Buch veröffentlichen – Selfpublishing oder Verlag?

Endlich – du hast es geschafft: Das letzte Wort deines Werks ist geschrieben. Der Schlusspunkt gesetzt. Dein Buch-Manuskript liegt fertig vor dir und du betrachtest es mit stolzgeschwellter Brust. Herzlichen Glückwunsch!

Doch selbst, wenn es noch nicht so weit ist, auch wenn du noch mitten im Schreibprozess für dein Buch steckst und dir überhaupt nicht nach Pathos zu Mute ist: Irgendwann wird es so weit sein. Und dann ist für einen Moment alles gut.

Jetzt fehlt nur noch ein letzter Schritt: das Buch veröffentlichen. Ein Klacks. Oder?

Neue Fragen…

Unabhängig davon, ob du einen Roman schreibst, eine Sammlung mit Kurzgeschichten oder ob du längere Geschichten schreibst. Spätestens, wenn dein Manuskript vor dir liegt, fragst du dich: Was soll nun mit all den Buchstaben geschehen? Wäre ja schon schön, wenn das außer dir noch jemand liest. Und schon stehst du vor einer neuen Herausforderung: Wie findest du eigentlich Leser?

Bücher schreiben ist das eine. Ein Buch veröffentlichen eine ganz andere Sache.

Sollst du nach einem Verlag suchen, der dein Buch veröffentlicht?

Oder sollst du dich für den Weg des Selfpublishings entscheiden?

Ein Blick auf Vor- und Nachteile lässt dich klarer sehen und räumt mit falschen Vorstellungen auf. So kannst du am Ende selbst entscheiden, welcher Weg zu dir passt: Dein Buch verlegen lassen? Oder dein Buch selbst verlegen?

Verlag oder Selfpublishing? Alle Vor- und Nachteile auf einen Blick als PDF

Buch veröffentlichen in einem Verlag

Beginnen wir mit dem klassischen Weg: Das Manuskript ist fertig und du suchst nach einem Verlag, der dein Buch veröffentlichen möchte. Dafür bietet es sich an, das Manuskript nicht beliebig in die weite Welt hinauszuschicken. Viel hilfreicher ist es, nach einem Verlag zu suchen, der zu dir und deinem Werk passt. Ein Blick auf ähnliche Bücher kann hier helfen, den passenden Verlag zu finden.

Es gibt für viele Sparten Verlage,:Verlage für junge Autoren, für bestimmte Genres usw. Verschaff dir erste einen Überblick über die wichtigsten deutschen Verlage sowie über Kleinverlage. Denn auch diese können eine Möglichkeit sein. Wähle erst dann aus, welcher Verlag zu dir und deinem Werk passen könnte. Nur wenn es heißt „Verlag sucht Autoren!“ ist Vorsicht geboten. Dann hast du es mit einem Druckkostenzuschussverlag zu tun – Finger weg!

Das Exposé

Vor einer erfolgreichen Verlagsbewerbung steht auch nach dem eigentlichen Schreiben noch ein wichtiger Arbeitsschritt: Du musst ein Exposé zu deinem Manuskript erstellen. Das ist eine Kunst für sich.

Dafür kann es hilfreich sein, schon während des Romanschreibens immer wieder den gesamten Text im Blick zu haben.

Was ist deine Story?

Wird dir das während des Schreibens klar, fällt es am Ende leichter, deinen Text an einen Verlag zu verkaufen. Kannst du nicht in wenigen Worten sagen, worum es eigentlich geht, hast du ein Problem. Dann kann ein Pitch helfen, in dem du dein Werk in wenigen Sätzen zusammenfasst.

Betrachte deinen Roman also immer wieder aus der Meta-Perspektive. Dir muss nicht von Anfang an klar sein, wie deine Story aufgebaut ist. Spätestens, wenn du dich an deine Bewerbungsunterlagen machst, brauchst du jedoch Klarheit.

