dass es komisch wirkt.
Ein echter Traumprinz!
Wie könnte dieses Verfahren am Beispiel unseres Prinzen aussehen?
Er tätschelte den Schimmel und schwang sich herab. Eine bittersüße Wolke umschwebte ihn, als er näher kam. Er fiel auf die Knie und senkte sein braun gelocktes Haupt, um ihre Hand zu küssen. Dann erhob er sich und blickte ihr in die Augen. Die Luft um sie herum knisterte und er sprach seine magischen Worte: „Hol mir mal ne Flasche Bier, bevor ich verdurste!“
Der Beginn lässt uns glauben, wir hätten es mit einem Traumprinzen zu tun. Doch sobald dieser vermeintliche Schwiegermutterliebling den Mund aufmacht, entpuppt er sich als Widerling …
Mögliche Varianten
Erwartungen wecken und enttäuschen bedeutet meist, ein Cliché aufzurufen und es mit einem anderen zu brechen. Doch dies kann auch noch anders gelingen.
Hier ein paar Beispiele, die nichts mit unserem Prinzen zu tun haben:
- Angst entstehen lassen und sie in Wohlgefallen auflösen. (Die furchtbare Nachricht, nach der sein Leben nie mehr so sein sollte, wie zuvor, erreichte ihn um 15:32 Uhr. In China war ein Sack Reis umgefallen.)
- Einen Sachverhalt negieren und ihn kurz darauf bestärken, indem man ihn ins Extreme kehrt. (Sie war nicht aufgeregt. Sie war die Nervosität in Person.)
- Etwas ankündigen und daraufhin das Gegenteil tun. (Als er nach Hause kam, tat er etwas, was die Welt zuvor noch nicht erlebt hatte. Er schloss die Tür auf und sagte seiner Frau «Hallo», so wie jeden Tag.)
Lustig schreiben mit Wortspielereien
Mit Worten spielen kann vieles bedeuten, z.B.
- sich deren Bedeutung zu Nutze machen
- deren Klang aufgreifen
- die Struktur von Wörtern oder Sätzen für Spielereien nutzen.
Doch wie können Wortspiele ganz konkret funktionieren, um lustig zu schreiben?
Mit Reimen spielen
Ein Beispiel dafür, die lautliche Erscheinung von Wörtern aufzugreifen, bilden Reime. Sie lasen sich als Binnen- oder Endreime in einen Text einbauen. So wird eine ganz eigene Komik erzeugt.
Zurück zu unserem Prinzen:
Dieser Prinz war ein Pimpf! Sie blickte nicht zu ihm auf, denn er ging ihr nur bis zum Bauch. Sein Gesicht war nicht schön, sondern unangenehm. (…)
Weitere Wortspielereien, um lustig zu schreiben
Was Wortspiele sind und was nicht, ist nicht klar voneinander abgegrenzt. Im Grunde genommen lassen sich immer neue erfinden, indem du die klangliche, rhythmische oder semantische Beschaffenheit von Wörtern aufgreifst, variierst, kontrastierst usw.
Hier ein paar weit verbreitete Arten der Wortspielerei, welche sich wundervoll nutzen lassen, um lustig zu schreiben:
- Nutze Homophone, also gleich klingende Wörter, die etwas anderes bedeuten: Der Mann setzte sich auf eine Bank, statt eine zu überfallen.
- Kombiniere Wörter miteinander und erschaffe so ein ganz neues: Framping an der Côte d’Azur oder Hotalienurlaub in der Toskana? Weder noch. Dieses Jahr stand Glamponien an – also Glamping auf Balkonien!
- Nutze Polysemie, also die Mehrfachbedeutung von Wörtern: «Du solltest das Gebäude umfahren und nicht versuchen es umzufahren!», kreischte die Frau ihren Mann an, als es krachte.
Lautmalerei als humoristisches Mittel
Lautmalerei, auch bekannt als Onomatopoesie, ist nicht per se komisch. Sie eignet sich jedoch dafür, lustig zu schreiben, wenn man sie ins Extrem treibt …
Der Prinz als Audioerlebnis im Kopf
Es folgt nun ein Versuch, unserem Prinzen und unserer Dame etwas mehr klangliche Präsenz zu verleihen. Und zwar so viel, dass es ziemlich komisch wirkt:
Die Hufen klackerten, als der Schimmel auf den Hof stob. Pock, pock, pock, machte ihr Herz in atemberaubendem Tempo und in ihrem Kopf machte es Klick: Das war er! Ihr Prinz! Als sich ihre Blicke trafen, knisterte es. Er öffnete den Mund und säuselte: (…)
Nutze bekannte Beispiele der Lautmalerei
Lautmalerei ist nicht gleich Lautmalerei. Es gibt Verben wie summen oder brummen, in denen eine lautmalerische Komponente neben der Wortbedeutung besteht. Und es gibt rein lautmalerische Ausdrücke, die kein Wort im eigentlichen Sinn sind wie Brrr, Roarrr oder Tschiu. Einige von ihnen sind mit der Zeit zu Wörtern geworden wie Miau, wusch oder zack.
