13 magische Erinnerungsorte für dein Schreiben!

Es gibt Orte, die bewahren in sich eine besondere Magie. Sie helfen dir dabei, beim Schreiben deinem eigenen Lebensweg auf die Spur zu kommen. Eine Reise zu ihnen ist mehr als räumlicher Art.

Diese Erinnerungsorte schicken dich auf eine Zeitreise in deine Vergangenheit. So machst du ganz besondere Erfahrungen und kraftvolle Erinnerungstexte entstehen.

Starte jetzt deinen Erkundungstrip in die Tiefen deines eigenen Lebens.

Heimatorte als Erinnerungsorte

Dies sind die Erinnerungsorte, an denen wir uns einmal verwurzelt gefühlt haben. Sie können besonders wichtig für unser Erinnern sein, da sie häufig mit unseren ersten Jahren verknüpft sind. Doch auch später im Leben ist die Frage nach Heimat, nach Zugehörigkeit und Geborgenheit eine der zentralen Fragen unseres Menschseins.
Finde heraus, welche Orte für dich einmal Heimat bedeutet haben oder immer noch bedeuten. Hier sind fünf Beispiele dafür.

1. Das Elternhaus

Unsere ersten Erinnerungen haben häufig mit diesem Ort zu tun. Wenn du kannst, dann such dein Elternhaus auf. Selbst wenn darin heute ganz andere Menschen leben, ist dies manchmal möglich.

Geh durch die einzelnen Räume und lass sie auf dich wirken. Nimm die Farben und Gerüche wahr. Registriere, was sich verändert hat und was immer noch so ist wie damals. Beobachte, welche Geschichten in dir aufsteigen.

2. Das Zu-Hause

Auch später im Leben kann die Wohnung oder das Haus, in dem wir wohnen, ein Stück Heimat für uns bedeuten. Geh in Gedanken dein Leben durch und überlege, wo du dich besonders wohl gefühlt hast. Mit welchem Zimmer, mit welcher Wohnung verbindest du eine besonders wichtige Phase deines Lebens? Das können wichtige Erinnerungsorte sein.

3. Der Wohnort

Unser Heimatempfinden muss sich nicht auf unsere Wohnung beschränken. Häufig ist es auch auf den Ort oder die Region bezogen. Wenn du nicht mehr dort wohnst, wo du aufgewachsen bist, kann eine Reise in die Gegend deiner Kindheit einen mächtigen Impuls für dein Schreiben bedeuten.

4. Verstecke

Im übertragenen Sinn kann sich Heimat für uns an allen möglichen Orten ereignen. Immer dann, wenn wir ganz bei uns sind, wenn wir uns geborgen fühlen und behütet, erleben wir ein Gefühl von Heimat. Manchmal hat dies mit anderen Menschen oder mit einer Sprache zu tun. Manchmal sind es jedoch auch gewisse Verstecke, kleine Fluchtorte, besondere Plätze, die in uns dieses Empfinden auslösen.

Welche besonderen Orte gab es in deinem Leben? Hattest du als Kind ein geheimes Versteck im Garten oder im Wald? Oder gab es später in deinem Leben einen Rückzugsort, an dem du dich besonders wohl gefühlt hast, der für dich ein Stück Heimat war? Vielleicht versteckt sich da ein ganz besonderer Erinnerungsort….

5. Die Stammkneipe

Auch in unserem Erwachsenenleben gibt es Orte, an die wir uns zurückziehen, wenn uns alles zu viel ist. Oder auch einfach Orte, an denen wir uns besonders zu Hause fühlen. Für die einen mag dies die Stammkneipe sein, für die anderen eine Parkbank oder eine Lichtung im Wald. Geh die unterschiedlichen Phasen deines Lebens durch und erinnere dich an diese besonderen Orte.

Erlebnisorte als Erinnerungsorte

Es gibt Ereignisse im Leben, die unseren späteren Werdegang besonders prägen. Manchmal ist uns dies im Moment des Erlebens noch überhaupt nicht bewusst. Manchmal erahnen wir schon deren Bedeutung.

Es kann sich dabei um ganz verschiedene Erlebnisse handeln: Um die Begegnung mit einem besonderen Menschen, um eine Einsicht, um das Kennenlernen einer faszinierenden Thematik oder eines bedeutenden Lebensinhalts oder um eine inspirierende Natur- oder Kunsterfahrung. Die folgenden vier Orte sind typische Beispiele dafür.