Agenturen

Immer beliebter wurde in den letzten Jahren auch in Deutschland der Weg zur Veröffentlichung über eine Literaturagentur.

Der Literaturagent vertritt die Interessen des Autors gegenüber Verlagen und weiteren Vertragspartnern. Allerdings lässt er sich diesen Service auch etwas kosten. Seriöse Agenturen verdienen jedoch nur etwas an deinem Werk, wenn auch du damit etwas verdienst. Sie bekommen also einen Anteil deines Vorschusses bzw. deiner Tantiemen.

Achte ebenso wie bei Verlagen auch bei Agenturen darauf, dass diese zu deinem Angebot passen. Die meisten Agenturen haben sich auf eine bestimmte Textart und auf einige Genres spezialisiert. Das eingehende Studium diverser Internetauftritte sollte unbedingt vor der Auswahl möglicher Literaturagenturen stehen.

Abgelehnt werden

Wenn du dein Exposé an Verlage oder Agenturen schickst, wird es sehr wahrscheinlich passieren. Du bekommst eine Absage oder, noch schlimmer, du bekommst überhaupt keine Antwort.

Dabei hast du dir beim Schreiben alle Mühe der Welt gegeben und bist von deinem Manuskript überzeugt. Du hast das Beste für dein Exposé herausgeholt. Und deine Freunde finden es auch gut.

Doch zu der einen Absage kommen weitere dazu und einige Agenturen oder Verlage halten nicht einmal Absagen für nötig. Stattdessen lassen sie die potentiellen Autoren bereits auf der Homepage wissen: Wenn Sie nichts von uns hören, ist das ein Nein.

Und schon bekommt dein Traum vom eigenen Buch erste Kratzer. Ist es vielleicht doch nicht so gut, was du schreibst? Da ist es leicht gesagt, man solle Absagen nicht persönlich nehmen.

Wie denn sonst?

Schließlich ist ein gutes Buch immer auch ein Ausdruck deiner Persönlichkeit und die Aussage, es nicht verlegen zu wollen, tut damit immer auch ein wenig weh.

Umgang mit Ablehnungen

Es ist mehr als verständlich, wenn dich ausbleibender Erfolg missmutig stimmt. Das solltest du akzeptieren. Du darfst auch ruhig ein wenig traurig darüber sein.

So für zwei drei Minuten.

Doch dann ist es an der Zeit dich zusammenzureißen und die Situation für dich zu nutzen.

Werfe nochmals einen Blick auf dein Exposé. Gibt es Stellen, die dich noch nicht ganz überzeugen? Überarbeite Sie!

Wenn du die Möglichkeit dazu hast, hol dir ein Feedback des Verlags oder der Agentur ein, die dein Werk nicht haben möchte. Wenn nicht, lass noch einmal jemanden darauf schauen, der sich mit deinem Genre auskennt.

Übe dich darin, mit ausbleibendem Erfolg umzugehen. So verständlich es sein mag, dass du dies persönlich nimmst, so dringend solltest du dir dies abgewöhnen. Dazu hilft neben einem geregelten Arbeitsleben und einem wertschätzenden Umgang mit sich selbst vor allem Weiterschreiben, Weiterschreiben, Weiterschreiben.

Dein Lerneffekt

Nutze die Erfahrung abgelehnt zu werden, um dir nochmals deine Ziele bewusst zu machen. Wenn es dir allein oder vor allem darum geht verlegt zu werden, ist das Schreiben vielleicht doch nicht das Richtige für dich. Du solltest besser lernen, den Prozess zu lieben.

Dann mag es zwar immer noch schöner sein, wenn sich Verlage und Agenturen nach dir reißen. Die Reaktionen von außen stehen jedoch nicht mehr so im Mittelpunkt. Du bist dir auch mit deinem Schreiben schon genug.

