5 Schreibratgeber, die du kennen musst! (Podcast Episode 25)

Hast du all die Stilpäpste satt? Die selbsternannten Bestsellermacher, Schreibprofis und Autorencoaches, die dir sagen wollen, wie dein Roman so richtig erfolgreich wird?

Dann geht es dir wie einem Haufen anderer Autoren. Viele wollen sich nicht länger von Schreibratgebern einengen lassen und möchten stattdessen ihre ganz eigenen Schreibwege gehen.

Doch nicht alle Ratgeber nerven mit ihren Tipps.

Diese fünf sind anders.

Sie schreiben dir nicht vor, wie du zu schreiben hast. Dafür bieten sie überraschende Einblicke und eine ganze Menge an Inspiration, die dich auf deinem Schreibweg voranbringen wird!

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Shownotes

„Die Welt der Theorien ist nicht die meine. Diese Überlegungen sind die eines Praktikers“

Milan Kundera in „Die Kunst des Romans“, Fischer Taschenbuch Verlag, 2010, S.5

Welches sind sie also, die fünf Schreibratgeber, die anders sind als so viele andere?

Bevor es losgeht noch ein paar kurze Bemerkungen zum Begriff „Schreibratgeber“ und zum Umgang mit ihnen, damit es keine Missverständnisse gibt!

Zum Umgang mit Schreibrategebern

Du kannst einen Schreibratgeber auf ganz unterschiedliche Weise für dein Schreiben nutzen. Entsprechend wird er auch unterschidliche Funktionen erfüllen. Er kann unter anderem sein:

  • Regelwerk
  • Stilbibel
  • Nachschlagwerk
  • Inspirationsquelle für deine Entwicklung zum Autor

Um die letztgenannte Funktion geht es in dieser Episode!

Man kann sich allerdings bei manchen der hier vorgestellten Bücher darüber streiten, ob es sich Schreibratgeber handelt. Im engeren Sinn sind sie dies ganz sicher nicht. Doch sie lassen sich als solche nutzen. Undzwar vorzüglich!

Die hier vorgestellten Schreibratgeber bilden potentielle Inspirationsquellen für deine ganz persönliche Entwicklung. Damit ist ihr Einfluss so viel wirkungsvoller als der manch anderer Ratgeber, die mit detailierten Tips zu Stil, Ausdruck und Struktur deines Schreibens aufwarten. Und in diesem Sinn handelt es sich um Ratgeber im besten Sinn! Denn sie geben dir wunderbare Einblicke und Hinweise, wie deine Entwicklung als Autor aussehen könnte und wie du deinen persönlichen Weg finden kannst!

Die Schreibratgeber

Stephen King: Das Leben und das Schreiben

  • Einzigartige Verbindung aus Lebensbeschreibung und Schreibtipps
  • Eine Sicht auf das Ineinander aus Planung/Plotten und organischem Entstehen von Romanen: Romanschreiben als Ausgraben eines Fossils
  • Ein Werkzeugkasten des Schreibens
  • Tipps zur Alltagsgestaltung als Autor: tägliche Routine an jedem Tag des Jahres, Wille und Motivation zu schreiben. King hat bereits Geschichten geschrieben, als er noch Englischlehrer in der Schule war.

Das für mich Witzigste an meiner Begeisterung für dieses Buch: Ich bin überhaupt kein Stephen King Fan. Ich habe bereits zwei Leseversuche gestartet: „Carry“ und „Sie“. Vielleicht versuche ich mich auch noch an einem dritten Buch?

Dies zeigt mir nur umso mehr, wie unabhängig vom individuellen Literaturgeschmack und vom jeweilgen Genre wirklich gute Schreibtipps wirken können.

Karen Christine Angermayer: Verführung mit Worten

  • Am ehesten ein konventioneller Ratgeber, viele konkrete Schreibübungen
  • Konzept: sexy schreiben als Leitmotiv für alle Übungen und Tipps
  • Die Schreib- und Lebensgeschichte der Autorin rahmt das Ganze auf überzeugene Weise ein
  • Für alle, die vor allem Impulse zur Ideenfindung suchen und Lust auf motivierende Übungen haben, die ungemeinen Spaß machen

Haruki Murakami: Von Beruf Schriftsteller

Ich habe eine Rezension zur Hörbuch-Version dieses Ratgebers verfasst. Wie auch die beiden noch folgenden Buchtipps handelt es sich um keinen klassischen Schreibrategebr. Du findest keine Übungen, keine Strukturideen und keine Regeln, wie eine gute Geschichte zu sein hat. Dafür bekommst du aber etwas, das viel wertvoller ist: Inspiration für deinen Weg als Schriftsteller.

