Infodump – verstehen, erkennen, vermeiden!

„Infodump!“ – diese Einschätzung klingt fast wie ein Schimpfwort. Du hast dich auf die Rückmeldung zu deiner Geschichte gefreut, und nun das

Doch was genau soll Infodump eigentlich sein? Ist es wirklich so schlimm, wenn er sich in deinen Texten findet? Und falls ja, wie erkennst und vermeidest du ihn?

Was genau Infodump ist und was nicht, erfährst du in diesem Artikel. Darüber hinaus bekommst du konkrete Ideen an die Hand, wie du dein Kreatives Schreiben weg vom Infodump hin zu reinem Lesegenuss entwickelst.

Los gehts!

Infodump – Versuch einer Definition

Du möchtest verstehen, was an Infodump so schlimm sein soll und wie du ihn vermeidest? Dafür solltest du erst einmal verstehen, worum genau es sich bei Infodump dabei handelt …

Infodump als Müllhalde aus Informationen

Das Wort „dump“ kommt aus dem Englischen und bedeutet soviel wie Deponie oder Müllkippe. Damit ist eigentlich schon alles gesagt: Verwendest du Infodump in deinen Texten, so lädst du Informationen ab, die du an anderer Stelle nicht brauchen kannst. Einfach weglassen kannst du sie jedoch auch schlecht, da du meinst sie zu brauchen. Bald schon stapeln sie sich, gammeln vor sich hin und stinken. Zumindest, wenn man den Ausdruck wortwörtlich mit.

Kreatives Schreiben und Infodump

Das Ziel des Kreativen Schreibens besteht häufig daraus (zumindest beim Schreiben von Geschichten oder beim Romanschreiben), fiktionale Welten zu entwerfen und den Leser in diese hineinzuziehen.

Eine Art Block von Informationen wie beim Infodump, die sich nicht aus dem Erzählen selbst ergeben, steht dem im Weg. Offenbar finden sie sich nur im Text, um den Lesern die notwendigen Sachverhalte zu vermitteln. Du informierst ihn, anstatt Kino im Kopf zu erzeugen.

Doch was soll das bedeuten: etwas erwächst nicht aus dem Erzählen? Ist es nicht immer ein Mensch, der die Wörter willentlich zu Papier bringt (von dem möglichen Einsatz künstlicher Intelligenz einmal abgesehen)?

Ja und nein.

Die Kunst fiktionalen Erzählens ist stark davon geprägt, eine Instanz zu erschaffen, die nicht mit dem Autor identisch ist. In der Rede von Erzählsituation und Erzählperspektive wird dies besonders deutlich. Infodump wäre in diesem Sinn ein Abweichen von dieser Instanz, da der Autor merkt, dass diese oder jene Information auch noch irgendwie untergebracht werden muss.

Der Kern der Infodump-Problematik

Wann haben wir es mit Infodump zu tun und wann nicht? Ist bereits jegliche Informationsvermittlung als solcher zu bezeichnen, wenn sie nicht in der erzählten Weise entspricht? Oder ist erst ab einer bestimmten Wort- oder Zeilenanzahl von Infodump zu sprechen?

Nimm den Kern des Problems in den Blick. Es geht weniger um das Ausmaß an eher informierenden Passagen. Viel entscheidender ist die Intention, die hinter bestimmten Formulierungen und Ausführungen steckt.

Geht es lediglich darum, ein Defizit des eigentlichen Erzählens auszumerzen, da der Leser ansonsten die Orientierung verliert? Oder ist die Information an der entsprechenden Stelle ein stimmiger Teil des Erzählprinzips?

Viele Informationen auf einem Haufen sind keinesfalls gleichbedeutend mit Infodump. Und auch schon eine einzige Information kann unnötig sein und das Leseerleben stören.

Achte weniger auf den Umfang von erzählerischen Passagen im Kontrast zu szenischen Absätzen. Frag dich vielmehr durchgängig: Entspricht diese Zeile der Erzählperspektive, dem Erzählstil und dem Erzählprinzip meines Textes?

Und wo liegt nun beim Infodump das Problem?

Die eben skizzierte Auffassung von Infodump bedeutet, dass dessen Ausmaß im Text extrem variieren kann. Ein einziger Satz oder sogar bloß ein Satzteile kann vom Prinzip her Infodump sein, genau so wie ein ganzer Abschnitt.