Du musst bei der Lautmalerei das Rad nicht neu erfinden. Aber du kannst es versuchen.
Greif typische lautmalerische Ausdrücke aus unterschiedlichen Bereichen auf. Variiere sie, entwickle sie weiter und stell ihnen neue Erfindungen zur Seite:
Tiere
- Der Hahn macht kikeriki
- Die Kuh muht
- Die Katze miaut
- Vögel zwitschern, piepsen und krächzen
- Der Frosch quakt
Naturgeräusche
- Wasser plätschert und rauscht
- Der Wind rauscht in den Bäumen und heult
- Das Feuer knistert und prasselt
- Der Regen tropft und prasselt
- Der Donner grollt
Alltagsgeräusche
- Die Uhr macht ticktack
- Türen knarren
- Motor röhren und brummen
- Telefon piepsen und klingeln
- Wir knabbern und schmatzen beim Essen
Ironie verstehen und anwenden lernen
Ironisch schreiben bedeutet, das eine zu sagen und das Gegenteil davon zu meinen.
Was hat das mit Humor zu tun?
Die Leser müssen beim Dechiffrieren von Texten einiges leisten. Zuerst ist da die wortwörtliche Bedeutung.
Doch da die Äußerungen in einem bestimmten Kontext stattfinden – sei es der Kontext deines Textes, sei es ein gewisses Allgemeinwissen – geschieht beim Lesen eine Umdeutung. Je gewagter diese Lücke ist, umso größer ist das Potential, dass beim Dechiffrieren des Eigentlichen Komik entsteht.
Ironisch über Texte schreiben
Blicken wir einmal auf unseren Beispieltext.
Dieser ließe sich in ironischer Weise wie folgt kommentieren:
Ein Prinz auf einem weißen Pferd – was für eine ausgefallene Idee! Ich bin mir sicher, damit gewinne ich den Nobelpreis. Und alle Leser werden denken: Wow, dieser Andreas Schuster hat endlich mal eine wirklich neue Geschichte erzählt!
Ironie innerhalb von Geschichten
Ironie lässt sich auch direkt in fiktionale Geschichten integrieren.
Eine verbreitete Möglichkeit besteht darin, deine Erzählstimme mit einer ironischen Note auszustatten. Bei der Erzählperspektive bietet sich hier v.a. der Ich-Erzähler oder der auktoriale Erzähler an. Blicken diese auf gebrochen ironische Weise auf die von ihnen erzählte Geschichte, so sollte dies auch im Text erlebbar werden.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, deine Figuren mit einer gehörigen Portion Ironie auszustatten.
Nehmen wir einmal an, die Frau reagiert entsprechend auf unseren wenig romantischen Prinzen wie folgt:
„Hol mir mal ne Flasche Bier, bevor ich verdurste!“, knurrte der Prinz.
Was für eine romantische Begrüßung, dachte sie. So ein charmanter Auftritt ist zuvor sicherlich noch nie einem Prinzen geglückt.
Situationskomik einbauen
Auch bei der Situationskomik werden Erwartungen geweckt und gebrochen. Jedoch eher durch äußere Ereignisse, mit denen die handelnde Figur zuvor nicht gerechnet hat, weniger durch ihre Intention.
Wie kann das konkret bei unserem Prinz funktionieren?
Peinlichkeiten wagen, um lustig zu schreiben (H3)
Lassen wir etwas geschehen, womit weder der Prinz noch die Frau gerechnet haben. Was könnte die potentiell romantische Situation auf unvorhersehbare Weise zerschreddern?
Mal sehen …
Er tätschelte den Schimmel, schwang sich herab und ging vor ihr auf die Knie. Im selben Moment erklang ein Furz aus dem geöffneten Klofenster ihrer Behausung.
Klassische Beispiele für Situationskomik
Auch bei der Situationskomik muss man das Rad nicht neu erfinden.
