Viele wünschen sich, außerordentlich zu schreiben. Doch nur wenigen scheint es vergönnt.
Dabei gibt es ein so einfaches wie effektives Mittel, um der Kreativität auf die Sprünge zu helfen: Mal wieder eine Reise machen, vielleicht sogar eine Schreibreise!
Hier kommen 6 gute Gründe, um zu neuen Horizonten aufzubrechen.
Eine Schreibreise machen – 6 gute Gründe!
Grund 1: Neue Schreibanlässe finden
Sobald du deine gewohnten vier Wände hinter dir lässt, erwarten dich auf Schritt und Tritt neue Situationen. Dabei bekommst du Eindrücke, aus denen neue Texte entstehen können.
Ganz egal, ob eine Stimmung, ein Gespräch, ein bestimmtes Verhaltensmuster, ob Farben, Formen, Töne oder das Wetter – anderswo machst du Erfahrungen, die du zu Hause nicht machen kannst.
Selbst wenn diese nicht in deinen nächsten Text einfließen sollten – sie werden zu einem Teil deines Erfahrungsschatzes. Und als solcher bilden sie die Basis deines Schreibens.
Grund 2: Auf einer Schreibreise andere Kulturen kennenlernen
Alle Menschen auf der Welt sind sich ähnlich. Diese Einsicht ist nicht nur für das Miteinander auf der Welt von größter Bedeutung. Auch beim Schreiben hilft sie dir, indem du dabei das Grundsätzliche des Menschseins erforscht.
Und doch – jeder Mensch wird auch von den Kulturen geprägt, denen er angehört. Und diese Prägung schränkt unsere Sicht manchmal ein wie Scheuklappen: wir sehen nicht nach links und rechts, sondern nehmen die Dinge so wahr, wie wir es gelernt haben.
Das Reisen erlaubt es uns, Menschen kennenzulernen, die ganz anders aufgewachsen sind als wir, deren Alltag anders abläuft und deren Normvorstellungen sich von unseren unterscheiden. Das ist eine riesige Chance. Lass dich darauf ein!
Die Begegnung mit anderen Kulturen erlaubt es dir, deine eigenen Lebensvorstellungen als eine Möglichkeit von vielen zu begreifen. So werden mit deinen Denkweisen schließlich auch deine Texte differenzierter und du entgehst der Gefahr, allzu schnell zu pauschalisieren.
Des Weiteren kannst du unterschiedliche Lebensweisen in das Handeln deiner Figuren einfließen lassen. Deine Texte gewinnen an Weitblick und Offenheit. So legst du beim Schreiben deine Scheuklappen ab!
Grund 3: Auf einer Schreibreise Bekanntschaften machen
Das Reisen ermöglicht es dir nicht nur, andere Kulturen sondern auch einzelne Menschen kennenzulernen. Egal ob du mit Einheimischen oder mit anderen Reisenden ins Gespräch kommst – die Chance ist groß, hier und da eine interessante Bekanntschaft zu machen.
So kannst du ganz unterschiedliche Impulse für dein Schreiben bekommen:
- Du kommst vielleicht auf Ideen für neue Figuren.
- Die Erzählungen deiner Bekanntschaften können dir als Keim einer Geschichte dienen.
- Du kannst besondere Sprech- und Denkweisen studieren und diese in deine Texte einfließen lassen.
Grund 4: Neues erleben auf Schreibreisen
So bereichernd es auch sein kann, Neues durch Erzählungen zu erfahren – streng genommen können wir uns diese Inspirationsquelle auch durch die heimische Lektüre eröffnen. Was wir jedoch nur beschränkt erleben können, ohne uns von zu Hause fortzubewegen, sind wirklich neue Erfahrungen.
Eine Reise in unbekannte Gefilde gleicht immer auch einem Sprung ins kalte Wasser. Wir wissen nicht, was uns erwartet.
Wenn du tatsächlich außergewöhnlich schreiben möchtest, ist Reisen eine großartige Sache. Neue, ungewohnte und herausfordernde Situationen bringen dich auf neue Gedanken. Das Reisen kann dich zu neuen Einsichten führen, du lernst nicht nur die Welt sondern auch dich selbst besser kennen.