Je stärker dein literarische Text von Infodump geprägt ist, umso problematischer ist dies für das Leseerleben. Doch allein die Quantität erklärt nicht, was daran überhaupt schlimm sein soll. Wie du Infodump erkennst und vermeidest ist vielmehr ein Schreibtipp, der den Kern literarischen Schreibens berührt.

Was ist an Infodump problematisch?

Ungewollte Brüche entstehen

Bringst du bestimmte Informationen zwanghaft in deinem Text unter, anstatt sie aus dem Erzählen heraus zu entwickeln, entstehen Brüche. Die mühsam aufgebaute Fiktion bekommt Risse oder bricht sogar in sich zusammen.

Ein Beispiel:

Du etablierst in deinem Roman eine personale Erzählsituation. Die Leser nehmen die Welt mit den Sinnen deiner Erzählerfigur war. Bringst du nun auf einmal Informationen ein, die dem Erleben – dazu zählt auch das Erinnern und Denken deiner Figur – nicht entsprechen, so reißt du sie aus der Illusion, das Geschehen mit den Augen der Figur wahrzunehmen.

Störung in der Beziehung zum Leser

Fiktionales Erzählen besteht immer auch aus einem Pakt zwischen Autor und Leser. Beim Lesen vertrauen wir darauf, was erzählt wird – zumindest so lange, bis es sich als unwahr herausstellt.

Doch auch dieses Aufdecken von Unwahrheiten setzt wiederum ein gewisses Maß an Vertrauen voraus. Würde der Pakt komplett aufgehoben, so wäre fiktionales Erzählen im eigentlichen Sinn nicht mehr möglich. Das Spiel aus Täuschung und Enttäuschung, aus Wahrheit und Lüge, aus Vertrauen und Vertrauensmissbrauch wurde im unzuverlässigen Erzählen postmoderner Romane auf die Spitze getrieben. Doch komplett aufgehoben wird der Pakt auch hier nicht.

Unwillentlicher Infodump stellt einen Bruch mit dem beschriebenen Pakt dar. Anders als beim willentlich unzuverlässigen Erzählen handelt es sich um kein Stilmittel oder Gestaltungsprinzip. Das Hinzufügen von Informationen – sei es durch einzelne Einwürfe oder ganze Absätze – lässt sich nicht bewerkstelligen, ohne das Vertrauensverhältnis zwischen Autor und Leser zu gefährden.

Beispiele:

  • Dein Roman ist aus der Perspektive eines kleinen Kindes geschrieben, doch an einigen Stellen weichst du davon ab. Du fügst diese oder jene Information zur Orientierung des Lesers hinzu, über welche das Kind gar nicht verfügt. Im weiteren Verlauf wird es schwieriger werden, dem Erzählen zu vertrauen.
  • Am einfachsten erscheint das Einbinden von wichtigen Hintergrundinformationen beim auktorialen Erzählen. Schließlich darf der Erzähler hier alles, da er nicht an eine bestimmte Perspektive gebunden ist. Doch der Schein trübt: Gerade beim auktorialen Erzählen ist das Erschaffen eines spezifischen Erzählduktus‘, einer ganz bestimmten Tonlage, einer besonderen Haltung, mit der das Geschehen kommentiert wird, entscheidend. Infodump bedeutet, dass du hiervon abweichst, so die Erzählsituation sprengst und das Vertrauen der Leser nachhaltig beschädigst.

Achtung: die Spannung geht flöten

Indem Infodump zu Brüchen in deiner Erzählweise führt, geht die Spannung beim Lesen verloren. Besonders gefährlich ist dies, wenn du absatzweise aus dem eigentlichen Erzählen aussteigt, um vermeintlich wichtige Hintergründe zu vermitteln.

Doch auch, wenn du Infodump im kleineren Stil betreibst, besteht diese Gefahr. So bedeutet das explizite Wiederholen bereits implizit Gezeigten ein ernsthaftes Problem für die Spannungserzeugung. Meist drückt sich hierdurch ein Mangel an Vertrauen in deine schriftstellerischen Fähigkeiten aus.

Du hast Angst, dass der Leser nicht von alleine versteht, worauf du hinaus willst. Also sagst du es einfach noch einmal. Mit jeder dieser kleinen Infodumpspritzen stichst du ein kleines Loch in das Luftschloss deiner Fiktion. Früher oder später liegt sie schlaff auf dem Boden wie ein kaputter Luftballon.

