Schriftsteller als Beruf – der wichtigste Tipp!

Du willst Schriftsteller werden? Doch du hast genug von all den Erfolgsrezepten? Ich auch! Doch das hier ist anders…

Die Ratschläge des Literaturnobelpreisträgers und Roman-Großmeisters Mario Vargas Llosa helfen dir dabei, deinen eigenen Schreibweg zu beschreiten. Du verstehst, was Schriftsteller als Beruf tatsächlich bedeutet.

Vagas Llosa nimmt in Wie man Romane schreibt große Werke der Weltliteratur auseinander und analysiert, was sie so besonders macht.

Dabei deckt er auf, was du wirklich tun musst, um Schriftsteller zu werden.

Schriftsteller als Beruf oder als Berufung?

Es kann ganz unterschiedliche Motivationen geben, Bücher zu schreiben. Die einen wollen berühmt werden, die anderen streben nach wirtschaftlichem Erfolg. Doch im Endeffekt liegt hier eine Verwechslung vor: Bei solchen und ähnlichen Zielen geht es nicht um das Schreiben selbst, sondern um das, was möglicherweise daraus folgt.

Freude am Schreiben

Schriftsteller als Beruf – Vargas Llosa verdeutlicht, dass die Freude am Schreiben im Vordergrund stehen muss, um ein guter Romanautor zu werden. Und um tatsächlich Schriftsteller von Beruf zu werden, braucht es zwei Bestandteile. Zum einen sollte eine Neigung zum Geschichten-Erzählen vorliegen. Zum anderen braucht es eine feste Entscheidung, diesen Beruf zu ergreifen.

Kommen beide Bestandteile zusammen, wird aus einem Beruf eine Berufung. Und nur dann – das macht Vargas Llosa deutlich – ist es möglich, ein Schriftsteller zu werden, der diese Bezeichnung verdient.

Diesem geht es nicht darum, mit dem Schreiben äußere Ziele zu erreichen.

Es geht ihm um die Sache.

Auflehnung als Haltung

Wenn wir Literatur als Berufung verstehen, also als bewusste Entscheidung zu einer bereits vorhandenen Neigung, so stellt sich die Frage: Woher kommt diese Neigung?

Ein näherer Blick auf den Charakter des Fantasierens hilft hier weiter. Fantasieren übersteigt die Realität und ist immer auch eine Art Flucht. Die fingierte Welt zeichnet sich dadurch aus, dass sie eben nicht den Festschreibungen unserer realen Welt entspricht. Die Kraft schöpferischer Tätigkeit liegt entsprechend nicht in dem, wie die Welt ist. Es ist die Aussicht, wie sie sein könnte, die unsere Kreativität beflügelt.

Das Schreiben macht uns in diesem Sinn immer auch ein Stückchen freier. Als Schriftsteller hast du die Möglichkeit, der Welt etwas entgegenzusetzen, dich über die offizielle Wahrheit zu erheben und zugleich eine tiefere Wahrheit zu enthüllen.

Schreiben als Lebensform

Um wirklich gute Bücher zu schreiben, um etwas Eigenes zu schaffen, musst du dein Schreiben leben. Schreiben als Berufung und Auflehnung weist darauf hin: Es geht nicht nebenher und allein zum Spaß. Zumindest geht es dann nicht auf wirklich erfolgreiche Weise.

Vargas Llosa vergleicht das Schriftstellerdasein mit dem Leben eines Junkies. Nur, dass es nicht das Heroin ist, von dem der Schriftsteller bessesen ist, sondern die Literatur.

Von wegen Genie

Um ein guter Schriftsteller zu sein, muss dir das Schreiben nicht in die Wiege gelegt sein. Schriftsteller als Beruf – Vargas Llosa ist davon überzeugt, dass kein Romancier als Genie geboren wird. Gerade deshalb musst du dich dem Schreiben verschreiben. Nur, wenn du das literarische Schaffen zu dem zentralen Teil deines Lebens machst, wirst du richtig gut. Nur dann bist du in der Lage, dich von Regeln und Normen zu emanzipieren, und beim Schreiben etwas wirklich Eigenes zu erschaffen.

