Sich selbst lieben lernen – ein Buch schreiben!

Nur wer sich selbst liebt, kann auch andere lieben. Diese Einsicht ist schon seit ewigen Zeiten zur Binsenweisheit geworden. Und doch heißt das noch lange nicht, dass es einfach ist.

Wie geht das eigentlich, sich selbst lieben?

Wie kommt man dahin, wenn es nicht so einfach gelingt?

Schreiben bietet einen gangbaren Weg für jeden an, um mit sich selbst ins Reine zu kommen. Wenn du Schreibroutinen entwickelst, kannst du lernen, dich Tag für Tag ein Stückchen mehr zu lieben.

Selbstliebe als Wertschätzung deiner Gedanken

Ganz egal, was du schreibst, ob eine Erzählung, Lebenserinnerungen, einen Roman oder dein Tagebuch: Du kannst das, was du sagen willst, unterschiedlich schreiben. Das Wie ist entscheidend, denn genau dieses Wie hat viel mit dir zu tun. Welche Worte wählst du? Wie lang sind deine Sätze? Benutzt du Bilder, um dich auszudrücken, und wenn ja, welche?

Je nach Textart hast du die Möglichkeit, deine eigene Schreibstimme zu entwickeln oder auch die fiktive Stimme eines Erzählers. Wie genau du jeweils schreibst ist bedeutend. Du könntest einen Satz auch ganz anders schreiben. Doch nun steht er genau so da, wie er dasteht. Drückt er wirklich aus, was du meinst? Was genau möchtest du sagen? Trifft es das?

Schreiben bedeutet immer auch, die eigenen Gedanken wertzuschätzen. Jeder Text ist individuell. Was du auch schreibst, es ist Ausdruck deines Selbst und führt dich so ein Stück näher zu dir.

Sich selbst lieben lernen durch autobiographisches Schreiben

Besonders klar liegt das Individuelle deines Textes beim autobiographischen Schreiben auf der Hand. Hier lernen wir uns selbst besser kennen. Dabei erkennen wir uns selbst und unser Leben als wertvoll an. Immerhin schreiben wir darüber.

Wir sind uns nicht egal, sondern es ist uns wichtig, was wir erlebt haben. Wir verleihen mit dem Schreiben unserem Leben Bedeutung, während wir zugleich versuchen es zu deuten.

Als Stoff kann uns dabei alles mögliche dienen. Wir können uns mit unserem Stift in unsere Kindheit begeben oder anhand unserer Träume und Pläne in unsere Zukunft. Wie du dich dazu in einen Schreibflow versetzt, lernst du beim Freien Schreiben. So gelingt es uns, verborgene Bereiche unserer Persönlichkeit zu erreichen, zu denen wir sonst keinen Zugang hätten. Indem wir über unser Leben schreiben, nehmen wir uns selbst ernst und lernen, uns mit dem zu beschäftigen, was uns ausmacht.

Fiktionales Schreiben als Selbstliebe?

Fiktionales Schreiben, also das Schreiben von Romanen, Geschichten oder Theaterstücken ermöglicht uns auf unterschiedliche Weise einen Zugang zu uns selbst. Auch wenn wir Welten erfinden, ist unser Schreiben gewissermaßen autobiographisch. Schließlich schöpfen wir beim Schreiben immer aus unserem Erfahrungsschatz.

Wir versetzen unsere Figuren in Konflikte und lassen sie gegeneinander oder gegen sich selbst kämpfen. So erschreiben wir uns immer auch eine Bühne, auf der wir unser eigenes Leben mit seinen gelebten oder ungelebten Möglichkeiten aufführen.

Fiktionales Schreiben bedeutet also immer auch, ein Stück für sich selbst zu sorgen. Wir nehmen unsere Ängste, Herausforderungen und Fantasien so wichtig, dass wir über sie schreiben und sie in Literatur verwandeln. Dabei lässt es sich gar nicht vermeiden, dass wir uns persönlich weiterentwickeln, häufig intuitiv.

Die tägliche Schreibroutine

Wenn es dir bisher schwer gefallen ist, dich selbst zu lieben, gelingt dir dies nicht plötzlich von heute auf morgen. Auch nicht durch das Schreiben.

Es handelt sich immer um einen Prozess, der Tag für Tag weitergeht. Am einfachsten kann man dies wie eine Beziehung verstehen, die gelebt und gepflegt werden will. Nur, dass es dieses Mal nicht um andere Menschen geht, sondern um dich selbst.

Schreiben bietet dir die großartige Möglichkeit, diese Beziehung täglich zu leben. Ganz egal für welche Textform du dich entscheidest, wichtig ist, dass du eine Schreibroutine entwickelst. Schreib am besten täglich, ganz egal ob an deinem Roman, an deiner Autobiographie oder einfach nur so.

Du wirst sehen, mit jeden Blatt findest du ein Stück mehr zu deinem eigenen Ausdruck. Die tägliche Begegnung mit deinen Gedanken, Gefühlen, Hoffnungen, Ängsten und deinen inneren Stimmen bringt dich Tag für Tag zu dir. Schreiben heißt sich selbst zu lieben!

 

 

Dieser Artikel ist Teil einer Blogparade zum Thema „Die Liebe zu sich selbst“ mit vielen weiteren interessanten Artikeln zum Thema.

4 Kommentare, sei der nächste!

  1. Hallo! Ich in erst jetzt auf euch aufmerksam geworden und habe für mich interessante Ähnlichkeiten entdeckt. So heißt auf meiner Schreibbar auch ein Post: Schreiben ist sich selbst lieb gewinnen. Seitdem ich das Schreiben wie hier beschrieben auch als eine Art Morgenroutine mache, haben sich meine Gedanken und Gefühle mir und meinem Leben gegenüber deutlich verbessert.

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