Doch Vorsicht: Erzählen ist nicht gleich Infodump!

Eines der berühmtesten Mantras des Kreativen Schreibens lautet scheinbar: Show, Don’t Tell. Emotionen, Beziehungen und Haltungen deiner Romanfiguren sollen nach diesem Verständnis implizit zur Geltung kommen. Deren Handlungen zeigen, was mit ihnen los ist. Der Vorteil einer solchen Schreibweise liegt auf der Hand: Die eigentliche Bedeutung entsteht im Kopf des Lesers und sein Erleben gewinnt an Gewicht.

Doch Romanschreiben bedeutet keinesfalls, immer alles zu zeigen und nichts zu erzählen. Vielmehr kann der Satz Show Don’t Tell als Mantra verstanden ins Desaster führen. Es ist schlichtweg aufwendiger, Dinge zu zeigen als sie lediglich zu erwähnen. Erzählökonomie ist hier das Schlagwort. Vielmehr bietet ausgewähltes Zeigen von Emotionen, Gemütszuständen und Haltungen die Gelegenheit, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden. Willst du alles zeigen, scheint alles wichtig zu sein. Und ist alles gleich wichtig, ist nichts mehr wirklich wichtig.

Die Trennlinie zwischen überzeugendem fiktionalen Schreiben und Infodump verläuft also nicht zwischen Show und Tell. Sie verläuft vielmehr zwischen stimmigem Erzählen und Hinzufügen von Informationen aus niedrigen Beweggründen. Diese können sein: mangelndes Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, mangelndes Vertrauen in die Rezeptionsfähigkeiten der Leser oder schlichtweg das schriftstellerische Unvermögen, die einmal entwickelte Erzählweise durchzuhalten.

In welcher Form kommt Infodump vor?

Das Verständnis von Infodump, das diesem Artikel zugrunde liegt, lässt uns das Phänomen in seiner Breite erfassen. Infodump als Hinzufügen von Informationen, ohne dies aus dem eigentlichen Erzählfluss heraus zu tun, kommt auf vielfache Weise vor. Einige Phänomene treten dabei immer wieder auf …

Dopplungen und Erklärungen

Sie spürt einen stechenden Schmerz in ihrer Brust und die Tränen strömten ihr über die Wangen. Sie war traurig.

Stellen wir uns vor, diese beiden Sätze stammten aus einem Liebesroman. Vielleicht tun sie das zufälligerweise auch, ohne dass ich sie aus einem solchen kopiert hätte. Durch ihre Klischeehaftigkeit würde mich dies jedoch nicht wundern. Jedenfalls wären sie ein gutes Beispiel dafür, dass der Autor nicht auf sein Erzählen vertraut.

Schon mit dem ersten Satz sollte klar sein, dass es der Figur nicht gut geht. Wie genau der Leser dies bezeichnen würde, ob als traurig oder niedergeschlagen, sei dahingestellt. Höchstwahrscheinlich würde er überhaupt nicht darüber nachdenken, welches Adjektiv am treffendsten wäre. Dafür entsteht durch die Beschreibung des Schmerzes und des Weines ein Eindruck davon, wie sich die Figur fühlt. Es ist unnötig, dies noch einmal explizit zu erwähnen – es handelt sich entsprechend um Informationsmüll.

Rückblicke

Grundsätzlich ist nichts gegen Rückblicke beim fiktionalen Erzählen einzuwenden. Dennoch haben sie bei vielen Lektoren und Verlagen keinen guten Ruf.

Insbesondere, wenn Rückblicke auf den ersten Seiten eines Romans erfolgen, werden wir beim Lesen aus dem Erzählfluss gerissen. Entsprechend wichtig ist es, bereits eine gute Beziehung zu den Figuren aufgebaut zu haben und von der Geschichte gefesselt zu sein, um einen Rückblick auf sich zu nehmen und das Buch nicht frustriert beiseite zu legen.

