Warum du noch heute aufhören solltest zu schreiben!

Überall erzählen sie dir, wie toll es ist zu schreiben: auf Schreibblogs, in Foren, in Facebookgruppen undsoweiter. Dabei stimmt das doch gar nicht. Schreiben kann die Hölle sein.

Du vereinsamst, bekommst keine Rückmeldungen oder bloß welche, mit denen du wenig anfangen kannst. Wenn du Pech hast, wird dein Text kritisert oder sogar verrissen. Außerdem gibt es ohnehin schon zu viele Bücher. Fühlt es sich nicht sinnlos an, Stunde um Stunde am Schreibtisch zu sitzen, deinen Rücken zu schädigen und in den Bildschirm zu starren, anstatt das Leben zu genießen?

Schreiben heißt leiden. Manchmal zumindest.

Hier kommen 12 gute Gründe, warum du noch heute aufhören solltest zu schreiben.

Kleiner Tipp am Rande: Bevor du die Aufforderung in die Tat umsetzt, lies den Artikel bitte zu Ende.

Du stößt an deine Grenzen

Jeder, der ernsthaft schreibt, kennt sie: diese Momente, in denen wir merken, dass wir etwas nicht können.

  • Überzeugend aus der Perspektive eines Massenmörders schreiben.
  • Ausgefallene und dennoch passende Vergleiche finden.
  • Die Spannung über 300 Seiten aufrecht erhalten.

Was auch immer es bei dir ist, es fühlt sich schmerzhaft an, wenn du mit der Stirn gegen eine Glastür läufst. Autsch. Was war das denn? Hatte ich gar nicht bemerkt. Möchtest du Schmerzen vermeiden, lass es doch ganz einfach bleiben.

Du stehst vor logistischen Herausforderungen

Wenn du von deinen Büchern nicht leben kannst, brauchst du einen Brotjob, der dich ernährt. Ein wenig Zeit zum Entspannen, um Sport zu treiben, um Freunde zu treffen, wäre auch noch ganz schön. Wann sollst du da noch schreiben?

Steh früher auf und geh abends später ins Bett. Plane Termine voraus. Erledige den Haushalt effizient. Verliere keine Zeit mit Nebensächlichkeiten.

Klingt ziemlich unentspannt?

Das ist es auch! Also verzichte doch einfach aufs Schreiben. Du bist weder King noch Kafka, will heißen: Du hast auch noch etwas anderes zu tun. Schlafen ist nämlich auch manchmal nett.

Das Schreiben wird deine Beziehung belasten

Hast du einen Partner oder eine Partnerin? Möchtest du endlich deinen Krimi zu Papier bringen? Oder gar deinen historischen Roman?

Mein herzliches Beileid für deine Beziehung.

Dein Liebster muss von nun an am Wochenende auf deine Gesellschaft beim Frühstück verzichten, denn da ist deine kreativste Zeit und die musst du unbedingt nutzen. Der Urlaub ist für dieses Jahr gestrichen, denn wenn du dein Buch in diesem Sommer nicht fertig schreibst, wird das nie was. Und falls ihr es dann doch einmal schafft, gemeinsam spazieren zu gehen oder einfach auf dem Sofa zu sitzen, jammerst du ihn oder sie voll: Die Figuren wollen nicht so wie sie sollen, dein Plot funktioniert nicht, du zweifelst daran, ob du überhaupt schreiben kannst.

Sieh es ein: Das Schreiben und die Liebe gehen nicht zusammen.

Du findest Unangenehmes über dich selbst heraus

Manche Geschichten gehen tief, bis unter die Haut, bis in die verborgensten Ecken deiner Persönlichkeit und noch weiter.

Auf einmal erschrickst du und begreifst: Das Problem, mit dem dein Held zu kämpfen hat, ist ein Stück weit auch deines. Die Neurose deiner Hauptfigur kannst du nur so treffend beschreiben, da du sie zumindest in Ansätzen kennst. Und, oh mein Gott, du kannst dich in einen Killer hineinfühlen.

Was für schaurige Kräfte hast du da bloß geweckt? Husch, husch, weg mit dem Stift und zurück mit dem Kopf in den Sand!