Ja, richtig, Schriftsteller! Nicht Autor.

Schriftstellersein ist für Murakami eine ganz bestimmte Lebensweise. Diese erschöpft sich nicht darin, ein einziges Buch zu schreiben.

Wenn dir also wirklich viel am Schreiben liegt und du dir vorstellen kannst, es zu deinem Lebensmittelpunkt zu machen, dann solltest du dieses Buch unbedingt lesen. Es bietet u.a.:

  • Ein ganz besonders Verständnis des Schreibens als Lebensinhalt
  • Es schildert das Entstehen von Literatur als organischen Prozess
  • Gibt Einsichten in den Literaturbetrieb, die du so noch nicht hattest

Juli Zeh: Treideln

Es handelt sich um die Verschriftlichung der Frankfurter Poetikvorlesung der Autorin. Wieso dennoch als Schreibratgeber wertvoll? Dieses Buch ist ehrlich, praktisch und lebensnah!

  • Ehrlich: Keine Glorifizierung, weder des eigenen Schreibens noch des Literaturbetriebs. Stattdessen: Handwerkszeug, Schilderung unterschiedlicher Vorgehensweisen, Aufzeigen von Kontroversen mit vorherschender Lehrmeinung, wie man zu schreiben habe, damit es gut ist
  • Praktisch: Die Autorin schreibt eine Art Buch im Buch, als Leser erlebt man so quasi live mit, wie eine Idee entsteht, sich entwickelt, Potential entfaltet, zu mehr wird oder auch wieder verworfen wird
  • Lebensnah: Die Autorin lässt den Leser an ihrer persönlichen Entwicklung teilhaben, an ihrem Weg hin zur gefeierten Bestsellerautorin und bringt so das Schreiben auf den Boden der Tatsachen zurück.

Darüber hinaus ist „Treideln“ auch einfach überaus unterhaltsam zu lesen!

Andreas Maier: Ich

Andreas Maier erzählt Geschichten aus seinem Leben:

  • Kindheitserfahrungen
  • Jugenderfahrungen
  • gescheiterte Romanversuche

Warum nenne ich dieses Buch in einer Episode, in der es doch um Schreibratgeber geht? Es handelt sich in gewissem Sinn um einen Anti-Ratgeber, doch gerade als solcher kann er dich dazu inspirieren, deinen ganz persönlichen Weg zu gehen. Wir erleben Maiers Weg geradezu als Emanzipation von strikten Ratschlägen und Strukturvorgaben mit. Dies kann uns dabei helfen, unsere ganz eigene Art und Weise des Romanschreibens weiterzuentwickeln.

Dein Weg zum Roman: mein kostenloser Schreibratgeber

  • Über die beschriebenen Bücher hinaus finden sich hier viele weitere wertvolle Überlegungen erfolgreicher Autoren
  • Kein Ratgeber für einen Roman von der Stange, sondern wertvolle Tipps, mit denen du deinen ganz eigenen Weg als Romanautor gehst
  • Zeitersparnis, indem du hier konkret die Quintessenz aus einem ganzen Stapel von Werken mitbekommst
  • Ein Kompass für deinen Weg zum eigenen Roman, so dass du dich beim Schreiben nicht mehr verirrst, sondern am Ende voller Stolz deinen ganz eigenen Roman in der Hand halten kannst.

Ein Kommentar, sei der nächste!

  1. Juli Zeh und Stephen King habe ich mir gleich besorgt, nachdem ich diesen Artikel zum ersten Mal gelesen hatte. Beide absolut empfehlenswert, bereichernd und dazu noch unterhaltsam. Stephen King kannte ich ja schon und es ist fantastisch, ihn vor sich zu sehen, wie er seinen Schreiballtag lebte und lebt, und Juli Zeh ist eine wahre Offenbarung für mich. Ich liebe ihre Art zu schreiben und zu beschreiben, wie ihre Geschichten entstehen. Auch das abwechslungsreiche Format ihres Buchs hat mir sehr gefallen! Also danke noch einmal für die Tipps!

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