Songs schreiben – eine Anleitung

Möchtest du aus einem Gefühl ein dreieinhalb minütiges Meisterwerk formen?

Liebst du die besondere Kraft, wenn Text und Musik miteinander verschmelzen?

Willst du den Menschen im Ohr bleiben?

All dies kann dir beim Songschreiben gelingen!

Doch wie fängst du an? Wie gehst du vor? Was solltest du dabei beachten?

Die Antworten liefert dir dieser Artikel …

Anlässe und Ideen für deine Songs

Es gibt viele verschiedene Situationen und Begebenheiten, die zum Songschreiben führen können. Am wichtigsten jedoch ist: Warte nicht auf die perfekte Gelegenheit oder die eine geniale Idee. Sieh das Ganze lieber spielerisch. Verkrampfe nicht, sondern probier einfach Verschiedenes aus. Erwarte nicht, dass aus jedem Versuch etwas werden muss.

Besondere Stimmungslagen

Kennst du diese Momente, in denen du das Leben ganz intensiv spürst? Ein warmer Herbstnachmittag im Park, Lachen mit Freunden, barfuß Spazieren gehen im Sonnenschein oder im strömenden Regen von deinem Date versetzt werden und einsam und allein an der Bushaltestelle stehen …

Egal ob schön oder schrecklich, aufregend oder bedächtig – jeder Tag bietet viele Situationen, die du als besonders erleben kannst.

Nimm in diesen Momenten einen Stift zur Hand und notiere ein paar Wörter, die dir in den Sinn kommen. Oder versetz dich in die Stimmungslage zurück und lass sie auf dem Papier aufleben.

Und schon hast du einen Ausgangspunkt für deinen nächsten Song …

Beobachtungen im Alltag

Kennst du das, wenn fremde Menschen deine Aufmerksamkeit erregen? Denk an die Charakterköpfe, schrägen Typen, halbseidenen Möchtegerns, Schönlinge, Schönheiten, märchenhaften Schattenwesen, zauberhaften Träumer oder digitalen Businessmenschen, die dir an einem ganz normalen Tag in der Großstadt begegnen können.

  • Welches Weltbild könnte hinter der Fassade stecken?
  • Welche Geschichte?
  • Welche Lebenseinstellung?

Finde eins, zwei, drei Worte, die dies auf den Punkt bringen. Vielleicht ist dies schon der Titel für deinen nächsten Song?

Notiere ein paar typische Sätze, die dieser Mensch sagen könnte. Suche nach einer passenden Ausdrucksweise, einem Rhythmus, nach Sprachbildern, Reimen, Floskeln … Und schon bist du mitten im Schreiben.

Lebenskrisen

Die Tiefs auf unserem Lebensweg eignen sich hervorragend als Ausgangspunkt zum Songschreiben. Warum ist das so?

Musik ist eine höchst emotionale Angelegenheit. Wenn dich ein Thema, eine Stimmungslage oder eine Fragestellung nicht berühren, wirst du darüber nur schwer lebendig schreiben können.

Wenn du aber selbst schon einmal alles verloren hast, weißt du wie sich ein Lied über Verluste anfühlen muss. Kennst du die dunklen Seiten unserer Seele, so bringst du die notwendige Erfahrung für einen Song über Depression mit. Und nur, wenn du schon einmal Liebeskummer erlebt hast, wirst du einen überzeugenden Song darüber schreiben.

Begib dich gedanklich in eine entsprechende Situation zurück. Notiere frei heraus, was dir in den Sinn kommt und spüre den Worten nach. In welchem Satz könnte der Keim für deinen nächsten Song liegen?

Offene Fragen

Unser Gehirn ist darauf spezialisiert, nach Antworten auf offene Fragen zu suchen. Zumindest, wenn sie uns tatsächlich interessieren. Dieses Prinzip lässt sich wunderbar für das Songschreiben nutzen.

Auf welche grundsätzlichen Fragen hättest du gerne eine Antwort? Sobald du eine gefunden hast, notierst du Gedanken, die dir durch den Kopf gehen, weitere Fragen, Einwände, Emotionen, Aussagen, Möglichkeiten.

