Mach aus deinen Konflikten ein perfektes Thema

Was regt dich so richtig auf? Worüber streitest du dich häufig? Treibt dich manche Eigenschaft anderer Menschen in den Wahnsinn?

Konflikte und Auseinandersetzungen mit deinen Mitmenschen können einen wichtigen Hinweis darauf liefern, welche Themen dich bewegen. Mit der richtigen Perspektive auf die zwischenmenschlichen Schwierigkeiten, die jeder von uns hat, gelingt es, sie positiv für unser Wachstum als Autor zu nutzen und unser perfektes Thema zu finden. Und wenn du das erstmal kennst, wird es leichter für dich Geschichten zu erfinden und gute Geschichten zu schreiben.

Alles logisch oder was?

Ein Bekannter von mir ist normalerweise die Ruhe in Person. Einen so umgänglichen Menschen wie ihn trifft man selten. Doch wenn ihm eine Sache, die andere behaupten, unlogisch erscheint, bringt ihn das zur Weißglut. Regelmäßig gerät er darüber in Streit. Häufig kreist dieser um dieselben Themen: Aberglaube, Spiritualität und Vernunft. Oft kriegt er sich so mit einer Freundin in die Haare, die ihm vorwirft, arrogant und rationalistisch zu sein.

Gelingt es meinem Bekannten, sich zu beruhigen und mit etwas Abstand auf diese Auseinandersetzungen zu blicken, so werden Fragen deutlich, die ihn berühren. „Was bringt Menschen dazu, an Unlogisches oder Übersinnliches zu glauben?“ wäre eine solche Frage. „Wieso regt es mich so auf, wenn andere an etwas glauben, was nicht sein kann?“ wäre jedoch vielleicht eine noch interessantere. Denn wenn wir stark emotional reagieren, steckt meist eine persönlicher Grund dahinter, wir beziehen etwas auf uns. Vielleicht ist es in diesem Fall eine unbewusste Angst vor Unfassbarem oder Unglaublichem. Eine passende Frage hierzu wäre: „Was passiert, wenn die Welt nicht mehr logisch funktioniert?“

Von der Wut zum Thema

Vielleicht ist mein Bekannter gar nicht so frei vom Glauben an einen Bereich, der nicht allein mit dem Verstand zu fassen ist? Das zumindest könnten diese Fragen nahelegen. Wir merken uns also: Der Ärger über bestimmte Themen zeigt, dass wir uns selbst mit ihnen verknüpfen. Und manchmal hat der Konflikt mit anderen mehr mit uns selbst zu tun als mit ihnen. Betrachten wir in Ruhe, was da eigentlich passiert, entstehen Fragen, die uns ganz nah zu uns und unseren eigenen Themen bringen.

Komm mir nicht zu nahe!

Und noch ein kleines Beispiel: Eine Freundin von mir ist fantastisch darin, auf Menschen zuzugehen und lose Beziehungen zu führen. Sobald sie sich jedoch auf eine engere Bindung einlässt, endet die Sache jedes Mal im Desaster. Dabei wünscht sie sich nichts mehr als eine Partnerschaft, die von Dauer ist. Doch immer, wenn sie versucht, sich auf jemanden einzulassen, entstehen Konflikte, die schließlich die Zweisamkeit zerbrechen lassen.

Wenn sie mit ein wenig Abstand auf diese Erfahrungen blickt, erkennt sie, wie stark sie jeweils selbst daran beteiligt war. Dann stellt sie fest, dass das Verhältnis von Nähe und Distanz ihr Thema ist. Relevante Fragestellungen könnten für sie sein: „Was macht meinen Wunsch nach Nähe und das tatsächliche Erleben von Nähe so schrecklich unvereinbar?“ Oder auch: „Wie sind Beziehungen möglich, in denen ich jemandem nah bin und doch Freiheit empfinde?“

Schöpfe die Ressourcen aus deinen Konflikten!

Anhand dieser Beispiele wird deutlich, wie kraftvoll es sein kann, den Blick auf die eigenen typischen Konflikte zu richten. Entfernt man sich erst einmal aus dem Streit und dem Ärger und nimmt sich die Ruhe, die eigenen Verhaltensmuster mit Abstand zu betrachten, so entpuppen sich gerade die schwierigen Seiten des menschlichen Zusammenlebens als ungemein aufschlussreich.

Betrachte auch deine typischen Konflikte. Wann gerätst du mit anderen Menschen aneinander? Was nervt dich an deiner Familie oder an deinen Freunden? Wie gehst du damit um? Finde Antworten auf diese Fragen und schon bist du genau bei den Themenbereichen, die dich in deinem Innersten beschäftigen. Eine großartige Ausgangsbasis um über das zu schreiben, was dich wirklich bewegt!

 

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