Diese 10 Fehler beim Schreiben musst du vermeiden!

Wäre es nicht toll, dein Schreiben zu verbessern, ohne alle möglichen Fehler selbst machen zu müssen?

Es gibt typische Fehler, die in Romanmanuskripten immer wieder auftauchen. Indem du lernst diese zu vermeiden, bringst du dein Schreiben auf ein professionelles Niveau. Eine wichtige Voraussetzung, um einen Verlag und letztlich auch um Leser zu finden.

Beispiele gegen typische Fehler

Peter Roentges führt in „4 Seiten für ein Hallelujah“ anhand zahlreicher Romananfänge vor, wie sich literarische Texte verbessern lassen. Daraus lassen sich typische Fehler ableiten, die du unbedingt vermeiden solltest. So sparst du viel wertvolle Zeit und Energie und versetzt deiner Entwicklung einen mächtigen Boost.

Fehler 1: Du vergreifst dich im Tonfall

Eine Grundsatzentscheidung

Grundsätzlich ist beim literarischen Schreiben erst einmal alles erlaubt. Es geht um die Wirkung und darum, einen ausdrucksstarken Text zu verfassen. Je nachdem, aus welcher Perspektive und in welchem Schreibstil du erzählst, sind dabei auch informelle Sprachregister erlaubt: Umgangssprache, Schimpfwörter, eigenwillige Beschreibungen.

Eben alles, was der Sache dient!

Wie ist es dann überhaupt möglich, sich beim Schreiben im Tonfall zu vergreifen?

Bei einer Geschichte gibt es immer jemanden, der die Geschichte erzählt. In einem Roman kann das eine Figur der fiktionalen Welt sein, ein außenstehender Berichterstatter oder ein allwissender Erzähler wie z.B. Gott. Selbst Tote oder Föten eignen sich für geübte Autoren als Erzähler.

Implizit reicht auch

Es muss nicht explizit gesagt werden, wer der Erzähler ist und in einem Text kann es selbstverständlich auch mehrere Erzähler geben. Doch ganz egal, wie dies gestaltet ist, eines gilt immer: Jeder Erzähler verfügt über eine ganz bestimmte Stimme.

Die Erzählstimme beinhaltet eine typische Wortwahl, eine typische Syntax, eine typische Art der Informationsvermittlung und vieles mehr. So wie jeder Mensch auf seine eigene Weise Geschichten erzählt, so tut dies auch jeder literarische Erzähler.

Wenn dein Erzähler der liebe Gott ist, wird die Geschichte anders klingen, als wenn es sich um einen wohnungslosen Kleinkriminellen handelt.

Kauz oder Romantiker?

Mach dir bewusst, wer genau dein Erzähler ist. Es ist zwar nicht unbedingt notwendig, kann jedoch hilfreich sein, dabei eine konkrete Figur vor Augen zu haben.

Achte beim Schreiben und Überarbeiten darauf, ob Tonfall und Inhalt zu deiner Erzählerfigur passen. Finde die Stellen, an denen ein Ausdruck aus dem Erzählfluss herausfällt.

Ist dein Erzähler ein verschlossener, gefühlskalter Privatdetektiv, dann wird er wohl kaum rührselige Worte für eine Liebeszene finden. Ist er jedoch ein hoffnungsloser Romantiker, dann kann er bei deren Schilderung wohl kaum neutral bleiben, sondern wird sich in seinem rosaroten Schwelgen verlieren. Klar, oder?

Fehler 2: Du hältst die Perspektive nicht ein

Der Blickwinkel

Wenn wir eine Szene schildern, tun wir dies immer aus einer bestimmten Perspektive. Dabei sind Perspektive und Ezähler nicht das gleiche, auch wenn dies auf den ersten Blick so scheinen mag. Ein allwissender Erzähler kann sich z.B. in die Perspektive unterschiedlicher Figuren hineinversetzen und diese nach Belieben wechseln. Die Perspektive ist also der Blickwinkel, aus dem man eine bestimmte Situation wahrnimmt.

Was geht und was nicht

Häufig kommt es vor, dass wir beim Schreiben gegen die gerade vorliegende Perspekive verstoßen. Ein Beispiel aus meinem aktuellen Manuskript: Fabian ist gerade nach Portugal gereist und sucht nach einem Zimmer. Wenn du aus Fabians Perspektive schilderst, wie er dabei einer alten Frau begegnet, kannst du die Mimik der alten Frau beschreiben. Fabian beobachtet nämlich gerade, wie sie auf ihn reagiert. Was du aus dieser Perspektive jedoch nicht beschreiben kannst, ist Fabians Mimik.