Hier ein paar Beispiele möglicher Fragen:

  • Was ist der Mensch?
  • Was macht dich aus?
  • Was ist Liebe?
  • Wie leben wir?
  • Wie wollen wir leben?
  • Wo kommen wir her?
  • Wo gehen wir hin?
  • Was macht ein Ich zu einem Ich?
  • Was unterscheidet uns voneinander?
  • Was verbindet uns?
  • Wieso ist die Welt wie sie ist?
  • Ginge alles auch anders?

Diese Herangehensweise eignet sich für verschiedene Themenbereiche.

So kannst du in deinem Song dich und dein Leben (bzw. das des lyrischen Ichs) beleuchten, hinterfragen, was du bisher getan hast und wie es weitergehen soll. Oder du beziehst deine Fragen auf Politik, Gesellschaft, kulturelle Entwicklungen, unsere Lebensweise – der möglichen Anwendung sind keine Grenzen gesetzt.

Eine Botschaft für die Welt

Hast du etwas zu sagen? Möchtest du die Menschheit inspirieren oder aufrütteln? Willst du etwas Bestimmtes erreichen?

Schreib einen Song über dein Anliegen und übe dich darin, es auf den Punkt zu bringen. Dies bietet dir die Chance, deine Zuhörer emotional zu erreichen. Anders als in einem Sachtext oder auch in einer Geschichte, sind es nicht allein Worte, die du in die Welt hinausträgst. Die Kombination aus Text und Musik kann deiner Botschaft Kraft verleihen. Ein entsprechend gelungener Song kann zu einer Hymne werden.

Auch dieser Impuls funktioniert für ganz unterschiedliche Bereichen. Dein Thema kann lebensphilosophisch oder politisch sein, kulturkritisch oder auf persönliche Erfahrungen zurückgehen.

  • Vielleicht möchtest du für den Klimaschutz sensibilisieren?
  • Oder auf eine bestimmte Art des Unglücks aufmerksam machen?
  • Trittst du für Menschenrechte ein?
  • Oder dafür, dass auch weiterhin jeder seine Meinung sagen kann?
  • Oder möchtest du einfach ein Lied darüber schreiben, was deinen Fußballclub besonders macht?

Egal, was es ist – mach daraus einen Song!

Vorgehensweisen beim Songschreiben

Vielleicht weißt du schon, worum es in deinem Song gehen soll, welche Stimmung du ausdrücken willst und wie er am Ende ungefähr klingen sollte.

Doch wie setzt du dein Vorhaben nun in die Tat um?

Ohne Plan von der Vorgehensweise kann ein leeres Blatt Papier ganz schön angsteinflößend sein.

Die folgenden Bausteine helfen dir dabei, dieser Situation zu entgehen.

Sie sind keinesfalls vollständig nacheinander abzuarbeiten. Das Songschreiben ist ein kreativer Prozess. Es gibt es nicht den einen richtigen Ablauf.

Kombiniere die Elemente miteinander, variiere sie und achte darauf, was für dich funktioniert und was nicht. Ausprobieren heißt die Devise – sowohl in textlicher als auch in musikalischer Hinsicht.

Mit dem Schreiben loslegen

Hauptsache ist, du fängst an. Ganz egal wie. Durch Grübeln allein ist jedenfalls noch kein Song entstanden.

Besser ist es, du notierst eine Textzeile, die grottenschlecht ist, als gar keine. So hast du etwas, das du überarbeiten, modifizieren oder ersetzen kannst.

Der Ausgangspunkt kann ein einzelnen Wort sein, zum Beispiel dein Thema. Oder eine Textzeile, die dir in den Sinn kommt. Vielleicht schnappst du irgendwo auf der Straße einen Satz auf, der dich berührt. Oder du triffst beim Lesen auf ein Zitat, das dir interessant scheint. Du kannst auch mit einer Redewendung beginnen und diese verändern.

Schreib das, was du hast, in die Mitte eines großen Blatts Papier. Und nun alles weitere, was dir einfällt, darum herum.

Du kannst chronologisch schreiben, musst es aber nicht. Wenn dir noch nichts Zusammenhängendes einfällt, so gehe vor wie beim Brainstorming. Später kannst du die besten Ideen wie bei einer Collage zusammenfügen.