Reisen bedeutet immer auch, aus der eigenen kleinen Komfortzone auszubrechen und diese so Stück für Stück zu erweitern. Letztlich geht es also nicht darum physisch zu reisen, sondern darum, dadurch auch geistig beweglich zu bleiben.
Und ganz egal, ob du Geschichten schreiben oder einen Roman schreiben willst – das Erlebte kannst du wunderbar darin einfließen lassen.
Grund 5: Besondere Schreiborte nutzen
Beim Reisen wirst du immer wieder an Orte gelangen, die dich besonders berühren. Eine spezielle Atmosphäre, eine beeindruckende Ästhetik oder ein unbeschreiblicher Zauber – Was auch immer dich erfasst, es kann dich zu besonderen Texten inspirieren.
Ein Überblick über besondere Schreiborte hilft dir dabei, beim Reisen die Augen nach ihnen offen zu halten.
Vielleicht möchtest du dich einfach mal an einen solchen Ort begeben und dort eine Kurzgeschichte schreiben? Probier es doch mal aus.
Grund 6: Reisetagebücher und Reiseerlebnisse verfassen
Wenn du auf Reisen bist, erlebst du eine besondere Zeit. Dies erlaubt es dir nicht nur, deinen Erfahrungsschatz für spätere Texte zu erweitern, du wirst auch zum Stenographen deines eigenen Erlebens.
Mach doch einmal eine Schreibreise und bring alles zu Papier, was du erlebst.
Hierfür kannst du z.B. das Genre der Reisetagebücher nutzen. Ein Reisetagebuch dient nicht nur dazu, besondere Anekdoten festzuhalten, sondern auch deinen inneren Erlebnissen und Entwicklungen beim Reisen nachzuspüren. Es ist damit ein Instrument, um intensiver zu reisen.
So sorgst du dafür, dass du dich beim Reisen weiterentwickelst und du zugleich neue Kraft und Ideen für dein schriftstellerisches Schaffen im Alltag mitnimmst.
3 Tipps für interessante Schreibreisen
- Susanne Niemeyer bietet interessante Schreibreisen an, z.B. nach Mallorca. Hier gibt es intensive Schreibzeiten, aber auch genügend Zeit für andere Aktivitäten.
- In der Akademie am Meer gibt es immer wieder interessante Seminare, unter anderem zum Schreiben. Sylt bietet eine traumhafte Kulisse, um Geschichten zu schreiben.
- Auf Kreativreisen findest du einen Überblick über viele unterschiedliche Schreibreisen diverser Anbieter.
Schreibreisen sind Reisen im Kopf
Alle Gründe, die dafür sprechen, bald wieder eine Reise zu machen, laufen auf eine Grundannahme hinaus: Es ist vor allem entscheidend, was beim Reisen in deinem Inneren geschieht. Zwar machen wir uns körperlich auf den Weg, um nicht nur in der Lektüre, in Erzählungen oder in Filmen Neues zu erfahren, doch sind letztlich die Gedanken entscheidend, die durch das Reisen in deinem Kopf entstehen.
Reisen und Schreiben – vielleicht passt das so gut zusammen, da es in beiden Fällen nicht primär ums Ankommen geht, sondern um den Weg, der das Ziel ist.
Was haben Schreiben und Reisen für dich miteinander zu tun?
Im Prinzip hast du recht, das Problem ist aber immer die Sprache. Das hätte das vereinte Europa als erstes leisten müssen, eine Amtssprache. Das Problem wäre aber, wir könnten uns mit allen unterhalten und würden merken, das alle die Gleichen Probleme haben und keine Lösungen bekommen.