Das Thema

Natürlich ist es möglich, strategisch nach Romanthemen zu suchen. Du kannst dir überlegen, was gerade gesellschaftlich oder politisch diskutiert wird und was die Menschheit gerade beschäftigt. Wenn du mit deinem Thema den Zeitgeist triffst oder ihm sogar ein kleines Stückchen voraus bist, hast du gute Chancen, mit deinem Roman Interesse zu wecken.

Allein – woher soll deine Schreibmotivation kommen, wenn du schon bei der Themenauswahl nach dem äußeren Erfolg trachtest? Sicherlich ist dies eine Möglichkeit Bücher zu schreiben, die markttauglich sind. Eventuell zumindest, denn du bist schließlich nicht der einzige, der mit einem Auge auf die Titelseiten der Tageszeitungen und mit dem anderen Auge nach den Bestsellerlisten schielt.

Hilfreiche Fragen

Anstatt emsig nach erfolgsversprechenden Themen Ausschau zu halten, schlägt Vargas Llosa vor, sich von den Themen finden zu lassen. Anstatt danach zu schauen, was sich im Außen ereignet, verweist er auf den Blick ins eigene Innere.

  • Was bewegt dich?
  • Welcher Gedanke lässt dich nicht mehr los?
  • Welche Konflikte haben die Kraft, dir den Schlaf zu rauben?

Dies sind Fragen, die dich zu Themen führen, die für dein Schreiben relevant sind. Sie geben dir die Kraft, einen wirklich guten Roman zu vollbringen. Dein Schreiben wird so authentisch und du bekommst den langen Atem, den du für dein Romanprojekt brauchst.

Der eigene Schreibstil

Es gibt so viele unterschiedliche Tipps, wie du schreiben solltest. In vielen Schreibratgebern tönt es „Show don’t tell!“ und Adjektive werden verteufelt. Wieder andere schwören auf zügiges Erzählen, ohne allzuviel zu zeigen, um die Handlung voranzutreiben. Du kannst Tipps darüber lesen, wie man Dialoge spannend gestaltet, welche Wörter in deinem Text nichts zu suchen haben und wie du umwerfende Plotpoints konstruierst.

Am Ende weißt du vor lauter Ratschlägen nicht mehr, wo dir der Kopf steht.

Es spricht viel dafür, sich mit Schreibtipps auseinanderzusetzen. Und noch viel mehr dafür, literarische Texte zu lesen, um aus ihnen etwas für das eigene Schreiben zu lernen. Doch man muss dabei aufpassen – Vargas Llosa führt dies einleuchtend vor Augen: Die Bewunderung der Schreibweise anderer sollte nicht dazu führen, deren Stil zu imitieren.
Die Beschäftigung mit stilistischen Rafinessen kann dich davon ablenken, deinen eigenen Weg zu gehen. Andere Bücher sollten dich bereichern und inspirieren und nicht als Kochrezept missverstanden werden.

Wenn wir viel lesen und uns dennoch ganz und gar auf unser eigenes Schreiben konzentrieren, nehmen wir unbewusst auf, was uns voranbringt. Die Lektüre gelungener Romane und die Aneignung literarischer Verfahren unterstützt uns dabei, unsere ganz eigene Schreibweise zu entwickeln. Der eigene Stil jenseits irgendwelcher Vorbilder, Normen und Regeln sollte jedoch immer im Mittelpunkt stehen, um ein wirklich guter Schriftsteller zu werden.

Erzähltechniken nutzen

Bei den unzähligen Möglichkeiten, eine Geschichte literarisch umzusetzen, hilft es enorm, einen guten Überblick über Erzähltechniken zu erlangen. Nur so verlieren wir uns nicht in der Masse all der Tipps und Ratschläge.

Vargas Llosas Unterscheidung von drei wesentlichen Bereichen erlaubt es uns, den Fokus auf das eigene Schreiben zu richten und dennoch eine Übersicht über die Gestaltungsmöglichkeiten beim Romanschreiben zu haben.

Das Geschehen erscheint in einem vollkommen anderen Licht.

Vargas Llosa unterscheidet zwischen den Aspekten Raum, Zeit und Realität.