Du musst einsehen, dass du kein Naturtalent bist

Schilller und Goethe, Kleist und Kafka, Heine, Novalis, Benn, Lessing und Brecht – alles Genies. Zumindest, wenn dein Deutschlehrer recht hatte. Das Schreiben schien ihnen in die Wiege gelegt worden zu sein.

Haben die Herrschaften etwa Schreibseminare belegt? Hatten die einen Autorencoach oder Schreibtrainer? Haben die nicht einfach geschrieben und dabei ein Meisterwerk nach dem anderen fabriziert?

Um dich durch dein Schreiben nicht selbst zu deprimieren, solltest du es erst gar nicht probieren.

Der Weg zum erfolgreichen Autor ist steinig

Du hattest einen Traum und der war rosarot. Und so lange der Traum noch ein Traum war, war dein Leben in Ordnung.

Während du deinem Brotjob nachgingst, konntest du dir ausmalen, wie du eines Tages einen Bestseller zu Papier bringen würdest. Auf einmal wärst du deine Geldsorgen los. Ruhm und Wohlstand sowie ein aufregendes Leben wären dir gewiss.

Doch nun, da du entschieden hast, dein Ziel zu einem Vorhaben zu machen und dieses in die Tat umzusetzen, sieht das Autorenleben irgendwie farbloser aus. Nicht mehr mondän. Eher mühsam.

Wäre es nicht besser, sich seinen Traum zu bewahren und ihn da zu lassen, wo es ihm gut geht: im Fantasialand?

Du hast keine Freizeit mehr

Du möchtest deinen Urlaubstag entspannt mit ein wenig Zeitungslektüre beginnen, um runterzukommen. Da springt dir diese eine irre Meldung ins Auge. In deinem Kopf formt sich der Anfang einer Crimestroy und du bist wieder bei der Arbeit.

Einfach mal raus, an die frische Luft, abschalten, an nichts denken, einfach nur laufen – plopp, da ist sie, die Lösung, nach der du seit Wochen gesucht hast. So ergibt dein Plot endlich Sinn! Und schon bist du wieder am Tüfteln.

Wenigstens an der Supermarktkasse fühlst du dich sicher. Der ganz und gar unkünstlerische Zwang, Lebensmittel einkaufen zu müssen – zumindest hier hast du eine Auszeit von dem ganzen Geschreibsel. Doch da stellt sich so ein lockiger Typ hinter dir an, legt Erdbeeren, Schnaps und Artischockenherzen aufs Band, hat diesen ganz besonderen Blick und schon bist du mitten drin in einer Liebesgeschichte.

Ganz ehrlich: Hast du Lust 24 Stunden am Tag auf Arbeit zu sein?

Nein?

Dann lass doch den Quatsch mit dem Schreiben!

Deine Mitmenschen nerven

Was machst du eigentlich die ganze Zeit da drinnen? Wieso schließt du ständig die Tür hinter dir? Weshalb bist du geistig so abwesend? Ach, du schreibst ein Buch? Was denn für eins? Und wann ist das denn endlich mal fertig? Kann man davon denn leben? Wofür machst du das eigentlich nochmal? Na, wie läuft’s mit dem Schreiben? Kommst du voran? Kann ich mal was von dir lesen? Gibt’s was von dir zu kaufen? Bist du dir sicher, dass das so eine gute Idee ist, Schriftsteller werden zu wollen?

Wenn du diesen Shitstorm an Fragen abschalten willst, gib deinen Plan vom Schreiben doch ganz einfach auf.

Du brauchst immense Disziplin

Keiner weiß, wie lange er lebt. Wäre es nicht schade, auf ein Ziel hin zu existieren, ohne es jemals zu erreichen? Dich Tag für Tag zu disziplinieren, deine 100, 500 oder gar 2000 Wörter zu schreiben, statt ins Kino zu gehen aus dem Fenster zu schauen mit Freunden zu telefonieren Computer zu spielen Sport zu treiben in der Sonne zu liegen oder was auch immer dir einfällt, bei dem du dich nicht anstrengen musst?

Stell dir mal vor, wie viel Zeit für Entspannung, Genuss und Müßiggang bliebe, wenn du dir nicht in den Kopf gesetzt hättest, zu schreiben …

Du bist viele Stunden alleine zugange

Der Mensch ist ein soziales Wesen. Für unser eigenes Selbstverständnis und unser Wohlbefinden ist der Kontakt mit anderen unersetzlich. Das gilt auch für die meisten Autoren.