Hilfreich für diese Haltung ist es, wenn du für deinen finanziellen Erfolg nicht allein auf das Veröffentlichen von Büchern baust. Such dir einen Brotjob oder verdiene Geld mit verwandten Tätigkeiten.

Vielleicht hilft es dir auch ein wenig, dich in die Perspektive der Verlage hineinzuversetzen. Auch wenn sie sich um schöne Literatur kümmern, handelt es sich letztlich um Wirtschaftsunternehmen. Wenn sie bei einem Werk einen entsprechenden Erfolg voraussehen, nehmen sie den Autor unter Vertrag, wenn nicht, dann nicht.

Das bedeutet erst einmal nicht, dass ein Werk gut oder schlecht ist, sondern nur, dass es nicht zu den Vorstellungen des jeweiligen Verlags passt. Und dir persönlich wiederum hilft diese Sicht der Dinge, aus der Selbstmitleidsecke zu kommen und die Ablehnung produktiv für dich zu nutzen.

Verlagsvertrag

Wenn es klappt und ein Verlag nimmt dich unter Vertrag handelst du oder dein Literaturagent die Bedingungen aus. Bei deinem Erstling kann dies aber auch eher bedeuten, dass du die Bedingungen des Verlags akzeptierst. Üblich ist es, dass der Verlag einen Vorschuss bezahlt und – falls dein Buch gut läuft – zusätzlich Tantiemen.

Das Veröffentlichen in einem klassischen Verlag bringt Teamarbeit mit den unterschiedlichen Stellen des Verlags mit sich. So wird über den Text mit dem Lektor gesprochen, Titel und Cover müssen abgestimmt werden usw. Optimalerweise sind die einzelnen Schritte von Professionalität gekennzeichnet, da jeweils Experten am Werk sind. All dies hängt aber selbstverständlich auch stark davon ab, bei welchem Verlag du veröffentlichst. Im Allgemeinen wird jedoch bei dem entstehenden Buch nichts dem Zufall überlassen.

Vertrieb und Marketing

Sobald dein Buch veröffentlicht ist, wird es an den Handel ausgeliefert. Je nach Verlag und je nachdem, welchen Stellenwert der Verlag der Veröffentlichung zuerkennt, wird dein Buch mehr oder weniger prominent präsentiert. Auch das Marketing ist stark vom Verlag abhängig, auch wenn hier immer mehr die Eigeninitiative des Autors gefragt ist.

Gerade in kleineren Verlagen ist die Pressearbeit und Reichweite des Marketings sehr beschränkt. Und auch eine allgemeine Entwicklung des Buchmarkts hin zu immer mehr Aufmerksamkeit für die wenigen Bestsellerautoren macht es dem Einsteiger schwer, an Leser zu kommen. Schließlich ist dein Roman auch nur einer von ca. 15000 belletristischen Titeln, die pro Jahr in Deutschland veröffentlicht werden. Zudem scheint die „Haltbarkeit“ von Büchern immer kürzer zu werden. Die Medien und mit ihnen die Menschen sind immer mehr auf das Aktuelle fixiert.

Der Traum von der Verlagsveröffentlichung

Trotz der Hürden, die vor der Annahme durch einen Verlag stehen, streben immer noch viele Autoren die Veröffentlichung in einem solchen an. Auch wenn der Buchmarkt durch die Einfachheit des Selfpublishing leicht zugänglich ist, erscheint vielen ein klassischer Verlag immer noch als beste Option.

Ist erst einmal ein Buch bei einem Verlag veröffentlicht, kann man hoffen, einen Fuß in der Tür des Literaturmarkts zu haben. Selbstverständlich hängt dies aber sehr stark davon ab, wie erfolgreich das Buch wird. Der Notwendigkeit, sich zu bewähren und sich an die Spielregeln und Zeitplanungen des Literaturbetriebs anzupassen, entkommt jedenfalls kaum ein Autor.