Andererseits können Rückblicke in Romanen ein geeignetes Gestaltungsmittel sein. Möchtest du sie nutzen, solltest du zwischen zwei grundsätzlichen Arten unterscheiden:

  1. Ein Rückblick kann aus dem Erzählprinzip heraus erfolgen. Der Moment, an dem sich dein Erzählen befindet, macht es nötig, nun in eine andere Zeit zu wechseln. Optimalerweise erhöht dies die Spannung und das Interesse beim Lesen und würgt es nicht ab. Besonders eindrücklich und elegant geht dies, indem ein Rückblick mit dem Erinnerungsprozess einer Figur verbunden ist.
  2. Ein Rückblick findet neben dem eigentlichen Erzählen statt, ist gleichsam kein Teil desselben sondern ein Anhängsel, damit der Leser ja auch versteht, was gemeint ist. In diesem Fall handelt es sich um Infodump.

Es ist nicht immer ganz einfach, die eine Art von der anderen zu unterscheiden. Sicherlich gibt es Mischformen und Übergänge. Sie bilden jedoch eine gute Orientierung, um deine Rückblicke zu hinterfragen und entsprechend fesselnd zu gestalten.

Infodump in Dialogen

Was macht gute Dialoge aus?

Die direkte Rede sollte in Inhalt und Form zu den sprechenden Figuren sowie deren Beziehung zueinander passen. Schlechte Dialoge weichen hiervon ab, indem die Figuren Dinge sagen, die sie plausiblerweise in der jeweiligen Situation nicht sagen würden und dies auf eine Weise tun, die ihnen nicht entspricht.

Du siehst: Schlechte Dialoge beinhalten häufig Infodump.

Erwächst der Grund der geäußerten direkten Rede nicht aus der Figurenmotivation, so hat der Autor seine Finger unmittelbar im Spiel. Informationen, die den Leser erreichen sollen, werden den Figuren quasi untergeschoben. Dies zerstört deren Lebendigkeit und das Lesevergnügen.

Alternativen zum Infodump

Das Ansinnen ist durchaus positiv: Du möchtest deine Geschichte in ihrer Fülle, in ihrer Gänze zur Geltung bringen, deine Leser nicht verwirren und so am Ende verlieren. Doch durch Infodump erreichst du häufig das Gegenteil: Du langweilst deine Leser und schließlich legen sie das Buch zur Seite, ohne es zu Ende gelesen zu haben.

Es ist immer einfacher, etwas anders zu machen, als etwas nicht zu machen. Welche Alternativen zum Infodump gibt es also für dein Kreatives Schreiben?

Durchgängig fesselnd Geschichten erzählen

Erzähl deine Geschichte so, dass die Leser das Buch nur schwer aus der Hand legen können. Dies bedeutet nicht, dass du über das szenische Schreiben hinaus keine Informationen geben darfst. Gestalte diese jedoch so, dass deine Leser sie nicht als Infodump auffassen.

Folgende Perspektiven können dir dabei helfen:

Frag dich vor dem eigentlichen Schreiben, was für deine Geschichte wirklich relevant ist. Ist die jeweilige Info wichtig für den Fortgang der Story? Benötigen wir sie, um die Figur besser zu verstehen? Trifft keine der beiden Möglichkeiten zu, wird sie meist nicht gebraucht.

Ist dir klar, worum es in deiner Geschichte wirklich geht? Dann fällt es dir leichter, dich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Je nach Schreibtyp kann dies bedeuten, dass du einiges an Zeit und Kraft in das Plotschreiben investieren solltest. Hierfür sind Kenntnisse im Storytelling und das Nutzen einschlägiger Plotmodelle hilfreich. Viele schwören darauf, mit dem eigentlichen Schreiben erst zu beginnen, wenn der Spannungsbogen ihrer Geschichte durchgängig überzeugt.

Ebenso wie in die eigentliche Geschichte, solltest du in die Entwicklung der Figuren Energie investieren. Beides geht letztlich Hand in Hand und lässt sich nicht streng voneinander trennen. Kennst du deine Figuren richtig gut, bedeutet dies, dass du weißt wie sie denken, fühlen und sich verhalten. Dies ist ein wichtiges Kriterium, um bei einzelnen Informationen entscheiden zu können, ob sie an dieser Stelle angebracht sind und vor allem, wie du sie in deinen Text einbinden solltest. Durch die Entwicklung lebendiger Figuren, die mit ihrer eigenen Stimme sprechen, vermeidest du Infodump.

Den Lesern etwas zutrauen

Auf Infodump zu verzichten bedeutet letztlich immer, deinen Lesern etwas zuzutrauen. Ein konstruktivistischer Blick auf den Leseprozess hilft dabei, diese Haltung einzunehmen.

