Keine gute Idee? Mit drei Wörtern raus aus dem Kreativloch!

Manchmal fehlt einfach die richtige Strategie für eine gute Idee. Und manchmal fliegt einem die Kreativität zu.

Dann ist alles gut. In manchen Lebensphasen regnet ein wahrer Sturzbach an Ideen auf uns herab. Doch manchmal stehen wir auch in der Wüste… Um da wieder rauszukommen reichen schon drei einfache Wörter – los geht’s!

Vom Problem zur einfachen Lösung

Kennst du das? Du hast endlich mal wieder Zeit zum Schreiben oder gehst deiner täglichen Schreibroutine nach. Doch dein altes Projekt ist beendet oder du brauchst einfach mal eine Auszeit davon. Du möchtest also etwas Neues beginnen, vielleicht eine kleine Geschichte, vielleicht auch eine größere Erzählung oder gar einen Roman. Doch da gibt es ein kleines Problem: Es fällt dir nichts ein.

Keine gute Idee – was nun?

Du hast schon deine üblichen Tricks ausprobiert, hast einfach drauflos geschrieben oder hast versucht, dich an bekannten Geschichten zu orientieren und deren Handlung auf einen anderen Bereich zu übertragen. Doch nichts hat genutzt.

Einmal hast du dich im Nirgendwo verloren, deine Worte begannen sich selbstständig zu machen und eine unwahrscheinliche Assoziation folgte auf die andere.

Und einmal schien dir alles zu vorstrukturiert: Wenn die Geschichte eigentlich schon klar ist, worin besteht denn dann noch der Reiz, sie zu schreiben?

Dabei gibt es eine effektive Methode, die die Assoziationskraft in dir weckt und die gleichzeitig Halt gibt, indem dir gewisse Grenzen gesetzt sind. Dieser Trick reißt dich garantiert aus deiner Schreibblockade und die rettende Idee entsteht so häufig auf ungeahnte Weise.

Drei Wörter und los!

Wieso ewig darauf warten, bis einen die Muse küsst, wenn es auch einfacher geht?

Frage eine Freundin oder einen Freund nach drei Wörtern. Es dürfen irgendwelche sein, es ist sogar am besten, wenn sie möglichst wenig miteinander zu tun haben. Schreib diese Wörter auf ein Blatt Papier und beginne mit einer Geschichte, in der sie alle drei auftauchen müssen. Denke nicht zu lange nach.

Fang einfach an.

Es ist ganz egal, was du schreibst, und es muss auch nicht gut sein. Wichtig ist nur, dass die drei vorgegebenen Wörter darin vorkommen, ganz egal in welcher Form.

Es fällt dir schwer zu beginnen? Dir fällt immer noch nichts ein?

Das ist auch gar nicht nötig, schreib einfach irgendetwas. Als kleine Hilfe kannst du die Zeit, die du zum Schreiben hast, auch auf vier oder fünf Minuten beschränken, dann muss die Geschichte stehen. So fällt es leichter, nicht zu grübeln, sondern einfach loszulegen.

Vom ersten Material zur guten Idee

Es ist erst einmal egal, ob du gut findest, was du schreibst. Hauptsache, du hast ein wenig Material, mit dem es weitergehen kann. Wenn dich die drei Wörter dazu angeregt haben, irgendetwas zu schreiben, ist das schon die halbe Miete!

Wichtige Fragen

Sobald deine Geschichte fertig ist oder sobald die Zeit, die du dir für sie gegeben hast, vorbei ist, leg den Stift zur Seite. Lies genau, was du da gerade zu Papier gebracht hast. Und dann beantworte die folgenden Fragen:

  • Ist irgendein interessanter Gedanke dabei?
  • Findet sich eine Formulierung, die heraussticht?
  • Welches Thema, das dich wirklich interessiert, könnte sich hinter deiner Geschichte verbergen?
  • Was würdest du anders schreiben, wenn du noch einmal von vorne anfangen könntest?
  • Oder findest du alles vollkommen unnötig und schlecht? Dann finde heraus, warum du das findest!