Fehler 3: Du dosierst Hintergrundinformationen falsch

Was dein Leser wissen muss und was nicht

Wenn du eine Geschichte erzählst, solltest du immer mehr über deine Figuren wissen, als du preisgibst.

Dieser Wissensvorsprung vor dem Leser erlaubt es dir Spannung aufzubauen. Du kannst deine Figuren auf interessante Weise einführen und behältst das große Ganze im Blick.

Dennoch ist es wichtig, den Leser nicht ganz im Dunkeln tappen zu lassen. Er braucht einiges an Hintergrundinformation, um sich orientieren zu können und die Handlung zu verstehen.

Was alles falsch laufen kann

Fehler lassen sich nach beiden Seiten hin machen:

– Zu viel Information macht deine Geschichte langweilig und unterbricht den Erzählfluss.

– Zu wenig Information stürzt den Leer in hoffnungslose Orientierungslosigkeit.

Über einige Seiten hinweg kann es für den Leser ganz interessant sein nicht zu verstehen, was eigentlich los ist. Auch Abschweifungen können die Spannung erhöhen, indem die Wiederaufnahme der Geschichte herbeigesehnt wird. Doch in beiden Fällen legt der Leser das Buch früher oder später aus der Hand, wenn du es damit übertreibst.

Identifiziere entsprechende Probleme deines Textes und finde ein Gleichgewicht zwischen zu viel und zu wenig Hintergrundinformation. Am Ende wird es so genau richtig.

Fehler 4: Du schilderst unwichtige Details

Alles ganz genau

Viele tendieren dazu, alles ganz genau zu erzählen. Das kann eine gewisse Wirkung erzielen, falls die Details für den Fortgang der Geschichte oder das Verständnis der Figuren relevant sind. Falls nicht, zerstört es deinen Roman.

Wenn etwas Aufregendes an Standort A und an Standort B passiert, der Weg von A nach B jedoch nichts zur Sachet tut, brauchst du ihn auch nicht zu erwähnen. (Außer es ist klar, dass in B etwas Schlimmes passieren wird und du möchtest die Spannung steigern. Dann tut der Weg aber sehr wohl etwas zur Sache, eben: Spannung.)

Sagt der Kleidungsstil etwas über die Figur aus? Wenn nicht, lass ihn weg.

Sind die Aussagen in den Dialogen wirklich relevant, erfahren wir dabei etwas über die Figuren oder ihre Beziehungnen zueinander? Wenn nicht, bitte streichen.

Wirkungsvoller schreiben

Gehe deinen Text durch und identifiziere unnötige Details. Verzichte auf all das, was deine Geschichte nicht voranbringt. Voranbringen heißt nicht, dass sich alles auf die äußere Handlung zu beziehen hat. Es geht auch um die Stimmung, innnere Abgründe etc. Dass etwas jedoch einfach nur so dasteht, reicht nicht aus, um es stehen zu lassen.

So steigerst du die Wirkung deiner Geschichte massiv.

Fehler 5: Du begehst Tempusfehler

Präteritum und Präsens

Einer der häufigsten handwerklichen Fehler beim Schreiben von Erzähltexten ist der fehlerhafte Gebrauch der Zeiten. Hier gibt es jede Menge Möglichkeiten daneben zu greifen.

Erzähltexte werden üblicherweise in der einfachen Vergangenheit, dem Präteritum, verfasst. Doch wenn du magst, kannst du auch im Präsens erzählen. Das macht die Sache noch etwas lebendiger.

Wie auch immer du dich entscheidest – Hauptsache du bleibst dabei. Nichts ist verwirrender und unangenehmer für den Leser als unmotivierte Tempuswechsel.

Anders sieht es aus, wenn deine Geschichte über mehrere Zeitebenen verfügt. Auch als Effekt zur Spannungssteigerung wird hin und wieder gerne ins Präsens gewechselt.

Perfekt und Plusquamperfekt

Das Perfekt, die zusammengesetzte Vergangenheit, spielt eher in Ausnahmefällen eine Rolle. Es kann in der mündlichen Rede vorkommen oder auch, wenn eine vergangene Handlung besonders eng mit dem gegenwärtigen Zustand zusammenhängt.