Buch veröffentlichen in einem Verlag – Vor- und Nachteile im Überblick

Vorteile

  •  Keine finanziellen Risiken
  •  Betreuung durch ein professionelles Lektorat.
  •  professionelle Aufbereitung des Textes vom Layout bis zum Cover
  •  Vertriebsstruktur: auch lokale Buchhandlungen werden beliefert
  •  Renomé: für viele gehört zu einem richtigen Schriftsteller immer noch ein klassischer Verlag
  •  Marketingmaßnahmen und Reichweite des Verlags
  •  Eröffnung weiterer beruflicher Möglichkeiten wie z.B. Stipendien oder Stadtschreiberstellen

Nachteile

  •  Aufwändiges und ungewisses Bewerbungsverfahren für Autoren
  •  Psychische Herausforderung, mit Ablehnungen umzugehen
  •  keine Freiheit bei Titel- und Covergestaltung
  •  Lange Wartezeiten bei Bewerbung, Produktion und Vertrieb
  •  Geringer Prozentsatz vom Umsatz bleibt beim Autor
  •  Erfolg ist abhängig von Vermarktungsstrategien und Einsatz des Verlags

Buch veröffentlichen als Selfpublisher

Selfpublishing verspricht vor allem anderen eins: die Möglichkeit, das eigene Buch ohne große Hürden veröffentlichen zu können. Dabei gibt es mittlerweile viele unterschiedliche Anbieter auf dem Markt, die dies möglich machen, wie z.B. Direct publishing, Smashword oder BoD.

Grundsätzlich muss der Autor dabei entscheiden, ob das Werk nur als E-Book oder auch als gedrucktes Buch erscheinen soll. Bei der Auswahl des Anbieters ist auf die jeweils entstehenden Kosten und das konkrete Angebot zu achten.

Hör dir auch die Podcast-Episode zum Thema „Selfpublishing als Chance“ an:

Freiheit und Risiko

Beim Selfpublishing bist du erst einmal voll auf dich allein gestellt, falls du dir keine Hilfe einkaufst. Das bringt sehr viel Freiheit, aber auch jede Menge Risiko mit sich.

Bei jedem einzelnen Schritt stellt sich die Frage, ob du auf einen Experten vertraust oder die Aufgabe selbst in die Hand nimmst. Jedenfalls muss eine klare Entscheidung getroffen werden, welche Schritte ausgelagert werden sollen. Nicht zuletzt das zur Verfügung stehende Budget ist hierbei entscheidend.

Preiskalkulation und Verdienstmöglichkeiten

Wenn du dich für das Selfpublishing entscheidest, kommen auch Verpflichtungen aus dem Bereich der Buchführung auf dich zu. So kann eine Umsatzsteuervoranmeldung oder eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung notwendig werden.

Um sich auf das Abenteuer Buchveröffentlichung ohne übermäßiges Risiko einzulassen, leistet Buchhaltungssoftware* eine wichtige Hilfe. Mit diesem hilfreichen Vergleich unterschiedlicher Programme *findest du die für dich geeignetste Lösung.

Mit der passenden Software behältst du die finanzielle Seite deiner Veröffentlichungen im Blick. So kannst du deinen finanziellen Erfolg beurteilen und wirst nicht von Ausgaben überrascht. Nur so kann dir klar sein, wie viele Bücher du verkaufen musst, um am Ende auf null zu kommen und wie am Ende deine Billanz aussieht.

Dieser Schritt ist enorm wichtig, um dich keinen Illusionen hinzugeben. Nur so stellst du deine Veröffentlichung auch finanziell auf sichere Beine. Letztlich hilft dir dies auch immer wieder dabei, dich bewusst für eine konkrete Form des Selfpublishings zu entscheiden.

Marketing

Beim Selfpublishing ist es enorm wichtig, das Marketing selbst in die Hand zu nehmen. Kann man bei einem Verlag darauf hoffen, dass dieser in den Erfolg des Buches investiert, ist man beim Selfpublishing ganz auf sich allein gestellt. Gelingt es dem Autor nicht, das Buch bei den Lesern bekannt zu machen, wird es auch keiner lesen.