Doch Vorsicht: Sei dir dessen bewusst, dass viele der folgenden typischen Mittel clichéhaft wirken können. Variiere sie, kombiniere sie miteinander, mache das, was funktioniert, aber auf möglichst neue Weise!
Klassische Beispiele für Situationskomik, die du nutzen kannst, um lustig zu schreiben:
- Der Sturz: Ein Charakter stolpert oder rutscht aus, z.B. auf einer Bananenschale.
- Das Missverständnis: Zwei Personen reden aneinander vorbei.
- Die Verwechslung: Ein Charakter wird für jemand anderen gehalten, was zu verrückten Situationen führt.
- Der unerwartete Gast: Ein Besucher taucht zur ungünstigsten Zeit auf und sorgt für Chaos.
- Der technische Defekt: Ein Gerät versagt genau im falschen Moment.
- Die peinliche Begegnung: Ein Charakter trifft seinen Partner oder Ex-Partner in einer ungünstigen Situation.
- Ironie des Schicksals: Genau das, was eine Figur am meisten befürchtet, tritt ein.
- Unpassende Reaktionen: Ein Charakter reagiert völlig übertrieben auf eine Situation.
Witzige Figuren erschaffen, um lustig zu schreiben
Figurenentwicklung ist beim Kreativen Schreiben und beim Geschichtenerzählen allgemein ein großes Ding. Zu einer wirklich fesselnden, interessanten Figur gehört also einiges mehr, als komisch zu sein.
Doch solltest du über lebendige Figuren verfügen, kannst du sie mit relativ wenig Aufwand komischer und damit unterhaltsamer gestalten. Und dies bietet eine gute Basis für lustige Texte …
Was macht witzige Figuren aus?
Du hast unterschiedliche Möglichkeiten, deine Figuren humorvoll zu gestalten. Sowohl äußere als auch innere Eigenschaften spielen hier eine Rolle. Denk an ihr Handeln im Roman, aber lass auch ihre Vorgeschichte nicht außer Acht.
Konkrete Ideen können sein:
- Verpasse deiner Figuren einzelne Eigenschaften, die nicht so recht zueinander passen.
- Dichte deiner Figur ungewöhnliche Verhaltensweisen an, mit denen sie immer wieder aneckt und für Situationskomik sorgt.
- Verpasse deiner Figur eine gehörige Portion Humor. Diesen sollte sie in ihren Taten und Äußerungen unter Beweis stellen.
Der Prinz als Witzfigur
Wie könnte in unserem Beispiel eine witzige Figur gestaltet sein?
Schauen wir uns mal an, wie der Prinz als Witzfigur agieren könnte:
Als er näher kam, betrachtete sie ihn genauer.
Wie sah der denn aus?
Er hatte zwar eine Rüstung an, doch sein Kopf steckte in einem Fahrradhelm. Sein Schild glänzte edel, doch was war das da in seiner Hand? Sicher kein Schwert. Sah eher aus wie eine Banane.
Metaphern nutzen für mehr Humor
Es gibt es nichts Schlimmeres als schräge Metaphern. Knapp vorbei ist auch vorbei. Du versuchst dich an einer bildhaften Sprache. Doch das Bild, das entsteht, ist ein Zerrbild dessen, was du eigentlich beschreiben willst.
Schräg bedeutet in diesem Fall also, dass die Bildhaftigkeit nicht so recht zu der beschriebenen Situation passt.
Der Versuch, etwas ganz besonders gut zu formulieren, fliegt so wie ein Bumerang zurück.
Doch gezielt eingesetzt können schräge Metaphern eine ganz eigene Komik entfalten. Und damit genau das sein, wonach du suchst …
Schräge Metaphern im Mund des Prinzen
Stellen wir uns z.B. vor, unser Traumprinz verwendet schräge Metaphern und wirkt dadurch (vermutlich unfreiwillig) komisch.
Er öffnete den Mund und sprach seine magischen Worte: «In meiner Brust schlägt ein Wünschelrute, der ich gefolgt bin. Du bist die Wasserader, die meinen Liebesdurst stillt!»
Clichéhafte Metaphern, um lustig zu schreiben
Nicht nur schräge Metaphern können lustig wirken. Auch der exzessive Einsatz von Metaphern, die wir schon tausendmal gehört haben, kann Komik erzeugen.