Gemeinsam Songs schreiben

Du kannst alleine oder mit anderen zusammen Songs schreiben. Dies ist nicht jedermanns Sache und es kommt immer auch auf die Kombination der unterschiedlichen Menschen an, ob das funktioniert. Wenn es klappt, ist das gemeinsame kreative Schreiben eine wundervolle Erfahrung!

Gemeinsam Songs schreiben kann bedeuten, sich Phrasen an den Kopf zu werfen oder abwechselnd zu freestylen. Oder ihr verteilt Aufgaben, so dass zum Beispiel einer einen Beat oder eine Akkordfolge beisteuert, und die anderen spontan dazu singen und gute Textzeilen notieren.

Zudem empfiehlt es sich, die unterschiedlichen Phasen beim Songschreiben voneinander zu trennen. Denn jeder Mensch ist auf seine ganz eigene Weise kreativ und braucht dazu den nötigen Raum. Nehmt euch also eine Zeit, in der jeder für sich schreibt. Dann stellt ihr euch eure Ideen vor und entwickelt sie weiter. Oder ihr teilt den Song in mehrere Teile auf, so dass sich z.B. jeder um eine Strophe kümmert.

Auf Deutsch oder …?

Solltest du in deiner Muttersprache Songs schreiben? Oder doch lieber in einer Fremdsprache, da du glaubst, dass sich dies besser anhört?

Im Pop- Rock- und Hip-Hop-Bereich ist Englisch immer noch die erste Wahl. In anderen Genres sind auch andere Sprachen dominant, wie etwa Französisch bei Chansons oder Spanisch bei Latinmusik.

Nichtsdestotrotz hat sich über die Jahrzehnte hinweg eine deutschsprachige Songkultur über Genregrenzen hinaus etabliert. Die Vorteile, in deiner eigenen Sprache zu schreiben, liegen klar auf der Hand: Du kannst dich hier am besten ausdrücken, da dein Wortschatz und deine sprachlichen Mittel am größten sind. Auch dein Sprachgefühl für feinste Nuancen ist am ausgereiftesten. Alles wichtige Voraussetzungen, um gute Songs zu schreiben.

Andererseits fühlt sich die eigene Sprache manchmal „einfach nicht richtig“ an. Dies liegt an den Vorstellungen, die mit bestimmten Musikrichtungen einhergehen. Es kann auch durchaus von Vorteil für das kreative Schaffen sein, in einer Fremdsprache zu dichten. Die künstlerische Verwendung rückt durch den größeren Abstand eventuell stärker ins Zentrum.

Es gibt also kein richtig und falsch. Vielmehr kommt es darauf an, was sich für dich besser anfühlt. Viele Künstler machen ihre Entscheidung auch vom jeweiligen Song abhängig und dichten in mehreren Sprachen.

Muster vorhandener Songs

Lass dich von Songs inspirieren, die dir gefallen. Das bedeutet nicht, dass du fremde Einfälle kopieren sollst. Du kannst sie jedoch dazu nutzen, etwas ganz Eigenes daraus zu machen:

  • Ein Lied aus einer besonderen Perspektive kann dich dazu animieren, selbst nach einer besonderen Perspektive zu suchen.
  • Ein Rap über das Leben in der Vorstadt, bringt dich vielleicht auf die Idee, deine eigenen Erfahrungen aus deinem Wohnviertel zu Papier zu bringen.
  • Der besondere Aufbau eines Songs kann dich dazu bringen, diese Struktur auch einmal auszuprobieren.

Was auch immer es ist, das dir ins Ohr geht – greife es auf und nutze es für deine eigenen Songs.

Der Songtitel

Du kannst den Titel deines Songs bereits zu Beginn deine Schreibprozesses festlegen oder ganz am Ende. Vielleicht kommen dir auch zwischendurch mehrere Ideen, wie er heißen könnte. Am Ende hast du dann verschiedene Optionen zur Auswahl, aus der du die beste auswählen solltest.

Der Songtitel sollte möglichst kurz und aussagekräftig sein. Er sollte den Kern deines Textes auf den Punkt bringen. Zudem wäre es großartig, wenn er ausgefallen oder besonders ist. (Selbstverständlich ist dies angesichts der Massen an Songs, die bereits geschrieben wurden, nicht ganz einfach.)