Der Aspekt des Raumes hängt eng mit der Wahl des Erzählers zusammen. Ist dieser ein Teil der erzählten Welt? Schildert er aus der beschränkten Perspektive einer bestimmten Figur das Geschehen? Oder befindet er sich in einer Metaperspektive und weiß alles über die Geschichte und die handelnden Figuren?

Der Aspekt der Zeit bezieht sich auf das Verhälntis von Erzählzeit und erzählter Zeit. Hier wird aber auch entscheiden, ob eine Geschichte rückblickend erzählt wird oder in der Gegenwart, ob chronologisch vorgegangen wird oder ob ein anderes Ordnungssystem das Erzählen strukturiert.

Der Aspekt der Realität bezeichnet das faszinierende Phänomen, dass wir in der fiktiven Welt der Litreratur unterschiedliche Wahrheitsebenen vorfinden können, obwohl im Endeffekt ein Roman als Fiktion immer eine Art große Lüge ist. Dennoch kann es in ihm Wahrheit und Schein, Täuschung und Enttäuschung geben. Dies macht Techniken wie unzuverlässiges Erzählen, Intertextualität und Collage möglich.

Die Macht des Wechsels

Für alle drei Bereiche – Raum, Zeit und Realität – beschreibt Vargas Llosa, wie sich durch so genannte Wechsel mächtige Effekte erzielen lassen. Diese Wechsel können dem Roman im Extremfall eine ganz neue Qualität verleihen. An einem Punkt des Erzählens oder nach und nach ergeben sich so relevante Bedeutungsänderungen. Das Geschehen erscheint in einem vollkommen anderen Licht.

Als Beispiel führt Vargas Llosa Kafkas Romane Das Schloss und Der Prozess an. Zu Beginn dieser Romane scheinen wir uns in einem recht realistischen Setting zu befinden. Doch nach und nach wird immer deutlicher, dass die Geschehnisse fantastischer Natur sind. So ergibt sich ein Wechsel in eine unrealistische Welt, die dem Roman eine philosophische, metaphysische Dimension verleiht.

Schriftsteller als Beruf – der wichtigste Tipp

Vargas Llosa analysiert in seinem Büchlein große Romane der Weltliteratur und zerlegt sie in ihre Bestandteile. Am Ende jedoch gibt er dem Leser mit auf den Weg, dass man genau dies nicht tun solle, da man so den Romanen gewissermaßen das Leben raube.

Dies scheint nur auf den ersten Blick widersprüchlich. Bei näherer Betrachtung liegt hier der zentrale Tipp, den Vargas Llosa dem Nachwuchsautor mit auf den Weg gibt.

Es mag wichtig sein, sich literarisch zu bilden. Es kann hilfreich sein zu verstehen, wie gute Romane funktionieren. Doch das Geheimnis der Literatur, das Geheimnis des Schreibens lässt sich nie vollständig ergründen.

Im Gegensatz zum theoretischen Wissen über die literarischen Gestaltungsmöglichkeiten ist eines unerlässlich, um Schriftsteller zu werden: die regelmäßige Schreibpraxis. Und so bleibt dieses Büchlein am Ende vor allem eins: ein Apell, sich ganz und gar für das Schreiben zu entscheiden und dann mit ganzem Herzen zu schreiben. Und damit ganz anders als herkömmliche Schreibratgeber (- hier findet sich eine gute Übersicht über Schreibratgeber).

Für jeden, der seine ersten Schritte als Romanautor wagt, sind Vargas Llosas Überlegungen mehr als Hinweise auf die entscheidenden Elemente bei der Romangestaltung. Sie sind ein motivierender, kraftvoller Anstoß, den ganz eigenen literarischen Ausdruck zu entwickeln.

 

 

 

Wie man Romane schreibt ist im Suhrkamp-Verlag erschienen und kostet 7 Euro.

 

 Was ist deiner Meinung nach der wichtigste Tipp, um erfolgreich zu schreiben?

