Mach Emotionen zum Kompass deiner Geschichte!

Du willst schreiben, doch du brauchst ein Thema, das funktioniert? Du willst nicht warten, bis es dir zufliegt? Du hast genug davon, Projekte zu beginnen, die im Sand verlaufen? Doch immer, wenn du mit voller Energie nach einem geeigneten Thema suchst, löst es sich irgendwann wieder in Luft auf?

Es gibt einen besonderen Schreibtipp, der nicht direkt etwas mit dem Schreiben zu tun hat. Und doch wird er dich genau darin weiterbringen: Nutze deine Gefühle, um deinen eigenen Weg zu finden. Mach deine Emotionen zum Kompass!

Topfschlagen, der Klassiker

Kennst du den Klassiker eines jeden Kindergeburtstags? Man verbindet dir die Augen und gibt dir einen Kochlöffel in die Hand. Irgendwo steht der Topf. Und unter dem Topf eine Tafel Schokolade deiner Lieblingssorte.

Vollmilch mit Haselnüssen.

Oder Weiß + Crisp.

Oder Zartbitter mit einem Hauch von Orange.

Nur: du musst ihn erst einmal finden, den Topf. Noch kniest du nämlich in entwürdigender Haltung auf dem Boden und hast keine Ahnung, wo sich das Objekt deiner Begierde befindet.

Also los!

Du krabbelst in irgendeine beliebige Richtung und schlägst mit dem Löffel um dich. „Kalt“ rufen sie dir zu oder „Eiskalt“ und wenn es ganz schlecht läuft sogar „Nordpool“. Also drehst du dich einmal um die eigene Achse und krabbelst weiter. Langsam scheinst du dich auf die richtige Fährte zu begeben. Erst hörst du „Lauwarm“, dann „Warm“, schließlich „Heiß“ und endlich macht es „Klong!“ und du hast es geschafft.

Nun fragst du dich, was das hier eigentlich mit unserem Thema zu tun hat? Wie sollst du durch Topschlagen wissen, worüber du schreiben sollst? Über Schokolade oder was? Natürlich nicht!

Topfschlagen für Erwachsene

Da es dir ja darum geht, dein ganz eigenes Thema zu finden, liegt unter dem Topf natürlich keine Schokolade. Doch wenn du am Ziel bist und es geschafft hast, schmeckt das Ergebnis mindestens genau so süß.

Es ruft dir allerdings keiner zu, ob du auf dem richtigen Weg bist.

Dafür hast du aber eine viel großartigere Hilfe, um zu deinem Thema zu kommen: deine Gefühle. Das Beste daran ist, dass sie von dir selbst kommen. Du brauchst nur dich allein, um auf den richtigen Kurs zu deinem Thema zu finden. Ganz egal womit du dich beschäftigst, was du liest, welchen Film du siehst oder worüber du dich unterhältst: deine Emotionen begleiten dich in dem, was du tust. Bist du nicht so richtig bei der Sache, dann lässt dich diese kalt, vielleicht sogar eiskalt oder Nordpool.

Du bist also sozusagen Topfschläger und Rufer in einem. Die Kunst ist nun, auf dieses Rufen zu hören und deinen Kurz entsprechend zu korrigieren.

Beschäftige dich also mit einer Vielzahl an Themen und ändere die Richtung, wenn es innerlich „kalt“ ruft. Kümmere dich um einen anderen Bereich, bis du merkst, dass du innerlich wach wirst, dass eine Stimme ruft „warm“ oder „heiß“. Es ist dabei ganz egal, ob dieses Empfinden angenehm ist oder nicht. Manchmal ist es eine wohlige Wärme. Manchmal wird es jedoch so heiß, dass man sich leicht die Finger verbrennt. Und dass du da bist, merkst du daran, dass es so richtig in dir brodelt und kocht, dann macht es „Klong!“ und du hast es geschafft.

Mit Emotionen ans Ziel

Reiß dir die Augenbinde vom Kopf, indem du einen Stift nimmst. Notiere das, was dich aufwühlt, auf einem Blatt. Schreibe auf, was dich zu den starken Emotionen bewegt. Erschreckt dich etwas an dem Thema? Lässt dich etwas hoffen oder zweifeln? Steckt eine Frage, die dich beschäftigt, darin?

Gelingt es dir, deine Gefühle in Worte zu fassen, bist du am Ziel.

Du hast dir ein Instrument angeeignet, mit dem du in jeder Lebenslage erkennen kannst, wo es dich hinzieht. Dies ist der entscheidende Schritt, um alle Dingen, die dir begegnen, für das eigene Schreiben zu nutzen.

Mach deine Emotionen zum Kompass, dessen Nadel dich zu den Bereichen leitet, die dich wirklich interessieren. Dort befindet sich der Topf und unter ihm die Schokolade a.k.a. dein ganz eigenes Schreiben. Guten Appetit!

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