Formale Restriktionen

Wenn wir alle Möglichkeiten der Welt haben, klingt dies auf den ersten Blick nach riesiger Freiheit. Manchmal jedoch ist das Gegenteil der Fall und wir fühlen uns durch all die Optionen blockiert. Dann ist es hilfreich, sich bewusst zu beschränken.

Dies gilt auch beim Songwriting. Nimm dir zum Beispiel vor, einen Song zu schreiben, der nur aus Adjektiven besteht. Oder einen, der sich (fast) nur aus Abkürzungen zusammensetzt. Du kannst auch jeden Vers mit den gleichen Worten beginnen oder dir festlegen, dass sich alle Verse aufeinander reimen oder oder …

Am elegantesten ist dieses Verfahren, wenn du die Einschränkungen aus dem Schreiben heraus entwickelst. Wie der große Lyriker Gernhard in seinen Poetikvorlesungen erläutert, entsteht so ein Wechselspiel aus Regelabweichung und strenger Form.

Eine Melodie auf den Lippen

Die bisherigen Herangehensweisen lassen sich auch für das Gedichteschreiben nutzen. In vielem ähnelt es dem Schreiben von Songs. Beim Songwriting jedoch kommt noch dazu, dass nicht nur die Sprache wichtig ist, sondern auch die Musik. Entsprechend kann auch diese als Ausgangspunkt dienen.

Hast du eine Melodie im Ohr oder auf den Lippen?

Dann sing oder summ sie vor dich hin und entwickle sie nach und nach weiter. Hat sie eine gewisse Festigkeit erlangt? Dann versuche, sie mit passenden Akkorden zu unterlegen.

Sobald du eine Melodie und/oder eine Akkordfolge entwickelt hast, begibst du dich auf die Suche nach passenden Textzeilen. Versuche auf den Klangteppich Worte zu legen, die passen. Sing erst einmal „La, lalalaaaa, la“ und ersetze dies nach und nach mit möglichen Inhalten.

Einen Rhythmus klatschen

Je nach Musikstil kann auch der reine Rhythmus eine gute Ausgangsbasis fürs Songschreiben sein. Leg einen Beat auf und texte dazu. Oder klatsch den Takt mit den Händen und probiere herum, bis die Worte perfekt dazu passen.

Auch hier muss der Rhythmus nicht zwangsläufig zuerst da sein. Vielleicht ergibt sich aus einer Textzeile ein bestimmter rhythmischer Aufbau? Dann versuche, diesen beim Weiterschreiben aufzugreifen und fortzuentwickeln.

Akkordfolgen

Wenn du ein Rhythmusinstrument beherrscht, kann dir dir dies beim Songwriting helfen. Wähle eine Akkordfolge aus, die zu deinem Song passen könnte. Spiele diese nun immer im Kreis und sing oder rappe dazu.

Wenn du kein Instrument spielen kannst, so kannst du auch vorhandene Loops abspielen und damit rumprobieren.

Was sollte zuerst da sein – der Songtext oder die Akkordfolge? Beides ist möglich!

Du kannst deinen fertigen Text mit einer Akkordfolge unterlegen und rumprobieren. Oder du nutzt die Akkordfolge, um darauf zu freestylen und so Stück für Stück den Text entstehen zu lassen. Selbstverständlich sind auch Mischformen möglich.

Wechselspiel aus Spontanität und Struktur

Wie bei allen Formen des Schreibens gibt es auch beim Songschreiben unterschiedliche Ebenen. Du kannst planen, worum es überhaupt gehen soll und Material sammeln. Dann gibt es das eigentliche Schreiben. Und schließlich solltest du das Geschriebene überarbeiten.

Zwischen diesen Ebenen solltest du flexibel wechseln. Beim Songschreiben lassen sie sich noch schwerer trennen, als bei anderen Textformen. Schließlich ist eine lange Vorausplanung meistens nicht möglich und häufig findet die Überarbeitung schon während des eigentlichen Schreibens statt. Damit ist das Songschreiben ein ständiges Hin-und-Her aus Spontanität und Struktur. Du solltest dich von deinen Assoziationen treiben lassen und offen dafür sein, was dir alles einfällt. Zugleich hilft es dir, immer wieder auf die Strukturen zu schauen, sei es thematisch oder formal, um deinen Song zu einer runden Sache werden zu lassen.