Deine Geschichte entsteht im Kopf jedes einzelnen Lesers. Wie genau die entworfene Welt aussieht, klingt, riecht usw., hängt von den individuellen Vorerfahrungen jedes einzelnen Lesers ab. Dies gilt ebenso für das Verständnis des Figurenhandelns, der aufgeworfenen Diskurse, des Settings aus Raum und Zeit usw.

Für die einen mag dieser Hinweis banal anmuten. Nichtsdestotrotz findet sich bei Autorinnen und Autoren häufig das zum Scheitern verurteilte Bestreben, den Lektüreprozess bis ins kleinste Detail kontrollieren zu wollen. Sie beschreiben haargenau, versuchen die kompletten Informationen zur Verfügung zu stellen und missachten die beschriebene konstruktivistische Sichtweise.

Bist du dir dieser bewusst, brauchst du nicht alles direkt auszusprechen. Im Gegenteil: Indem das Wesentliche deiner Geschichten zwischen den Zeilen steht, indem du nicht jede relevante Situation erzählst, indem du an gegebener Stelle Zeitsprünge und Leerstellen einbaust, erhöhst du den Reiz des Lesens. Die Lektüre wird so zu einem wirklichen Erleben.

Informationen stimmig einbinden

Infodump vermeiden bedeutet nicht, die Leser aus Prinzip im Dunkeln tappen zu lassen. Es kann durchaus wichtig sein, bestimmte Informationen in deine Geschichte einzuweben, um den Lesern die notwendige Orientierung zu bieten. Wichtig ist es jedoch, dies auf stimmige Art und Weise zu tun.

Dies gelingt dir, indem du

  • die Äußerungen von Figuren an ihren jeweiligen Gemütszustand, ihre Persönlichkeit und die Beziehungen anpasst innerhalb derer sie sich unterhalten.
  • Rückblicke an Erinnerungsprozesse anbindest, sodass diese an entsprechend passender Stelle auf stimmige Weise stattfinden.
  • Zeitsprünge passend zur Erzählweise und zu dem jeweiligen Moment der Geschichte gestaltest.
  • das erzählst, was an dieser Stelle wirklich relevant ist – dies sollte sich aus dem bisherigen Handlungsverlauf und der Figurenentwicklung ergeben.
  • Informationen immer stimmig zu deiner Erzählweise (vergleiche hierzu die Grundprinzipien der Erzählperspektive) in deine Ausführungen einbindest.

Infodump in der Praxis vermeiden

Beim fiktionalen Schreiben kommt es auf die Haltung an. Verschmelz mit deiner Art und Weise zu erzählen, komm in einen entsprechenden Schreibfluss – schon hast du ein universelles Mittel gegen Infodump zur Verfügung.

Diese Haltung ist an den unterschiedlichsten Punkten des Kreativen Schreibens von Bedeutung. Sowohl bei der Planung, beim eigentlichen Schreiben als auch bei der Überarbeitung versenkst du dich so immer wieder in deine Story. Du fragst dich nicht, was du noch schreiben musst, damit dieses oder jenes verstanden wird. Du lebst vielmehr deine Geschichte.

Manchmal gelingt es uns nicht allein, Infodump zu vermeiden. Dann brauchen wir eine professionelle Rückmeldung in einem Schreibseminar oder im Schreibcoaching.

Im besten Fall jedoch erfasst du intuitiv, ob stimmig ist, was du schreibst. Dies bedarf zwar einiges an Übung, doch Stück für Stück gelingen dir so fesselndere, lebendigere Text. Gute Möglichkeiten, dies einzuüben, bestehen im bewussten Analysieren deiner Texte hinsichtlich ihrer Erzählperspektive, ihrer Figurengestaltung, ihres Erzählstils etc.

Falls du doch einmal merkst, dass dieser oder jener Aspekt vom Leser nicht verstanden wird, obwohl dies wichtig wäre, integrierst du ihn ganz im Sinn der eben beschriebenen stimmigen Erzählweise. Mach Schluss mit Infodump als Zusatz, der eigentlich nicht so richtig zu deinem Text dazugehört. Binde notwendige Informationen in deinen Erzählfluss ein, ohne dich aus diesem heraus zu begeben.

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