Das Romanschreiben bedeutet auf jeden Fall, dass du sehr viele Stunden allein bist.

Um während einer intensiven Schreibphase Kontakte zu pflegen, musst du jedenfalls ganz gezielt Energie aufwenden. Oder du vereinsamst.

Wäre es da nicht um so vieles leichter, das Schreiben zu lassen und lieber öfter Tennisspielen zu gehen?

Monetärer Erfolg ist nicht garantiert

Klar kannst du einfach bloß zum Spaß schreiben: für Mama, für Freunde oder für die hübsche Schublade in Buchenoptik an deinem Schreibtisch. Dennoch ist die Schriftstellerei für manche immer noch ein angestrebter Beruf. Und um darin gut zu werden, um erfolgreich zu sein und womöglich davon leben zu können, musst du alles auf eine Karte setzen, sonst ist dein Scheitern vorprogrammiert.

Bloß: selbst wenn du dich voll auf das Schreiben konzentrierst und dabei zum literarischen Genie wirst, ist damit noch nicht garantiert, dass du auch nur einen müden Euro mit deinen Texten verdienst.

Im Vergleich zu vielen anderen ehrenwerten Berufen ist die Sache einfach nicht planbar. Werde also lieber Ärztin, Lehrer, Versicherungsmakler oder was auch immer du dir vorstellen kannst – bloß bitte nicht Autorin.

Lesen macht keinen Spaß mehr

Früher hast du das Lesen geliebt. Heute bist du andauernd damit beschäftigt, dich zu vergleichen.

So gut wie die schreibst du schon lang. Wieso bloß wird sie dann von einem großen Verlag rausgebracht, während du Absagen kassierst?

Wie schön war es, als du noch in gute Geschichten wie in Parallelwelten eintauchen konntest. Nun analysierst du beim Lesen automatisch deren Dramaturgie und Figurengestaltung und sammelst Inspiration für dein eigenes Schreiben.

Die Zeiten des unschuldigen Lesegenusses sind für immer vorbei, wenn du es nicht endlich lässt mit dem Schreiben.

Aufhören zu schreiben? Warum das QUATSCH ist!

Vermutlich hast du es bereits geahnt: Es ist mir nicht ernst mit dem Titel dieses Artikels.

Ich möchte nicht, dass du aufhörst zu schreiben. Im Gegenteil. Ich wünsche mir, dass du so sehr in die faszinierende Welt des Schreibens eintauchst, wie niemals zuvor.

Die scheinbaren Gründe dafür, mit dem Schreiben aufzuhören, können dir dabei helfen. Sie sollen Warnung und Weckruf zugleich sein. Allesamt liegt ihnen nämlich eine Haltung zu Grunde, mit der du dir selbst die Schreibfreude raubst. Bei näherer Betrachtung bieten nämlich all diese Gründe gute Argumente, das Schreiben zu einem festen Bestandteil deines Lebens zu machen.

Stoße an Grenze und wachse daran!

Raus aus der Komfortzone, rein ins Leben. Indem du an Grenzen stößt, wächst du über dich hinaus, wirst größer, reifer, besser und machst dein Schreiben zum wahren Abenteuer. Angenehm ist das durchaus nicht immer. Aber aufregend. Du hast die Wahl.

Nimm die Logistik in Kauf!

Wenn du die geregelten Bahnen verlässt und für deine Wünsche, Träume und Bedürfnisse lebst, wirst du immer auf logistische Herausforderungen stoßen. Wenn du diese scheust, stellst du dich letztlich bloß gegen dich selbst. Willst du Bequemlichkeit oder Selbstentfaltung?

Such dir den richtigen Partner!

In einer guten Partnerschaft sollte es dir möglich sein, dich zu entwickeln. Selbstverständlich sind Kompromisse nötig, doch wenn dein Partner dein Schreiben überhaupt nicht unterstützt, stellt das wohl eher deine Beziehung in Frage.

Erkenne dich selbst!

Schon die alten Griechen lobten Selbsterkenntnis als ein wichtiges Lebensziel. Klar ist das manchmal ernüchternd oder erschreckend. Doch mit dem Schreiben hast du dich zugleich für eine der schönsten Möglichkeiten entschieden, dir selbst zu begegnen und daran zu reifen.