Überarbeitungsebenen

Was genau bedeutet Überarbeiten beim Songschreiben? Und wie gehst du dabei vor?

  • Achte darauf, ob dein Song eine thematische Einheit bildet. Fallen einzelne Teile heraus? Ist das so gewünscht oder solltest du sie ändern?
  • Selbst wenn du in deinem Song keine Geschichte erzählst, ist der Spannungsaufbau ein wichtiger Aspekt. Ziehen die ersten Textzeilen den Hörer in den Song? Wie sind die einzelnen Strophen aufgebaut? Wie stehen sie im Verhältnis zum Refrain?
  • Erkenne die formalen Entscheidungen, die du getroffen hast. Achte darauf, dass du dich durchgängig an sie hältst. Falls du davon abweichst, sollte dies einen Grund haben.
  • Passt die von dir gewählte Sprache zum Thema und zu der Stimmung, die du vermitteln möchtest? Eine ausgefallene, einzigartige Sprache eignet sich dafür, besondere Songs zu schreiben. Wo gelingt dir dies? Wo gibt es vielleicht noch einen besseren Ausdruck für das, was du rüber bringen möchtest?
  • Bilden Text und Musik eine Einheit? Wo hakt es? Ist das gewollt oder lässt sich hier etwas umformen?

Dem lauten Sprechen, Singen oder Rappen kommt bei der Überarbeitung eine besondere Bedeutung zu. Häufig merkst du erst hier, ob eine Textzeile rund ist oder noch nicht.

Auch Probeaufnahmen bieten sich an, bei denen du einen ganz anderen, distanzierteren Zugang zu deinem Song bekommst. Wenn sich deine Stimme für dich komisch anhört, ist das ganz normal. Je öfter du dich aufnimmst, um so besser wirst du mit diesem Werkzeug arbeiten können.

Songstrukturen

Indem du dich damit auseinandersetzt, wie Songs häufig aufgebaut sind, eignest du dir mögliche Muster für deine eigenen Songs an. Keine Angst – das soll der Kreativität nicht im Weg stehen.

Im Gegenteil.

Indem du dir typische Songstrukturen immer wieder bewusst machst, gehen sie dir in Fleisch und Blut. Du wendest sie somit ganz intuitiv an und füllst sie mit Leben.

Verse und Refrain / Chorus

In den einzelnen Versen werden meist verschiedene Aspekte eines Themas oder verschiedene Teile einer Geschichte beleuchtet. Der Refrain (oder auch Chorus) bringt die Idee des Songs dann auf den Punkt.

Unterschiedliche Sänger in den einzelnen Songteilen sind möglich und können beim Schreiben mitgedacht werden. Stilistisch sollte der Refrain zum Rest des Songs passen und zugleich hervorstechen. Durch die Wiederholung ist ein markanter, eingängiger Rhythmus, eine besondere Kraft der Worte entscheidend – sonst wirkt der Song schnell eintönig.

Bridge

Die Bridge bildet ein Verbindungsglied zwischen Vers und Refrain, zwischen Refrain und Vers, zwischen einzelnen Versen oder zwischen einem instrumentalen Teil und dem Refrain.

Textlich wirft sie ein neues Licht auf das Thema, bringt z.B. eine Gegenperspektive zum Rest des Songs ein. Auch ein Blick in die Zukunft oder Vergangenheit oder das Herausstellen einer besonderen Situation ist möglich.

Musikalisch bildet sie meist einen Kontrapunkt zum Rest des Songs. Sie soll beim Zuhörer für Abwechslung sorgen und durchbricht aufkommende Eintönigkeit. Anders als Strophe und Refrain ist die Bridge kein obligatorischer Bestandteil von Songs.

Typische Arrangements von Songs, in denen Stophe, Verse und Bridge miteinander kombiniert werden:

  • V-R-V-R-V-R
  • V-R-V-R-B-R
  • V-V-R-V-R

Lineare Strukturen

Einige Songs verzichten auch auf die Abwechslung aus Strophe und Refrain. So werden entweder mehrere Strophen hintereinander gesetzt und mit einem Instrumentalteil in Art eines Refrains versehen oder sie bestehen aus einer einzigen langen Strophe.