17 Kommentare, sei der nächste!

  1. Wenn der Drang nicht da ist irgendetwas zu erzählen, geht das eh nicht. Auch finden dich die Geschichten, mich hat eine im Urlaub gefunden, in den anderen bin ich drin, wie der Unfall von Bad Aibling/Hordorf, oder im Fahrradmörder. Es entlädt sich was, du willst was aufzeigen, aber keinen Knüppel nehmen. Ich habe ja das Glück bald Rentner zu sein, da stellt sich die Frage nicht, der Beruf! Aber schön wäre es doch, wenn die Hungerrente durch Erfolg ein wenig aufgebessert würde. Aber auch die Achtung der Kollegen, Eisenbahn, die Anerkennung wegen der Geschichte, weil erleben muss man das nicht, diese drei weißen Lichter von vorn, die auf dich zurasen und du kannst außer durchziehen nichts tun, nicht einmal wegrennen. Das tut auch gut, wenn da Feedback kommt, auch, das im zweiten Buch Liebe vorkommt gefällt einert Frau nicht, auch das tut gut. Komisch, aber ich schicke mal was intensiveres dazu, per Mail.
    Ausserdem ist es heute schwer, es ist von allem zuviel da, dennoch schreibt, wenn es raus muss, auch wenn es für dich ist oder der Erfolg sich in Grenzen hält, einfach rauslassen und denn Ratschlägen von Andreas folgen, wenn ihr arbeiten müsst.
    Freiräume schaffen, 1 Stunde am Tag freischaufeln und schreiben, roh, ungehobelt und wenn es im Moment nicht weitergeht, bearbeiten, korrigieren,
    viel Schreiberfolg
    Frank

  2. Auf jeden Fall bei Dir bleiben und genau darüber schreiben, was Dich bewegt, Dich fasziniert und treibt. Ignoriere den Markt, bis Dein Buch fertig ist. Dann ist genug Zeit sich um einen Verkauf zu kümmern. Nur eine authentisch erdachte Geschichte ist eine wirklich gute.

  3. Das sind wirklich sehr gut durchdachte Tipps. Die meisten ‚Schreibfibeln‘ sind ja diametral umgekehrt strukturiert: Genau so oder so muss ein Autor an sein Werk gehen! Allerdings fehlt eines: Die Fähigkeit sich selbst zu kritisieren!

    1. Liebe Mageia,
      stimmt, das ist witzig, aber du hast recht. Irgendwie diametral entgegengesetzt und gerade dadurch ein so mächtiger Hinweis! Danke auch für deine Ergänzung, Kritikfähigkeit ist sicherlich enorm wichtig. Aber erst in einer passenden Phase.
      Schöne Schreibgrüße!
      Andreas

  4. Danke für den aufschlußreichen Text! Um so mehr wird mir klar,warum ich nicht zum Autor berufen bin.Ich hatte immer eine blühende Fantasie,und so habe ich oft gehört, „ich solle doch einmal Bücher schreiben“.Sicher sind mir meine Geschichten immer sowohl „Flucht“ aus als auch „Aufarbeitung “ der Realität gewesen.Jedoch als Lebensmittelpunkt sind sie mir schwer vorstellbar.In Zeiten da ich Sorge um meinen Arbeitsplatz hatte und mich ungenügend abgesichert gefühlt habe,da hatte die Idee,so zu schreiben,daß ich davon leben könnte,durchaus ihren Reiz.Versuche in diese Richtung gerieten daher wohl eher zur Qual.Dennoch nutze ich das freie Schreiben endlich wieder zu (selbst-)terapeutischen Zwecken ….und „brenne“ wieder für mein unleserliches,handgeschriebenes Tagebuch.So schien mir dann auch „Erwecke den Autor in dir“ für mich geeigneter als „Erschreibe dir drin Leben“, doch nun bin ich leichtsinniger Weise bei beiden Seminaren mit von der Partie,auch weil ich sicher bin,daß es mich gewiß auch dann nicht dümmer machen wird,wenn ich NICHT zum Autor berufen bin.Liebe Grüße,Tanja

    1. Liebe Tanja, danke für die interessanten Gedanken… Ach, ich weiß nicht, ob das Schreiben unbedingt Lebensmittelpunkt sein muss, um damit Geld zu verdienen. Da gibt es die unterschiedlichsten Varianten… Und die Teilnahme an beiden Seminaren wird sich sicherlich super ergänzen 🙂
      Schöne Schreibgrüße!
      Andreas

  5. Hallo Andreas,

    danke für die umfangreiche Zusammenfassung.

    Die Frage, „was macht einen Schriftsteller aus?“, dürfte wohl nie perfekt zu beantworten sein.