Auf die Übung kommt’s an!

Egal, wie viel Talent du auch hast: Ohne Übung wirst du keine guten Texte zu Papier bringen. Und den berühmten Autoren aus dem Literaturlexikon ging es da kein Stückchen anders.

Du bist schon da!

Der Satz klingt abgedroschen, doch nirgendwo ist er so wahr wie beim Schreiben: Das Ziel ist der Weg. Auch wenn du dir wünscht, mit deinen Büchern erfolgreich zu sein, sollte immerzu der Prozess im Zentrum stehen.

Bereicher dein Leben!

Wenn du dich mit deiner ganzen Persönlichkeit ins Kreative Schreiben hineinbegibst, bleibt nichts mehr so wie es war. Dein Leben wird reicher und bunter, jeder Dialogfetzen, jede Alltagssituation, jedes Bild kann einen wertvollen Impuls liefern.

Gestalte deine Beziehungen!

Es ist wichtig zu lernen, wem du was von deinem Schreiben erzählst. Dann können dir deine Mitmenschen eine wichtige Unterstützung sein und zugleich ein Anreiz dich abzugrenzen, falls nötig.

Feile an deiner Disziplin!

Wenn du im Leben etwas erreichen möchtest, brauchst du sie so oder so, nicht nur beim Schreiben. Wenn das schlimm für dich klingt, dann hapert es womöglich an der Grundmotivation. Uns zu etwas disziplinieren, das wir wirklich wollen, ist ja an sich etwas Schönes.

Verknüpfe dich mit anderen Menschen!

Die Gefahr beim Schreiben zu vereinsamen ist durchaus real. Sie sollte dir Ansporn sein, dein Sozialleben in die Hand zu nehmen. Hier liegt schließlich eine wichtige Inspirations- und Kraftquelle für unser kreatives Schaffen.

Mach’s mit Herz für die Sache!

Schriftsteller als Berufsziel ist eine schwierige Sache, das lässt sich nicht wegreden. Zugleich hilft dir dies dabei, auf jeden Fall auch um des Schreibens willen zu schreiben. Rein strategisch vorzugehen lohnt sich ohnehin nicht, da auch hier der Erfolg mehr als fragwürdig ist.

Genieße deine Lektüren erst recht!

Indem du ein Gespür für dramaturgische Strukturen entwickelst, wird die Lektüre immer auch zur Inspirationsquelle für dein eigenes Schreiben. Das bedeutet nicht, dass das Lesen keinen Spaß machen darf. Es spricht sogar einiges dafür, dass die Freude am Lesen dadurch vielschichtiger und tiefgängiger ist.

Motiviert dich das weiterzuschreiben?

Oder kannst du dir vorstellen, damit aufzuhören?

8 Kommentare, sei der nächste!

  1. Hallo Andreas,

    ich sitze bei meinem Brotjob und habe endlich was zum Schmunzeln. Ich arbeite seit einem Jahr jeden Abend eine Stunde an meinem ersten grossen Buchprojekt und am Wochenende etwas mehr und kann sagen: Ich würde nicht aufhören wollen. Figruen gestalten, Heldenreise, Plot, Szenenplanung und seit Oktober endlich wirklich schreiben: Es ist ein Haufen Arbeit, aber es gefällt mir. Meine Aufforderung an alle: Schritt für Schritt und nicht aufgeben!
    Vielen Dank für deine erfrischenden Artikel. Ich liebe sie.

    Liebe Grüsse aus der Schweiz
    Carine

    1. Liebe Carine,
      vielen Dank für dein Feedback und vor allem für deine Aufforderung. Die ist so ungemein hilfreich, muss ich mir auch immer wieder sagen, undzwar keiesfalls bloß beim Schreiben.
      Herzliche Grüße
      Andreas

  2. Hallo Andreas,

    sehr schöne Punkte. Die sind es, die mich zweifeln lassen. Fast ein Jahr ruht mein Romanprojekt nun und ich zögere immer noch, es wieder in die Hand zu nehmen. Deshalb habe ich ja nun auch deinen Kurs gebucht, aber ein Startschuss will nicht so recht fallen. Vermutlich genau aus den hier aufgezählten Gründen. Schmunzeln musste ich beim Lesen. Mal sehen, ob es mich dazu bringt, nun endlich einmal wieder das Laptop aufzuklappen und zu lesen, was ich „damals“ geschrieben habe. Vielleicht habe ich auch einfach Angst, dass mir das, was ich auf rund 300 Seiten bisher geschrieben habe, nicht mehr gefällt. Schließlich ist es mein erster Roman. Und der entstand aus einer Laune, Emotionen, jahrelangem Wunsch etc. Nun denn, ich bin gespannt!