Die Möglichkeiten hierbei sind zahlreich. Die eigene Homepage mit Blog und das gezielte Einsetzen sozialer Medien ist mittlerweile selbstverständlich geworden. Hier geht es darum, die eigene Zielgruppe anzusprechen und einen Kontakt mit ihr aufzubauen.

Doch auch klassischere Möglichkeiten im Offline-Bereich sind noch lange nicht sinnlos. Manchmal können diese sogar wirkungsvoller sein, je nach Art der Veröffentlichung. Die Organisation von Lesungen und eine intensive Pressearbeit sind hier zwei mögliche Strategien. Die thematische oder lokale Ausrichtung des Buches kann hier z.B. als Anlass dienen.

Letztlich sollte der Autor versuchen, sich als eine Art Marke zu etablieren. Damit ist sehr viel Arbeit und Durchhaltevermögen verbunden. Dies sollte bei der Planung einer Veröffentlichung unbedingt mit einkalkuliert werden.

Situation des Selfpublishings

Selfpublishing wird immer beliebter. Dabei hat sich auch das Verhältnis von Hobby- und Berufsautoren verändert. Während 2014 der Anteil von Berufs- und Expertenautoren bei Selfpublishern noch bei knapp einem Drittel lag, nutzten 2016 schon die Hälfte von ihnen diesen Weg im beruflichen Sinn. Dies geht aus der Europäischen Selfpublishing-Studie hervor.

Die veröffentlichten Werke im Bereich Belletristik unterscheiden sich jedoch in ihrer Gesamtheit deutlich von klassischen Verlagsveröffentlichungen. Es findet sich kaum Hochliteratur, dafür jedoch sehr viel Genreliteratur.

Der Ruf selbst veröffentlichter Bücher bei den Lesern ist insgesamt positiver geworden. Einige Titel von Selfpublishern sind mittlerweile auch im Buchhandel leichter verfügbar als noch vor einigen Jahren.

Klassischer Verlag und Selfpublishing

Die Entscheidung zwischen Selfpublishing und klassischem Verlag wird nicht für die Ewigkeit getroffen. Es gibt durchaus Wege, die vom einen zum anderen führen.

Einigen Autoren gelingt es, sich durch das Selfpublishing eine große Leserschaft zu erschließen. Durch ihre Erfolge werden Verlage auf sie aufmerksam und nehmen sie unter Vertrag.

Es gibt jedoch durchaus auch Autoren, die sich trotz ihres Erfolges darüber nachdenken, weiterhin beim Selfpublishing zu bleiben. Im Vergleich zu klassischen Verlag verdient der Autor schließlich beim Selfpublishing prozentual mehr pro verkauftem Buch.

Für viele sind es jedoch auch psychologische Gründe, die bewusst oder unbewusst für das Selfpublishing sprechen. Hier ist eine Veröffentlichung garantiert, die Bewerbung bei einem Verlag und die Gefahr, hier abgelehnt zu werden, lässt sich so vermeiden.

Buch veröffentlichen als Selfpublisher – Vor- und Nachteile im Überblick

Vorteile:

  • sofortige Veröffentlichung möglich
  • absolute Freiheit bei Terminen, Abgabefristen und Häufigkeit der Veröffentlichungen
  • Freiheit, alles rund um die Veröffentlichung selbst zu entscheiden
  • Rechte bleiben komplett beim Autor
  • Unbegrenzte Verfügbarkeit der Bücher
  • Der Großteil der Einnahmen bleibt beim Autor

Nachteile:

  • Alle Arbeiten rund um die Veröffentlichung müssen vom Autor selbst übernommen werden oder für Geld in Auftrag gegeben werden
  • Aufmerksamkeit durch Presse noch schwieriger als für Verlagsautoren.
  • Für viele ist das Selfpublishing immer noch mit einem schlechten Ruf verbunden, Makel des „Abgelehnt-Werdens“
  • Unprofessionalität der einzelnen Arbeitsschritte bis zum fertigen Buch, falls man nicht für alles bezahlen möchte
  • Notwendigkeit, die voraussichtlichen Einnahmen und Gewinne gut zu kalkulieren

Die richtige Entscheidung – wie veröffentlichst du dein Buch?