Wenn du in der Vergangenheit erzählst und dabei Ereignisse schilderst, die sich vor anderen Ereignissen in der Vergangenheit zugetragen haben, verwendest du hier das Plusquamperfekt. Um das Lesen angenehmer zu gestalten, reicht es jedoch vollkommen aus, den ersten Satz dieser vorausgehenden Handlung im Plusquamperfekt zu erzählen. Danach wechselst du einfach wieder zurück ins Präteritum.

Fehler 6: Du fügst ständig Rückblenden ein

Sinn und Unsinn

Bestimmte Ereignisse auf der einen Zeitebene können dazu führen, vergangene Ereignisse zu erläutern. An der richtigen Stelle eingefügt bereichern sie deine Geschichte.

Wenn du jedoch ständig Rückblenden vornimmst, entsteht die Gefahr, dass das Erzählen nicht in Gang kommt.

Ein gelungener Einsatz

Wichtig ist es, dass auch auf der Ebene der Vorzeitigkeit eine spannende Handlungsstruktur entsteht. Die unterschiedlichen Zeitebenen sollten sich bereichern. Gerade bei Rückblenden solltest du dich jedes Mal fragen, ob sie an der jeweiligen Stelle wirklich sinnvoll sind oder nicht.

Fehler 7: Du schreibst sehr allgemein

Alles so abstrakt

Viele Erzählungen bleiben für den Leser seltsam abstrakt. Er erfährt zwar, was passiert, doch die Ereignisse berühren ihn nicht.

Passiert dies, liegt das häufig daran, dass der Text sehr allgemein bleibt. Anstatt genau zu sagen, was passiert oder worüber sich die Figuren unterhalten, begibst du dich auf eine höhere Ebene.

Ein Beispiel

Zurück zum Beispiel aus meinem Manuskript. Ich könnte schreiben:

Ich versuche, mich mit der alten Frau zu unterhalten. Auf Grund der Sprachbarrieren ist dies allerdings schwierig. Ich finde dennoch heraus, dass sie Maria heißt.

Es wird zwar klar, was passiert, doch wirklich erlebbar wird es nicht. Viel besser geht es so:

„Maria“, ruft sie mir entgegen, als sei ich taub, und klopft sich mit dem Zeigefinger auf den Oberkörper.

„Fabian“, meine ich und lege die Hand auf meine Brust.

Wie bei allen Ratschlägen kommt es natürlich immer auf den Zusammenhang und die Wirkungsabsicht an. Je nachdem kann natürlich ein genauerer oder allgemeinerer Stil genau das Richtige sein.

Fehler 8: Du schreibst unplausibel

Alles möglich – oder nicht?

In einem fiktionalen Text ist grundsätzlich erst einmal alles möglich. Hunde können fliegen, Katzen schwimmen und Flugzeuge sprechen – so du es denn willst.

Wie kann es das dann überhaupt geben: plausibel oder unplausibel schreiben?

Die Plausibilität einer Geschichte ist abhängig von deren eigenen Regeln. Du kannst also eine Welt konstruieren, die ganz nach deinem Geschmack ist. Innerhalb des Romans ist es keinesfalls prinzipiell unplausibel, wenn Menschen von den Toten auferstehen oder über Wasser gehen können. Aber eben nur, wenn es in die Wirklichkeit deiner fiktionalen Welt passt.

Wenn dein Protagonist also z.B. einen göttlichen Anteil in sich trägt oder über magische Kräfte verfügt, sind solcherlei Handlungen plausibel.

Wenn all dies jedoch nicht in deinem Roman angelegt ist und über hunderte von Seiten nichts von solchen Kräften geahnt werden kann, dann gibt es sie auch nicht. Dann wirkt es unplausibel, wenn dein Protagonist auf einmal über Wasser gehen kann, sobald er einem unüberwindbaren Monster gegenübersteht und ihm dadurch die Flucht gelingt.

Die knifflige Praxis

Meist sind Plausibilitätsfehler nicht so krass wie in diesem Beispiel. Das macht sie jedoch umso heimtückischer und nicht weniger störend. Immer wenn deine Figur auf eine Weise handelt, die sich weder aus ihrem Charakter noch aus dem bisherigen Geschehen ableiten lässt, solltest du dir die Stelle noch einmal ganz genau ansehen.

Es reicht eben nicht aus, dass du deinen Protagonisten vor dem Monster retten willst.

Doch Vorsicht: Das bedeutet nicht, dass die Handlung voraussehbar sein sollte. Im Gegenteil: Es ist ganz wunderbar, wenn Überraschendes passiert.