Die Herausforderung, besondere Metaphern zu finden, wird hier bewusst in ihr Gegenteil verkehrt …
Der Prinz stieg vom Schimmel und sagte: «Du bist mein Sonnenschein!»
«Und du hast mein Herz im Sturm erobert», antwortete sie.
Ja, eindeutig, der Funke war übergesprungen. Es war Liebe auf den ersten Blick.
Komische Vergleiche für lustige Texte
In literarischen Texten geht es häufig um besonders treffende Vergleiche. Diese sollen nicht nur möglichst einzigartig sein, sondern beim Lesen ein lebendiges Bild erzeugen.
Doch was tun, wenn die Situation auch noch lustig sein soll?
Durch Vergleiche den Pathos rauben
Ein Prinz, der auf seinem weißen Schimmel angeritten kommt – eigentlich eine ziemlich romantische Vorstellung voller Pathos.
Nicht jedoch, wenn man durch einen treffenden Vergleich klar macht, wie es sich eigentlich verhält. So entsteht Komik …
Er saß auf seinem Pferd wie ein Huhn auf der Stange. Seine Frisur sah aus wie ein Vogelnest. Als er sich von seinem Schimmel herab schwang, dachte die Frau an den Sportunterricht in der Schule zurück und an ihre ungelenken Mitschüler, die vom Bock abprallten wie Flummis von einer Betonwand.
Lustig schreiben durch schiefe Vergleiche
Vergleiche können auch lustig sein, ohne mit ihnen einen Bruch in der Stimmung zu erzeugen. Gestalte sie dafür möglichst schief.
Was heißt schief in diesem Fall?
- Du kombinierst im Vergleich zwei Bereiche miteinander, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben.
- Du übertreibst in deinem Vergleich grandios.
- Du widersprichst in deinem Vergleich den Gesetzen der Logik.
Lass uns zu unserem Prinzen zurückkehren und konkret werden:
- Kombinieren von Absurditäten: Kurze Zeit später klebten die beiden Wange an Wange wie ein altes Buch und eine neue Schallplatte, die gemeinsam eine Geschichte erzählen wollen.
- Übertreiben: Der Prinz blickte die Frau an und begann, ein Gedicht aufzusagen. Es war so lang, dass sie eine Million Jahre später immer noch dastanden. Seine Kehle war mittlerweile so trocken wie die Atacama-Wüste.
- Gegen die Logik: Er gestand ihr seine Liebe. Doch sie schwieg. Die Stille war so ohrenbetäubend, dass sein Trommelfell platzte.
Mit Untertreibungen lustig schreiben
Untertreibungen können lustig wirken, indem wir es als Leser besser wissen. Eine Untertreibung allein hat also noch nichts mit Humor zu tun. Wir müssen auch verstehen, inwiefern sie hanebüchen ist.
Wie kann man das Untertreiben konkret nutzen, um lustig zu schreiben?
Handeln und Figurenrede im Kontrast zueinander
Wie lassen sich in einem fiktionalen Text mehrere Wahrheiten nebeneinander stellen? Der Stichpunkt lautet Unzuverlässiges Erzählen!
Erschaffe also erst die richtigen Voraussetzungen, um spätere Untertreibungen wirkungsvoll zu machen.
Zurück zu unserem Prinzen:
Der Prinz tat alles für sie, er trug sie auf Händen, kochte, putzte und arbeitete 365 Tage im Jahr. In der Nacht schlief er nur drei Stunden, um der jungen Frau in der restlichen Zeit die Wünsche vom Gesicht abzulesen. Wenn sie vor Durst aufwachte, stand er bereits mit einem Glas Wasser vor ihrem Bett. Musste sie auf Toilette, hielt er ihr bereits den Schlafrock hin. Und immer wenn sie morgens die Augen aufschlug, strömte der Geruch von Kafffee und frisch gebackenen Brötchen durchs Haus.
«Immerhin ist mein Mann kein kompletter Eogist», erzählte die Frau ihrer Freundin. «Ich will ehrlich sein: Ab und an denkt er sogar mal an mich.»
Doch wieso genau wirken starke Untertreibungen lustig?
Die Wirkung von Ironie beim Untertreiben
Behalte im Hinterkopf, weshalb Untertreibungen lustig wirken können, um sie erfolgreich zu nutzen:
- Die bewusste Untertreibung aus dem Mund deiner Figur oder des Erzählers lässt einen schelmischen Eindruck entstehen.
- Je stärker der Kontrast zwischen dem Behaupteten und dem Gesagten, umso besser.