Ob du eine Verlagsveröffentlichung anstrebst oder dich für das Selfpublishing entscheidest, sollte von deinen Zielen und Vorstellungen abhängen.

Lässt sich dein Werk eher im Bereich der Genreliteratur verorten oder handelt es sich eher um Hochliteratur? Willst du dein Buch auf jeden Fall veröffentlicht sehen? Oder willst du es einfach mal darauf ankommen lassen, ob ein Verlag interessiert ist?

Auch dein finanzieller Spielraum sollte bei deiner Entscheidung mit einbezogen werden. Müsstest du beim Selfpublishing viele Schritte selbst übernehmen oder steht dir genügend Geld für den Einkauf von Spezialisten zur Verfügung?

Schließlich ist auch die Zeit und Lust, dein Buch aktiv zu vermarkten, von Bedeutung. Hast du entsprechende Kapazitäten? Oder möchtest du dich allein auf das Schreiben konzentrieren?

Stell dir unbedingt auch die psychologische Frage, inwiefern du als Autor auf die möglichen Enttäuschungen bei der Verlagssuche gefasst bist.

Mach jetzt den Entscheidungstest und finde heraus, welches der für dich passende Weg ist.

Verlag oder Selfpublishing? Entscheidungstest als PDF

Letztlich bleiben jedoch die Herausforderungen auf dem Buchmarkt ähnlich – egal ob als Verlagsautor oder als Selfpublisher. Ein Buch muss sich gegen eine immer größere Anzahl konkurierender Bücher durchsetzen und hat dafür immer weniger Zeit. Ein raffiniertes Marketing und ein guter Kontakt zum Publikum werden deshalb so oder so immer wichtiger.

Die Entwicklung vom Selfpublisher zum Verlagsautor und andersherum ist derweil auch nicht ausgeschlossen. Am Ende sollte die Frage damit eher lauten: Wie möchte ich mit dem Veröffentlichen beginnen – als Verlagautor oder als Selfpublisher? Und wenn du diese Frage erst einmal geklärt hast, konzentrierst du dich am besten wieder aufs Schreiben.

Und welchen Weg bevorzugst du?

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20 Kommentare, sei der nächste!

  1. Da hast du viel hilfreiche Infos zusammengetragen Andreas. Gut gemacht!

    Ich habe im April 2016 mein erstes Buch veröffentlicht und zwar über Amazon Createspace. Der Prozess vom Layout über Formatauswahl bis hin zur Preisfixierung war eigentlich ziemlich einfach.

    Ich bin zwar Amazon gegenüber immer kritischer eingestellt, aber für mich war das der einzige Weg, um ohne Risiko veröffentlichen zu können.

    Was denkst du von Amazon und deren Selfpublishing Dienst? Schon Erfahrungen gemacht?

    1. Hallo Philipp,

      ich finde, es kommt sehr stark auf das konkrete Buchprojekt an. Für konkrete Sachbücher in einer bestimmten Nische kann Amazon sicherlich eine gute Möglichkeit sein.
      Die Hauptschwierigkeit sehe ich darin, sich dabei sehr stark auf eine bestimmte Plattform zu fixieren…

      Schöne Schreibgrüße!
      Andreas

      1. Lieber Andreas,

        Ja, ich denke, dass das damals die richtige Wahl war.