Doch im Nachhinein sollte dieser Handlungnsaspekt im Rahmen der fiktionalen Welt und ihrer Charaktere Sinn ergeben und nicht einfach nur hineinkonstruiert sein.

Fehler 9: Du kopierst erfolgreiche Muster

Ein netter Versuch

Der Gedanke scheint so einleuchtend zu sein: Wenn wir uns beim Schreiben an Erfolgsromanen orientieren, werden wir selbst Erfolg haben mit unseren Büchern. Und doch steckt in ihm eine große Gefahr. Der Versuch, erfolgreiche Muster einfach zu reproduzieren, führt meist nicht zum Bestseller sondern nur zu einer schlechten Kopie. Warum das so ist?

Die eigene Stimme

Zu einem guten Roman gehört ein besonderer Blick auf die Welt. Eine einzigartige Weise zu erzählen. Eine Stimme oder Stimmung, die es so nicht gibt.

Wenn du dich zu sehr an bestehenden Erfolgsromanen orientierst, bringst du dich um die Chance, eine eigene literarische Stimme zu entwickeln. Indem du nach Erfolg strebst, verhinderst du ihn.

Lies die Romane, die dir imponieren. Informiere dich über die Tipps und Arbeitsweisen erfolgreicher Autoren. Nutze dies jedoch immer, um deine eigene Erzähl- und Schreibweise zu entwickeln, anstatt die anderer zu kopieren!

Fehler 10: Du meinst, es sei mit einem Schreib-Durchgang getan

Endlich fertig

Vielleicht hast du schon mehrere Romane begonnen und nun hast du es endlich geschafft und einen zu Ende gebracht. Bestimmt war das ein langer Weg: Von der ersten Idee bis zum Schlusspunkt. Nach vielen Monaten oder Jahren intensiver Arbeit ist das verdammte Ding endlich geschrieben.

Geschafft.

Oder doch nicht?

Die Entdeckung der Macht

Der vielleicht häufigste Fehler vieler Nachwuchsautoren liegt darin, die Macht der Überarbeitung zu unterschätzen. Nach der Anstrengung, ein Projekt über einen längeren Zeitpunkt hinweg zu verfolgen und zu Ende zu bringen, macht sich schnell Erschöpfung breit.

Es ist ein erlösendes Gefühl, etwas fertig geschrieben zu haben.

Durchaus verständlich, wenn du nach langer Arbeit keine Lust hast, noch einmal ganz von vorn zu beginnen.

Und doch: In der mehrfachen Überarbeitung steckt so viel Kraft, dass du sie unbedingt nutzen solltest. Je nachdem, wie ausgereift die erste Fassung deines Romans ist, sollte daraufhin eine zweite folgen. Vielleicht ist auch eine dritte und vierte angebracht.

Etwas Abstand zum eigenen Text und frische Kraft bei der Überarbeitung können auf allen Ebenen deinen Roman um ein vielfaches verbessern.

Was lernst du aus alldem?

Kenntnis und Kompetenz

Diesen 10 Fehlern lassen sich noch einige weitere hinzufügen. Doch wozu benötigt man dann noch Roentgens Buch „4 Seiten für ein Hallelujah“, wenn sich so einfach zusammenfassen lässt, worauf du beim Romanschreiben achten solltest?

Es geht nicht allein um die Auflistung möglicher Fehlerquellen und Alternativen. Roentgens Ratgeber lässt den Leser die Schwächen und das Überarbeitungspotential unfertiger Texte selbst erleben, indem die Textbeispiele immer zuerst unkommentiert abgedruckt sind. So kann sich der Leser ein eigenes Urteil bilden und seine Sinne schärfen für das, was gelungene Texte ausmacht.

Im zweiten Schritt gleicht der Leser dann seine Überlegungen mit Roentgens Hinweisen ab.

Ein Ratgeber als Selbstlernkurs

Dieser Ratgeber ist bei gewissenhaftem Lesen eine Art Selbstlernkurs. Indem du die Textbeispiele analysierst und versuchst zu verbessern, erwirbst du wichtige Erkenntnisse für deine eigenen Projekte. Aus der Kenntnis möglicher Fehlerquellen entwickelst du so Schreibkompetenz.

Doch Vorsicht: Eine vollständige Lektüre des Ratgebers vor den eigenen Schreibprozess zu stellen, ist wenig hilfreich. Zu groß wäre die Gefahr, dass dich die Vielzahl möglicher Fehlerquellen hemmt. Theoretisches Wissen ist gerade beim Schreiben nicht ohne Weiteres in die Praxis übertragbar.