Also kann mein Bild nur blass sein, so gerne wie ich ein buntes hätte. Ich war gerade in Griechenland, als die abstimmen mussten und fand auch jemanden der mir das Ja und das Nein erklärt hatte. Was haben die dann gemacht mit dem Ergebnis? Ich habe ein schönes Bild der Griechen mitgenommen und mein Mitgefühl gehört ihnen. Wir werden durch die Medien aber verblödet, sicher in allem. Also ich reise gerne, auch um zu schreiben. Dort habe ich meine Ruhe vor dem Alltag, auch wenn wir viel wandern, die Stunde ist immer da, zu Hause nicht unbedingt. Und das würde reichen, für ein Buch im Jahr. Es sind eh schon wieder zwei fertig, eines richtig, das muss bald raus, sollte schon zu Weihnachten weg sein undd as andere im Herbst. Das, oder die in Arbeit sind haben auch schon 180 Seiten und 80, aber ich komme jetzt nicht weg.
Scheuklappen, ja wir haben alle irgendwelche Vorurteile, anerzogen, erlernt, durch die Presse eingehämmert. Ich verarbeite die in den Büchern, aber auch Wahrheiten, die keiner ausprechen will, wir sind alle gegen Nazis, der 95 jährige SS-Mann lebt aber womöglich in unserem Altersheim, unbehelligt. Die Scheinheiligkeit ist oft nicht zu ertragen, da hilft auch schreiben. Das schreibe ich alles auch nieder, wird aber sicher nicht öffentlich werden, wozu auch, würde das die Welt verändern? Auch mein Fahrradmörder wird das nicht tun, gerade gestern hatte ich ein Gespräch mit einem Fahrradfahrer und unlängst einen Fastvorfall mit einem, der auf der falschen Seite fuhr. Ja ich will mich freimachen von Vor-Urteilen, kann aber nicht umhin, das „Buch der Ehe“, abscheulich zu finden, frauenverachtend, frauenfeindlich, scheinheilig. Denn wenn es ein Problem gibt, sind das wir Männer, triebhaft und machtgeil.
Aber ich, wir suchen das Gespräch um die anderen verstehen zu können, denn ich glaube der Presse nichts mehr. Ist Erdogan der, der uns vorgeführt wird? Der Gemüsehändler sieht das jedenfalls so, war ein gutes Gespräch, der lebt hier, will hier leben und passt sich an. Anpassen ist ein blödes Wort, mir fällt nichts besseres ein. Der Mann war 15 Jahre nicht mehr „zu Hause“, wegen des Erdogan. Der versteht auch die nicht, die sich hier nicht wohlfühlen, der sagt, sollen die wieder zurückgehen. Also auch zuhause kann man viel lernen, wenn man miteinander reden kann und das sollten wir immer tun, auch wenn wir nicht alles akzeptieren, was der Andere redet, müsen wir ja auch nicht, muss der auch nicht. Dennoch ist reden Gold, schweigen eigentlich nicht einmal Silber. Ich hoffe ich bin nicht zusehr an Kanten gestoßen, es ist Heute sehr schwer eine Meinung zu haben, die nicht mitheult, im Mainstream. Bekannte sagen immer das ist eine Stimmung wie 89, ist es auch, schade, weil einiges Sterben wird, wenn man nicht mireinander redet und auch mal hinhört, was der Andere sagt.
Lieber Frank,
endlich finde ich die Zeit eingehend auf deine Überlegungen zu reagieren. Und passend zum Thema sitze ich im Zug von Hamburg nach Berlin.
Reisen kann alles Mögliche bedeuten, es muss nicht gleich die große Reise in ferne Länder sein. Auch im Laden um die Ecke kann man neue Erfahrungen sammeln, ein schönes Beispiel.
Dann gehst du noch auf die Frage nach der Funktion des Schreibens ein. Wir selbst können durch unser Schreiben weiterkommen oder wir können die Welt weiterbringen. Oder eben auch nicht. Letztlich ist es eine sehr individuelle Entscheidung, welche „Mission“ hinter dem eigenen Schreiben steckt. Ich habe heute erst ein sehr interessantes Interview zu dem Thema für den bald erscheinenden Podcast geführt.
Die „Medienschelte“ in deinem Beitrag kann ich jedoch nicht teilen. Ich bin froh darüber, wie „frei“ die Presse in Deutschland ist und hoffentlich bleibt. Überhaupt „die“ Presse gibt es nicht und das ist mir zu pauschalisierend.
Fröhliches Schreiben und Reisen!
Andreas