    Ist es Leidenschaft, verbunden mit der Begabung Texte aus Worten, Intuition und grenzenloser Phantasie zu „schmieden“, oder spielen Wissen, Erfahrung und sprachgewandtes Umsetzen von Gedanken die entscheidende Rolle?

    Vermutlich ist es von allem Etwas. Schriftsteller und Sportler verbindet die Leidenschaft, für „die Sache“ zu brennen. Begeistert sein und sich begeistern können sind die Triebfedern für selbständiges Handeln.

    Ob es zum Schriftsteller reichen könnte? Genau die gleiche Frage beim Sportler: „Kann ich in und mit meinem Sport beruflich Fuß fassen?“.

    Dazu gehören Ausdauer, Training, Begabung und eine große Portion Glück.

    Allerdings fühlen sich auch „Amateure“ in ihrem Metier sehr gut aufgehoben.

    Das Dribbeln, Jonglieren, Werfen oder Schießen mit Worten kann genau so viel Freude bereiten wie z. B. Ballsportarten.

    Lasst der Freude ihren Lauf! Genießt das Ergebnis Eurer Gedanken! Verzweifelt nicht bei unterschiedlichen Blockaden! Nur so können gute, vor allem aber authentische Geschichten das Licht der Schreibwelt erblicken.

    Ich wende die Technik des Hinterfragens an, um auf neue Ideen zukommen. Z. B.: seit wann gibt es Sehnsucht?, gäbe es Leben ohne den Mond?, woher kam das Wasser?, wie entstand der Sauerstoff?, sind Freiheit und Liebe Freunde oder Feinde? usw.. Europa – Einheitsbrei, Rationalgericht aus Brüssel oder doch regionales Essen mit guten Zutaten?.

    Und dazu der Vorsatz, Gedachtes ohne Struktur hin zu schreiben, um danach darin Ordnung zu schaffen. So sprudelt die Quelle, der Bachlauf entsteht durch das Wasser der Worte.

    Ob der Himmel der Literatur mich dafür lobt? Ich bezweifle es. Aber es reicht, wenn der Gott der Schriftsteller ab und zu einen Gedankenblitz bei mir einschlagen lässt.

    Mach weiter so, Andreas. Deine Seiten sind sehr hilfreich. Die Qualität deiner Tipps: top!

    Grüße Oskar

    1. Lieber Oskar,

      vielen Dank für deine Rückmeldung. Das motiviert!
      Das Hinterfragen ist auch seit jeher eine meiner Lieblingsdisziplinen. Allerdings muss man ein wenig aufpassen, nicht im gedanklichen Kreisverkehr zu landen.
      Der Schriftstellergott, der ab und an einen Blitz einschlagen lässt … Das gefällt mir!

      Herzliche Schreibgrüße
      Andreas

      1. Lieber Andreas,

        danke für Deine prompte Antwort.

        Ja, der Kreisverkehr der Gedanken – mit hoffentlich mehreren Ausfahrtmöglichkeiten zur Tankstelle der Gedanken.

        Du hast recht.
        Die Gefahr im gedanklichen Spiegelkabinett ab und an gegen sein eigenes ICH zu laufen, besteht.

        Allerdings schadet dies nicht unbedingt, denn jeder dieser Spiegel zwingt mich meine Richtung zu verändern, ohne mir das Ergebnis meiner Entscheidung mitzuteilen.

        Ähnlich verhält es sich beim Schreiben: ich muss mich vom Spiegel des Denkens abwenden, damit ich meinen Gedanken die Freiheit schenken kann, nach der meine Worte in den Texten suchen.

        Schriftsteller sind die Dompteure der Worte, Gedanken sind die Künstler der Freiheit. Die Besucher des Zirkus „Phantasie“ sind jeden Tag andere Leser.

        Am Ende: Verlage und Lektoren verhalten und benehmen sich ab und an wie Zirkusdirektoren.

        Manche Autoren wiederum sehen ihre „Nummer“ näher am Höhepunkt des Abends denn als Auftakt.

        Die Vielfalt der Betrachtungen bietet wiederum Stoff für bunte Gedanken.

        Da wären wir wieder, im Kreisverkehr des Denkens.

        Liebe Grüße

        Oskar

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