Umso hilfreicher ist es jedoch, vor oder während der Überarbeitung des eigenen Roman-Manuskripts immer mal wieder die „4 Seiten für ein Hallelujah“ zur Hand zu nehmen. Nur durch die stetige Beschäftigung mit den Tücken des Romanschreibens und deren Gegenmittel werden die eigenen Texte am Ende professionell.

 

Vier Seiten für ein Halleluja ist im Sieben Verlag erschienen und kostet 12,90 Euro.

 

 

 

Und welche Fehler hast du schon beim Romanschreiben gemacht?

13 Kommentare, sei der nächste!

  1. Hallo Andreas,
    erst habe ich gedacht, Mist, soviele Fehler, und mir sank der Mut wieder in den Keller, aber nur kurz, denn wie immer, bleibe ich am Ende Herr meines Schreibens. Da ich nicht konstruiere, sondern einen Plott bearbeite, entwickele, zur Welt bringe, fließt es heraus. Überarbeiten, heißt auch bearbeiten, da ich ohne Lektor auskommen muss und meine Frau, einiges ließt, aber Annis Geheimnis will sie nicht lesen, muss ich das dann alleine machen. Und ja, ich bearbeite dann etwas, zum Schluß, oder sagen wir zuerst, nach dem Schreiben, Tippfehler, Rechtschreibung, wobei ich dem Dudenkorrektor nicht so recht traue. Das ist der schwierige Part, denn zum Schluß siehst du keine Fehler mehr. Köstlich ist, das die die dich kritisieren, gleich am Anfang Fehler machen oder nicht finden. Ich jedenfalls merke Fehler bei anderen recht selten, weil wenn ich lese und Spannung ist da, sehe ich die nicht. Allerdings wird der Blick langsam ein anderer, nicht strenger, aber sehender. Wolltest du uns heute prüfen, wenn du meine Frage nicht verstehst, privates Mail bitte, nicht öffentlich.
    Danke für die Tipps,
    alles liebe Frank

    1. Lieber Frank,

      Fehler gibt es eben ganz unterschiedliche… Ich habe mich in dem Text eher auf Fehler im Sinne des Romanschreibens konzentriert. Ich hoffe im Übrigen, alle Rechtschreibfehler sind ausgebessert. Ein intensives Lektorat für Blogartikel wäre auch etwas feines 🙂
      L.G.
      Andreas

  2. Hi Andreas,

    Wieder ein sehr toller, informativer Beitrag.
    Ich würde gern einmal ein Schreibseminar von dir besuchen. Habe bisher noch nie sowas gemacht und würde gern mal sehen, wie „gut“ meine Schreibe wirklich ist.
    Leider ist Hamburg sehr weit weg für mich …

    Besonders gut gefällt mir Punkt 8.
    Ich habe mich schon oft gefragt, warum manche Rezensionen behaupten, die Entwicklung einer Handlung sei „unplausibel“, wo doch – wie du auch sagst – in einem Roman prinzipiell alles möglich ist. Und viele Romane leben doch gerade von der Reihung komplett unplausibler Vorkommnisse, sind aber trotzdem genial. So wie du es beschreibst, ist diese Bewertung aber etwas klarer geworden.

    Was ist den der von dir am häufigsten gemachte Fehler? Beziehungsweise was fällt dir am schwersten beim Schreiben, bezogen auf diese technischen Aspekte?

    Grüße,
    Philipp

    1. Lieber Philipp,

      ich finde einen plausiblen Plot eine Herausforderung. Da kommen mehrere Bereiche zusammen: Die Plausibilität der Handlung, sich nicht in Rückblenden verlieren…
      Im Endeffekt geht es jedoch um das konkrete Projekt. Und wenn’s läuft, dann läuft’s.

      Hamburg ist doch übrigens nicht weit weg 🙂

      Schöne Schreibgrüße!