Die besondere Herausforderung liegt hier darin, Spannung aufzubauen. Da keine unterschiedlichen Teile für Abwechslung sorgen, muss sich diese Stück für Stück entwickeln.

Diese Art Song ist besonders beliebt, wenn es darum geht, eine Geschichte zu erzählen. Sie findet sich auch immer wieder im Rap, wenn die technische Komponente im Vordergrund steht.

Intros und Outros

An den Anfang und an das Ende eines Songs werden häufig besondere Teile gesetzt. Sie sollen musikalisch und textlich auf das Thema hinführen oder dieses abrunden.

Beliebte Elemente von Intros: Einblenden, reduzierte Instrumentierung, der Einsatz von Samples, gesprochene Textzeilen und Temposteigerungen.

Beliebte Elemente von Outros: Varianten bereits bestehender Elemente, reduzierte Instrumentierung, ausgedehnte Schlussakkorde, Eröffnen eines Ausblicks oder Fazits, Ausblenden.

Songtypen

Welche Art Song willst du schreiben? Erlange Klarheit darüber, in welchem Genre du dich bewegen möchtest. Dies hilft dir bei deinem kreativen Prozess.

Die unterschiedlichen Songtypen lassen sich nicht klar voneinander abgrenzen. Es gibt selbstverständlich jede Menge Übergangsformen. Eine Gegenüberstellung der bekanntesten Genres hilft dir jedoch bei einer groben Orientierung.

Popsongs

Wie der Name schon sagt, erfreuen sich Popsongs großer Popularität. Sie sind für die Masse gemacht, wollen gefallen und nicht allzu kompliziert sein. Entsprechend sind sie klar von Musikrichtungen mit hohem künstlerischem Anspruch abzugrenzen.

Popsongs sollten besonders eingängig sein. Dies macht sich sowohl am Text, als auch an der Melodie und den den zu Grunde liegenden Harmonien fest.

Aus diesen Eigenschaften ergibt sich meist eine gewisse Radiotauglichkeit. Viele unterschiedliche Menschen können sich auf die hier gespielten Songs einigen.

Rocksongs

Eine klare Abgrenzung von Rock- und Popmusik ist nicht möglich. Viele Elemente, die ursprünglich typisch für Rock sind haben Eingang in Popsongs gefunden. Dennoch gibt es ein paar Kerneigenschaften typischer Rocksongs:

Beim Rock findet sich meist eine klassische Zusammensetzung der verwendeten Instrumente. Eine Gitarre, ein Bass und ein Schlagzeug gehören zur Minimalausstattung, häufig gesellen sich noch eine weitere Gitarre und ein Schlagzeug dazu. Rockmusik geht häufig mit dem Anspruch einher, besonders authentisch zu sein. Die Musik wird entsprechend live eingespielt und auch auf Konzerten live dargeboten. Zudem zeichnet sie sich im Gegensatz zum Pop häufig durch eine gewisse Aggressivität oder Härte aus.

Rapsongs

Seit Anfang der 90er Jahre hat sich Rapmusik vom Nischendasein zu einem Massenphänomen entwickelt. Hier liegt die Konzentration auf dem Sprechrhythmus statt auf der Melodie. Die Texte sind häufig besonders wichtig.

Nach wie vor tritt diese Musikrichtung nicht selten als Jugendkultur auf. Doch mit den Jahren haben sich wie bei allen anderen Musikgenres auch verschiedene Subgenres entwickelt. So kann die technische Seite als besonders relevant angesehen werden (Sprechgeschwindigkeit, Tempowechsel, Stimmlage und Flow) oder die textlich-inhaltliche, zu der Storytelling und Codes, Reime und Sprachspiele gehören.

Schlager

Schlager zeichnen sich durch besonders starke Eingängigkeit und Einfachheit aus. Hier werden vor allem bei den Akkordfolgen wenig Experimente gemacht. Die Songs lehnen sich an die Machart von Volksliedern an und gelten häufig als eher altmodisch. Allerdings gibt es auch immer wieder Interpreten und Hits, die sich altersübergreifend großer Erfolge erfreuen.