Eine gute Idee

Ganz egal, ob du auf alle Fragen eine Antwort findest oder auf keine. Spüre in dich hinein: Welcher Gedanke bewegt etwas in dir? Welche Antwort fällt dir leicht? Bei welcher spürst du Widerstände?

Wähle die Beobachtung, mit der du dich emotional am stärksten verknüpfst. Es ist gleichgültig, ob dabei positive oder negative Emotionen im Vordergrund stehen. Wichtig ist ganz allein, dass dir in dem Moment irgendetwas nicht egal ist.

Selbst wenn es der Ärger darüber dein sollte, dass du nichts Gutes zu Papier gebracht hast, den du spürst. Oder darüber, dass du keinen Zugang findest zu deinen Zeilen und somit auch keine Antworten auf deine Fragen. Vielleicht freust du dich aber auch über eine witzige Idee? Oder einfach darüber, dass drei Wörter, die gerade noch nichts miteinander zu tun hatten, auf einmal eine einzige Geschichte ergeben. Was stört dich an ihr? Was gefällt dir?

Nimm all deine Eindrücke mit und schreibe deine Geschichte erneut. Du kannst dabei umschreiben, was du geschrieben hast, oder daran weiterschreiben. Du kannst auch ganz von vorne beginnen und allein die Formulierung, das Thema oder die Beobachtungen, die etwas in dir bewegen, zum Ausgangspunkt nehmen. Wichtig ist allein, dass du von dem Punkt aus weiterschreibst, der dich bewegt, auf welche Weise auch immer.

Viele Wege, ein Ziel: die gute Idee

Die vorgegebenen Worte können von ganz unterschiedlicher Stelle kommen und dir als Schreibanlass dienen. Denn schon sobald du schreibst, hast du es geschafft und bist wieder dabei, bist wieder kreativ.

Schlage also z.B. ein Buch an einer willkürlichen Stellen auf, nimm das erste und letzte Wort der Seite und noch eins dazwischen. Du kannst auch Bücher online lesen und dabei beliebige Wörter aussuchen. Oder schließe die Augen, fahr mit dem Finger über eine Zeitung und lass ihn drei Mal auf eine beliebige Stelle fallen. Oder buchstabiere im Kopf und bitte jemanden, drei Mal „Stopp!“ zu rufen. Schreib jedes Mal ein Wort mit dem Anfangsbuchstaben auf, bei dem du gerade unterbrochen wurdest.

Ganz egal, woher du deine drei Wörter bekommst, verbinde sie daraufhin zu einer Geschichte. Stell dir die genannten Fragen. Spüre in dich hinein. Wo rührt sich da etwas in dir? Und dann nimm die Antworten auf deine Fragen und schon hast du mindestens eine neue, gute Idee, die zu dir passt. Nun kann es losgehen mit deiner nächsten Geschichte!

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4 Kommentare, sei der nächste!

  1. Hallo Andreas,
    Dein Artikel brachte mich so richtig zum Schmunzeln. Die „drei-Wörter-Technik“ nutze ich bereits seit einigen Jahren und finde es immer wieder erstaunlich, in welche Richtung neue Ideen laufen können.
    Wenn meine Mädels abends das Licht ausmachen sollen und dennoch eine Geschichte hören möchten, gibt es ebenfalls die drei-Wörter-Lösung: Sagt mir drei Wörter und ich erzähle euch eine kleine Geschichte. Das übt, macht die Mädels glücklich – und trainiert mich hoffentlich nicht darin, Leser zum Einschlafen zu bringen…
    Toller Blog, viele klasse Infos, ich werde Dir weiterhin folgen!
    Viele grüße
    Hubert

    1. Lieber Hubert,
      die Situation mit den Gutenachtgeschichten kann ich mir bildhaft vorstellen. Vielen Dank dafür!
      Viel Spaß mit allen weiteren Impulsen zum Schreiben und erzählen. Wir sollten ja alle viel mehr erzählen, auch mündlich. Toll ist das!
      Andreas

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