      Andreas

  3. Hallo Andreas,
    den von dir beschriebenen Fehler 4 „Schildern unwichtiger Details“ kann ich als Schreibcoach 1:1 auf das Thema „Adjektive benutzen“ übertragen. Wenn sie unwichtig sind, also beim Weglassen den Sinn des Satzes nicht verändern oder nichts wirklich neues bringen: streichen!
    Viele Grüße
    Gabriele

    1. Liebe Gabriele,
      Ja, die guten alten Adjektive! Viele Deutschlehrer impfen ihren Schülern ein, wie toll sie sind. Sie sind ja auch nicht grundsätzlich schlecht. Nur meist verhindern sie tatsächliches Erleben… Daher kommt es vielleicht, dass deren exzessiver Gebrauch so verbreitet ist.
      Schöne Schreibgrüße!
      Andreas

  4. Hola, lieber Andreas,
    ich bin auf Langzeit in Spanien, habe Deine Hinweiuse gelesen, danke werde erneut alles Durchschauen. Einen Roman schreibe ich nicht, nur meine Lebenserinnerungen – angefangen 1939, da war ich 5 Jahre, dann die Nachkriegszeit bis 1949, dafür 10 Seiten A 5 Buchformat verwendet, ob das langweilig wird? Bin jetzt im Jahr 2009 mit dem Schreiben und was die Rechtschreibung betrifft, reicht es nicht aus wenn das Programm dafür im P C eingestellt ist?
    Viele Grüße Rosemarie

    1. Liebe Rosemarie,
      wow, das klingt nach einem spannenden Vorhaben!
      Rechtschreibung ist manchmal eine knifflige Sache… Aber ich finde es wichtig sich erst einmal auf das Kreative Schreiben zu konzentrieren. Der normsprachliche Feinschliff kann dann hinterher immer noch kommen, manchmal auch mit Hilfe eines Lektors.
      Schöne Grüße nach Spanien aus dem frischen Hamburg!
      Andreas

  5. Hallo Andreas,
    ich muss ja sagen ich liebe solche Aufzählungen von typischen Fehlern, die man besonders als Anfänger macht, da ich selber gerne einmal über den ein oder anderen Fehler stolpere, den ich mir eingestehen muss, bereits gemacht zu haben.
    Mein vermutlich häufigster Fehler ist, dass mir Dinge an meinem Schreibstil auffallen, die mich mitunter sehr stören, ich sie aber nicht verändere. Ich merke dann beim Schreiben, wie ich genau die gleiche Formulierung wieder benutze und mich dann darüber ärgere, es aber nicht korrigiere.
    Abgesehen von mir selber scheinen Leute in meinem Umfeld, die sich ebenfalls der Schriftstellerei gewidmet haben, ein allgemeines Problem mit ausführlichen Beschreibungen zu haben. Wohingegen der eine sich doch sichtlich in die Sache hinein hängt, die Worte jedoch einfach so unpassend aneinander gereiht sind, dass man sie nicht in einem Rutsch gut und flüssig lesen kann, so benutzt der andere für seine Beschreibungen fast ausschließlich plump aneinandergereihte Adjektive, was ebenfalls keinen sonderlich leichten Lesefluss bewirkt. Vielleicht könnte man ja darüber mal schreiben, wie man aus drei Adjektiven, die man sonst mit einem Komma getrennt einfach so aufschreiben würde, einen fließenden und aufschlussreichen Text formulieren kann.
    Gegen eine Sache in Deinem Text möchte ich allerdings einen Einwand einwerfen, und zwar handelt es sich um den Punkt, man könne beispielsweise die Gesichtszüge eines Charakters, aus dessen Person man schreibt, nicht beschreiben. Ich finde, man kann durchaus, man muss es allerdings richtig verpacken.
    Wenn ich schreibe:
    ‚Ich sah die alte Dame, spürte wie meine Mundwinkel in einem Anflug von Glückseligkeit beim Anblick ihrer freundlichen Gesichtszüge nach oben zuckten, und ließ sich auf meinem Gesicht ein aufgeschlossenes Grinsen ausbreiten.‘
    , finde ich das durchaus in Ordnung und auch nachvollziehbar.
    Diesen Punkt hatte ich lediglich anbringen wollen, auch wenn ich prinzipiell glaube, dass du dir solcher Formulierungen bewusst bist. Ich denke nur, gerade für Anfänger, die so einen Artikel lesen, wäre es auch nützlich einmal ein paar verschiedene Möglichkeiten aufzuzeigen. Wobei ich es auch verstehen könnte, wenn man es nicht tut.
    Damit verabschiede ich mich auch schon wieder. 🙂
    Liebe Grüße

    1. Hallo liebe/r Frau/Herr Anonym 🙂
      ganz wichtiger Hinweis, vielen Dank dafür! Klar, etwas in der Art geht natürlich. „Ich spürte wie sich in meinem Gesicht ein Grinsen ausbreitete“ etc… Es geht nur darum, dass es dann natürlich eine innere Wahrnehmung ist, keine Beobachtung.
      Viele Grüße
      Andreas

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