        Prinzipiell bin ich immer noch unschlüssig darüber, was ich von selbstgebackenen Self-Publishern halten soll. Ich tu mir schwer, ihnen den oft sicherlich gebührenden Respekt entgegenzubringen, da ich eben auch noch diese wohl veraltete Vorstellung im Kopf habe, dass nur solche Autoren „was können“, die von Verlagen unter Vertrag genommen wurden. Ich sollte mich wohl langsam mal von diesem Vorurteil befreien. Vielleicht werde ich ja auch meinen Roman – der noch nicht geschrieben ist – in Zukunft als Selfpublisher anbieten. 🙂

  2. Kleine Ergänzung: Auch Verlagsautoren müssen Buchhaltung machen und Einnahme-Überschussrechnung. Sowohl als Verlagsautor wie als Selfpublisher ist man Freiberufler. Und steuerlich gibt es da keine Unterschiede – außer, man lässt seine Bücher nicht durch BoD oder Amazon verkaufen, sondern betreibt selbst den Buchverkauf.

  3. Super Artikel! Selfpublishing ist so eine tolle Möglichkeit. Du hast ja auch erwähnt, dass man beim Selfpublishing Leute engagieren kann, um das Buch professionell aufzubereiten. Ich möchte nur nochmals betonen, wie wichtig das ist.
    Vor zehn Jahren hatte man sich seinen Ruf noch „versaut“, wenn man etwas selbst veröffentlicht hat. Danach hatte man so gut wie keine Chance mehr bei Publikumsverlagen. Das lag sicher daran, dass die Qualität oft zu schlecht war.
    Glücklicherweise hat sich der Buchmarkt ja gewandelt und auch Publikumsverlage können und wollen die Selfpublisher-Szene nicht mehr ignorieren.
    Aber man kann sich noch immer dem Ruf ruinieren und dem Weg zu Verlagen verbauen (falls man sich den noch offen halten wollte) und aLeser zu vergraulen.
    Ein Korrektorat ist das mindeste, ein gutes Cover und ein spannender Klappentext sind wichtig – vor allem aber natürlich eine spannende, gut geschriebene Geschichte. Uns auch das kann man von einem Profi checken lassen. ☺

  4. Hilfreicher Blog mit vielen nützlichen Tipps rund um das Veröffentlichen von selbstgeschriebenen Büchern. Besonders gelungen finde ich den Abschnitt zur Preiskalkulation und den Verdienstmöglichkeiten, da man sich gerade in diesem Punkt doch gerne einmal verschätzt und dieses Thema außerdem sonst kaum Beachtung findet.

    Wer selbst kurz vor der Veröffentlichung eines eigenen Buches steht, und noch auf der Suche nach einem verkaufsfördernden Bucheinband ist, kann gleich hier weiterlesen: https://journalistenwerkstatt.blog/2020/08/17/buch-cover-gestaltung-journalistenwerkstatt/

    Du erfährst, wie und wo du preiswert eine ISBN Nummer bekommst, warum dein Layout nach dem Amazon-Upload plötzlich nicht mehr funktioniert und mit welchen Tools du dir einfach selbst ein tolles Buchcover gestalten kannst.

  5. Ineressanter Artikel- vielen Dank! Ich stand vor Kurzem an dem Punkt mit stolzer Brust mein Werk zu betrachten und dann ganz stutzend zu erkennen- keine Ahnung wie es jetzt weitergeht. Ich habe dann mit unterschiedlichen Personen Kontakt aufgenommen und mir die Möglichkeiten angesehen. Ich wollte auf jeden Fall ein haptisches Buch- kein digitales. Bin dann auf den Novum Verlag gestoßen und hab mich dort dank der netten Ansprechpartner gleich recht wohl gefühlt. Hatte auch andere Zusagen bekommen- wollte aber nichts inhaltlich ändern, was von manchen verlangt wurde. So hatte ich immer noch alle Entscheidungen selbst in der Hand. Veröffenlichung ist in einem Monat kurz vor Weihnachten- ich freu mich schon, wenn das eigene Buch unterm Baum liegt!

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