6. Der Begegnungsort

Es gibt Menschen, die in unser Leben treten, und ganz wesentlich werden. Die Orte, an denen wir ihnen begegnet sind, oder an denen sich Entscheidendes ereignet hat, können wichtige Erinnerungen in uns auslösen. Es kann sich um den Treffpunkt einer ersten Verabredung handeln, um den Ort eines prägenden gemeinsamen Erlebnisses oder auch um den Ort, an dem die Wege sich trennten.

7. Das Ausflugsziel

Wir machen Ausflüge, um dem Alltag zu entfliehen oder um etwas Besonderes zu erleben. Entsprechend verbinden wir mit den hierbei aufgesuchten Orten häufig ganz besondere Erfahrungen. Da wir hier etwas Anderes erleben, als in der üblichen Routine, können sie ganz besonders wichtig für unsere Erinnerungsarbeit sein.

8. Der Urlaubsort

Der Urlaub ist meist eine längere Phase, in der wir etwas anderes tun als üblicherweise. Sei es ein Bildungs-, Erlebnis-, oder Entspannungsurlaub: wir befinden uns, herausgerissen aus der gewohnten Umgebung, in einer besonderen Stimmung. Dies ermöglicht uns zum einen besondere Erlebnisse, indem wir offen sind für neue Erfahrungen. Zum anderen blicken wir mit größerem Abstand auf unser Alltagsleben und sehen so häufig klarer. Begib dich also nochmals an einen dieser besonderen Orte und lass eine entscheidende Zeit wieder aufleben.

9. Der Spielplatz

Der Spielplatz ist der Ort, an dem wir unsere Kindlichkeit ausleben, unseren Drang Dinge auszuprobieren und vor allem handeln, um Spaß zu empfinden. Es muss nicht nur der Spielplatz deiner Kindheit sein, der hiermit gemeint ist. Auch spätere Orte können diese Funktion für uns erfüllen. Für die einen ist dies der Tennisplatz, für die anderen der Hobbykeller oder das Musikstudio. Welche Spielplätze hat es in deinem Leben gegeben?

Wirkungsorte als Erinnerungsorte

Dies sind die Orte, an denen wir uns eingebracht haben, an denen wir gezeigt haben, was wir können und versucht haben, etwas zu bewegen. Dies können die klassischen Orte sein, wie in den beiden Beispielen, oder auch ganz andere Orte. Überlege dir, wo du bisher im Leben besondere Wirkung entfalten konntest.

10. Schule und Ausbildungsplatz

Jeder von uns ist einmal in die Schule gegangen. Dieser Ort mit seinen Beziehungen, Anforderungen und Regeln hat uns alle geprägt. Doch dies ist auch der Ort, an dem die meisten von uns zum ersten Mal über längere Zeit mit der Anforderung konfrontiert wurden, etwas zu leisten. Du hast dich mehr oder weniger angestrengt und eingebracht und hast dafür Feedback bekommen. Im Guten und Schlechten hat dich dies geprägt. Suche deine alte Schule oder deinen Ausbildungsort auf und unterstütze dich so dabei, alte Erlebnisse zu reaktivieren.

11. Der Arbeitsplatz

Die Entscheidung, was wir beruflich tun wollen, ist eine der wichtigsten in unserem Leben. Und auch schon rein zeitlich gesehen, ist der Arbeitsplatz ein wichtiger Ort für uns. Gibt es besondere Wirkungsstätten, an denen du etwas in Gang gebracht hast? Welche Orte sind für deine beruflichen Erfahrungen besonders aussagekräftig? Finde es heraus und suche sie auf!

Nicht-Orte als Erinnerungsorte

Steng genommen handelt es sich hierbei nicht um Orte. Doch auch Wege und Fahrzeuge, die einmal wichtig für uns waren, können eine ähnliche Magie entfalten wie Erinnerungsorte im eigentlichen Sinn.

12. Fahrzeuge

Kannst du dich noch an die Zeiten erinnern, in denen Autos Namen bekamen? In denen der VW-Bus kein Fahrzeug war, sondern eher ein Familienmitglied?

Wenn du nicht nur viel Zeit in bestimmten Fahrzeugen verbracht hast, sondern auch besondere Erlebnisse mit ihnen verbindest, können Begegnungen mit ihnen deiner Erinnerung wieder auf die Sprünge helfen. Vielleicht muss es dafür nicht einmal genau dasselbe Fahrzeug sein, das womöglich schwer wieder aufzutreiben ist oder nicht mehr existiert. Ein baugleiches Fahrzeug tut es eventuell auch.