    Liebe Grüße aus dem sonnigen Schleswig-Holstein
    Sandra

  3. Lieber Andreas,

    deine Liste ist aus meiner Sicht sehr motivierend! Ich brauchte den Schluss eigentlich gar nicht mehr zu lesen, um zu verstehen, worum es dir geht. Jedes einzelne Problem, so schonungslos dargelegt, ließ mich nämlich deutlicher spüren, dass mir das alles egal ist. Dann ist mir Perfektion eben nicht in die Wiege gelegt. Dann brauche ich eben einen Brotjob (in der vorsichtig hoffenden Aussicht, dass mir das Schreiben eines Tages finanziell zumindest ein bisschen den Rücken stärken wird und ich deswegen ein paar freie Stunden mehr haben werde). Ich liebe das es einfach zu sehr. Deine Beiträge sind immer wieder sehr motivierend.

    Gleichzeitig könnte ich allerdings auch gut verstehen, wenn jemand hier ins Grübeln käme und das eigene Schreiben tatsächlich überdenken würde. Und das scheint mir eine gute Sache. Denn was das Herz gar nicht will, dazu braucht man es auch nicht zu motivieren.

    So gesehen hast du es in beiden Fällen richtig gemacht, glaube ich.

    Lieben Gruß aus dem Schwarzwald,
    Yann

  4. Lieber Andreas,

    ich lese Deine Artikel immer mit großem Vergnügen. Diesen hier besonders, weil ich viele Jahre all diese Zweifel hatte, als ich noch Bücher schrieb.

    Auch ich habe ein fertig lektoriertes Manuskript in der Schublade liegen, das nach Aussage meiner Lektoren veröffentlicht werden sollte. Ich habe lange überlegt und mich letztendlich gegen das Veröffentlichen meines letzten Buches und das Schreiben weiterer Büchern entschieden.

    Es liegt nicht an einem einzigen von Dir aufgeführten Punkt. Es liegt an der Art und Weise, wie im Amazon-Jahrhundert Respekt und Manieren verlorengegangen sind.

    Da werden anonyme Bewertungen abgegeben, die von der Wahrheit soweit entfernt sind, wie Köln vom Milliways (um einmal Douglas Adams zu bemühen). Da verabreden sich weniger erfolgreiche Kollegen und rezensieren gute Bücher schlecht (damit meine ich nicht nur meine). Da verroht die Sprache. Statt sachlicher Kritik, Hasskommentare und Polemik.

    Da gibt es kriminelle Banden, die darauf spezialisiert sind, möglichst viele Seiten möglichst schnell zu lesen, damit zusammenkopierte Schrottliteratur, die nicht nur keine Aussage hat und jedweder grammatikalischer Vorbildung entbehrt, sondern einzig zum Zweck der Abzocke produziert wurde, bei Amazon im Ranking ganz weit oben landet. Ein Einschreiten von Seiten Amazon – Fehlanzeige.

    Und Verlage? Ich habe 20 Bücher in Verlagen veröffentlicht. Da geht Mainstream – klar. Aber weichst Du auch nur einen Hauch ab, bringst Deine eigene Kreativität ein …

    Ich wünsche dennoch allen Schreibbegeisterten, dass sie die Veröffentlichung meistern. Schreiben, da stimme ich mit Andreas überein, ist der schönste Beruf der Welt. Davon bin ich immer noch überzeugt. Und deshalb schreibe ich weiter – Pressetexte.

    1. Liebe Dagmar,

      wow, das klingt sehr ehrlich. Und auch irgendwie traurig. Ich weiß nicht, irgendwie sollten doofe Rezensionen auf Amazon wirklich nicht dazu führen keine Bücher mehr zu schreiben, das ist doch schade. Ich kann dich aber gut verstehen. Vielleicht findest du ja irgendwie zurück? Das Veröffentlichen ist natürlich wiederum so eine Sache für sich.

      Liebe Grüße

      Andreas

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