Textlich ist Schlagermusik allgemein verständlich und nutzt häufig Allgemeinplätze. Politische oder gesellschaftlich umstrittene Themen vermeidet sie meist.

Balladen

Balladen gibt es in den unterschiedlichen Genres. Sie zeichnen sich meist durch ein besonders langsames Tempo und eine gewisse Schwermut aus. Diese kommt sowohl in den Harmonien als auch textlich zum Ausdruck.

Häufige Themen dieser Songform sind Liebes- oder Weltschmerz. Im klassischen Sinn handelt es sich bei der Ballade um eine Mischform aus Gedicht und Geschichte. Entsprechend gibt es in Balladen handelnde Figuren, einen Konflikt und eine Entwicklung der Ereignisse.

Was ist deine Art des Songschreibens?

Es gibt nicht die eine Art und Weise, wie man richtig Songs schreibt. So wie bei allen anderen Formen Kreativen Schreibens auch, kommt es auf die Persönlichkeit des Autors, dessen Stimmungslage, Entwicklung und natürlich auf das Thema an. So viel sollte durch diesen Artikel deutlich geworden sein.

Die wichtigste Frage, die du beantworten solltest, lautet: Auf welche Weise schreibst du deine Songs?

Wenn du noch keine Antwort auf diese Frage hast, heißt es ausprobieren. Erwarte nicht, dass dabei gleich ein Superhit rauskommt. Mach es dir nicht zum Ziel, gute Ergebnisse zu erzielen. Probier einfach nur aus, was für dich funktioniert und was nicht.

Wiederhole die Ansätze, mit denen du ins Schreiben kommst und variiere sie. Und vor allem: Mach es dir zur Gewohnheit Songs zu schreiben.

Schreibe Songs beim Frühstück morgens um acht, nachts um halb drei bei einem Glas Wein oder auf dem Weg zur Arbeit. Du wirst sehen: nach und nach wirst du besser. Und vielleicht wird das Songschreiben so zu einer der schönsten Ausdrucksmöglichkeiten deines Lebens.

Hast du schon einmal einen Song geschrieben?

Dann teil ihn in den Kommentaren mit uns!

7 Kommentare, sei der nächste!

  1. Vers 1: Die Sonne geht unter, die Nacht kehrt herein, muss das den jeden Tag immer so sein. Die Berge verschwinden im Dämmerungsschein, derTag geht zu Ende, Die Stille kehrt Ein. Refr: Es gibt eine Sonne die nie untergeht, weisst Du wo man Sie findet?, von ihr in der Bibel Steht.
    Vers 2 : :Die Arbeit des Tages sie ist jetzt zu End, war sie vielleicht schwer, es ruht jetzt die Hand, Was nützen die Sorgen was Morgen wohl ist, es gibt jemand, der Uns nie vergisst. Refr
    ER ist der Herr, über jeden Tag, er weiss schon im voraus, was bald geschehen mag. Gott gehört jeder Tag, kein Mensch ist so gross, was er auch sinnen mag. Refr:
    Schluss Refrain: Jesus ist diese Sonne, er wird nie untergehn. Möchtest auch Du ewig leben, bet`zu Ihm,sags doch Ihm.!

    1. Song: dIe Sonne geht unter.
      Vers 1 Die Sonne geht unter, die Nacht bricht herein.
      Muss das, denn jeden Tag, immer so sein.
      Die Berge verschwinden im Dämmerungsschein.
      Der Tag geht zu Ende, die Stille kehrt ein.
      Refr: Es gibt eine Sonne, die nie untergeht , weisst du wo man sie findet, von ihr in der Bibel steht. Vers 2 Die Arbeit des Tages, sie ist jetzt zu end. War sie vielleicht schwer, es ruht jetzt die Hand. Was nützen die Sorgen was Morgen wohl ist, es gibt Je
      -mand, der uns nie vergisst Refr; Schluss-Refrain; Jesus ist diese Sonne, Er wird nie vergehn, möchtest auch du ewig Leben ? Bet`zu Ihm sags doch Ihm.!

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