13. Wege

Häufig haben wir über einen längeren Zeitraum hinweg immer wieder die gleichen Wege zu gehen oder zu fahren. Dabei entwickeln wir Routinen, die uns nach einer Weile ganz automatisch von A nach B bringen. Die Wege gehen uns dabei so sehr in Fleisch und Blut über, dass sie untrennbar verknüpft sind mit einer bestimmten Lebensetappe.

Begib dich noch einmal auf deinen früheren Weg zur Arbeit, auf deinen Nachhauseweg oder auf deinen typischen Sonntagsspaziergang und lass die alten Zeiten wieder aufleben.

Deine persönlichen Erinnerungsorte

Der Gang durch die 13 Erinnerungsorte hat eines sehr deutlich gezeigt: Eigentlich steckt die Magie nicht in ihnen. Vielmehr bist du es selbst, der die Magie deines Lebens in sich verbirgt. Die Orte sind nur die Auslöser, die dir dabei helfen, sie zum Vorschein zu bringen.

Entsprechend müssen es nicht genau diese 13 Orte sein, die du aufsuchen solltest. Mancher davon kann für dich ganz und gar unwichtig sein. Vielleicht kommt dafür noch der ein oder andere ganz andere Ort dazu.

Entscheidend ist, dass du dich zu den Orten begibst, die dich wirklich geprägt haben und mit denen du wichtige Phasen deines Lebens verbindest. Die Kategorien Heimatorte, Erlebnisorte, Wirkungsorte und Nicht-Orte und die Beispiele können ein guter Anhaltspunkt dafür sein, um welche Orte es bei dir geht.

Deine persönlichen magischen Orte erlauben es dir, deine Erinnerungsarbeit auf eine neue Stufe zu heben. Du setzt dich an ihnen ganz unterschiedlichen Reizen aus und erweiterst so die möglichen Zugänge zu deiner Vergangenheit. Die Impulse an den unterschiedlichen Wahrnehmungskanälen setzen Assoziationsketten in Gang. So kommen Erlebnisse, Gedanken und Emotionen in dir hoch, zu denen du keinen Zugang mehr hattest.

Doch auch wenn keine verschütteten Aspekte deines Lebens ans Licht kommen sollten – auch die aktuellen Eindrücke an deinen Erinnerungsorten können dein Ausdrucksvermögen bereichern. Versuche dabei nicht zwanghaft, das aktuelle Erleben und die Erinnerung in Einklang zu bringen. Auch aus der Differenz, aus der kaum überbrückbaren Distanz zwischen den in dir abgespeicherten Erfahrungen und dem aktuellen Eindruck kann ein produktiver Schreibimpuls entstehen.

Welches sind deine magischen Orte?
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8 Kommentare, sei der nächste!

  1. Ich gebe Dir vollkommen Recht: Es GIBT diese persönlichen magischen Orte-auch für mich! Zum Beispiel schreibe ich an meinem aktuellen Roman nur, weil ich mit meinen Eltern jedes Jahr einen bestimmten Ausflug, zu einem bestimmten Ort gemacht habe-mit einem Picknick an einem immer gleichen bestimmten Ort in der Heide…Heute mit 45 Jahren, habe ich diesen Ort mehrfach erneut besucht, einfach so. Dieser Platz hat sich verändert-seine Magie nicht…und die ist es, die mich gerade antreibt!

    1. Lieber Sam,

      wow, das klingt ja mal spannend! Was macht der Unterschied zwischen dem damaligen Erleben und dem jetzigen Erleben mit dir und mit deinem Schreiben? Lass uns wissen, wenn dein Roman fertig ist 🙂

      Schöne Schreibgrüße!

      Andreas

  2. Meine magischen Orte befinden sich häufig in der Natur. Es sind gar nicht unbedingt Orte, zu denen ich schon seit langer Zeit gehe, sondern Plätze, die für mich irgendwie besonders sind. Alte Bäume, ein schöner Platz am Fluss…
    Außerdem spielen vergangene Urlaubsorte eine besondere Rolle für mich – vielleicht deshalb, weil ich in Urlauben häufig meine besten Ideen habe. 😉

    Liebe Grüße,
    Marie

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