- Auch hier besteht eine Diskrepanz zwischen den Erwartungen der Leser und dem was geschieht.
Lustig schreiben durch Fußball und Popkultur
Auch rote Karten und Lichtschwerter können dir dabei helfen, lustig zu schreiben.
Wie das?
Popkultur und Sport sind zwei Bereiche, die viele Menschen miteinander verbindet. Binde sie in deine Texte ein und erzeuge so Komik!
Welche Vorteile bringt dies mit sich?
- Du wirst in deinen Texten als Mensch erlebbar, der auch außerhalb seiner Blogartikel ein Leben hat.
- Als Romanautor erfreust du deine Leser dadurch, dass sie deine Anspielungen verstehen und im besten Fall teilen. Des Weiteren ist dies eine wundervolle Möglichkeit, deine Erzählstimme und deine Figuren einzigartig zu gestalten.
- Du findest Allegorien, Vergleiche und Metaphern, mit denen deine Leser etwas anfangen können und die sie zum Schmunzeln bringen.
Wie sieht das konkret bei unserem Prinzen aus?
Der Erzähler als Fußballfan
In der Ich-Perspektive, beim auktorialen Erzählen sowie bei einer personalen Erzählstimme ist es möglich: eine Vorliebe für bestimmte Bereiche zum Ausdruck bringen, durch welche die Ereignisse veranschaulicht werden. Stellen wir uns einmal vor, der Erzähler unseres kleinen Cliché-Märchens ist unverbesserlicher Fußball-Fan. Nun lässt er seine Leidenschaft einfließen …
Die Spannung stieg wie in der Nachspielzeit des WM-Finales beim Stand von 2:2. Der Prinz setzte zum Sprechen an. Er hatte nur ein Chance. Würde er diese Elfmeter verwandeln?
Der Prinz als Star-Wars-Fan
Doch nicht nur durch den Erzähler kannst du Elemente aus Sport und Popkultur einfließen lassen. Du kannst auch deine Figuren darauf zurückgreifen lassen. Dies kann ein wichtiges Element sein, um lustige Figuren zu gestalten.
Stellen wir uns vor, unser Prinz ist Star-Wars-Fan. Als solcher kann er es einfach nicht lassen, hier und da einen Vergleich mit seinem geliebten Epos einfließen zu lassen.
Der Prinz fiel auf die Knie und senkte sein braun gelocktes Haupt, um ihre Hand zu küssen. Dann erhob er sich und blickte ihr in die Augen. Die Luft um sie herum knisterte und er sprach seine magischen Worte: «Lass mich dein Lichtschwert sein und uns zusammen ein Imperium gründen!»
Lustig schreiben ist (k)ein Kinderspiel
Lustig schreiben will geübt sein.
Einerseits.
Andererseits macht gerade das Spielerische, Ungeplante häufig den Kern von Humor aus.
Doch selbst wenn einige deine Texte zum Schreien komisch finden. Es wird immer Menschen geben, die sich gähnend abwenden. Humor ist und bleibt eben Ansichtssache.
Und doch: Du kannst etwas tun, um besser darin zu werden, lustige Texte zu schreiben!
Nimm dir nach und nach eine der 10 Methoden vor. Übe dich in jeder einzelnen Methode und erlange so nach und nach die Kompetenz lustig zu schreiben.
Von nun an kannst du deine Komik intuitiv in deine Geschichten einfließen lassen und so deine ganz eigene Art von Humor entwickeln.
Lustig schreiben – teile deine Versuche in den Kommentaren!
Hier paar lustige Zeilen:
1) Sabine ist an einem heißen Sommerabend zu einem Fest im Seebad Warnemünde eingeladen. Sie wählt ein leichtes kurzes Kleidchen und Sandalen.
Sie betritt den Saal. Oh je! Die bereits anwesenden Herren sind im Smoking, die Damen in festlichen Roben. Sie überlegt, ob sie still wieder gehen kann, da ertönt die Stimme von Willy, ihrem Freund, quer durch den Saal: „Hallo Sabine, suchst du einen Strandkorb?“
2) Willy und Sabine haben Omelette bestellt. Sie warten, unterhalten sich über Tierhaltung und Essen. Die Zeit vergeht, sie warten immer noch. Willy steht auf, als ob er gehen wollte. Er ruft aber nur laut zur Küche hin: „Irgendwelche Nachrichten von den Hühnern?“
Ich hoffe, meine Beispiele entlocken dir ein Lächeln.